Junghund frisst gerne Kot

  • Wenn es nur Pferdeäpfel wären, die unsere Hündin begehrt, wäre ich ja schon fast glücklich. Wir haben zwei Pferde und nehmen Delia so oft wie möglich mit, um sie früher oder später mit auf Ausritte zu nehmen.


    Noch mal eine Frage zum Alternativverhalten bzw. Signal. Wir verwenden auch "weiter" in bestimmten Situationen. In welchem Tonfall setzt ihr das Kommando denn ein?


    Was genau ist Moorliquid und was soll es bewirken? Kann man das einem fünfmonatigen Hund so einfach geben?


    Wir waren heute Morgen auch mit der Schleppleine unterwegs. Delia hat zielsicher die Hundehaufen unter dem Schnee ausgegraben :muede:


    Ich konnte sie dann mit einem "Nein" zurückziehen. Aber auch mir macht das auf Dauer keinen Spaß anstatt produktive und spaßige Erziehungsspaziergänge zu machen, immer nur auf der Hut nach Hundekot zu sein.


    Es klappt zwar noch lange nicht alles reibungslos mit der Kleinen, aber das ist tatsächlich unsere allergrößte Baustelle. :???:

  • Also, nicht dass das bei uns jetzt so toll funktionieren würde... :ugly: das will ich nicht behaupten....meiner frisst aber Gott sei Dank keine Scheisse...


    Gerade heute morgen habe ich meine liebe Nachbarin aber mal zum Üben gezwungen. Sie ist soo furchtbar unglücklich weil ihr Labbi Kot frisst. Aber ich muss sagen, ihr Hund (der ist so dermassen lieb) hat relativ schnell angefangen, das sehr gut umzusetzen.


    Sie hat bisher halt immer geschimpft wie ein Rohrspatz, was halt einfach nur dazu führt, dass der Hund sie immer besser zu ignorieren lernt, es einfach an sich abperlen lässt und eben schneller frisst, bevor sie ihn zurückzerrt. WENN er denn dann aus dem Gebüsch kommt, dann schimpft sie immer noch richtig mit ihm... Alles Erklären hat bisher nicht geholfen "Der weiß doch dass er das nicht soll" usw :verzweifelt:


    Aber jetzt war sie echt verzweifelt wegen Angst vor Gift, und hat es endlich mal probiert, ein Alternativverhalten aufzubauen.


    Also: Genau gucken, was Herr Hund macht. Wenn er was allzu spannend findet - ein deutliches (aber nicht böses) "Filou, Nein!" und sobald er reagiert, und sei es auch nur durch ein ganz kurzes Aufschauen, sofort ein ganz freundliches Lob hinterher. Und direkt ne Belohnung rein. Nach wenigen Wiederholungen kam er beim "Filou, Nein" schon angewackelt, um sich die Belohnung abzuholen.


    Natürlich muss man das mit einfachen Sachen aufbauen und nicht gleich am echten Objekt üben wollen. Schleppleine dran ist hilfreich als Absicherung, sollte aber idealerweise nicht zum Einsatz kommen, höchstens als kurzes Signal. Sonst nutzt der Hund den Freilauf dann nur noch mehr aus. Die sind ja nicht blöd und wissen, wann sie angeleint sind. Die Verknüpfung mit der Leine also unbedingt vermeiden!


    Um ein Alternativverhalten aufzubauen, muss man so oft wie irgendmöglich Gelegenheiten zum Belohnen schaffen. Der Hund muss ja die Belohnung, die er schon sicher hat, aufgeben für das, was ich habe. Also großzügig und häufig belohnen, auch bei vielen Situationen, in denen es dem Hund nicht ganz so schwerfällt, und erst nach Monaten (oder nie) anfangen abzubauen. Und eine verlockende, tolle Belohnung verwenden. Das muss irgendwann so drin sein: Wenn die Nein sagt, und ich reagiere, dann kommt was tolles nach!, dass der Hund gar nicht mehr zögert. Aber: Das dauert!


    Ist man mit einem verfressenen Hund gesegnet, kann das durchaus klappen. Meiner ist leider nicht ganz so an Futter interessiert, der findet das "Ich habs gefunden" wichtiger... Aber der Labbi ist damit zu kriegen.


    Nicht erwarten sollte man, dass der Hund generalisiert, grundsätzlich keine Scheisse zu fressen. Hunde denken nicht in solchen Kategorien und Oberbegriffen. Immer gucken, nicht fest schnüffeln lassen und vor allem nicht böse oder sauer werden! Da lernt der Hund nur, sich nicht erwischen zu lassen. Und dann hat man ein Problem, weil man keine Chance hat zu sehen, was er da frisst...


