Sterilisation eines Rüden?

  • Es gab mal einen sehr interessanten Artikel im Dogs Magazin über das Sexualverhalten des Hundes, u.a mit Stimmen und Forschungsergebnissen von Bloch, Gansloßer, Feddersen-Petersen etc. Vielleicht hilft dir das auch ein bisschen weiter, die Sexualität von Hunden zu verstehen. :smile:


    Ansonsten ist, denke ich, das Thema Spaß am Sex (hier habe ich das Gefühl es geht hierbei allerdings deutlich weniger um den weiblichen Part, wie bereits aus dem Eingangspost entnommen), vor allem eben für den Rüden, sehr menschlich (männlich) gedacht.




    Rüden haben einen Geschlechtstrieb, wahrscheinlich zeitenunabhängig, um jederzeit auf eine läufige Hündin reagieren zu können. Normal wäre für mich auch, dass die Erfüllung des Triebs positiv besetzt ist, alles andere wäre kontraproduktiv. Was nützt- biologisch betrachtet ein Trieb, wenn man keine Lust hat ihm nachzukommen, beispielsweise weil es schweineweh tut. Wäre irgendwie unlogisch. Mit einer Vermenschlichung hat die Überlegung eigentlich nichts zu tun, für mich zählt da eher Logik.
    In der Natur im Wolfsrudel gibts aber nunmal den Alpharüden, der sich mit der Alphadame paaren darf, und nur und ausschließlich er. d.h. untergeordnete Rüden haben Vorteile durch gemeinsames Jagen und soziale Kontakte, auch mehr Sicherheit im Rudel aber " ran" dürfen sie nicht, vielleicht niemals. Müssen sie mit klarkommen, bei der Aufzucht der Jungen dürfen sie aber mithelfen.

    Nicht nur Rüden, auch Hündinnen.
    Dass Schmerzen beim Akt nicht biologisch Sinn ergeben würden beziehungsweise kontraproduktiv wären und Tiere daher Abstand vom Geschlechtsakt nehmen würden, stimmt so nicht. Es nachgewiesen, dass Katzen beim Akt Schmerzen durch die Penetration des Penis des Katers erfahren, denn dieser ist mit Wiederhaken ausgestattet. Erst dadurch kommt es überhaupt zum Eisprung.
    Desweiteren wage ich jetzt einfach mal ganz frech zu behaupten, dass es angenehmere Dinge auf der Welt gibt als einen Zitronen (kommt natürlich auch auf die Rasse an) großen Knoten (engl. Knot; also der Schwellkörper des Hundepenis, der sich in der Vagina der Hündin "aufbläst", damit seine Spermien auch wirklich sicher ankommen und sie sich nicht sofort mit einem anderen Rüden decken lässt) für 20 Minuten und länger in der Vagina zu haben und gar nichts dagegen tun zu können. Vom Stress (mögliche Gefahrenabwehr, leichter angreifbar, in der freien Wildbahn bei Wölfen zum Beispiel Bären, Puma, Rudelfremde Wölfe usw) mal hier ganz zu schweigen.


    Darüber hinaus ist "Alpha-Männchen" und "Alpha-Weibchen" ein Relikt aus alten Tagen. Heute weiß man, dass es die Eltern sind, die ein Wolfsrudel führen und sich die Kinder (wie in einer Menschenfamilie übrigens auch) ganz automatisch dieser Führung unterordnen, weil die Eltern einfach mehr Erfahrung haben und so ein verantwortungsloses Leben (überspitzt gesagt) deutlich angenehmer ist, als der Entscheidungsträger zu sein.

  • Hi,


    der Link ist ausgesprochen aufschlussreich, gut recherchiert und durchdacht. Auch mit den anderen Ausführungen kann ich denktechnisch gut leben. Ist es wirklich so, dass in einem Wolfsrudel alle Tiere verwandt sind?? War mir neu. Auch das sich das Liebesverhalten der Hunde nunmehr deutlich von den Wölfen unterscheidet.


