Wie lege ich die Rangordnung fest? Bitte um Hilfe!!!

  • Seit einem Jahr habe ich einen Huskx mix bisschen mehr als 2 Jahre alt, aus Russland (Tierschutz), weiblich.
    Sie ist nun ja, ein ziemlicher Sturkopf. Es gibt einige Probleme mit ihr die sich schon gebessert hatten, jetzt wieder schlimmer sind und im Internet gibt es 4948759230 Erziehungsweisen für den Hund die irgendwer wieder schlecht findet und das man es dann doch anders machen soll. Deswegen schreibe ich hier rein und auch die Probleme die ich mit ihr habe um mal wirklich was wertvolles zu finden.
    Ich glaube unser Problem ist tatsächlich, dass keine Rangordnung klar steht.
    Wenn sie zum Beispiel auf ihren Platz soll, geht sie schon in richtung ihres Platzes legt sich aber 2 Meter daneben hin um zu kucken wie ich reagiere. Ich befehle ihr dann AUF ihren Platz zu gehen und nicht 1-2 Meter daneben. Da fängt es schon an das sie sich knurrend dort hin legt. Doch dann geht es erst richtig los. Dann liegt sie da, heult und wenn das nichts hilft knurrt sie, dann bellt sie kurz dann versucht sie aufzustehen. Das geht gut und gerne einige Stunden so. Ich ignoriere sie, schaue sie nicht an und sage nichts zu ihr außer sie will aufstehen, dann befehle ich ihr sich wieder abzulegen. Es geht nicht darum das sie dort stundenlang liegen soll, aber ich kann auch schlecht nachgeben wenn sie fordert. Nach einigen stunden gibt sie dann den kampf auf, meistens weil sie einpennt, wenn sie ruhig ist, darf sie sich auch wieder frei bewegen.
    Der nächste Punkt ist, beim Gassi gehen. Sie geht an und für sich gut an der leine, zieht also nicht stark oder so, aber das Bei Fuß gehen will einfach nicht in ihren kopf.
    Ich habe am Anfang das kommando "Fuß" geben und wenn sie vor mich gelaufen ist ein "ksst" geräusch gemacht und hab sie mit meiner hand an ihrem kopf hinter mich gedrückt. Das half nur ein wenig was, und auch nicht lange. Mittlerweile gebe ich ihr das Kommando und wenn sie vor mich geht, renne ich vor sie und schneide ihr den weg ab und sobald sie steht gehe ich wieder vor ihr her und warte auf den nächsten moment wo sie vor mich geht.
    Das mache ich aber schon seit monaten und jeder Spaziergang ist ein Stop and Go ohne besserung.
    Wenn ich sie an der Leine habe, hat sie ein ziemliches Leinenaggressionsproblem. Das war vor nem Jahr noch schlimmer, aber die gute ist fast 60 cm hoch und wenn die mal arg zieht und bellt und knurrt und ausflippt haut sie mich fast um da ich klein und schmal bin. Wenn ein anderer hund uns entgegen kommt versuche ich zwischen ihr und dem Hund zu gehen, um ihr ein bisschen die kraft zu nehmen, wenn sie dann ausflippt gehe ich weiter, rede nicht mit ihr und beachte dieses verhalten nicht.
    Aber es bringt kaum besserung. Ich bin schon unzählige male umgeknickt, fast hingefallen und hab mir die finger in der leine gequetscht weil sie so eine kraft hat. Wenn ich dann wegstapfe wie ein bergsteiger weil ich sie anders nicht wegbekomme, schauen andere besitzer immer doof.
    Ohne Leine, ist es alles andere als Optimal, ich laufe mit ihr im Park oder am Fluss in unserer Stadt eigentlich gerne ohne leine, doch abrufen ist so eine sache wenn man 100 mal "hier" ruft dann kommt sie nur, wenn sie nichts besseres zutun hat. Oder "bleib" darauf hört sie auch nur wenn ich schon hyterisch schreie weil ich einen Fahrradfahrer sehe. Also wird diese Situation sogar gefährlich ab und an. Sie läuft unglaublich weit vor und schaut nur ab und an zu mir, wenn ich mich dann umdrehe und einfach gehe, geht sie entweder in die entgegengesetze richtung weiter oder sie kommt nach einer gefühlten ewigkeit.
    Bei kommandos wie sitz oder ähnlichem zeigt sie mir gerne die zähne und bedroht mich mit knurren und allem was sie noch im petto hat. Ich habe keine Angst vor ihr, hätte sie mich wirklich verletzen wollen hätte sie es schon getan, sie versucht mich aber einzuschüchtern.


