Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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Hallo,
aus gegebenem Anlass aufgrund eines anstehenden Umzugs mische ich hier nun auch malmit.
Ich lese hier zwar regelmäßig mit, muss mir das Ganze aber auch irgendwie mal vonder Seele reden. Ich glaube, dafür ist der Thread ja da
Meine Hündin ist unverträglich gegenüber Hündinnen. Das Ganze begann erst im Altervon 1,5 Jahren, nachdem sie im Freilauf von fremden Hunden öfter mal eins aufdie Mütze bekam. Zudem hat sie eine Hormonstörung, die sie nicht läufig werdenlässt – was laut TA ebenfalls dazu beiträgt, dass es halt wirklich nur mitHündinnen Probleme gibt. Das Ganze entwickelte sich auch eher langsam.
Rein vom Verhalten her ist sie der Typ – ich sehe einen Hund in einiger Entfernungund spiele mich schon mal mega auf. Kommt der näher, stelle ich mich auf dieHinterbeine und hänge bellend und knurrend in der Leine. Ohne Leine macht siedann übrigens Scheinangriffe in Form von „um den Hund rennen“ und vor ihm indie Luft schnappen. Wirklich beißen tut sie nicht. Macht es aber nicht besser.

Dasie ohnehin einen starken Jagdtrieb hat, kommt sie daher nur im Einzelfall vonder Leine bzw. kann im Garten rennen. Nicht schön, aber mir ist die Rücksicht aufandere und auch die Sicherheit meines Hundes da wichtiger.Als wir vor einem Jahr noch in Berlin gewohnt haben, haben wir auch akut an demProblem gearbeitet, da man dort natürlich kaum drei Schritte laufen konnte,ohne dem erstbesten Hundehalter zu begegnen. Das Verhalten an der Leine ließsich da natürlich ganz gut managen, wenn der andere Hund nicht zu nah dran war.
LetztesJahr bin ich nun nach monatelanger Fernbeziehung zu meinem Partner gezogen ineinen kleinen Ort mit 2000 Einwohnern. Wir wohnen dort zusammen mit seinerMutter und ihrem Schäfi-Mix-Rüden zusammen. Lucy liebt ihn abgöttisch. Sie hatbei Rüden auch ein wunderbares Sozialverhalten. Anfangs ist sie labbi-typischeher aufdringlich, lässt sich aber schnell zurechtweisen und guckt sich vielvon anderen Hunden ab.Nun haben wir das Problem, das wir nächsten Monat leider ausziehen müssen. DieVermieterin hat beim Haus Eigenbedarf angemeldet, sodass wir in den größerenNachbarort in eine Wohnung ziehen. Leider auch getrennt, heißt Lucy ist wiederEinzelhund.

Beiuns im Ort habe ich halt das Glück, wirklich niemandem unterwegs zu begegnen.Wir sind umgeben vom Teutoburger Wald. Ich weiß, wann die anderen Leute in etwaGassi gehen. Und die wirklich „schlimmen“ Hundehalter sind eh so drauf: Morgensund abends Pipi-Runde, ansonsten in den Garten.
Die anderen, die uns begegnen,leinen ihre Hunde an, wenn sie uns sehen bzw. ich gehe vorher aus dem Weg.
Heißtalso – ich habe seit über einem Jahr Hundebegegnungen erfolgreich gemieden bzw.mich drumherum gemogelt.
Tja, und nun ziehen wir in eine Wohnung mit einer Gassistrecke nebenan, die leidersehr gut besucht ist. Zumindest auf der anfänglichen Strecke muss ich dann davorbei. Nach 10min bin ich schon wieder im Wald. Schätze, da wird es sich dann etwas zerstreuen.
