Suche: Den teuersten Hund für Otto-Normalhalter

  • Also ich war auch immer der Meinung das ich mir einen Hund aus dem Tierheim hole, wenns mal so weit ist.
    Aber seither habe ich so viele Menschen kennen gelernt, die einfach so ihren Hund ins Tierheim geben,
    weil "es wird sich sicher ein neuer Besitzer finden bei dem er es besser hat".
    Ich bin nun eher der Meinung, dass ich das nicht unterstützen möchte, ich würde mir nur noch einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter holen, der dann gesund gezüchtet ist und von Welpenalter bis zum Tod bei mir bleiben kann. So kann ich doch am besten das Leid in der Welt reduzieren.
    Wenn sich keiner mehr Hunde aus Tierheimen holen würde, würden denk ich viele mehr überlegen und sich mit dem Hund auseinandersetzen bevor sie ihn einfach so ins Tierheim geben.

  • Zitat

    Als die Sprache darauf kam, dass ich IPO Sportler bin und das auch mit dem neuen Hund fortführen möchte, war in allen Fällen Schluss und mir wurde stets nahegelegt von einem persönlichen Besuch abzusehen, weil an "solche Leute" nicht vermittelt wird.


    Ich wollte damals auch IPO machen. Durfte aber nicht. Ich hab beide Begleithundeprüfungen erfolgreich bestanden.
    Aber ich hatte einen Yorkshire-Terrier :D

  • Zitat

    Wenn sich keiner mehr Hunde aus Tierheimen holen würde, würden denk ich viele mehr überlegen und sich mit dem Hund auseinandersetzen bevor sie ihn einfach so ins Tierheim geben.


    daran glaub ich nicht, ich glaube, jemand der seinen Hund mal eben so, ins Tierheim gibt, der denkt auch nicht darüber nach, der macht sich auch wenig Gedanken um einen guten neuen Platz, sondern der denkt eher "Hauptsache wech.....!"


    Ich hab eine Freundin, die holt sich immer voller Begeisterung irgendwelche Tiere und nach einer Weile, wenn der Alltag eingezogen ist und die Spannung in Normalität wechselt - gibt sie immer alle weg, da waren schon Kaninchen, Frettchen, Chinchillas, Hamster (der landete bei uns), Mäuse, Gerbils, Bartagamen, allerlei Vögel jeglicher Art, einige Fische; selbst ihren 18 Jahre alten Kater hat sie fortgegeben, weil er plötzlich keine Kinder (die waren schon Teenies) mochte - sie hat zur Zeit 6 Katzen und 2 Hunde - und nein, diese Seite an ihr kann ich überhaupt nicht leiden, aber anderes Seiten durchaus.


    Was würde passieren, wenn niemand mehr einen Hund aus dem Tierheim holt? Europäische Länder machen es uns vor, nach einer Verweildauer die willkürlich festgelegt wird, kommen die Tiere in die Tötung. Nein, der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht.


    Sundri

  • Zitat

    [...]


    Was würde passieren, wenn niemand mehr einen Hund aus dem Tierheim holt? Europäische Länder machen es uns vor, nach einer Verweildauer die willkürlich festgelegt wird, kommen die Tiere in die Tötung. Nein, der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht.


    Sundri


    Hmh, wenn sie es überhaupt bis dahin schaffen und nicht die Besitzer selbst Hand anlegen. :/ Wenn man machmal sieht, was für Tötungsversuche mancher Hund überlebt hat (manchmal muss man ja fast sagen überleben musste :( ). Einfach nur abartig, auf was für Ideen manche Menschen kommen.


    Aber irgendwie denke ich mir auch manchmal: In letzter Konsequenz unterstützt man teilweise ja doch die Wegwerfmentalität anderer Menschen...ich hatte es hier vor längerer Zeit schon mal geschrieben, dass mir zum Thema (Auslands-)Tierschutz ein älterer osteuropäischer Herr sinngemäß sagte, dass das Wegwerfen nicht aufhören würde, solange nur genug "Dumme" da wären, die sich für den "Abfall" der anderen ein Bein ausreissen.
    Das hat mir sehr zu denken gegeben, denn nüchtern betrachtet, ist es in größeren Teilen ja tatsächlich noch so (und kann man -finde ich- auf alles an Übernahme eines Tieres von jemandem, der des Tierchens schlichtweg überdrüssig war, ausweiten).