    Ich habe das gefühl sie hat keine Bindung zu mir, die Rangordnung steht einfach nicht klar, und ich weiß nicht wie ich das ändern soll. Wie mache ich ihr klar, dass ich ihr Alpha bin und das sie mich braucht?
    Ich habe was vom aktiven Ignorieren gehört? Hilft das was?
    Ich bin wirklich für jeden guten Tipp dankbar, für jede anregung und für jeden Trick den ich mit ihr lernen kann!

  • Dein Hund fühlt sich von dir bedroht, deswegen knurrt er, nicht weil die "Rangordnung nicht fest steht".


    Du musst viel an dir und deiner Einstellung zum Thema Hund und Hundeerziehung arbeiten und aus der Entfernung Tipps zu geben halte ich für höchst bedenklich.


    Wenn du deinen Postleitzahlen Bereich gibts, können dir hier Hinweise zu gut arbeitenden Trainern gegeben werden.

  • Zwischen Mensch und Hund gibt es keine Rangordnung, daher muss ich da auch nichts festlegen. Dem Hund erwünschtes Verhalten auf ein Signal hin beibringen kann man auch ohne; dass der Hund ein Kommando nicht versteht und befolgt, hat nichts mit Rangordnung zu tun. Motivier den Hund mal dazu, sich wie erwünscht zu verhalten, anstatt ihn nur zu strafen, wenn er sich nicht so verhält, wie du das möchtest!

  • Schlittenhunde können ziemlich übellaunig werden, wenn man sie mit Zwang erzieht. Deine Schroffheit macht es da nicht besser. Eigentlich möchten genau diese Hunde in Harmonie leben, ohne das sie gebrochen werden. Das Naturell eines nordischen Hundes muss man anerkennen und dann richtig für sich nutzen. Eigentlich sind Schlittenhunde kooperativ, wenn man nicht zu sehr an Präzision festhält und zu motivieren weiß.
    Belohne richtiges Verhalten und tadle selten, verlange nichts, was sie noch gar nicht kann. Gehe aus dem Wettstreit heraus, dein Hund will dich nicht ärgern, er protestiert gegen deine momentane Tyrannei.
    Dein Hund nimmt dich nicht ernst, weil du dich wie ein Schlägertyp auf dem Schulhof benimmst. Sowas nehmen Schlittenhunde einfach nicht ernst. Sie können sich aber gut und ausdrücklich wehren, wenns zu viel wird. Also Achtung!

  • Warum sollte sich dein Hund von dir schikanieren lassen? Dein Verhalten ist für den Hund vermutlich absolut nicht nachvollziehbar.


    Auch solltest du dich dringend von dem Rudelführergedöns verabschieden.


    Wie und wie oft belohnst du denn? Gerade bei dem Fuß: ich glaube so würde das kaum ein Hund verstehen was du von ihm willst!



    Wie hast du denn deine Kommandos geübt?

  • Selbst wenn es diese Rangordnung gäbe... warum sollte der Schlittenhund (ein Hund, der Lasten zieht!) dann weniger ziehen? Oder ganz lieb an der Leine zu anderen Hunden sein? Das sind entscheidende Fragen, die du dir stellen solltest.


    Vielleicht kannst du bei einem Verein nachfragen, Tierschutzvereine, die sich auf Schlittenhunde spezialisiert haben, wenn du keinen Trainer magst?

  • Wie mache ich ihr klar, dass ich ihr Alpha bin und das sie mich braucht?


    Von diesem Alphaschmalphazeugs halten Hunde nichts. Es sollte mittlerweile klar sein, dass Hunde in einem sozial organisierten Gruppenverband (mit Menschen) leben und in keiner Hackordnung. Ein Hund sollte bei seinem Halter aus freien Stücken bleiben wollen, weil er Sicherheit und Schutz bietet, Bedürfnisse des Hundes erkennt und befriedigen kann. Der Hund sollte es gut bei seinem Menschen haben, keine Angst und keine Schmerzen erleiden müssen, so dass er sich täglich verteidigen und um körperliche Unversehrheit bangen muss. Behandle ich den Hund fair und adäquat entsteht Bindung fast von allein. Bindung heisst NICHT den Hund in eine Abhängigkeit zum Menschen zu treiben!

