Agility Starter Austausch

  • Lionn

    nun ja - dann nehmen wir mal Wusch als Beispiel. Bei ihr hätte ich sie ZWINGEN müssen, langsam zu laufen. Wusch kannte nur Vollgas. Das war ihr Tempo. Egal bei was. Auch beim Obedience. Ein Obi-Richter hat mal bei der BEsprechung klar gesagt "sie hat für das Steh beim Abrufen zwar 4 Galoppsprünge gezeigt anstelle der maximal 3 "gewünschten" - ABER, ein Ferrari hat nun mal nen längeren Bremsweg als ein Käfer, und bei dem Tempo, in dem sie alle Übungen ausführt, kann sie gar nicht so schnell halten. Also 10 Punkte, denn wenn ich bei einem langsamen Hund, der eigentlich schon bei 1-2 Sprüngen rein vom Tempo her stehen könnte, 3 Sprünge akzeptiere für 10 Punkte, dann kann ich bei dem Hund nicht erwarten, dass sie bei 3 Sprüngen steht. Das wäre im höchsten Maß unfair".

    Und deshalb meine Frage - wenn ich Wusch hätte dazu zwingen wollen, langsamer zu machen, hätte ich ihr die Motivation nehmen müssen. Das wäre vermutlich nur mit ZWANG gegangen. Will ich das?

    NEIN.

    Im Gegensatz dazu hätte Jin den Versuch, sie zu pushen um sie zum schnelleren laufen zu animieren, nicht verkraftet. Ich habe es versucht - Ergebnis war, dass sie dann in Übersprungshandlungen gefallen ist und anfing, mir in die Hosen zu beissen, hysterisch zu kläffen etc. An ein vernünftiges Laufen war da nicht mehr zu denken. Also läuft sie, genau wie Wusch, ihr Tempo. Dass es bei Wusch halt "Überschallgeschwindigkeit" war, während Jin eher moderat galoppiert - that's life.

    Ja, ich habe damals auch den Rat bekommen "push sie, und wenn sie dann halt mal an die Hose geht, hau ihr eine runter". Das ist nicht mein "Stil", denn ich finde es nicht fair, einen Hund, der mit pushen nicht umgehen kann, dafür auch noch zu bestrafen. So wichtig ist mir persönlich das Ganze nicht.

    Aber genauso unfair ist es, einen Hund zwangsweise langsam zu machen.

    Bei Jin kam die Geschwindigkeit dann mit der Sicherheit, es richtig zu machen. Wobei sie natürlich nie die Geschwindigkeit von Wusch erreichte.

    Jack ist wie seine Mama, wobei hier auch noch die Tatsache mit reinspielt, dass er auf dem rechten Auge blind ist und ich den Unterschied schon merke, ob ich auf seiner rechten oder seiner linken (sehenden) Seite laufe bzw. Richtungswechsel/Engsprungkommandos nach links oder nach rechts anstehen.

  • auch bei meinen Grossen .... Yanta konnte man pushen, sie nahm das an, blieb klar im Kopf. Nele ...... ok, es hat einen Grund, warum ich sie heute noch "das Chaos" nenne. Anders ausgedrückt - eine unserer Trainerinnen, die selbst sehr schnelle Borders führt, meinte einmal über Nele, sie hätte zusätzlich zu dem "Bodenlenkraketen"-Gang der Border Collies (den sie meiner Meinung nach nicht hatte) zwei zusätzliche Turbogänge (die sie definitiv hatte ..... Turbogang 1 - Chaos, Turbogang 2 - Zerstörung). Sprich, auch bei Nele war es, ähnlich wie bei Jin, immer besser, sie "ihr Tempo" laufen zu lassen und zu hoffen, dass sie nicht irgendwann durchknallt.

    Hunde sind unterschiedlich - und da stimme ich Dir zu Lionn man sollte jeden Hund individuell nach dessen Möglichkeiten ausbilden und führen. Und wenn man halt einen Hund hat, der von sich aus Vollgas gibt, dann ist das genauso zu akzeptieren wie Hunde, die eher moderater laufen.

  • 2018 trat ja die aktuelle PO mit der Klassenerhaltregel für die A3 in Kraft. - Gelten da jetzt wegen Corona immernoch Ausnahmeregeln?

    Bei so einer hohen DIS Quote sind ja 3 fehlerfreie Läufe pro Jahr schon deftig. - 1 fehlerfreier Lauf pro Jahr schon eher.
    Sonst würde es dieses und nächstes Jahr in der A3 tatsächlich dünner besetzt werden.

  • Ich glaube dir das aufs Wort. Die Frage ist wie oft gibt es diese Naturraketen. Meine Leni ist ja so ein *passt mein Vater liest nicht mit ist ja sein Hund :zany_face: * rasendes Selbstmordviech :zany_face: Die habe ich ja raus genommen weil es mir zu ungesund für sie ist (und sie mich eh nicht leiden kann :woozy_face: )

    Nur ist das in den meisten Fällen gesund/natürlich oder machen wir die Hunde dazu?


    Ja ich weiß ich eiere herum :relieved_face: Ich liebe diesen Sport und betreibe ihn mein halbes Leben. Und ich bin sehr wirklich SEHR viele Turniere gelaufen. Und mir ist auch klar, dass sich ein Sport weiter entwickelt. Ich weiß halt nicht ob mir diese letzte jetzt nicht in eine falsche Richtung geht.


