Verdammt - ich glaub ich hab mich verliebt...in einen Akita.

  • Zitat

    Die berechtigten Bedenken als albern abzutun, finde ich schon ein starkes Stück... Ich weiß nicht wann und ob du studiert hast, aber heutzutage läuft das anders! Mein Studium liegt gerade mal fünf Jahre zurück und da wäre es vllt tatsächlich noch gegangen. Es gab nur wenige Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht und der Studienplan war so flexibel, dass man sich es durchaus günstig legen konnte... Trotzdem hatte ich Tage, da war ich an der Uni von 8 bis 18 Uhr. Heute ist fast jeder Studiengang modularisiert und da ist ziemlich genau vorgeschrieben, wann welche Veranstaltung zu besuchen ist. Zudem herrscht überall Anwesenheitspflicht. Zweimal gefehlt (egal aus welchen Gründen) und du bekommst den Schein nicht mehr, d.h. die ganze Veranstaltung umsonst besucht. Je nachdem was die TS studieren möchte, können Wochenend-Veranstaltungen, Labor-Praktika, etc. dazu kommen. Von den Prüfungsphasen, in denen man sich die Nächte in der Uni-Bibliothek um die Ohren schlägt, möchte ich gar nicht reden... Zudem ist man heutzutage als Student fast gezwungen einen Nebenjob anzunehmen. Anders geht es oft nicht mehr. Ich wohne in einer Universitätsstadt. Die Miete für ein einigermaßen ordentliches WG-Zimmer ist 400€ aufwärts. Dazu kommen die Kosten für den Lebensunterhalt. Die Bücher, die man für die Uni braucht, kosten auch einiges. Wenn wir bei 450€ Mini-Job plus 150€ Kindergeld bei 600€ sind, dürfte das gerade so reichen... Wobei ich auch viele kenne, die einen Mini-Job haben und dazu regelmäßig Aushilfstätigkeiten über das Studentenwerk vermittelt bekommen, damit sie halbwegs über die Runden kommen. Bafög bekommt auch nicht jeder... Da reicht es auch, wenn die Eltern in einer Eigentumswohnung leben (wie bei mir) von der sie aber ja nicht abbeißen können...


    Mit einem Akita wird es aller Voraussicht nach nicht möglich sein, in einer WG oder gar einem Wohnheim zu leben. Fremdbetreuung wird vmtl auch ausgeschlossen sein. Die Mutter möchte laut einer Aussage der TS in einem ihrer anderen Threads von dem Hund unbehelligt bleiben. Die TS ist 17, da sei es bitte erlaubt, dass ihr Erwachsene mit mehr Lebenserfahrung ins Gewissen reden...


    Nein ich finde es einfach Quatsch ihr ohne weitere Backgrounds von einem Hund abzuraten. Das hat auch nichts mit Lebenserfahrung zu tun. Gibt auch HH die seit 40 Jahren Hunde haben, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Das sagt ebenso wenig aus wie dass was die TE über ihre Zukunft schreibt. Und es ist auch nicht nötig, dass du mir aufzählst wie dein Studentenleben abläuft, denn dieser könnte unterschiedlicher nicht sein ;) .
    Ich habe beipielsweise nebenberuflich studiert, sprich 40 Std. gearbeitet und abends und am WE war ich an der Uni. Damals hatte ich logischerweise keinen Hund.
    Daneben kenne ich unheimlich viele Studenten die sich nicht gerade überarbeiten während des Studiums und auch viel zuhause sind, ebenso aber auch welche die ein sehr intensives Studium haben.
    Kommt sehr darauf an.
    Aber in beiden Fällen kommt man gut mit einem Hund zurecht sofern mal Leute in der Familie hat, oder Freunde die einen mal was unterstützen.
    Niemand kann voraussehen wie die nächsten 10 Jahre verlaufen und die Chancen als Schülerin und Studentin die nächsten Jahre ausreichend Zeit für den Hund zu haben ist relativ hoch.
    Die genauen Fakten wie das Finanzielle ausschaut, ob sie Unterstützung von der Mama hat ect. kann nur die TE wissen und ohne diese kann man ihr doch nicht auf die nächsten 6/7 Jahre von einem Hund abraten. Finde ich immer noch krass.