Michgruselt es nur jetzt schon davor, wieder bei null anzufangen. Das größte Problembin dabei auch ich selbst. Sehe ich einen Hund von Weitem, schaue ich schon,wohin ich ausweichen kann, weil ich befürchte was passiert. Natürlich überträgtsich das sehr auf sie. Sie ist ohnehin sehr empfänglich, was Stimmungen angehtund kommt mit schlechter Laune oder Aufregung nicht gut klar, neigt zuÜbersprunghandlungen, etc. Hinzu kommt, dass ich auch immer „Angst“ davor habe,was andere dann denken. Nach dem Motto „Labbis sind doch so nette Hunde, wiekann man die nur so versauen.“. (schon öfter gehört) Die wenigsten wissenscheinbar, dass die meisten Labbis kein wirkliches Sozialverhalten haben. Essei denn, zu jedem Hinrennen und Anspringen ist seit Neuestem total nett.
Nunja,lange Rede, kurzer Sinn – ich muss nun wieder aus meiner Märchenwelt in dieharte Realität hinaus und werde wohl wieder öfter hier lesen müssen…
P.S.: sorry dass das jetzt so lang wurde…ichmusste das mal loswerden.
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Hallo,
hast du hier Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden schon mal geschaut ?*
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Das mit dem Ball spielen klingt eher nach Junkieverhalten, als dass es der Hund wirklich braucht. Gerade, wenn man es pausiert und der Hund es dann einfordert. Aber naja, ich finde, es gibt viel tollere Sachen für Hund und Halter zum spielen als ein Ball, wir nutzen den nur zum Impulskontrolle üben.
Hier tut Sport immer gut, auch wenn es aufhibbeln könnte, wie Teile vom THS zB. Es liegt dann am Hundehalter diese ruhig abzuarbeiten oder vielleicht erst einmal auszusetzen. Uns ist/war es eine große Hilfe, denn ich konnte so Unangenehmes - fremde Hunde (ignorieren müssen) - mit etwas Angenehmen - hüpfen, rennen, Spaß haben - verbinden. Dafür muss jetzt auch nicht unbedingt so eine große Basis vorher da sein, da man im Gegensatz zum Agi ja nirgends ableinen muss.
Wenn man generell einen sehr hibbeligen Hund hat und den erst einmal runterfahren muss, dann ist es sicher nochmal etwas anderes.
Die Frage bleibt selbst wenn es "Junkie" wäre: was ist daran so schlimm wenn der Hund ansprechbar bleibt und danach aber leichter zu arbeiten ist was lange anhält?Es ist ja nicht das einzige was mir machen, wir beschäftigen und sehr viel miteinander. Nur Rennen kann ich eben nicht mit ihm um ihn körperlich voll auszulasten und da er von sich aus wenig rennt... (und mit Rennen meine ich voll Speed Körper flach und los, das macht ihn müde körperlich alles andere ist nur so lala)
Und bevor Wer was sagt: ja er kriegt sein geistige Auslastung aber ein Hund braucht auch die körperliche und die ist bei ihm nunmal nicht mit mir laufen getan...
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Übrigens finde ich es spannend, dass der Ball nur in DE so verteufelt wird. Weder aus meiner Zeit in den USA noch jetzt in Schottland kenne ich das und da werden ja auch nicht alle HUnde bekloppt
(klar ein paar schon, ich sage ja nicht dass es es nicht gibt, ich finde es nur etwas übertrieben manchmal)Oh und unerträglich ist er ja nicht wenn das mal ein paar Tage nicht passiert. Das war 3 Wochen Leinenzwang (Schlepp), ergo eben kein "rennen" ob nun dem Ball nach oder ohne (was er wie gesagt von sich aus wenig tut).
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Nochmal zur Entscheidungsfreude: ich bin sicherlich der letzte Mensch, der einen unselbständigen Hund will. Ich habe nicht ohne Grund zwei Terrier.
Aber Caspar neigt dazu, FÜR einen zu entscheiden und das wurde beim Trailen auch noch gefördert und bestärkt. Und ich mag nicht ausschließen, dass ich mir in Kombination mit der hier eh schon vorhandenen Problematik damit ein Eigentor geschossen habe. Das ist aber keine generelle Aussage, sondern bezieht sich auf exakt diesen Hund in exakt dieser Situation.Hab Sonntag den Futterbeutel wieder rausgekramt und Caspar ist im Paradies. Endlich wieder Strahlehund.