    Ist es wirklich sicher, dass die Hundemädels leiden?? Wenn dem wirklich so ist würden sich Überlegungen hinsichtlich der Rüden tatsächlich von selbst verbieten.
    Aber wirklich nur dann.


    Ich selbst habe einen Rüden und deshalb das Thema rüdenbezogen gestartet. Weil mir die Thematik rein rüdenbezogen überschaubar und einfach zu lösen schien.


    Sollte dies jedoch Leiden bei den Hündinnen auslösen, würde ich diese Löung einer Sterilisation nicht wollen. Denn dies würde mehr Sexualakte nach sich ziehen, weil nachwuchstechnisch konsequenzlos.


    Es scheint sich auf die Empfindungen der Hündin zu fokussieren.Was gibts denn noch dazu?? Wollen die wirklich eher nicht??


    Mikkki

  • Werden in eurer Staffel nicht eh die Hündinnen automatisch kastriert? Ich kenne das zumindest aus den umliegenden Dienststellen nur so.(Mal von den sehr wenigen Ausnahmen für Zuchtprogramme, die manche Länder haben und die dann wohl idR auch eher nicht im normalen Dienst geführt werden abgesehen)

    Nein, auch die Diensthunde werden nur aus medizinischen Gründen kastriert, zumindest hier bei uns.

  • Es scheint sich auf die Empfindungen der Hündin zu fokussieren.Was gibts denn noch dazu?? Wollen die wirklich eher nicht??


    In dem Artikel steht ja, dass es auch bei Hunden auf Sympathie ankommt (welch eine Neuigkeit!). Es erscheint mir völlig logisch, dass es auch bei Hündinnen Spaß am Sex gibt, aus reinem Altruismus werden die das wohl nicht machen. Ebenso Katzen.


    Rütter hat sich in einer Sendung auch mal gegen Zwangsdeckungen (die nur deshalb stattfinden, weil der Mensch einen bestimmten Rüden ausgesucht hat, den die Hündin aber ablehnt) ausgesprochen und mitgeteilt, dass Welpen aus solchen Verpaarungen von der Hündin abgelehnt und eventuell getötet werden. Das überrascht alles nicht, wenn man nicht so borniert ist, Tiere für biologische Maschinen zu halten.

  • Gerade wenn ich hier im Forum lese, kann ich sehr gut verstehen, wie es zu dieser Fragestellung kommt.


    Als unerfahrener - oder sagen wir lieber, noch nicht so dogmenbehafteter - Hundebesitzer, hört man hier ja die schrecklichsten Vorwürfe, man ein schlechter, ja dummer Hundehalter, wenn man schon nur darüber nachdenkt, seinen Hund kastrieren zu lassen. Wenig, ja fast gar nichts mehr scheint eine Kastration rechtfertigen.


    Da man nun aber seinen Hund doch, z. B. wegen eines übersteigerten Sexualtriebes vor sich selber oder anderen schützen möchte, ist der Wille da, 'etwas' dagegen zu tun. Der Kastrationschip kommt aus diversen Gründen vielleicht nicht in Frage, oder man kenn ihn nicht, also liest man weiter im Forum und kommt unweigerlich auf die Aussage, dass man den Hund ja auch sterilisieren lassen könne. Der Reaktion der Antworten in diesem Thread nach zu urteilen, scheint das aber auch wieder eine irrsinnige Idee.


    Wie man es macht, man macht es falsch.

  • Eine Sterilisation wird aber auch nichts an einem übersteigertem Sexualtrieb ändern, da hilft nur eine Kastration, weil nur hier der Hoden und damit der größte Teil der Produktionsstätte der Sexualhormone entfernt wird.


    Liegt kein übersteigerter Sexualtrieb vor, hilft ganz normale Erziehung - die auch dem ein oder anderen Kastraten gut tun würde, bei denen gibt es nämlich auch Exemplare, die (mit sexuellen Absichten) jede Hündin rammeln, die nicht bei drei auf'm Baum ist.


    lg

  • Hallo l'eau,

    Eine Sterilisation wird aber auch nichts an einem übersteigertem Sexualtrieb ändern, da hilft nur eine Kastration, weil nur hier der Hoden und damit der größte Teil der Produktionsstätte der Sexualhormone entfernt wird.