    Übrigens bin ich gerade in den Urlaubsvorbereitungen. Morgen geht's ins Hotel Wolf eine Woche Distanzseminar :star_struck: Ich hoffe wir blamieren uns nicht. Weil normal sind Lucca und ich ja weiß Gott nicht als Team

  • Keine Ahnung, ob die Regel noch existiert bzw. welche Ausnahmen es gibt. Ich laufe in erster Linie für mich und möchte immer das Beste geben – wer es nicht schafft den Klassenerhalt zu schaffen – ob mit oder ohne Ausnahmeregel –, der sollte sich wirklich fragen, ob die Klasse 3 (und da sind eh so viele Hunde drin!) das richtige für jemanden ist. Und natürlich kommt es auch auf die Anzahl der Turniere an. Heisst ja immer, dass Person A nicht so viele Turniere gehen kann/will wie Person B. Aber entweder der Sport ist einem so wichtig, dass man es kann und will oder eben nicht.

    Ich finde es total in Ordnung, wenn man sagt "Ich bleibe in Klasse 2, das passt" besser, als wenn sich wer unbedingt in der 3 halten will.

    Zitat

    Bei so einer hohen DIS Quote sind ja 3 fehlerfreie Läufe pro Jahr schon deftig. - 1 fehlerfreier Lauf pro Jahr schon eher.

    Sonst würde es dieses und nächstes Jahr in der A3 tatsächlich dünner besetzt werden.

    Nein, ist es eigentlich nicht. Ein gut ausgebildetes Team sollte es schon gut schaffen können zumal es ja nicht von Platzierungen abhängt.

    Hier mal ein "overload-Video" – sollte dir mal einen Eindruck geben, Gandorf:

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  • wie das mit dem Klassenerhalt aussieht, weiss ich nicht. Ist mir derzeit auch relativ egal.

    Jin ist 10, sie wird voraussichtlich dieses Jahr das letzte Jahr auf Turnieren starten. Und wenn wir dann den KLassenerhalt nicht schaffen sollten - so what. Sollten wir dann tatsächlich nächstes Jahr noch starten, dann eben in der A2.

    Jack - ob Jack es jemals ins A3 schafft, weiss ich nicht.

    Lionn

    es gibt die verschiedensten Hundetypen.

    Eben solche wie Wusch, die von sich aus Vollgas geben. Solche wie Yanta, die zwar eine Wahnsinnsbeschleunigung haben, aber die erst mal motiviert werden müssen, richtig aus sich rauszugehen. Gut, bei Yanta war eben auch die miserable Ausbildung der ersten Jahre prägend.

    Beiden - Wusch und Yanta - war gemein, dass sie vollkommen klar und ansprechbar im Kopf blieben, egal wie sehr man sie gepusht und "hochgetrieben" hat. Insofern sehe ich bei diesen Typen keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit.

    Im Gegensatz dazu eben Nele und Jin, die pushen gar nicht vertragen (haben) und dabei dann im wahrsten Sinn des Wortes "Hirn ausschalten" und durchknallen. Bei Nele äusserte sich das eben in völlig unkontrolliertem "durch den Parcours bolzen" - sie war echt ein Kamikaze-Hund. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben - zumal sie sich tatsächlich verletzt hatte, aber nicht beim Agi, sondern beim "normalen" Spazierengehen.

    Bei Jin eher das Gegenteil - als Junghund eben die Schnapperei, später dann hysterische Kläfferei - sie kann dann anfangen zu kläffen und dann vor einem Sprung, Tunnel, Slalom, ..... einfach hysterisch kläffend stehenbleiben.

    FunFact am Rand .... nachdem ich Nele aus dem Sport genommen hatte wegen der Verletzung (Bänder- und Sehnenverletzung im linken Vorderbein mit dauerhafter Beeinträchtigung der Zehenbeuger) wurde hintenrum rumgetrascht, ich hätte sie ja nur rausgenommen, weil ich ja jetzt Wusch hätte .... Vorher wurde hintenrum getrascht, wie ich mit dem durchgeknallten Hund Agi machen könne ....... Was folgt daraus - wie man es macht, ist es nicht richtig.

  • Ares pushe ich zb gar nicht.. der hat einfach eh ne ziemlich hohe Grundgeschwindigkeit, richtig Bock aufs Agi und lebt sowieso nach dem Motto: wer bremst, verliert |)

    Er wird auch im Training zu 99 % über Futter belohnt.

    Auf dem Turnier dann natürlich mit Spielzeug.

    Mia habe ich schon gepusht, die ist aber auch ein Hund, der einfach nie kopflos werden würde und die einfach nen kleinen Schubs gebraucht hat, um bisschen aus sich raus zu gehen..

  • Wir hatten heute wieder Agility und es war total gut, hat viel Spaß gemacht und Rex war echt toll :herzen1:

    Mein Highlight war aber, dass ich dann auch mal kurz mit Jasmin gearbeitet habe und die oft anfangs ja eher skeptische Maus hat das super gemacht, auch A-Wand und Reifen (keine Sorge, wir waren sehr langsam unterwegs). Bin ein wenig traurig, dass ich mit ihr nicht auch Agi machen kann, ich denke, das würde ihr schon Spaß machen und wäre super für ihr Selbstbewusstsein... aber sie hat PL und soll ja nicht springen :muede:

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