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Ich muss ehrlich sagen das ich es sehr mag das Knightley unheimlich viel bei mir nachfragt und eher ein unselbstständiger Hund ist. Macht vieles leichter.
Er ist übrigens auch mit bekannten Hunden sehr sozial, lässt sich da dann von allen alles sagen, muss man eher auf ihn aufpassen.
Bzgl. Ball. Knightley findet die doof, aber ansonsten finde ich wäre das ne super Belohnung im Sport z.B.

@cleo254 Huhu

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Übrigens finde ich es spannend, dass der Ball nur in DE so verteufelt wird
Ist nicht ganz so. Auch hier in der Ch gibt es doch auch Trainer die eben sagen, bei "manchen" Hunden..Nein.
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Ich habe nichts dagegen, wenn man den Ball zum gezielten Bestätigen nimmt oder mal wirft - aber nicht als generelles Mittel zur Auslastung. Und wenn man Amerika und Co schon als Beispiel nimmt, kann man hinzufügen, dass es in vielen Ländern, u.a. Amerika, auch nicht üblich ist Gassi zu gehen.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich genug Hunde kenne, die ballverrückt sind bzw waren. Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Hund, bei dem man aktiv versucht hat das Junkietum zu unterbrechen (und geschafft hat). Trotzdem bleibt dieser Hund, übrigens ein BC, für den Rest seines Lebens kaputt, nicht nur physisch. Dabei ist dieser Hund charakterlich ein unglaublich toller Hund, ich habe eine Vollschwester kennengelernt und es hat mich traurig gemacht quasi die gleichen Wesenszüge zu sehen, aber einmal mit einer schlechten Vergangenheit.Ich sehe dann da ehrlich gesagt schon das erste Problem, dass du ihn körperlich so ermüden musst, damit er er selbst ist (oder ruhig ist?). Und wenn du selbst schon schreibst, dass du Bällchen spielen nutzt, um ihn körperlich auszulasten .. naja, dann ist ja eigentlich schon alles gesagt.

Bällchenspielen beeinflusst den gesamten Hund und da du hier schreibst, dass dein Hund ein Problem hat mit anderen Hunden, solltest du davor nicht die Augen verschließen, nur weil du keine Lust hast deinem Hund sinnvoll auszulasten. Den Junkie-BC, den ich kenne, hat seine Sucht nicht nur im aktiven Spiel begleitet, sondern im gesamten Leben. Das solltest du immer im Hinterkopf haben und vielleicht mal aufschreiben, was dein Hund macht, wenn du keinen Ball mehr wirfst. Danach suchst du mal nach Suchtverhalten.. ggfs hilft dir das dabei deine "Auslastungsweise" nochmal zu überdenken.Ich meine das nicht so böse wie es klingt, aber ich kann einfach nicht verstehen, wieso man nicht gewillt ist seinen Hund adäquat zu beschäftigen. Dann hätte man sich zumindest keinen BC holen sollen. Mag sein, dass ich da durch persönliche Erfahrungen vorbelastet bin, ich finde es in der heutigen Zeit einfach schade sich so auf seine Sicht der Dinge zu versteifen. Es gibt so viel bessere und tollere Spiele für Hund und Halter, die nicht nur den Kopf anstrengen.
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Dann darf ich mal direkt fragen: wie würdest du den Bewgungsdrang eines BC, der nunmal da ist und auch ausgelastet werden sollte, Nachkommen wenn weder Fahrrad noch von der Leine springen (da viele andere Hunde, Menschen, Kinder in der Gegend) möglich ist? Spazieren alleine machen wir schon viel aber das alleine befriedigt sein "rennbedsrf" nunmal nicht.
Seine Unverträglichkeiten kommt von seiner schlechten Vergangenheit die ich nicht beeinflusst habe. Sein Verhalten hat sich seither sehr verbessert auch mit Ball...
