Rassehunde und ihr typisches Verhalten

  • Ich möchte dann auch mal etwas zum Hovawart beitragen.


    - Ruhig, souverän und ausgeglichen - ich habe unsere alte Dame in all den Jahren nur 3-4x bellen gehört
    - Keine besonderen Quasselstrippen, aber wenn ihnen etwas nicht passt, können sie das lautstark durch Brummen und Stöhnen gut tun
    - Absolut charmant
    - Anderen Hunden und Menschen gegenüber distanziert bis abweisend
    - Keinen besonders ausgeprägten Jagdtrieb (bei unserer konnte alles vorbei kommen und aus dem Gras hopsen, entweder sie hat es nicht bemerkt oder nur "abwertend" geguckt, als ob sie sagen wollte - "Das habe ich nun nicht nötig." wenn etwas vor ihr aufsprang)
    - Unerschrocken und in sich ruhend
    - Wachsam und aufmerksam, geschlafen wird immer nur auf einem Ohr
    - Dickköpfig und sie treffen gerne ihre eigenen Entscheidungen, auch bei Befehlen (manchmal zum Haare raufen, aber sie tun es so charmant, dass man im Umgang mit ihnen viel Humor lernt/braucht)
    - teilweise anderen Hunden gegenüber "rassistisch"
    - binden sich sehr stark an ihre Familie, sind dabei aber keine ausgesprochenen Ein-Mann Hunde; eher wird jeder in der Familie heiß und innig geliebt
    - verfressen, ein Hovawart kriegt prinzipiell zu wenig zu fressen
    - teilweise absolute Mimosen wenn es darum geht ekligen Gerüchen auszuweichen
    - verschmust, dabei aber immer sehr zurückhaltend
    - Grobmotoriker vor dem Herren, absolute "Bauerntrampel"
    - als Junghunde noch sehr verspielt, ändert sich das meistens schlagartig im Alter von 3 Jahren; spielen okay, aber bitte nicht stundenlang, welch Energieverschwendung
    - gehen sehr gerne ruhig und gelassen spazieren
    - Schlafmützen und sehr auf ihre Ruhe bedacht
    - sehr hohe Reizschwelle, es braucht schon einiges um einen Hovawart zu reizen, aber wenn, dann ist Vorsicht geboten
    - sehr treu, auch Reviertreu
    - Wasserratten
    - Ziehspiele lieben sie abgöttisch
    - sehr intelligent, was das Zusammenleben mit ihnen dank ihrer Dickköpfigkeit manchmal echt zur Horrorvorstellung macht
    - Robust und gesund - Unsere hatte in all den Jahren 2x eine Erkältung, sonst sah sie den TA nur zum Impfen und zur Wurmkur
    - haaren sich im Großen und Ganzen nur zwei Mal jährlich wirklich stark zum Fellwechsel; sonst ist es moderat


    Das war es so grob zum Hovawart. Unsere Dame war aber noch vom alten Schlag, ich habe von den Hovawarten, die mehr Richtung Sport gezogen werden, schon andere Dinge in Bezug auf Jagdleidenschaft und Ausgeglichenheit gehört.

  • Mich würden ja die Eigenheiten interessieren.

    Zuerst einmal sind sie echte Spätentwickler. Sie werden oft erst mit 3-5 Jahren (oder noch später... :ugly: ) erwachsen. Bis dahin kommen immer mal wieder pubertäre Phasen. Immer wenn man denkt jetzt wäre der Hund endlich mal vernünftig erzogen, kommt er auf die nächste dumme Idee. Das muss man echt mit einem Augenzwinckern als Herausforderng sehen.
    Dann der Jagdtrieb der bei einem Hütehund natürlich recht wahrscheinlich ist. Wir konnten in Junghundzeiten nicht entspannt durch den Wald laufen... Ziehen, vor Erregung zittern oder winseln war dabei die Regel. Inzwischen geht es sogar ohne Leine, allerding muss man Gina immer im Blick haben und rechtzeitig stoppen. Von Bewegungsreizen mal ganz abgesehen. Wurden in der Junghundestunde die anderen Hunde abgerufen hatte ich einen schreienden Beauceron in der Leine hängen. Auch das hat einiges an Training gebraucht, inzwischen ist das zum Glück kein Problem mehr. Unser erster Urlaub am Hundestrand war der Horror. Die vielen rennenden Hunde und die Besitzer die lustig Bällchen ins Meer geworfen haben, haben das Gehrin unserer Hundes latent überfordert. Wir sind nach einigen Minuten mit völlig durchgeknalltem Hund vom Strand abgehauen.
    Auch das Zerstören von verschiendensten Dingen ist in der Junghundezeit keine Ausnahme. Hier waren es unter anderm Hausschuhe, Hosen (sie hing mit ihren Welpenzähnchen einfach unten in der Hose), verschiedene Dekosachen und zum Teil die Wand (kann man ja mal Löcher reinfressen).
    Dann sind sie sehr selbstständig und auch das muss man mögen. Man braucht sehr viel Konsequenz und Durchsetzungsvermögen. Sie sind eben klug und treffen eigene Entscheidungen. Und dabei nutzt Gina Inkonsequenz sofort für ihre Zwecke. Und sie testet immer wieder, ob man Ansagen auch wirklich ernst meint. Die Menschen, die ihr das nicht zeigen können, die nimmt sie nicht ernst.
    Generell ist der Beauci sehr auf seine Menschen und sein Rudel bezogen. Andere Menschen werden freundlich (bei Sympathie) oder ignorant behandelt. Anfassen lässt sie sich nicht von jedem, sie wird aber auch nicht böse, sondern geht dann einfach. Andere Hunde findet sie toll (das ist sie mit fast fünf immer noch ganz Junghund, ich werde regelmäßih gefragt "Oh, der ist sicher noch ganz jung?!". Außer, die anderen Hund pöpeln "ihre" Mia an. Dann wird erst gesplittet (vorbildlich, sie macht das wirklich wie aus dem Lehrbuch) und wenn das nix hilft wird durchgegriffen. Ist die Situation dann geklärt, ist sie sofort wieder entspannt und fröhlich. Das ist schon faszinierend zu beobachten.
    Ich denke, Beaucerons sind Hunde, die sehr sensibel sind und viel Liebe und Einfühlunsvermögen und trotzdem sehr klare Grenzen brauchen. Ist man ein Typ Mensch, dem es schwer fällt klar die Grenzen zu setzen und durchzuziehen wird man mit diesem Hund nicht glücklich. Sonst hat man einen tollen Begleiter!

  • @TipsyKit


    Interessant... die erste Hovi Hündin , die ich kennen lernen durfte und dich ich fast täglich sah, weil sie Mückes beste Freundin war, war ein absoluter Wach,- Schutz, - und Jagdhund.


    Ein Hund für Kenner, definitiv.

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