Mina wurde heute angegriffen - bitte um Austausch/Rat

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hab ja heute schon in einem anderen Thread geschrieben dass bei uns viele Idioten rumlaufen. Es ist immer alles gut gegangen, BIS JETZT.. :xface:
    Ich laufe ganz entspannt mit Minchen an der Leine zur Post um mein Wichtelpäckchen abzugeben als uns in einer engen Gasse zwei Mädels (schätze 13-14 Jahre) mit jeweils einem Hund entgegenkommen. Ich kannte die Beiden bereits, gehen übel ab an der Leine. Normalerweise weichen uns die Mädels immer aus, war hier aber nicht gut möglich, sie stellten sich also einer rechts und einer links an die Seite, fangen an zu knurren und sich in die Leine zu hängen.
    Wir gehen einfach dran vorbei und ich dachte schon PUH GESCHAFFT als sich einer der Beiden losriss (etwa gleiche Größe wie Mina, also mittelgroß) und von hinten auf Mina draufsprang - so schnell konnte ich gar nicht gucken und er hatte sie sich schon gepackt!
    Das Mädel stand nur schreiend da, blöderweise hatte der Hund kein Halsband dran (hat sich wohl rausgewunden) sodass ich (zusätzlich durch schweres Wichtelpaket behindert) gar nicht wusste was ich tun sollte, sowas ist mir noch nie passiert. Mein armes Minchen quietschte nur und als der Hund endlich abließ aber sofort wieder drauf wollte hab ich ihn gestrampft (wusste mir nicht anders zu helfen ohne mich noch selbst in die Schusslinie zu begeben) was ihn nicht abhielt es weiter zu versuchen. Das ganze dauerte wahrscheinlich sehr viel kürzer als es mir vorkam, das Mädel griff sich den Hund nach gefühlten Stunden wieder.
    Ich zog sowas von schnell von Dannen, noch am Zittern, Mina total fertig.


    Soweit die Geschichte,
    meine Fragen an euch:
    Wie würdet ihr euch in einer solchen Situation verhalten? Wie kann man seinen Hund besser schützen? Wie blockt man fremde Hunde am Besten? :hilfe:
    Welche Schritte kann/sollte man gehen (OA usw.) und WANN? Also wie weit muss es kommen damit man hier überhaupt Handhabe hat?


    Hab wirklich Bammel denen wieder zu begegnen :verzweifelt: , finde es irgendwie auch unverantwortlich von den Eltern die Kinder mit Hunden rauszulassen die sie offensichtlich nicht händeln können.



    Erstmal bisschen mit dem Wubba schmusen..

  • Huhu,
    Ihr armen, was für ein Schreck.... ;-(


    Hast Du genau geguckt, daß da keine Verletzung da ist? Wenn nur was ganz Kleines da ist, und das entzündet sich, kannst Du später nicht nachweisen, daß die Schädigung durch diese Hunde stattgefunden hat.


    Wenn Du weißt, wem die Hunde gehören, würde ich umgehend Anzeige erstatten (sofern Du Verletzung nachweisen kannst oder Zeugen hast für den "Überfall"-notfalls Schmerzensgeld oder so, nur was Geld kostet, tut den Besitzern weh, die die Kids mit solchen Situationen alleinlassen!). Ansonsten auf alle Fälle beim Ordnungsamt melden, daß 2 Kids unterwegs sind mit Hunden in einer Größe, die für sie nicht handhabbar ist. Nächstes Mal geht ein Dummer dazwischen, wenn die wieder nen Hund angreifen, und wird selbst verletzt - die Gefahr ist zu groß, daher melden.


    Wenn Du die Eltern kennst oder die Mädels, kannst denen einen Besuch abstatten und den Eltern klarmachen, wie gefährlich dieses fahrlässige Verhalten ist, die Kinder mit den Hunden rauszuschicken. Muß ja nicht immer gleich eine Anzeige sein. Wenn die sich einsichtig zeigen, ist gut, wenn nicht, dann eben doch Ordnungsamt.


