Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Ich dachte, dass aus meinem Posting hervorging, dass UNBEHANDELT vegetieren lassen KEINE Option ist...
    Wenn eine Behandlung, um erhebliche Schmerzen zu beseitigen oder zumindest zu lindern aus welchen Gründen auch immer nicht möglich / erwünscht ist, bleibt (nur) die Euthanasie.

    ? Mir geht es doch um eine Differenzierung (die ich hier vorher einfach nicht genau gelesen habe, drum wollte ich es mal aufdröseln) Man kann Euthanasie bei letalen Geschichten nicht mit Nichtbehandlung bei nicht-letalen Gesichten in einen Topf werfen. Du meist ja die vermutlich die Fälle, in denen die Euthanasie legale Alternative ist.


    Das Zitat von mir stammt aus der Passage, in der es um die Krankheitsgeschichten geht, in der Euthanasie keine legale Alternative ist.


    .Es bleibt - wenn man letztere Fälle miteinbezieht- eben gerade nicht nur die Euthanasie, im Gegenteil, da ist eine Einziehung des betreffenden Tieres vorgesehen...Genau DIESEN Unterschied wollte ich deutlich machen.

  • Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die liebt einfach Französische Bulldoggen. Das sind ihre Hunde. Kennen wir ja gut, man hat die eine Rasse und die liebt man abgöttisch. Selbst hatte sie drei Frenchies.
    Und da das ja immer ein Thema ist, kamen wir da auf die Gesundheit zu sprechen. Sie sagt, bei jedem Frenchie legt sie allein für eine höchst wahrscheinliche Nasen/Gaumen-Op zusätzlich 2000Euro zurück. Einfach, weil sie sich bewusst ist, dass diese Kosten aufgrund der Rasse auf sie zukommen können.
    Das fand ich sehr vernünftig und ehrlich.


    Wenn ich einen Rassehund haben will, dann beschäftige ich mich mit den rassespezifischen wahrscheinlichere Krankheiten und wäge auch ab, ob ich die tragen mag. Allein da kann man ja auch zumindest ein bisschen abwägen, welche Kosten da kommen könnten (zb ganz klassisch die HD oder ED Op beim Rotti oder DSH oder das Rolllid beim Molosser oder die Nase beim Frenchie/Mops oder oder oder).


    Hmm...., ich weiß nicht, ob das vernünftig und ehrlich ist :???: :ka: .


    Liebe zu einer Rasse hin oder her, ich unterstütze doch nicht wissentlich und willentlich eine Zucht, bei der ich von vornherein davon ausgehe, dass ich in Form von irgendwelchen OP's dem Hund zu einem erträglichen Leben verhelfen muss. Das kann doch irgendwie nicht der Sinn der Sache sein, da ist in der Zucht doch gewaltig etwas schief gelaufen. Dadurch, dass ich es als normal betrachte, einen Hund mit anatomischen Anomalien, die sein Leben erheblich beeinträchtigen, zu kaufen, unterstütze ich diesen Wahnsinn auch noch.


    Wenn ich einen Rassehund suche, dann beschäftige ich mich mit den rassespezifischen Problemen und entscheide mich entweder gegen diese Rasse, wenn die Wahrscheinlichkeit einer erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigung besteht oder ich beschäftige mich intensiv mit Ahnenforschung und Zuchtlinien, um einen gesunden Hund zu bekommen und gleichzeitig einen Züchter zu unterstützen, der verantwortungsvoll handelt, indem er nur mit über Generationen gesunden Elterntieren züchtet.


    Natürlich kann ein Hund trotz aller Vorsicht irgendwann ernsthaft erkranken und dann wäre mir auch jede Behandlung recht, die dem Hund zu einem lebenswerten Leben verhelfen kann.

  • Ich zahle jeden Monat ca. 40€ in die AGILA - ob das Sinn machen wird bei nem gesunden KHC aus guter Zucht weiß ich nicht. Aber da ich so oder so nicht in die Zukunft schauen kann, ist es mir das wert. Sollte mal der Hammer kommen oder was Chronisches, dann bin ich abgesichert. Vielleicht sogar eher, als wenn ich nur so was zurücklege - wo ich dann aus Doofheit auch noch drangehe :lepra: .

  • Unterm Strich würde ich persönlich ein Polster von 1000 Euro als realistisch halten. Beim Ein-Hundehalter.


    Hat man mehrere Hunde, können die in kurzen Abständen Geld verschlingen, da wäre (in meinen Augen) ein Polster von Minimum 2000Euro ok. Denn wenn man eine große Summe anzahlen kann, dann weiß der TA / die Klinik auch, dass (vermutlich) der Rest noch kommt und läßt sich eher auf Ratenzahlungen ein.