    Andererseits kann dieser eine Hund, der da nun im Tierheim ums Eck, in den Kleinanzeigen im nächsten Bundesland oder in der Tötung von sonstwo sitzt, so überhaupt gar nichts für das Denken seiner ehemaligen Menschen. :/ Genauso wie der Vermehrerwelpe nichts dafür kann, dass er ein Vermehrerwelpe ist. Bei dem fällt es mir aber leichter zu sagen: "Nein, von dort nehme ich keinen Hund." Vermutlich, weil es irgendwie unmittelbarer ist und die Doofdödel sich ganz direkt bereichern. Derjenige, der z.B. seinen alten und/oder kranken Hund in ein TH o.ä. abschiebt, um ihn durch etwas Neues zu ersetzen, spart sich aber im Grunde auch etliches an Kosten, Gewissensbissen, usw... also Ähnliches in Grün. Und trotzdem kann ich persönlich da dann nicht so konsequent sein und sagen: So einen alten und ausgemusterten Hund würde ich niemals nehmen, weil 2 Stellen vorher einer war, der sich durch das Abgeben viel Geld gespart hat und es sich nun leicht machen kann. Hm...


    Kenai ist ja auch so einer, der als älteres Ding in einer Tötung (dort wurde nicht grundsätzlich nach 14 Tagen getötet, sondern bei Überfüllung und bei Gründen, die im Hund lagen, wie z.B. extreme Aggressivität) gelandet ist. Irgendwie bin ich froh drum, bis heute nicht zu wissen, wie und warum er letztlich dort gelandet ist. Denn - um mal was zum ursprünglichen Thema zu sagen ;) - er hat Ambitionen bei den teuersten Hunden mitzumischen. Wüsste ich, dass ihn jemand wegen "ööh, alt, krank...mag ich nimmer, der wird ausgetauscht" vor die Türe gesetzt hat und dann auch noch, wer dieser jemand war. Hui, es bräuchte wohl einiges, mich davon abzuhalten, dieser Person Kenais dicken "bezahlt und nicht mehr darüber nachdenken"-Ordner vor den Latz zu knallen und deutlich zu machen, dass dieser Hund jeden einzelnen Cent davon 1000x wert ist.


    Aber gut, man weiß es nicht...vielleicht gab es ganz andere, nachvollziehbare oder vom früheren Halter gar nicht gewollte Gründe. Trotzdem möchte ich in der Hinsicht lieber dumm sterben.

  • Ja, das tut man, man unterstützt die Wegwerfmentalität anderer Menschen.... es gibt hier auch keine "tolle Superlösung" sondern es ist ansich ein Dilemma und man muss für sich selbst entscheiden, wie man damit umgeht.


    Sehe ich das große Ganze - die Kultur, den Umgang der Kultur mit ihren Tieren - verstehe ich vielleicht, wie so etwas möglich ist - ich muss es nicht mögen - aber ich kann es vielleicht nachvollziehen und dann muss ich mich positionieren, meine Werte, meine Ethik, meine Moral einbringen und mich hinterfragen und ich darf mich frei entscheiden, für jegliche Art und Weise, sofern ich mich damit gut fühle und sie im Einklang mit meiner eigenen Kultur steht. Ich darf nicht den Finger heben und sagen "wie könnt ihr nur" aber ich darf für mich still handeln. Ich muss das auch im Grunde nur mit mir mir ausmachen.


    Dilemma heißt immer, das man abwägt und die für sich persönlich tragbarste Entscheidung trifft. Und, wenn ich einen Welpen vom Flohmarkt rette - weil er mir leid tut (was ich nicht tun würde) dann ist das so, in dem Moment auch richtig - samt allen Folgen. Das Andere auf mein Mitleid bauen - macht mich nicht schlecht, sondern sie selbst. Und das Dilemma - das muss ich dann wohl aushalten, wichtig ist nur, das ich darum weiß und das ich mich dem stellen kann.


    Sehe ich das Tier, das mir anbefohlen ist, uns als Menschen anbefohlen ist - dann treffe ich vielleicht eine andere Entscheidung, denn einer in diesem Spiel kann nichts für das, was ihm passiert, der Hund selbst. Es liegt an uns, das Leben zu schützen, sein Leben zu schützen, gleich welcher Art.


