Muss ich mich rechtfertigen für meinen Hundewunsch?

  • Zum Thema Rassehund-welpe: Gerade wenn ich einen reinen Begleithund möchte, würde ich mir einen Rassehund anschaffen und kein Tierschutz-überraschungspaket.


    Eine Freundin von mir hat einen jungen BC-Mix aus dem Tierschutz geholt und ihr Leben wäre sehr viel einfacher mit einem Hund, der eben kein Mix aus zwei ziemlich gegensätzlichen Arbeitsrassen ist.


    Wenn es ein Welpe sein soll, dann ist man im Zweifel mit einem Rassehund wirklich besser dran und kann sich einen Hund aussuchen, dessen Bedürfnisse von einem auch erfüllt werden können.

  • Zum Thema Rassehund-welpe: Gerade wenn ich einen reinen Begleithund möchte, würde ich mir einen Rassehund anschaffen und kein Tierschutz-überraschungspaket. Eine Freundin von mir hat einen jungen BC-Mix aus dem Tierschutz geholt und ihr Leben wäre sehr viel einfacher mit einem Hund, der eben kein Mix aus zwei ziemlich gegensätzlichen Arbeitsrassen ist.Wenn es ein Welpe sein soll, dann ist man im Zweifel mit einem Rassehund wirklich besser dran und kann sich einen Hund aussuchen, dessen Bedürfnisse von einem auch erfüllt werden können.


    Aber nur weils ein Rassehund ist, ists ja auch nicht automatisch der Hund, der gut zu einem passt. Auch da muss man kritisch zu sich selbst sein und sich genau überlegen, was man eigentlich leisten will und kann.


    Wir haben jetzt hier ein älteres Ehepaar, beide körperlich nicht mehr so ganz fit, mit einem jungen, sehr dynamischen Irish Setter. Was ich bis jetzt so mitbekommen habe von denen glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass die Rassewahl da so optimal war.

  • Ich muss und ich werde mich einfach überhaupt nicht rechtfertigen, denn alle, die in den Entscheidungsprozess welcher Hund, wieso und warum, einbezogen sind haben mitentschieden und irgendwen Anderes - den geht`s nichts an.


    Ich bin auch nicht mehr so jung, das ich mich leicht einschüchtern lasse und wenn mir einer dermaßen blöd kommt - also schon mit Vorwurf in der Stimmer "aus Spanien?!?!?" dann sag ich auch schon mal "Ja, war unsere Entscheidung!" und in den wenigsten Fällen sagt dann irgendjemand noch was dazu.... manchmal kommt man ins diskutieren, kommt auch darauf an, wer etwas sagt, manchmal nicht.


    Schwiegervater kann es nicht lassen, über Lucas etwas Abschätziges zu sagen, jedes Mal.... Schwiegervater steht auf Deutsche Dogge und seine ist mit Abstand das unerzogenste Doggentier das ich kenn, nur gut, das sie so unglaublich sanftmütig ist, trotzdem geh ich daher und mach sie rund, wenn einem 65 Kilo von hinten in den Rücken rempeln, von jetzt mal Spaß ist Schluß mit lustig. Er findets witzig.... ich wart auf den Tag, an dem sie ihn umschmeißt.


    Ich muss mich nicht rechtfertigen warum Lucas etwa nicht spielen mag; bei Schwiegervater, der das persönlich nimmt, das er das Doggentier richtigehend abblitzen lässt, sag ich schon mal, "ja, das ist Charakter, gell?" ansonsten zuck ich die Schultern, jedem das seine.


    Wer es ehrlich meint, der fragt und dann bekommt er auch ehrliche Antworten. Aber rechtfertigen? Nö...


    Sundri

  • aber für den "normalen" Durchschnittshundehalter mit recht unspektakulären Ansprüchen, finde ich persönlich Zucht nicht wirklich nötig und auch ethisch fragwürdig


    Der "normale Durchschnittshundehalter" hat aber keine unspektakulären Ansprüche. Im Gegenteil.


    Der Hund soll leicht erziehbar sein, von unerfahrenen Leuten. Dabei aber robust und nicht zu sensibel, weil er ja auch die Kinder ertragen muss, oder mit in die Kneipe soll. Er soll spielen und toben auf Wunsch und dann wieder brav alleine bleiben. Am besten noch ein bissel Agility und ein bissel dies und das, sich im Urlaub in der Hundepension abgeben lassen, nett zu allen Menschen sein aber bloss nicht zu überschwänglich. Und und und.


    Ich glaube, dass der "normale Hundehalter" extrem hohe Ansprüche an seinen Hund hat und teils unmögliches verlangt. Von daher finde ich es eigentlich besser, wenn gezielt dazu halbwegs passende Hunde gezüchtet würden (ist ja nun leider nicht immer so). Den ängstlichen Strassenhund in so eine Rolle zu zwingen finde ich dagegen manchmal leicht bedenklich.


