Muss ich mich rechtfertigen für meinen Hundewunsch?

  • Ich kenn es wirklich nicht aus meinem Umfeld... Wobei es mir ehrlich gesagt auch völlig egal wäre, denn Frank, die Hunde und ich müssen passen und glücklich werden, so geb ich da gar nichts drauf... Gerade die Frage "warum kein Tierschutzhund-Hund" kenn ich nur und ausschließlich hier aus dem Forum... Ich hab sehr konkrete Vorstellungen, welcher Hund bei mir glücklich wird vom Wesen her + ich möchte einen Welpen: da wird es ein Welpe vom sehr genau ausgesuchten Züchter... Ich mag die Hunde zusammen zu erleben und jeder hier gibt dem Ganzen die Würze und würde fehlen und Zeit, Lust, Geld, Platz... ist da , also sind es mehrere Hunde. Wenn irgendjemand das anders sieht... nicht sein Leben... Weder würde es mich interessieren, noch würde es mich verunsichern.

  • Ich bin ebenfalls der Meinung, daß sich niemand dafür zu rechtfertigen braucht ob sein Hund nun vom Züchter oder aus dem Tierschutz kommt, ob er einen, zwei oder noch mehr Hunde hat.
    Solange man durch seine Wahl kein Tierelend unterstützt, beispielsweise durch den Kauf vom Vermehrer oder einer unseriösen Tierschutzorganisation, und solange man allen seinen Hunden gerecht wird, muß doch jeder selbst schauen was für ihn passt...
    Aus Tierschutzsicht ist, meiner Meinung nach, Beides wertvoll. Der Welpen Käufer vom seriösen Züchter sorgt dafür, daß der Züchter seine Rasse erhalten kann und die nächste Generation Hunde so gesund wie möglich an Körper und Geist aufwächst. Jemand der sich für einen Hund von einer seriösen Organisation entscheidet, der gibt einem Hund ein zu Hause der dringend eines braucht.
    Für mich Beides aktiver Tierschutz.


    LG


    Franziska mit Till


  • Also, generell betreibt ein Züchter in erster Linie Rasseerhalt.
    Und diese Tiere findet man auch eher selten im Tierschutz, weil die Käufer sorgfältig gewählt werden und die Züchter sich auch sehr oft das Vorkaufsrecht vorbehalten sollte man den Hund nicht mehr wollen.
    Im Tierschutz findest du die Hunde von Leuten deren Hündin "mal nen Wurf haben" sollte, von Leuten die ihre Hunde streunen lassen, etc etc.
    Das hat nichts mit Rassehunden zu tun, in keinster Weise. Und sämtliche Rassen zum Aussterben zu verdammen wird am Leid der Tiere in aller Welt nichts ändern.
    Das ist zwar ein bequemer Schnellschuß "Wird nix mehr gezüchtet sind die Tierheime nimmer so voll", ist aber realtitätsfern. Denn genau die Hunde die "man sich extra züchten lässt" landen in 99% der Fälle nicht im Tierheim. Warum wohl?


    Naja, darüber kann man streiten (Rasseerhalt), wenn man sieht, wie einige Rassen verzüchtet werden, sich gehäuft mit bestimmten "rassespezifischen" Krankheiten rumschlagen usw. usw.
    Gesundheit ist jedenfalls kein wirklich schlagendes Argument, denn meiner Information nach kann weder die Tatsache, dass Rassehunde gesünder seien als Mischlinge, wissenschaftlich bewiesen werden, noch das Gegenteil. Es sind eben alles einfach Lebewesen, die mehr oder weniger genetisches Pech haben können.


    Ich bin aber auch gar nicht grundsätzlich gegen Hundezucht. Ich denke, wenn Hunde noch eng am ursprünglichen Verwendungszweck geführt werden, ist das sogar unerlässlich. Oder wenn ich weiß, dass ich einen bestimmten Hundesport möglichst auf höherem Niveau betreiben will oder oder... aber für den "normalen" Durchschnittshundehalter mit recht unspektakulären Ansprüchen, finde ich persönlich Zucht nicht wirklich nötig und auch ethisch fragwürdig. Aber das soll jeder für sich selbst entscheiden und ich bewerte das auch nicht, da hier grundsätzliche Lebenseinstellungen kollidieren und jedem sein eigener Weg zusteht. Ich z.B. würde auch niemals eigene Kinder in eine Welt setzen, in der es die Möglichkeit der Adoption gibt, und da steckt im Prinzip genau die gleiche Gedankenkette hinter. Finde ich einfach nicht notwendig und nicht sinnvoll.


    Den "Schnellschuß" habe ich nie getätigt und ja, den halte ich in der Tat auch für realitätsfern!


    Eigentlich wollte ich aber auch nur sagen, dass ich die Frage nach dem "warum Rassehund" an sich nicht als schlimm empfinde und man da doch einfach seine Beweggründe erklären kann und gut ists :)

  • Hab' ich vergessen zu erwähnen: kann natürlich sein, daß ich mich bei passender Gelegenheit für einen TS-Hund entscheide. Ich war gerade vorige Woche in einem großen Zwiespalt: eine alte Boxer-Oma, hat in ihrem Leben noch nicht viel Schönes erlebt, aus schlimmen Verhältnissen in Spanien gerettet, wieder und wieder im TH. Arme alte Maus...


