Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Edit by Mod: Zitat entfernt, siehe oben. ;)


    Hat nichts mit Göttin zu tun ! Aber man kann nicht etwas in die Welt setzen, was nicht stimmt . Andere Leute wollen sich ebenfalls RICHTIG informieren und stoßen dann auf sowas und glauben es noch dazu . :???:

  • Ich glaube, ganz egal wie viel man hier diskutiert, ist es doch immer noch etwas anderes, wenn das eigene geliebte Tier etwas hat und man die Entscheidung treffen muss.


    Und dann kommt es ja immer noch dazu, dass es eine Einzelfallentscheidung bleibt. Meine ehemaliges Pferd hab ich nicht wegen einer Kolik operieren lassen. Nicht, weil er schon 21 Jahre alt war, sondern weil er es nie im Leben in einer Box länger als 3 Tage ausgehalten hätte.

  • sondern weil er es nie im Leben in einer Box länger als 3 Tage ausgehalten hätte.

    genau das meine ich. Und jeder Besitzer hat das Recht auf seine Entscheidung, wie auch immer unter welchen Umständen auch immer und aus welchen Gründen auch immer sie ausfällt.
    Dieser Grund ist nicht "besser" und nicht "schlechter" als ein finanzieller, er entspringt der genauen Kenntnis um das Verhalten des eigenen Tieres und dem Willen, das Beste zu tun.


    Das einzige, was man NICHT darf, ist gar nichts tun und jämmerlich krepieren lassen.

  • Ohne jetzt alle Antworten auf das Thema gelesen zu haben: Ich bin Studentin mit 3 Hunden. Wenn alle 3 gleichzeitig eine OP im 4-stelligen Bereich bräuchten, wäre ich angeschmiert. Aber ich frage mich das auch oft- wie viel "Rücklage" ist sinnvoll und vor allem realistisch?


    Ich spare seit meine Hunde bei mir sind jeden Monat etwas an, um spontane Tierarztkosten stemmen zu können. Loki brauchte letzten Monat einen Notkaiserschnitt. Zack, 1500 Euro weg. Das konnte ich aus unserer Hundekasse bezahlen aber viel mehr darf die nächsten Monate nicht kommen. Ich würde für meine Hunde das letzte Hemd geben aber dass man an seine finanziellen Grenzen gerät, kann wohl 99% der Hundehalter passieren. Man mag nicht daran denken.

  • Genau, Kolik beim Pferd und MD beim Hund sind zwei super, weil eindeutige, Beispiele...da ist es ja so, dass das Ganze unbehandelt zwangsläufig sehr zeitnah einen (qualvollen) Tod mit sich bringt.


    Wenn da die Behandlung oder besser gesagt ein Behandlungsversuch nicht möglich ist, ist die Euthanasie das letzte verbleibende Mittel, um das Leiden zu verkürzen und (weitere) Schmerzen zu ersparen. (Wozu das TSchG ja letztlich auch wieder verpflichtet...gibt ja auch immer wieder mal Fälle, in denen Tiere eingezogen werden sollen, um euthanisiert zu werden, weil sie - meist im Endstadium schwerer Krankheiten- angeblich oder wirklich extremst leiden. :/ )


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    Daneben gibt es diverse Erkrankungen, bei denen die Euthanasie nicht die einzige oder auch gar keine (anerkannte) Alternative zur Schmerzlinderung in Form einer "primären Ursachenbekämpfung" wie z.B. einer OP ist und bei denen es noch eine sekundäre Symptomatikbehandlung , z.B. In Form einer Schmerztherapie gibt.
    -> Da mag bei einem Bruch vielleicht keine teure, aufwändige OP vom Halter verlangt werden können, aber zumindest eine (mal unterstellt: nötige) Behandlung mit Schmerzmitteln...
    Passiert in solchen Fällen überhaupt gar nichts und ein Tier muss über einen längeren Zeitraum erhebliche Schmerzen erleiden, dann kann eingezogen werden. Und das wird es in schwerwiegenderen Fällen i.d.R. auch.