    Liegt kein übersteigerter Sexualtrieb vor, hilft ganz normale Erziehung - die auch dem ein oder anderen Kastraten gut tun würde, bei denen gibt es nämlich auch Exemplare, die (mit sexuellen Absichten) jede Hündin rammeln, die nicht bei drei auf'm Baum ist.

    Das ist mir völlig klar - und ich finde Deinen Einwand natürlich berechtigt und wichtig - ich wollte nur aufzeigen, wie man als Leser möglicherweise auf die Idee kommt, dass eine Sterilisation so etwas wie 'die bessere Kastration' ist (ohne dem oder der TS dies nun direkt unterstellen zu wollen).

  • Also, nehmen wir mal an meine "Chef-Hündin" würde hier mit dem Kerl dürfen. Der hätte dann einmal im Jahr (ja, sooo selten ist die läufig) Befriedigung. Ob es das fett macht?


    Abgesehen davon - den Part mit dem Hängen, den finden in der Regel beide zum Abgewöhnen. Meine Chill hat durchgehend gejammert - zum Glück war der Lover erfahren - der stand einfach stoisch rum und hat ruhig gewartet, Cooma hat sich der Sache entnervt ergeben. Gibt aber auch welche, die da panisch bis hektisch werden... Verletzungsgefahr inklusive.


    Wenn es um "Zuneigungs" der Hunde untereinander geht, dann findet in meinen Augen den Rest des Jahres hier viel mehr statt, was der sozialen Beziehung und dem Wohlgefühl dient. Wenn ich beobachte wie die sich morgens die Augen putzen, begrüßen, aneinander knubbeln...

  • Ich möchte nicht wissen was die Besitzer von sterilisierten Rüden für einen Affentanz anfangen wenn ihr Liebling dann von ein paar Hündinen als unpassend befunden wurde und beim Annäherungsversuch eine gescheuert bekommen hat. Die Hündinen die ich kenne sind in dieser Zeit nicht zimperlich was das angeht...ungewollte Annäherung und ein Rüde hatte eine Macke im Gesicht.
    Ebenso die Tatsache, dass manche Hündinen bereits "vergeben" sind also im gleichen Haushalt bereits ein Rüde lebt...wenn der dann den Kannnix schreddert na da wäre aber was los.


    Aber klar Tiere planen und genießen den Sex...wer sowas behauptet hat stumpf noch noch bestimmte Tierarten beim Sex gesehen (auch Hunde). Oder wie erklärt man sich die Fälle wo es zu Verletzungen in dem Zusammenhang (öhm Achtung Wortspiel) kam. Sei es das die Hündin den Rüden doof findet, dass der hauseigene Rüde seine Frau verteidigt oder das beim Akt selbst Panik entstand und der Hündinn dem Rüden dem halben Penis abreißt....sind Hunde SM Fans?


    Davon ab, dass auch KASTRIERTE Rüden durchaus in der Lage sind den Akt zu vollziehen..meist fehlt der Trieb nach einer Kastra irgendwann...aber es wäre körperlich dennoch möglich. Also sehe ich für den Hund den Vorteil einer Sterilisation nicht...entweder intakt lassen oder kastrieren...so ein Zwischending geht nur auf Kosten des Hundes und dessen Nervenkostüm und Gesunddheit

  • Es erscheint mir völlig logisch, dass es auch bei Hündinnen Spaß am Sex gibt, aus reinem Altruismus werden die das wohl nicht machen. Ebenso Katzen.

    Beschäftige doch doch mal ernsthaft mit dem Thema. Gerade Katzen haben sicher alles andere als Spaß. Es ist sehr schmerzhaft und für beide Tiere gefährlich. Ja es funktioniert und Katzen werden sicher so schnell nicht aussterben, aber es ist ein Trieb und kein Spaß.


    Aber klar dann könnte man nicht mehr so provokant schreiben.

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