    "Am Umgang mit den Tieren erkennt man den moralischen Wert einer Gesellschaft" (Ghandi)


    Sundri

  • Zitat

    Also ich war auch immer der Meinung das ich mir einen Hund aus dem Tierheim hole, wenns mal so weit ist.
    Aber seither habe ich so viele Menschen kennen gelernt, die einfach so ihren Hund ins Tierheim geben,
    weil "es wird sich sicher ein neuer Besitzer finden bei dem er es besser hat".
    Ich bin nun eher der Meinung, dass ich das nicht unterstützen möchte, ich würde mir nur noch einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter holen, der dann gesund gezüchtet ist und von Welpenalter bis zum Tod bei mir bleiben kann. So kann ich doch am besten das Leid in der Welt reduzieren.
    Wenn sich keiner mehr Hunde aus Tierheimen holen würde, würden denk ich viele mehr überlegen und sich mit dem Hund auseinandersetzen bevor sie ihn einfach so ins Tierheim geben.


    Ne, die meisten würden ihr ungewolltes Tier dann auf andere Art und Weise entsorgen. Vermutlich aussetzen oder dem Jäger mit in den Wald geben.
    Der Gedankengang passt nicht. Es würde nicht sorgsamer mit Tieren umgegangen, wenn es keine Tierheime mehr gäbe. Und wer seinen Hund ins Tierheim gibt, will ihn in den meisten Fällen (Ausnahme Tod, Krankheit) einfach nur los werden. Der Gedanke, dass es ihm dann, wenn er nochmal ein Zuhause findet, besser geht, wird wohl eher ganz hinten anstehen oder gar nicht vorhanden sein.
    Und für die netten, lieben, unkomplizierten Hunde findet sich meist auch so noch ein neuer Besitzer. Im Tierheim landen die, die schwieriger zu vermitteln sind.


  • wow.... ein sehr sehr schöner Text!!


  • Sehr gut geschrieben

  • Zitat


    Wenn sich keiner mehr Hunde aus Tierheimen holen würde, würden denk ich viele mehr überlegen und sich mit dem Hund auseinandersetzen bevor sie ihn einfach so ins Tierheim geben.


    Nein. Das glaube ich nun überhaupt nicht. Wenn jemanden nichts an seinem Tier gelegen ist, dann wird er es los. Ob er es nun ein Tierheim gibt oder nicht.


    Schau dir die Länder an in denen es mit dem Tierschutz und den Tierheimen nicht so gestellt ist wie hier. Da werden die Hunde auf die Straße gekippt, erschossen, erhangen und ersäuft. Gibt es in Deutschland nicht? Denkt man das, ist man wirklich naiv.


    Nicht das Tierheim ist hier das Problem, sondern die Menschen und solange für viele ein Tier nur ein Bespaßungsobjekt ist, oder ein Möbelstück , oder ein Statussymbol, wird sich auch ohne Tierheime nichts daran ändern, dass Hunde rausgeschmissen werden sobald sie nicht mehr "passend" sind.


    Ich fänd es schrecklich, wenn genau diese Tiere keine Bleibe mehr in Form eines Tierheims hätten. Und nicht alle Hunde landen im Tierheim, weil der Mensch dahinter kein Bock mehr auf sie hatte. Wohin denn mit den ganzen eingezogenen/sichergestellten Tieren? Den Tieren die man aus Haushalten holt wo der Besitzer gestorben ist und keiner mehr da ist, der sich da irgendwie kümmern kann? Die Leute die von jetzt auf gleich in Einrichtungen ziehen müssen oder schwerst krank werden? Da hast du nicht immer vorher noch wochenlang Zeit um ein neues Zuhause für den Hund zu finden. Gerade die "Volkskrankheiten" überraschen dich von einem auf den anderen Tag. BoxerandSchäferhund hatte gerade selbst so einen Fall. Wenn sie nicht gewesen wäre, wo hätte der Hund hin sollen?


    Wo sollen die Tiere alle hin? Eingeschläfert werden? Nee nee. Ich finde ein vernünftiges Tierheim sehr wohl unterstützungswert!

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