    Öhm und wenn so eine Geschichte mal vor den Strafrichter geht (das Unterlassen nötiger Behandlungen, welches erhebliche und länger anhaltende Schmerzen bei einem Tier verursacht, erfüllt den Straftatbestand des Paragraphen 17 Nr. 2 b) TSchG i.V.m. 13 StGB ) , interessiert es nicht wenige Richter herzlich wenig, wenn ein Halter aus finanziellen Gründen eine nötige tierärztliche Versorgung unterlässt.


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    Also so Geschichten wie Kolik/MD/letale Erkrankungen im Endstadium sind die eine Sache.
    "Mein Hund hat eine dicke, offene und entzündete Pfote, wochenlang tierische Schmerzen und ich kein Geld, also warte ich 3 Monate, bis ich wieder flüssig bin und konsultiere erst dann einen TA - da muss er halt jetzt unbehandelt durch" ist eine ganz andere und kann u.U. böse Ärger geben. :/


    Auch wenn diese Beispiels-Entscheidung schon 15 Jahre alt und nur eine AG-Entscheidung ist, die Grundsätze sind da auf wenigen Zeilen gut erklärt: http://www.ra-kotz.de/tierschutz.htm

  • Aber ich frage mich das auch oft- wie viel "Rücklage" ist sinnvoll und vor allem realistisch?

    Eben. Als ich noch studiert habe, hatte ich einen kleineren dreistelligen Betrag auf dem Hundekonto. In erster Linie, damit ich was anzahlen konnte und den Rest habe/ hätte ich auf Rate bezahlt.


    Als ich dann den Psycho-Dog hatte, habe ich einen Bildungskredit aufgenommen. Nicht für mich, sondern für Psycho. Gereicht hat es nicht und gebracht hat es auch nichts. Hinterher weißte immer mehr.


    Jetzt hat Bracke eine OP-Versicherung und es gibt einen Betrag X, der zusätzlich zur Verfügung steht. Damit fühl' ich mich sicher. Und ich denke, darum geht's: Auf dem Konto muss soviel sein, dass man selbst ein gutes Gefühl hat. Man kann eben nicht jeden Notfall absichern und ich habe festgestellt: Im Notfall findet man, wenn man will, Mittel und Wege.

  • Ich weiß von mir , dass ich alles zahlen würde damit mein Hund wieder auf die Beine kommt . Und das war im April beim Pferd genauso . Ich habe in dieser Situation gar nicht überlegt ob ich sie Kolik-Operieren lasse oder nicht , auch wenn die wahrscheinlichkeit gering war, dass sie es schaffe . Aber siehe da , sie hat es Gott sei Dank geschafft .


    Und mein Gewissen wäre für immer geschädigt , wenn ich wüsste das ich meinen Hund/Pferd oder sonstige Tiere gehen lassen habe , weil ich mir zu fein war das Geld zu investieren . Es gibt natürlich Ausnahmen , aber ich könnte damit nicht leben .


    Ich will damit sagen, dass man erst in so eine Situation kommen muss wo man 1000de Euros hinlegen muss . Und ich denke, dass auch die wo hier schreiben das sie ihr Tier gehen lassen würden, nochmal ins Nachdenken kommen und die Sache vielleicht ganz anders sehen , ich würde es zumindest den Tieren wünschen .

    Ehrlich, mal angenommen ich hätte Medikamentenkosten von 200-400€ im Monat, aber mein Hund damit Lebensqualität, ICH persönlich würde mir lieber noch einen Nebenjob suchen als meinen Hund deshalb sterben zu lassen/ einschläfern zu lassen.


    Das kann jeder sehen wie er mag, ich könnte mit den Schuldgefühlen nicht leben.


    Das unterschreibe ich genau so. Ich bin für den Tod eines Lebewesen verantwortlich, weil ich nicht mal eben einen kleinen Kredit aufnehmen will oder vorrübergehend einen Nebenjob annehmen will? Ich würde das mein Leben lang mit mir rumtragen. Und ja, ich war selber schon in der Situation.