    Krankenversicherungen traue ich nicht wirklich, OP-Versicherungen schon eher (habe ich für meine Pferde, selbst für den 35jährigen Rentner!)

  • @Harvey/Morris


    Ich geh da mit dir. Ich würde mir dann auch einfach keinen Frenchie holen.
    Aber zumindest war das der Frau bewusst und sie hat sich drauf eingestellt. Besser als "Ooops, meine französische Bulldogge hat Atemprobleme und ich hab kein Geld, um sie operieren zu lassen" :ka:

  • Hardy ist vollkrankenverichert. In seinem jungem Alter gibts hier wirklich richtig gute Versicherungspläne, die auch, laut den TA hier und Reviews zuverlässig sind.


    Gisi war zu alt, um noch einen guten Plan zu bekommen, ich hatte sie nur Notfallversichert. Eine OP versicherung, wie von der Agila oder Ülzener (hatte die Ülzener in D noch) hab ich hier leider nicht gefunden, aber die Notfallversicherung war vom Preis- Leistungsverhältnis ok.


    Für mich persönlich wäre es absolut schlimm eine Behandlung verwehren zu müssen, weil mir die finanziellen Mittel fehlen, am schlimmsten noch wenns wirklich um sehr schnelle Entscheidung geht. Deswegen fahre ich versichert besser. Nichts desto trotz wiege ich auf, welche Behandlung Sinn macht und welche (nicht mehr).


    Gisi hätte ich für sehr viel Geld noch operieren lassen können hier (Hirntumor) mit äußerst fraglichem Ausgang, und einer sehr fragwürdigen OP (in ihrem Alter und Zustand sehr schlechte Rekonvalenzchance).


    Hätte ich dieselbe Entscheidung bei einem jungem, ansonsten gesunden Hund gehabt hätte ich mich vlt dafür entschieden. Bei einem Hund in Gisis Alter war die Erfolgsaussicht sehr schlecht und wäre ein Tod, oder besser gesagt hinvegitieren auf Raten gewesen.


    Da spiekt dann auch keine Rolle, was die Kosten sind, sondern die Behandlung ist für mich nicht (mehr) zielführend.

  • Das solltest Du anderen auch zu gestehen...
    Und MEIN Wissen über Medikamente ist auch nicht nur auf Google zurück zu führen..... (incl. die vielen "Schlimmen NW" der "bösen Chemie"...)

    Ich schrieb "als manch anderer", da steht nicht "als Cattlefan".
    Böse Chemie gilt übrigens nicht für mich, ich bin ein ziemlich großer Fan der modernen Medizin!


    Stichworte Nebenwirkungen und Langzeitschäden.


    Beim Menschen ein nicht zu unterschätzender Faktor, da die Lebenserwartung bei über 70 Jahren liegt. Müssen Medikamente über Jahrzehnte eingenommen werden, kann es Probleme geben.


    Doch was ist mit dem Hund. Bis auf Ausreisser haben große Hunde eine Lebenserwartung von ca. 12, kleine von 15 Jahren. Bis Nebenwirkungen Schäden in den Organen verursachen, die die Lebensqualität beeinträchtigen, ist der Hund einen Alterstod gestorben.

    Quebec hat es mir mal wieder abgenommen: Nebenwirkungen bei Hund und Katz` sind zu vernachlässigen - ich überlege grade mal, wo wir die haben.... Entweder sofort, d.h. sie reagieren mit Übelkeit, Ausschlag - dann muß ich was anderes nehemn und meistens isses dann gut. Selbst bei langfristig genommenen Schmerzmitteln hören wir so gut wie nie von Problemen.
    Es ist so: sie werden einfach nicht alt genug!
    Da fällt mir ein einziger ein, der etwas aus dem Rahmen viel: ein JRT nahm jahrelang sein Luminal gegen Anfälle, bekam davon dann Hauptprobleme. wir haben das Luminal verringert, ein anderes Mittel dazu gegeben und voila: das Tierchen ist damit gut 16 geworden!!

    Da widerspreche ich euch beiden.
    Genug Medikamente machen beim Menschen schon nach Monaten Probleme. Leider weisen das viele Ärzte weit von sich, ich kann nicht mehr zählen wieviele Ärzte mir völlig ernsthaft versicherten das Problem Y niemals nicht von Medikament X herrühren könnte. Das würde nur im Beipackzettel stehen weil die Firmen sich absichern wollen, in Realität gäbe es solche Fälle nie. Hmhm.
    Da sich die Menschenärzte schon so aufführen gehe ich davon aus das sich im Tierbereich da noch weniger Gedanken drum gemacht wird.