  • Und letztlich bleibt es eh immer Typ Sache. Für die einen ist das Lehramtsstudium (nur ein Beispiel) ein Klacks und läuft nebenher und für andere ist es ein Vollzeitjob.
    Ich empfinde ein Vollzeitstudium, sei es nicht gerade Medizin, nicht als so belastend als dass ich keinen Hund unterbringen könnte. Bin aber durch mein Studium was das angeht auch abgehärtet, denn das war wirklich Hardcore.


    Die einen sind nach einem 10 Std. Arbeitstag fix und fertig sodass sie viel zu müde sind um den Hund noch vernünftig zu bewegen, die anderen kommen wohl erholt von der Arbeit und widmen sich ausgiebig dem Hund.


    Was man für ein Typ ist, ist meines Erachtens sehr viel wichtiger als die nächsten 10 Jahre in die Zukunft blicken können.


    Und nochmal bei einer Schülerin und Studentin sehe ich die Chance einen Hund gut im Alltzag unterzubringen um ein Vielfaches höher, als wenn sie nun Vollberufstätig wäre.

  • Also, ich sehe nicht, daß das klappen könnte.


    Erstmal zu der Anzeige, wie der Hund vorgestellt wurde:
    - mit 3 Monaten schon im Tierheim. Das kann natürlich sein, weil die Besitzer festgestellt haben, der muß ab und an pinkeln. Könnte aber auch sein, daß die in dem Alter schon des Hundes nimmer Herr wurden - heikel.....
    - 4 Monate im Tierheim, mit 3 Monaten reingekommen - eine sehr wichtige Phase für Prägung bzw. Sozialisierung - die ist im Tierheim bei so vielen Bewophnern nicht unbedingt gewährleistet. Wenn das eh schon im Hinblick auf den Charakter eine schwer zu handhabende Rasse ist, dann auch noch aus solchen Bedingungen als absoluter Anfänger! Ich weiß ja nicht....
    - das normale Beschäftigungsprogramm reicht ihm nicht dort - der will gearbeitet werden - hast Du dazu zeit, und zwar kontinuierlich? Du kannst den Aufwand von Abi/Studium gar nicht absehen bislang, und Du hast (für mich der wichtigere Grund!) keine Ahnung, wo Du später beruflich landen wirst. Was dann? Wer versorgt den Hund, wenn Du vollzeit arbeiten gehst 8wovon ich jetzt mal ausgehe, man studiert ja nicht, um hinterher Kinder zu kriegen und daheim zu sitzen *gg) Das ist in keinster Weise absehbar, mit so einer unsicheren Zukunft bekämst Du von mir als Tierheim-Betreuer den hund sicher nicht - ohne daß das böse gemeint ist, aber die müssen zum Wohl des Hundes entscheiden und zum eigenen Wohl - sonst steht der nach 1-2 Jahren nämlich wieder dort vor der Türe.....
    - Jetzt schon Schutztrieb - klar, der kommt spätestens mit der Pubertät raus. Aber den hat er sicher schon ne Weile, und im Tierheim kann keiner da in adäquatem Maße dran arbeiten, die haben einfach zu viele Hunde dort. Hund mit Schutztrieb als Anfänger mit 17 - ne, ganz klares NEIN in meinen Augen.
    - Er scheint kleinere Spielgefährten einfach zu überrollen - also recht wild mit Artgenossen im Umgang. Das schaukelt sich schnell hoch und resultiert vielleicht später nooch in der rassetypischen Unverträglichkeit. Heikel, wenn das in dem Alter schon schwer zu händeln ist.
    - Es werden hundeerfahrene Halter gesucht für diesen schwierigen Hund. Damit fällst Du schonmal raus, die wissen, warum sie das verlangen.
    - Hundeschule wird empfohlen - ich schließe auf entsprechendes Benehmen *hust.... (auch wenn das altersbedingt natürlich normal ist, aber das Daran-Arbeiten erfordert halt bei der bisherigen Sozialisierung sicher viel Aufwand).
    - Alleinbleiben - klar, kann er nicht, muß er erst beigebracht kriegen. In mir keimt der Verdacht, daß das ein Abgabegrund gewesen sein könnte - frag gern nach, die Nürnberger waren bei mir sehr offen, was die Abgabegründe der Vorbesitzer von Bossi damals betraf.
    - Du bist erst 17, Deine Mutter will den Hund nicht für sich oder auch nur die Verantwortung dafür haben? Ganz schlechte Voraussetzung, ich denke nicht, daß EIN Tierheim unter den Umständen vermitteln würde.