    Ansonsten habe ich - mal abgesehen von den Reaktionen aus dem Nicht-Hunde-Umfeld "Wozu willste denn einen HUND??" - eigentlich keine abwertenden Kommentare bekommen. Manchmal erzähle ich sogar ungefragt, warum kein TS-Hund (da ich da selbst mit mir lange "argumentiert" habe - letztlich haben die TSler selbst dafür gesorgt, dass es ein Rassehund wurde, da ich dem Tierheim nicht gut genug war).


    Schräg fand ich: "Das ist ein Pudel? Warum haben sie denn keinen Labradoodle genommen?"


    Allerdings habe ich auch schon manchmal gedacht, dass solche Fragen vielleicht auch missverstanden werden. Gestern habe ich eine Weimeraner-Halterin gefragt, ob der Hund jagdlich ausgebildet wird. Sie hat recht defensiv reagiert - sie dachte offensichtlich, ich würde ihre Rassewahl kritisieren, dabei hats mich nur interessiert, wie so eine Jagdausbildung halt abläuft...


    AberBitte: Den Vergleich mit der Adoption eines Babys finde ich sehr unpassend. Ich kann es vollkommen verstehen, wenn jemand keinen Kinderwunsch hat. Aber ein Kind bekommen wollen, ist schon noch mal ne andere Sache als einen Welpen holen.

  • hy hab jetzt alles überflogen und möchte auch dazumelden.....


    Ich wollte einen Hund Größe klein ( weil er dann überall mitdarf)


    nicht haarend ( Mann Allergie) (und Frau staubsaugen)


    möglichst kein Jagttrieb, nicht sportlich ambitioniert...
    (beides past net zu uns der Hund wär also arm od wir weil Hund net ausgelastet)


    ein Welpe (weil erster Hund, und selbst erziehen wollen ohne Fremdschäden)


    nicht aus dem Tierheim
    1J war keiner da, hab 5TH im Auge gehabt.(Welpen die nicht haaren sind nicht im TH)


    möglichst wenig Erbkrankheiten


    Nach diesen Kriterien hab ich das Internet gemartert.
    Dann hatte ich ein paar Rassen und dann einen verantwortungsvollen Halter der Welpen hat oder erwartet.


    Nach vielen Anschreiben Mail und tel sind wir so knapp vor seiner Geburt zu unserem kleinen gekommen...auch danach war alles super


    aber schon bei der Suche durfte ich mich von seiner Familie belehren lassen das ein Rasserhund und nicht aus dem Tierheim eine schlechte entscheidung ist und dann beim


    Hund auch noch der Erstgeborene ein ALPHA Hund ganz klar... Fehler über Fehler


    ich hingegen war ab der ersten Sekunde verliebt der oder keiner hab ihn besucht obwohl ewig weit weg (Elterntiere kennengelernt) und Katzen waren auch da sogar eine die meiner ändlichwar juhu...(alles wichtig net?)


    Nun hat meiner eine Futterunverträglichkeit entwickelt woher?
    keine Ahnung is so und is derzeit halbwegs im griff.....


    aber jetzt kann ich mir dauernt wieder anhören das das ja klar is bei einem Rassehund von dieser Sorte die haben das alle........Hilfe ..... und wie ich was beim Hund machen soll wissen Sie auch besser (Sie hatten ja schon so viele ) nicht einmal mit dem Argument der TA hat aber gesagt geht mehr was (bzgl Futter) usw.


    also vielen lieben Dank fürs ausweinen lassen ....ärgert euch wenn möglich net ....


    Euer Leben euer Hund eure Entscheidungen...lg LinouAlexandra

  • Solange es nicht um "Kofferraum-Welpen", Hundehändler (incl unseriöse "Tierschutz" -Orgas) oder Vermehrer-Würfe geht, finde ich, dass es einfach jedem selber überlassen sein sollte, welchen Hund man zu sich nimmt, er soll schließlich zu einem selber passen und er soll ja eine ganze Weile (möglichst so um die 15 Jahre) bei seinen Menschen ein gutes Leben haben.


    Hauptsache, Hund und Mensch passen zu einander!


    Allerdings kenne ich dieses extreme "Reinreden" auch nur aus Foren oder von FB, im RL begegnet einem das kaum.
    Und sollte es so sein: Entweder mit "Meine Sache!" abblocken, ignorieren oder sachlich die Hintergründe der eigenen Entscheidung darlegen. Je nachdem, wie offen das Gegenüber für andere Meinungen ist ;)


  • Nein, es ist nicht abwertend gemeint. Die Nachfrage bestimmt ja nunmal das Angebot und natürlich wird für meinen Kaufwunsch Rassenachwuchs produziert. Für mich, als Teil der potentiellen Käufermasse. Warum soll man sich das anders hinreden?


    Da kann ich nur zustimmen!
    Die Nachfrage bestimmt nun mal das Angebot!


    So.. und jetzt überlegen wir mal genau, was das heißt...


    Für mich bedeutet das, den Weg mit meiner Nachfrage zu unterstützen, der im Endeffekt zum wenigsten Tierleid führt. Ich suche mir also einen seriösen Züchter (das muss nicht immer zwangsläufig VDH und reinrassig sein!), der darauf achtet gesunde Hunde zu züchten, diese nur mit entsprechender Nachfrage züchtet und sie im Notfall immer zurück nehmen würde.
    Würden DAS nämlich alle Menschen tun, gäbe es viel weniger Tiere im Tierheim!