    Hat nichts mit Göttin zu tun ! Aber man kann nicht etwas in die Welt setzen, was nicht stimmt . Andere Leute wollen sich ebenfalls RICHTIG informieren und stoßen dann auf sowas und glauben es noch dazu . :???:


    Ganz genau, habe hier einen Hund, der seit 4,5 Jahren DCM hat. Zum Glück nich ganz so stark. Aufgrund dessen setzt man sich ganz anders mit dem Thema auseinander. Was du @Samiko schreibst, stimmt wirklich vorn und hinten nicht!!

  • Öhm und wenn so eine Geschichte mal vor den Strafrichter geht (das Unterlassen nötiger Behandlungen, welches erhebliche und länger anhaltende Schmerzen bei einem Tier verursacht

    Ich dachte, dass aus meinem Posting hervorging, dass UNBEHANDELT vegetieren lassen KEINE Option ist...


    Wenn eine Behandlung, um erhebliche Schmerzen zu beseitigen oder zumindest zu lindern aus welchen Gründen auch immer nicht möglich / erwünscht ist, bleibt (nur) die Euthanasie.

  • Bei einer Magendrehung stellt sich für mich die Frage nicht, da würde ich sofort operieren lassen, auch bei anderen akuten Geschichten wie Darmverschluss etc.
    Wo ich ins Grübeln kam war bei einer chronischen Ohrentzündung, die sich schon reingefressen hätte. War dann zum Glück nicht so, also Trommelfell etc. war nicht betroffen und es war wirklich nur äußerlich und damit gut behandelbar.
    Ne Hüft-OP wäre davon abhängig, was ich damit erreichen will. Derzeit sehe ich da keinen Sinn drin, da würde ich eher über Goldakkupunktur etc. versuchen, was zu erreichen.
    Sollte der Schäfi in den nächsten Jahren schwächeln was das Gangbild angeht gäbe es erstmal Physio, aber eben in nem vertretbaren Rahmen. Würde das nichts bringen bzw. nur noch ne Hüft-OP helfen können, da bin ich ehrlich, das würde ich nicht machen.
    Allerdings auch nicht beim jüngeren Hund. Wäre ich Rettungshundler oder Jäger und der Hund irgendwie mein "Kapital" und es damit für uns beide notwendig, ist das was anderes. Aber wenn meine Hunde als reine Haustiere mal keinen Sport mehr machen können, dann können sie es eben nicht. Natürlich lasse ich sie nicht leiden, aber da wäre ich dann eben für die Gabe von Schmerzmitteln sobald es sein muss.


    Medikamentenkosten im normalen Rahmen plane ich mit ein, auch wenn ich zugebe, dass ich anfangs echt schon bei monatlichen Futterkosten von über 100€ geschluckt habe, aber nun gut, was muss das muss eben.


    An Rücklagen habe ich speziell für die Hunde nichts, aber ich könnte eine OP von etwa 1000€ plus minus 200€ gut stemmen, bzw. müsste dafür nicht erst irgendwen fragen. Bei größeren vierstelligen Beträgen würde es schwierig und mein Auto (abgesehen davon dass es nicht genug Wert wäre) dafür verkaufen könnte ich eben auch nicht.

  • Als Tania die Gebärmutterentzündung hatte, hatte ich als einzige meine vierköpfigen Familie Arbeit. Tania war 8 und wir haben sie mit der Flasche aufgezogen weil sie nicht ganz Ok war und ihre Mutter sie nicht säugen wollte. Die Not Op hätte ca. 1.000€ gekostet und die Chancen standen sehr schlecht, das sie die Op überlebt hätte. Ich habe sie gehen lassen aber selbst wenn ich zu der Zeit mehr finanzielle Möglichkeiten gehabt hätte, weiss ich nicht ob ich sie hätte operieren lassen. Sie ist bei mir geboren, hatte ein gutes Leben undist in meinem Arm gestorben. Und jetzt brauch ich ein Tempo

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