Ruhig ist er wie gesagt auch ohne Ball wenn es mal nicht geht, das Problem auf Dauer wird die mangelnde körperlich Auslastung (siehe Frage oben) und der darauf resultierende Frust (e.g. als er verletzt war).
Und magst du mal deutlich sein welch psychischen Schäden genau du meinst und warum du der Meinung bist dass die vom Ball kommen und nicht von was anderen ( u.a. auch der Persönlichkeit vom Hund).
Ebenso nicht böse gemeint, ich bin nur neugierig weil ich bisher hauptsächlich Hunde kenne die Ball spielen und keine psychischen Schäden davon haben bzw. Sich auffälliger Verhalten als andere.
Ps: ich kenne genug Deutsche die mitm Hund 3mal am Tag 10 Minuten rausgehen...Und genügend Amis die viel gehen ;-) denke das kann man so nicht sagen, kenne wie gesagt das verteufeln des Balls aus Ami und Schottland nicht und hab noch fast nie einen Hund gesehen wo ich gedacht de ist völlig gestört dabei (e.g. hütet den Ball, völlig überdreht davor dabei und danach, etc)
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"Unverträglichkeit" gegenüber Fremdhunden und "Verträglichkeit mit Bekannten Hunden" schließt sich m.M.n. nicht aus.Brix und Lena haben beide mit bekannten Hunden ein ausgesprochen gutes Sozialverhalten, reagieren sehr feinfühlig auf den anderen, kommunizieren klar und deutlich, sind eher deeskalierend (ausgenommen Situationen in denen Lena Brix in irgendeiner Weise "bedroht" sieht - da wird dann auch die eigentlich liebgewonnene Spielgefährtin in Grund und Boden gestampft, wenn man sie lässt). Dennoch sind sie mit Fremdhunden schwierig
Ja das wäre logisch. Aber die Pflegehunde sind ja auch fremd . Ich hole sie vom Flughafen ab und die Hunde lernen sich im Garten oder Haus kennen, das klappt sofort. Fremdhunde auf Spaziergängen muss sie viel langsamer kennenlernen, zickt oder bellt bei nahem Kontakt eigentlich immer. Ich glaube das muss mit mir zusammenhängen, wahrscheinlich bin ich viel klarer wenn ich den Fremdhund (also Pflegehund) kontrollieren kann. Naja wer weiß, es stört mich nicht, wäre nur mal interessant warum das so ist.
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Finde ich ebenfalls interessant wie den unverträglicheren Hund körperlich am besten Auslasten.
Ich bin mit Knightley eine ganze Zeit Fahrrad gefahren, habe aber auf joggen umgesattelt. Beim Fahrrad fahren hat mich gestört das so viele Hunde hinter uns her sind, oder in uns reingebrettert sind. Das war mir mit tobenden 38kg und Fahrrad eben zu gefährlich. Und durch die schneller Geschwindigkeit kommt man dann ja doch an mehr Hunden vorbei. Beim joggen kann ich besser ausweichen, bzw. händeln.
Beides mach ich übrigens nicht mit speed, bei beidem trabt der Hund nur und wir machen es nur 2mal die Woche relativ kurz.Zum wirklich rennen, das kann Knightley im Dummybereich, auch mit anderem Spielzeugs auf die gleiche Art. Und das ist kontrollierter als 'einfach' Ball werfen. Mit Ball kann man ja auch noch soviel mehr machen. Weiß ja nicht ob du nur 'stumpf' schmeißt oder da etwas mehr reinbringst. Abrufen, Mehrfachmarkierungen, Suchen etc. Das kann der Hund ja auch mit speed.
Ansonsten rennt und macht und tut er ja auch beim Sport in Form seiner Belohnung und ab und an, je nach Lust, im Freilauf, der zwar seltener ist als bei einem everybody's darling, aber eben auch da ist.
Knightley ist damit jedenfalls zufrieden.
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