    Könnte ich es verantworten, hätte ich versucht, diesen Hund mit meinem Rüden zu vergesellschaften. Alten-Pflege bin ich gewöhnt. Aber ich arbeite und bin auf Hunde-Sitting angewiesen. Einen zweiten Hund hätte ich nicht mit untergebracht.


    Aber mir "laufen" immer mal wieder arme Viecher zu, und denen helfe ich, so gut ich kann. Nicht, weil ich MUSS, sondern weil ich WILL.

  • Deliara, das ist halt ein sehr sensibles Thema, bei dem die Gemüter schnell erhitzen. Ich zucke schon jedes Mal zusammen, wenn jemand so etwas anspricht und seine eigene Meinung (die vll. nicht die gängige ist) kundtut. Meist muss man damit rechnen, dass darauf mehr oder weniger scharf reagiert wird, wenn man seine persönliche Ansicht nicht mit Engelszungen mitteilt. Die Gefahr, dass das eigentliche Thema entgleitet oder der Thread zu eskalieren droht ist groß.
    Deine Meinung ist verständlich und nachvollziehbar, doch als ich deinen ersten Beitrag in diesem Thread gelesen habe, brachte ich mich in Sicherheit- Gott sei Dank verläuft es bis jetzt harmonisch, da finden ja in anderen Foren (aber auch hier) regelrechte Schlachten statt.

  • Meiner Meinung nach gibt es zwei Voraussetzungen, die jeder vor dem Hundekauf erfuellen sollte:
    - informiert sein
    - sich bewusst sein, was der GAU waere und sich trotzdem verantworten, ein Hundeleben lang fuer den erwahlten Hund zu sorgen,


    Ob der Hund letztendlich vom Zuechter kommt oder aus dem TS, oder aus einem Ups-Wurf von Privat ist mir letztendlich egal.
    Aber sauer werde ich, wenn es unbedingt ein Welpe sein muss ("ich will meinen Hund lieber selbst verhunzen"); dieser billig von irgendeinem Haendler sein muss ("kann ja nicht sein, dass man tausende Euro fuer einen Hund ausgeben soll"); oder anhand eines Bildchens im Internet ausgesucht wurde (am besten noch, weil man sich "verliebt" hat); und dann der Hund nach 10 Monaten wieder weg muss weil er nicht stubenrein ist / bei Abwesenheit die Wohnung zerstoert / andere Hunde angeht / das Baby anknurrt / der Vermieter es doch nicht erlaubt...


    Ich persoenlich habe Tierschutz-Hunde. Nicht, weil ich unbedingt eine arme Seele retten musste, sondern weil das die Hunde sind, die ich haben wollte. Ich wehre mich auch vehement dagegen, dass Tierschutzhunde zweite Klasse Hunde sein sollen fuer die, die halt nichts Besonderes mit ihrem Hund machen. Ich habe meine Hunde mit sehr spezifischen Beduerfnissen ausgewaehlt und habe im Grossen und Ganzen genau das bekommen, was ich erwartet habe und wollte.


  • Deine Meinung ist verständlich und nachvollziehbar, doch als ich deinen ersten Beitrag in diesem Thread gelesen habe, brachte ich mich in Sicherheit- Gott sei Dank verläuft es bis jetzt harmonisch, da finden ja in anderen Foren (aber auch hier) regelrechte Schlachten statt.


    Oh jeeeee... das war auf gar keinen Fall meine Absicht, sorry, wenn es so rüber kam :) Ich meine immer, man kann alles machen, solange man es vertreten kann und mit den Konsequenzen leben kann - wie auch immer die aussehen.

  • Ich hatte vor den Püs immer Mischlineg oder Tierschuthunde, hab mich auch im Tierschutz engagiert und dann kam der erste Pudel und plötzlich konnten die Leute vom Tierschutz für die ich nicht wenig getan habe mich nicht mal mehr grüßen...


    Scheiß drauf, jeder darf machen was er für sich als richtig empfindet und nicht immer ist ein Mischling oder Tierschutzhund optimal für das was man vorhat. Manchmal will man einfach wissen was man so in etwas zu erwarten hat oder man will mal einfach selbst alles richtig machen oder einfach nur wissen dass man das selbst vermurkst hat.

  • Natürlich muss sich niemand rechtfertigen. Es ist doch jedem selbst überlassen. Ich finde beides in Ordnung: Hund vom Züchter oder Hund aus dem TS.
    Habe noch nie gehört, dass sich jemand über eine bestimmte Hundeauswahl mokiert. Ansonsten sage denen doch, sie sollen angesichts der vielen armen Kinder auf der Welt eines adoptieren statt selbst eines zu zeugen. Warum muss es ein Baby sein? Ein 10-Jähriger hat auch ein gutes Zuhause verdient. Oder etwa nicht?

  • Krieg das momentan vermehrt über facebook mit bei einigen Bekannten, dass da Parolen gepostet werden a la Zucht sollte verboten werden. Ich hab hier sowohl nen Hund vom Züchter als auch einen aus dem Tierschutz, beides tolle Hunde für mich. Manchmal ärgern mich diese Parolen und erst heute hab ich überlegt was ich denn als Argumente pro Zucht anbringen kann. Finde da Aelons Beitrag weiter vorne ganz gut.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!