    Und ihr beide wollt also wirklich erzählen das es ja völlig problemlos sei nem Hund für 4-12 Jahre täglich egal welche Medikamente zu geben? Das macht niemals nicht irgendwelche Nebenwirkungen?
    Kann doch schnell passieren das ein junger Hund was bekommt was jahrelange Medikamentengabe erfordert und auch ein Hund wird nach 4 Jahren Nebenwirkugen haben, wenn der Mensch sie in weniger Zeit entwickelt.
    Wenn ich zB lese das ein Hund mit Rheuma täglich 2,5mg Prednisolon bekommt und man das mal aufrechnet in Gewicht, wäre das bei nem 15 Kilo Hund gegen sagen wir mal 75 Kilo Mensch also die 5fache Dosis, fluffige 12,5mg Prednisolon täglich. Über Jahre. Die Cushing Schwelle liegt bei 7,5.
    Nebenwirkungsfrei ist da wohl nur noch Illusion, sorry, aber das liegt doch nicht mehr im Bereich des Möglichen das es da keinerlei Nebenwirkungen gibt.



    Es ist nunmal das die meisten Hunde sich doch nichts anmerken lassen solangs geht. Was ja bedeutet das uns Menschen dadurch auch entgeht wenns ihnen nicht so pralle geht, weil sie sich eben nichts anmerken lassen. Daraus aber zu schließen "Wir sehen nix, also ist da nix" ist doch ein wenig kurz gedacht?

  • Es ist nunmal das die meisten Hunde sich doch nichts anmerken lassen solangs geht. Was ja bedeutet das uns Menschen dadurch auch entgeht wenns ihnen nicht so pralle geht, weil sie sich eben nichts anmerken lassen. Daraus aber zu schließen "Wir sehen nix, also ist da nix" ist doch ein wenig kurz gedacht?


    Machst du nicht genau dasselbe umgekehrt und unterstellst, dass jahrelange Medikamentengabe generell Probleme bereitet, auch wenn man sie nicht sieht?


    Du unterstellst, dass etwas da ist, was nicht gesehen wird und andere sagen, dass nichts da ist, wenn sie es nicht sehen (oder durch eine Blutuntersuchung feststellen) können.

  • Da widerspreche ich euch beiden.
    Genug Medikamente machen beim Menschen schon nach Monaten Probleme. Leider weisen das viele Ärzte weit von sich, ich kann nicht mehr zählen wieviele Ärzte mir völlig ernsthaft versicherten das Problem Y niemals nicht von Medikament X herrühren könnte. Das würde nur im Beipackzettel stehen weil die Firmen sich absichern wollen, in Realität gäbe es solche Fälle nie. Hmhm.
    Da sich die Menschenärzte schon so aufführen gehe ich davon aus das sich im Tierbereich da noch weniger Gedanken drum gemacht wird.

    Genau so ist es. Wir haben in D jährlich 16000, europaweit
    160000 Todesfälle allein nur wegen den Nebenwirkungen
    von Medikamenten. Gut zu wissen.


    Das ist bei Hunden nichts anderes, zumal viele
    Medis aus der Humanmedizin stammen.
    Nehmen wir mal den Wirkstoff: Metamizol, in
    vielen Ländern verboten, in D erlaubt, zusammen
    mit Butylscopolaminiumbromid, eine tödliche Dosis.
    So mir passiert, mein Hund starb daran, es war
    kontraindiziert, die TÄ hatten mangelnde Fachkompetenz
    und konnten offenbar nicht lesen bzw. haben es, erst gar
    nicht versucht.


    Loki brauchte letzten Monat einen Notkaiserschnitt. Zack, 1500 Euro weg.

    Wie das ? Nach GOT ist das 3-fache rd. 430 €, Sa. und So. kosten 50
    und 100 Zuschlag. Rest dann stationär und Medis ?

  • @Aoleon Das z.B. bei jahrelanger Cortisongabe die Gefahr von Diabetes besteht ist nix neues. Darum macht das ja auch keiner mehr. Es gibt mittlerweile genug Ersatzstoffe.
    Aber nehmen wir z.B. mal eine Katze mit starkem Astma: die bekommt Cortison. Wenn irgend möglich als Aerosol - sprich inhalieren - schafft von 50 Katzen einer.... also Tabletten. Ohne erstickt sie. Soll ich sie gleich einschläfern? Oder ihr u.U. noch JAHRE schenken mit etwas erhöhtem Appetit und Durst aber ohne Erstickungsanfälle? Das muß man abwägen.... Bei keiner dieser katzen habe ich aber auch nur entfernt den Eindruck, sie würden "leiden". Sie spielen, fangen Mäuse, kloppen sich, schmusen,....
    Grade haben wir eine die braucht sage und schreibe 5 mg um atmen zu können - es geht ihr super! Absolut unauffällig.
    Zudem ist es sinnlos Menschen mit Tieren vergleichen zu wollen. Das wäre ein anderes Rieeeesenthema....

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