    Abblocken - ja, wie soll man das beschreiben. Körpersprachlich halt, sich groß machen, sich frontal vor die herkommenden Hunde stellen (seinen Hund hinter sich bringen wenn möglich), den Entgegenkommenden ausbremsen mit einem energischen NEIN (Handfläche zum anderen Hund ausstrecken), AB DIE POST oder so, mit passendem Handzeichen in die Richtung, wo Du ihn gern hättest. Notfalls dem anderen Hund nen Schlüsselbund o.ä. im Laufen vor die Füße klatschen, sodaß der erstmal vor Schreck stehenbleibt (sowas Böses würd ich aber nur machen, wenn tatsächlich sichtbar ist, daß das aggressives Verhalten ist - nicht, daß Du nen "juhu-ein-Hund-begrüßen-will...."-Heranstürmer so böse erschreckst..... ;-) )


    Man könnte auch Leckerli entgegenwerfen, um den auszubremsen - aber wenn der grad auf Krawall gebürstet ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß das helfen wird...


    Ansonsten kann ich da nur sagen - an solchen Engstellen mit solchen Hunden würd ich im Leben nicht vorbeigehen. Besser umkehren, oder in nen Garten reingehen zum Ausweichen - gerade, wenn ich sehe, das Gegenüber ist vollkommen überfordert mit seinen Hunden wie bei den Mädels. Evtl. die Mädels nochmal ums Eck schicken, wenn die näher an ner Ausweichmöglichkeit dran sind.


    Der größte Fehler ist, mittig durchzugehen, wenn die Hunde rechts und links vom Weg stehen - wie willst Du da auch nur einen Millimeter ausweichen? Dein Hund fühlt sich von allen Seiten bedroht, Du gibst ihm kein Gefühl der Sicherheit. Und wenn Du da durch gehst, fühlst Dich ja selbst nicht wohl - das merkt auch Dein Hund und wird unsicherer, und das provoziert solche Hunde evtl., erst recht draufzugehen. Blöder Kreislauf.


    Achso, zu Deiner Frage: zum Ordnungsamt kannst immer gehen, wenn Du Dich gefährdet siehst, die können schon mit den Eltern reden. Richtig anzeigen wirst erst können, wenn was passiert ist, auch ne Verletzung oder so.


    Und auch, wenn man in so ner Situation erstmal zittert: Adresse geben lassen! Klar, man will schnellstmöglich raus aus der Situation - aber Namen und Anschrift (oft ist das ja ne bekannte Straße in der Nähe beim Gassigehen) kann man sich auch ein paar Meter merken und dann im Handy einspeichern.
    Oder man läßt sich die Handynummer geben, ruft dort an (prüfen, obs bei denen klingelt!), dann kannst alles Andere später regeln.


    Das Wichtigste: Ruhe bewahren. In dem Moment, wo man dann die Kinder noch schimpft o.ä., fühlen sich deren Hunde evtl. erst recht angeheizt, da muß die Spannung raus. Darfst nicht vergessen, die beiden waren mit der Situation sicherlich genauso überfordert wie Du in dem Moment, und wohl auch vollkommen fertig. Also erstmal beruhigen, Namen geben lassen (Hunde am besten vorher am Zaun sichern lassen, und zwar mit enggestelltem Halsband *hust... Wenns halt machbar ist in der Situation), fragen, ob bei denen alles ok ist. Klar-die haben nicht schnell reagiert - aber das wäre in dem Alter sicher auch zu viel verlangt. Da sind die Eltern an der Reihe, Verantwortung zu tragen.


    Wenns ganz blöd kommt, und die Hunde nicht aufhören an der Leine zu toben etc., ist es evtl. besser, die Kinder ein Stück wegzuschicken und dort die Hunde anbinden zu lassen, damit die Abstand haben, oder halt wirklich einfach weiterzugehen, wenn man Angst haben muß, die Kids lassen den Hund nochmal los.... Aber dann hast halt keine Namen etc., wenn noch was sein sollte.