    Alles in allem weder die Situation in Deinem Leben, in der Du einen Hund anschaffen solltest (auch wenn Du jetzt die Zeit hast, das wird sich nochmal ändern, und das Ausmaß kannst Du heute noch gar nicht einschätzen), noch der Hund, den man sich als Anfänger anschaffen sollte..... (wobei es da sicherlich nochmal auf das Engagement des Halters ankommt als auf opauschal Erfahrung oder nicht Erfahrung vorhanden, das ist mir bewußt - hatte ja selbst keine "Anfängerhunde", wenns sowas überhaupt gibt.....).


    Klar - ist letztlich Deine Entscheidung, auch ein Fragen kostet nichts, die Trainer schauen sich Dich vielleicht auch noch an als evtl. Halter (wenn Du das Alter erstmal nicht rausposaunst *gg) - aber ich denke, Du mußt halt alle diese Punkte bei Deiner Entscheidung berücksichtigen - evtl. waren sie Dir ja auch noch nicht bewußt. Wenn Du ihn dann trotzdem kriegen/holen können solltest, weißt Du zumindest, was auf Dich zukommen kann (nicht muß) und kannst Plan A, B, C etc. bei der Hand haben, darauf gefaßt sein und dann richtig reagieren - sodaß es hinterher nicht zu einer Enttäuschung auf beiden Seiten kommt.


    Daß der Kerle Dich fasziniert, ist vollkommen verständlich der ist wunderschön....... :-)


    So - dann grübel mal schön weiter - die Entscheidung ist Deine :-) :-)

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    Daneben kenne ich unheimlich viele Studenten die sich nicht gerade überarbeiten während des Studiums und auch viel zuhause sind, ebenso aber auch welche die ein sehr intensives Studium haben.
    Kommt sehr darauf an.


    Eben, es kommt darauf an. Die TE ist 17. Selbst wenn sie bereits einen bestimmten Studiengang favorisiert, kann sie definitiv heute noch nicht wissen, ob es 1) dabei bleibt oder sie sich nicht doch in den kommenden Jahren umentscheidet, 2) WO sie das Studium beginnen wird (denn das ist beim Großteil der Studiengänge nun mal ganz einfach auch notenabhängig). Durch die verschiedenen Schwerpunktsetzungen der Unis gibts zum Teil ganz gravierende Unterschiede innerhalb eines bestimmten Fachs, was sich wiederum auf den Arbeitsaufwand auswirkt und 3) was für ein Lerntyp man ist, ob man eher Tendenzen zu einer Ausbildung, einem theorielastigen Studium oder einem eher praktisch ausgelegten Studiengang hat, weiß man erst, wenn man tatsächlich mal studiert. Studium ist mit Schule leider null zu vergleichen.


    Unterm Strich haben wir also in diesem Fall so viele unsichere Variablen, dass man der TE nur davon abraten kann, sich in ihrer Situation einen solchen Klotz ans Bein zu hängen.