    Zusammenfassend: Alternativverhalten heisst, dass der Hund mit dem, was ich NICHT will, aufhört, weil es nicht vereinbar ist mit dem Alternativverhalten, für das er großzügig belohnt wird. Ich vermittel ihm also was ich will - schau her, komm her.
    Zu Lernen, etwas zu tun ist unendlich viel einfacher, als zu lernen etwas NICHT zu tun.

  • Meiner ist komplett verfressen. Schlimmer als ein Labrador.


    Heute haben wir es mit Schleppleine versucht. Das war noch schlimmer. Er ist heute zu fast jedem Haufen gerannt und hat schon fast panisch versucht das Zeug zu fressen. Ich war dann so außer mir, dass ich ihn gepackt und gerüttelt habe. Sein Blick danach hat mir fast das Herz gebrochen. Er hat dann zwar auf dem Heimweg nichts mehr angefasst– hat sich noch nicht mal getraut, irgendwo zu schnüffeln, aber das kann es ja nicht sein.


    Ich versuche das jetzt mal mit Leckerlies aufzubauen. Da ist er immer total scharf drauf.

  • Also, WENN du die Schleppleine dran hast, dann kannst du doch - wenn alles schon zu spät ist - den Hund wegziehen? Das ist dann kein Training, klar, aber ausser dir sein, packen und schütteln auch nicht, und immerhin verhinderst du die Selbstbelohnung.


    vor allem weil dein Hund jetzt verdammt genau aufpassen wird, wenn du ihm zu nahe kommst. Der hat sich nicht "nicht getraut zu schnüffeln", der war damit beschäftigt, drauf zu achten, wann die Irre wieder über ihn herfällt.... Sei nicht überrascht, wenn er dir die nächsten Tage ausweicht und auf Abstand geht, z.B. wenn anleinen willst.


    Man macht mal Fehler, ja, Schwamm drüber, der Hund ist nicht für immer traumatisiert. Aber machs nicht nochmal.


    Und der Gedanke "Ich versuchs jetzt mal mit Leckerlie" ist Blödsinn.
    Überleg dir, ob du wirklich verstanden hast, was hier mit Alternativverhalten aufbauen gemeint ist. Wenn du dir nicht sicher bist, frag nach. Und dann leg dir einen Plan zurecht, überleg dir genau, wie du es deinem Hund beibringen willst. Und dann versuchst du nicht, sondern machst es. Wochen- bis Monatelang.


    3 mal mit dem Leckerlie wedeln und versuchen, den Hund damit abzulenken, wird nix bringen.


    Und erwarte keine Wunder. Es gibt sie wohl, die Hunde, die niemals was fressen und das auch nie getan haben. Allerdings höre ich nur immer ganz viel über die - getroffen hab ich sie noch nicht.... Dein Hund ist schon auf den Geschmack gekommen, und du musst einfach viel viel üben, damit er lernt, abzulassen, wenn du rufst.


    Ich kenn das, ich übe auch... und ich weiß auch, wie ein kurzer Wutanfall einen zurückwerfen kann. Also nicht dass das jetzt so rüberkommt, als würde ich behaupten wollen, ich kann alles besser. Im Gegenteil, das hier zu lesen und zu schreiben hilft mir enorm, eigenen Fehler zu erkennen.

  • Ähhh, hattest du schon mal mit einem scheißegetränkten Maulkorb zu tun?? Dann weißt Dus....


    Ja hab ich. Mehrfach.


    Immer noch besser, wie wenn mein Hund mir das selbe nachher in die Wohnung erbricht. Ist mehrfach vorgekommen, da wäscht man lieber den Maulkorb ab.. Oder passt "einfach" auf. Lieber dreckiger Mauli wie dreckiges Maul...sag ich mir da.

  • Ok, dann bist Du härter im Nehmen. Ich tu mir das definitiv NIE WIEDER an. :D Lieber IM Hund als an MIR. Einmal hat sies geschafft, etwas davon im Park am Mantel einer vorbeigehenden Frau abzustreifen, weil sie den Kopf gedreht hat. Nein, definitiv nie wieder, haha....


  • Es gibt sie wohl, die Hunde, die niemals was fressen und das auch nie getan haben..Allerdings höre ich nur immer ganz viel über die - getroffen hab ich sie noch nicht.....


    Ja, hier, ich meld mich! Mein erster Hund hat sich besonders die ersten 2 Jahre in jeden Haufen gesühlt den er finden konnte. Danach hat er einfach aufgehört. Damals habe ich es gehasst den Hund gefühlte alle 2 Tage zu baden. Heute wünscht ich mir Ted wäre genauso. Mein erster Hund war übrigens nen Husky/Spitz Mix. :D

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