  • Diese Aufregung kenn ich zur genüge, der Adrenalinspiegel fährt in dem Moment hoch. Ich hatte das erst letzte Woche: unverträgliche Schäferhündin, Besitzer leint sie einfach nicht an, die Hündin hört überhaupt nicht.
    Es kam wie es kommen mußte, die Hündin stürzt sich von hinten auf meine Hündin, die Zähne schon im Rücken.
    Der hab ich voll den Griff von der Flexi übergebraten, als sie nochmal drauflos wollte, hat sie von mir einen Tritt bekommen. Dann ist sie ab. Der HH stand 20 Meter entfernt und rührte sich nicht und meinte "es ist doch gar nichts passiert". :headbash:
    Ich laß mir meinen Hund nicht durch so ein Mistvieh verderben!


    An deiner Stelle hätte ich das Paket fallenlassen und hätte getreten und geschlagen.

  • Solche Situationen sind immer blöd, so einen ähnlichen Fall hatte ich auch schon nur mit meinem verblichenem ollen Zicken-Schäfertier und Staff.. Ich hatte aber anstatt nem Wichtel eine volle Getränkekiste in den Händen. Laufe mit Kiste und Hund an der Leine das Treppenhaus rauf, kommt uns ein unangeleinter Besuchshund ohne Anhang entgegen.. Bürste gestellt, schon am fletschen und rennt auf uns zu.. in dem Moment hab ich nur noch geschrien Hau ab! Und ihm die volle Getränkekiste vor die Füße gepfeffert. Meine war in dem Moment zu verdutzt um was zu tun, so hatte sie Frauchen noch nicht erlebt, und der andere war derart eingeschüchtert das ein Schritt in seine Richtung ihn dazu veranlasste auf dem Absatz kehrt zu machen und sich zu trollen..

  • Danke ihr Lieben, es ist schön zu wissen dass man mit solchen Erlebnissen nicht alleine ist.



    Zitat

    Hast Du genau geguckt, daß da keine Verletzung da ist? Wenn nur was ganz Kleines da ist, und das entzündet sich, kannst Du später nicht nachweisen, daß die Schädigung durch diese Hunde stattgefunden hat.


    Er hatte sie ja am Nacken gepackt, sie hat dort sehr dichtes Fell und ich kann nichts entdecken. Sie ist dort auch nicht empfindlich. Ich hoffe also dass ich meine Glubscher weit genug aufgemacht habe. :shocked: Werde das aber weiter beobachten!


    Leider weiss ich die Namne der Kids nicht, bin aber schon am recherchieren. Es geht mir auch nicht darum sie zu bestrafen oder dass sie Ärger kriegen, sondern solche Vorfälle zu vermeiden in Zukunft. Denn auch die Mädels haben dabei ja sicherlich keinen Spaß.. Jetzt im Nachhinein tut es mir sehr leid dass ich sie so angeschrien habe, schließlich waren sie selbst damit komplett überfordert. :/


    Das mit dem Abblocken muss ich mir noch bisschen einverleiben. Klappt bei mir immer nicht so gut, wollte erst letztens einen AmStaff blocken, der ist mir dann voll reingerannt. War aber auch ein Kraftprotz und konnte wohl so schnell nicht stehen bleiben. :headbash:



    Zitat


    Ansonsten kann ich da nur sagen - an solchen Engstellen mit solchen Hunden würd ich im Leben nicht vorbeigehen. Besser umkehren, oder in nen Garten reingehen zum Ausweichen - gerade, wenn ich sehe, das Gegenüber ist vollkommen überfordert mit seinen Hunden wie bei den Mädels. Evtl. die Mädels nochmal ums Eck schicken, wenn die näher an ner Ausweichmöglichkeit dran sind.


    Ja, das war wohl ziemlich dumm von mir da durch zu gehen.. Das war mir eine Lehre! Das nächste mal nehm ich lieber schnell reißaus.


    Danke für eure guten Tipps, ich werde sie beherzigen obwohl ich hoffe nicht wieder in eine solche Lage zu geraten - scheint aber aussichtslos.