    Alle "meine Hündin soll mal Welpen haben" oder "UPS.. der Wurf war wirklich nicht geplant, meine Hündin lief wie immer alleine im Dorf herum und war dann plötzlich trächtig." würden ihre Welpen nicht mehr weg bekommen, dementsprechend würde es ganz schnell sehr viel weniger davon geben. Es würde wirklich nur noch "echte" Ups-Würfe geben und auch diese würden sich stark reduzieren, weil die Menschen gleich wesentlich besser aufpassen würden, wenn sie wüssten, dass man mit einem Wurf Welpen am Ende eine Menge drauf zahlen muss, anstatt auch noch Gewinn damit machen zu können.
    Auch die ganzen "richtigen" Vemehrer mit ihren "Kofferraumwelpen" würden plötzlich keine Nachfrage mehr vorfinden. Dort ist den meisten Leuten nämlich mittlerweile zum Glück schon bekannt, dass es mehr gibt als nur "den armen Hund vor Augen, den man retten muss".


    Bei Straßenhunden aus dem Ausland ist es das selbe Spiel. Hunde vermehren sich wild ganz nach Futter- und Platzangebot. Schaffe ich Platz, dann wird dieser auch wieder gefüllt werden. Wer dort helfen will, sollte also auch lieber bei der Aufklärung vor Ort tätig werden.


    Das klingt "hart" und unrealistisch? Ist es natürlich zum Teil auch!
    Aber wenn mir jemand ankommt mit "warum unterstützt du das Tierleid in dem du dir extra einen Hund züchten lässt?", dann darf derjenige bitte auch selber mal etwas über den Horizont schauen.


    Das soll bitte nicht als Vorlage genommen werden um daraus eine "Kontra-Tierschutz" Diskussion zu starten. Ich empfehle selber gerne seriöse Tierheime, wenn Menschen einen Hundewunsch haben, aber keine genauen Vorstellungen und Wünsche dahingehend. Gerade weil es recht unrealistisch ist, dass plötzlich alle Menschen "das Richtige" tun, finde ich das vollkommen in Ordnung und auch unterstützenswert. Nur lasse ich mir wie gesagt nicht vorwerfen, ich würde Tierleid unterstützen, weil ich einen Welpen von einem Züchter habe. Wer so etwas sagt, der ist einfach nicht fähig weiter zu denken.

  • Moin,


    wahre Worte, man muss, wenn man Hunde aus dem Tierschutz nimmt, auch einfach mit dem Dilemma leben, das man eine Wegwerfgesellschaft damit unterstützt. Jeder der einen Hund "rettet" macht automatisch Platz für einen anderen. Gar keine Frage, wewr das nicht zugeben mag, hat romantische Lebensansichten die dem Alltag wenig Stand bieten.


    Die einen machen daraus "ich hab zwei Hunde gerettet" und fühlen sich gut damit, die anderen denken sich ihren Teil.


    Das ist etwas, das ich weiß und dessen ich mir sehr bewusst bin, auf dusslige Fragen in die Richtung sag ich dann immer "ja stimmt, aber was kann denn Lucas dafür?" "Oh - nein, Dein Lucas ist ja ganz was anderes....." "Ach? Wieso das jetzt?" Ist er nicht, er hat nur Glück gehabt..... mehr nicht.


    Ich kann nicht die ganze Welt retten, weder auf die eine oder auf die andere Art, aber das, wofür ich mich entscheide ist für mich in meiner Lebenssituation richtig und Lucas hat einfach nur Glück gehabt und ich noch viel mehr, durch einen wundervollen Hund, der mich begleitet.


    Und, da ich gar aktuell einen hier hab, den ich nie wollte und nie genommen hätte, den Tupf meinerTochter - in vier Tagen zieht er auch und ehrlich, ich werde ihn vermissen..... so sehr um spezielle Wünsche geht es manchmal gar nicht, vieles regelt sich im Alltag von selbst, ich find ihn viel anstrengender als meine Tierschutzhunde, aber das liegt in seinem Temperament begründet. Und offen gesagt, die hieeigen Tierheime sehe ich äußerst kritisch, manche Orga aber auch.


    Es ist gut, das es Tierschützer gibt, die helfen Leid zu mindern, es ist gut, das es Züchter und Rassen gibt, die dafür sorgen, das unsere Rassenvielfalt erhalten bleibt und der eine ohne den anderen wäre nicht möglich. Und wer sich nun für was und welchen Weg entscheidet ist doch eine sehr persönliche Sache.


    Sundri

  • Muss man sich nicht für alles rechtfertigen? Dass man Trockenfutter füttert und nicht barft, dass ich mit meinem Hund Waldwege bevorzuge und Asphalt meide, dass die Schleppleine unser Ding ist und ich kurze Leinen kategorisch ablehne usw. usw. usw.

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