  • Ich würde empfehlen, rede mit dem Tierheim, schilder Deine Situation und was du dem Hund bieten kannst und willst.


    Mehr als dass sie sagen, sie geben dir den Hund nicht, wird nicht passieren.
    Da du noch minderjährig bist, wird es ohne die Eltern nicht gehen.
    Kein Tierheim dass ich kenne, vermittelt an Jugendliche.


    Hier wurde alles gesagt, aber die Sehnsucht nach diesem Hund wird erst vergehen, wenn klar ist, dass es keinen Weg zu ihm gibt.


    Was wäre denn, als Gassigänger mit dem Hund raus zu gehen und etwas zu arbeiten?
    Wenn du das eine Weile machst, wirst du 1. den Hund kennen lernen und 2. Deine Grenzen kennenlernen.
    Dann wirst du merken, ob es möglich wäre.
    Und mit der Erziehungsarbeit würdest du dem Zwerg auch helfen, ein Zuhause zu finden.

  • Wollte mal anmerken, dass es Studenten gibt, die neben dem Studium noch Kinder und Job zu bewerkstelligen haben. Ist mir zwar ein Rätsel, wie das geht, aber wieso sollte dann ein Hund neben dem Studium nicht gehen, wenn die FS noch bei Mutti wohnt.

  • Wenn ich Philosophie studiere, gut, ok, dann geht das vllt... Mir ist es ein Rätsel, wie man einer 17-Jährigen in dieser Situation zu einem Akita raten kann... Die Eltern stehen nicht dahinter, sie hat null Hunde-Erfahrung, die finanzielle Situation ist unklar, Zukunftsplanung ebenso unklar. Wenn sie gesagt hätte, sie will einen Yorkie, ok. Kein Ding. Da wird man jemand finden, der drauf aufpasst... Aber bei einem Akita? Alleinbleiben nicht möglich, Fremdbetreuung vmtl auch nicht möglich, also sorry, ich kann nicht nachvollziehen wie man einen jungen Menschen so beraten kann...

  • Wer rät denn dazu?
    Ich denke nur, wenn man von den Leuten im Tierheim noch mal ausdrücklich gesagt bekommt, den Hund gibt es nicht,löst sich das sowieso auf.


    Und hier raten doch alle ab?

  • Zitat

    Wer rät denn dazu?
    Ich denke nur, wenn man von den Leuten im Tierheim noch mal ausdrücklich gesagt bekommt, den Hund gibt es nicht,löst sich das sowieso auf.


    Und hier raten doch alle ab?


    Na, dann ist ja gut. Oben wurden die berechtigten Bedenken als Quatsch abgetan...

  • @Cruzado: Es geht aber nicht um irgendeinen Hund, den sich eine Schülerin anschaffen will. Sondern um einen Akita. Meines Wissens fixieren die sich sehr auf ihr Frauchen - steht doch auch in der Anzeige, dass dieser Hund schon fixiert ist auf seine Pflegerinnen und diese beschützen! will.


    Da würde ich niemals einer Schülerin zu so einem Hund raten. Ich vermute einfach mal, dass innerhalb des Hundelebens also noch etliche Veränderungen anstehen werden. Allein schon, wenn die TE eines Tages einen Partner hat, wird das mit einem Akita höchstwahrscheinlich große Probleme geben. Oder wenn Kinder dazu kommen?


    Hund in der jetzigen Situation: ja. Aber einen Akita würde ICH mir nur holen, wenn ich a) ein eigenes Grundstück hätte und b) nicht schon bei der Anschaffung dieses Hundes gravierende Veränderungen feststehen. Was dazwischen kommen kann immer bei jedem.


    Aber ich vermute mal, diese Diskussion ist eigentlich überflüssig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass verantwortungsvolle Tierheimmitarbeiter diesen Hund einer Schülerin ohne Hundeerfahrung vermitteln werden

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