  • Schlittenhunde können ziemlich übellaunig werden, wenn man sie mit Zwang erzieht. Deine Schroffheit macht es da nicht besser. Eigentlich möchten genau diese Hunde in Harmonie leben, ohne das sie gebrochen werden. Das Naturell eines nordischen Hundes muss man anerkennen und dann richtig für sich nutzen. Eigentlich sind Schlittenhunde kooperativ, wenn man nicht zu sehr an Präzision festhält und zu motivieren weiß.
    Belohne richtiges Verhalten und tadle selten, verlange nichts, was sie noch gar nicht kann. Gehe aus dem Wettstreit heraus, dein Hund will dich nicht ärgern, er protestiert gegen deine momentane Tyrannei.
    Dein Hund nimmt dich nicht ernst, weil du dich wie ein Schlägertyp auf dem Schulhof benimmst. Sowas nehmen Schlittenhunde einfach nicht ernst. Sie können sich aber gut und ausdrücklich wehren, wenns zu viel wird. Also Achtung!


    *Unterschreib*
    Gerade der Hinweis richtiges Verhalten punktum zu belohnen(da reicht evt. schon das ruhige, freundliche Ansprechen ), negatives dafuer zu ignorieren, es sei denn das Negative ist echt gefaehrlich wie an Muell auf den Boden gehen.
    Das Positive Tun muss von dir am Tag hoeher/oefter honoriert worden sein, als das Negative angesprochen. Dann fuehlen Nordnasen sich wichtig und arbeiten gerne mit.
    Sie muessen nur das Gefuehl haben, dass sie selbst handeln und du sie nicht anfuehrst.


    Freilauf wuerde ich in deinem Fall gar nicht machen.
    Ihr muesst erstmal grundliegende Dinge wie Bindung, Beziehung und Zusammenarbeit geklaert und stabil haben, bevor du Freiheiten gibst. Nordische sind nicht zu unterschaetzende Jaeger und lassen dich im Zweifelsfall auch stehen, wenn deine Anwesenheit fuer sie nicht zwingend noetig oder sogar laestig ist.


    Das Rudelgedoens ist totaler Quatsch, schmeiss das Denken mal ueber Bord und motivier deinen Hund mehr, anstatt zu strafen. Dann wirst du ziemlich schnell merken, dass sich eure Beziehung veraendert.

  • Danke für die Antworten. Ich lese gleich, dass dieses mit der Rangordnung mist ist.
    Es ist nun mal so, dass ich da auch meine Fehler mache. Ich habe viel mit Trainern gesprochen und auch vieles im Internet gelesen. Die einen sagen, dass die Rangordnung äußerst wichtig wäre, Hunde das brauchen und ohne einen Chef haltlos sind. Dann habe ich einen Bericht gelesen über die Evolution der Hunde und das diese durch das lange zusammenleben mit uns Menschen genetisch vieles anders ist als bei Wölfen. Das ein Hund seinen Mensch braucht und kein Alpha und das dies unsinn sei. Das sind jetzt nur zwei beispiele in denen steht wie man mit hunden umgehen soll. Ich hab mir wirklich viel angehört und viel gelesen und weiß schlicht weg einfach nicht was der richtige weg ist. Alles klingt überzeugend und bei allem hab ich noch zweifel.


    Belohnen tue ich sie mit aufmerksamkeit also loben und streicheln und ganz euphorisch sein wenn sie was gut gemacht hat. Bei leckerlies ist mir aufgefallen, dass sie dinge nur für die leckerlies getan hat und nie für mich. Damit fahre ich ganz gut, weil sie sehr begeisterungsfähig ist.


    Mir ist bewusst, dass ich einen nordischen schlittenhund in meinem haus habe, dass dies auch nicht die einfachste Rasse ist aber es sollte dennoch möglich sein, auch mal bei fuß laufen zu können, vorallem in situationen wo viele menschen sind und viele mehr. Ziehen tut sie eigentlich gar nicht, sie läuft allerdings immer vor mir, wo ich eben auch gelesen habe, dass man dies nicht zulassen soll, weswegen ich es unterbinde.


    Sie zieht nur gewaltig wenn sie einen anderen Hund sieht, stellt ihren kamm auf und rastet aus! Ohne leine ist sie übrigens viel friedlicher obwohl sie zu unterwüfige hunde wirklich tyrannisiert. Das hat sie schon von anfang an gemacht, ich denke allerdings, dass sie in Russland früher nicht wirklich andere hunde kannte, das spielen mit anderen hunden war ihr damals vollkommen fremd.


    Nun gut, ich will ja hier wirklich hilfe, also schmeiße ich die Rangordnung von Bort und ebenso das verhalten. Was soll ich anders machen? Wie soll ich reagieren wenn sie mich auf ihrem Platz anknurrt wenn sie knurrt weil sie ein kommando machen soll? Wie soll ich auf unerwünschtes verhalten eingehen? Ignorieren scheint ja auch falsch zu sein!


    übrigens ich komme aus dem 86 PLZ bereich

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