    Zitat

    Wie gehts denn jetzt deinem Hundi?


    Sie ist ganz entspannt, liegt in ihrem Körbchen und schläft. Kommt ab und zu zum Schmusen. Ich hoffe dass ich nicht irgendwann ihre Gutmütigkeit durch solche Hunde verliere.

  • Also ich weiss nicht wie bei euch 14 aussehen, aber die meistens haben nicht viel weniger Kraft als ein Erwachsener. Das soll das nicht entschuldigen, nur auch einem Erwachsenen kann der Hund aus dem Halsband flutschen. Anzeigen würde ich ehrlich gesagt nicht. Allenfalls das Gespräch suchen und besprechen wie vorgegangen wird damit so etwas nicht nochtmal passiert (Maulkorb, ausbruchsicheres Halsband/Geschirr).


    Ich bewerfe ankommende Hunde meistens. Bei freundlichen Vertretern reicht oft Futter um Zeit und Distanz zu gewinnen, bei anderen der Schlüssel, Leine oder whatever. Ansonsten kannst du nicht großartig viel tun, ausser sich mit Händen und Füßen zu schützen. Wenn mein Hund einen anderen Hund angreift, wäre ich dem Besitzer nicht böse wenn er meinen Hund tritt (ich fände das natürlich nicht toll, kann es aber nachvollziehen)...


    Ernsthafte Beschädigungsabsichten kann der Hund aber nicht gehabt haben, sonst wäre wirklich was passiert... :/

  • Mit meinem Hund am Rad (an der Leine) komme ich auch öfters in solche Situationen.


    Was mir tatsächlich hilft, wenn es eng zu werden droht, ist, die Leute freundlich anzusprechen und ihnen einfach zu sagen, was sie tun sollen.
    Beispielsweise: 'Es wäre sehr nett, wenn Sie mit ihrem Hund auf die andere Seite gehen, denn dann können die Hunde nicht so leicht aufeinander treffen."
    Die meisten folgen brav, und ein gewisser Lerneffekt ist bei dem einen oder anderen auch erkennbar, insbesondere bei den Jüngeren. Einmal bin ich auf einem Rundweg zwei jungen Mädchen mit ihren Hunden begegnet und habe auch sie gebeten, die Seite zu wechseln. Bei der zweiten Begegnung ein paar Minuten später hat das ohne weitere Ansage schon einwandfrei geklappt.


    Wenn doch einmal ein freilaufender Hund angelaufen kommt, steige ich vom Rad und blocke rigoros ab, auch mit kreiselndem Leinenende, wenn es sein muß.

  • Naja, da ist ja auch aus hundesprachlicher Sicht vieles falsch gelaufen (soll kein Vorwurf an dich sein).


    Einer links, einer rechts und du mitten durch ist aus Hundesicht für alle drei Hunde sehr Konfrontativ. Es klingt für mich allerdings nicht so als hätten die Mädchen sich absichtlich doof verhalten, sondern es einfach nicht besser gewusst. Sie haben die Hunde ja nicht bewusst frei laufen lassen oder so. Und aus dem Halsband winden gehört nun mal zu den Shit Happens Sachen, die einem mit Hund auch mal passieren können.


    Hoffe deiner Mina geht es gut. Ich würde in so einer speziellen Situation ausweichen auf eine Seite und die anderen bitten auf der anderen Seite vorbei zu laufen.

  • Ich hoffe, deinem Mädel geht es wieder gut und sie hat den Schreck überwunden.


    Ich habe einen Teleskop-Schlagstock - eine Art "Gummiknüppel". Und den würde ich in einem solchen Fall auch einsetzen. Seit ich im vorletzten Sommer im Urlaub abends auf dem Rad von zwei panischen SoKa´s angegriffen wurde, habe ich mir das Ding besorgt. Und musste es gottlob noch nicht einsetzen. Aber ich möchte nicht noch einmal in so eine Situation geraten und daher habe ich das Ding am Fahrrad bzw. "am Mann", wenn ich mit Estrellchen unterwegs bin.

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