Hund Nummer 1: Husky/Spitz Mix, 12kg.
Ich besuchte zufällig eine Freundin. Ihr Bruder brachte ihr ein 4Wochen alten Welpen für den schon ein neues Zuhause gefunden war. Dachte sie. Es war ein Mittwoch im Oktober 1998 und Freitag sollte es für den Kleinen ins neue Zuhause gehen. Nur hatte meine Freundin 2 kleine Kinder, 2 und 6 Jahre alt. Die haben natürlich den Hund wie ein Plüschtier behandeln wollen weil der Kleine auch genauso aussah. Ich also übergangsweise den Hund genommen, von Hunden, insbesondere Welpen keine Ahnung gehabt. Dann war der neue Besitzer auch abgesprungen, der Kleine blieb bei mir und im Feburar sollte ein neues Zuhause gefunden werden für den kleinen Kerl. Ich hatte wie gesagt kein Interesse an und keine Ahnung von Hunden. Am 5.Dezember letzten Jahres schlief er für immer in meinen Armen ein.
Wer jemals einen dementen, blinden, inkontinenten Hundeopa das letzte Stück seines Lebens begleitet hat wird nachvollziehen können, warum ich sagte "Er ist mein erster und mein letzter Hund."
3Wochen später schaute ich mir auf diversen Seiten die ersten Hundewelpen an, Mal mehr, mal weniger regelmässig, weil wir eigentlich kein Hund mehr wollten. Irgendwann willigte meine bessere Hälfte in einen neuen Hund ein, wir waren uns einig- kniehoch sollte er werden. Sohn wollte wenn schon Hund dann wenigstens Husky mit drin. So schön und wichtig ich auch reinrassige Hunde finde, ich wollt wieder einen Mix.
Dann wurde ich auf einen Wurf aufmerksam, ein Welpe sah meinem verstorbenen Hund unglaublich ähnlich und den mußte ich unbedingt haben. Ich hätte nie gedacht das ich bei einem Hund so emotional werden kann, aber mir kamen vor Rührung die Tränen als mein Anhang dem Kleinen zustimmte. Fotos der Wurfgeschwister wollten entweder gar nicht erst gesehen werden oder man kam doch auf den von mir ursprünglich ausgesuchten und bereits reservierten Hund zurück.
Ich also hingefahren und bei der Größe der Eltern haute es mich leicht aus den Socken. Was um Gottes Willen halten die Hundebesitzer für kniehoch?!! Beide Eltern deutlich drüber! Wie kann man nur so an der zu erwartenen Größe schummeln?! Ich war bitter enttäuscht, weil ich uns nicht so ein großen Hund zutrauen wollte und meine Eltern mich so erzogen haben das man die Verantwortung für ein Tier ein Leben lang hat.
Wir redeten und redeten über Gott und die Welt und was mir positiv auffiel war zum einen das die Hunde nicht gebellt haben und alle 10 Welpen überlebt haben und gut aussahen. Vieles fiel mir auch sehr negativ auf. Während der 3 Stunden die ich dort war schaute ich mir weniger die Welpen an, um keine emotionale Bindung einzugehen, sondern versuchte mich zu entscheiden ob ich den Hund mitnehme oder nicht.
Heute, nach fast 4 Monaten des Zusammenlebens kann ich nur sagen das ich vom allerbesten Hund der Welt den allerbesten Sternenstaub geschickt bekommen hab. Klar, ist und wird mein Hund so groß das jetzt schon ich meine Eltern nicht mehr mit Hund besuchen darf, sie haben aufgrund der schieren Größe jetzt schon Angst vor ihm. Weihnachten werde ich ohne meinen großen Familienkreis verbringen, weil ich keine Lust habe meinen noch sehr "begrüßungsfreudigen" schnauzbetonten Hund alleine zu lassen. Ihn mitzunehmen würde bedeuten das ich ihn ständig angeleint lassen müßte. Ihn allein zu Haus zu lassen würde mir eh das Weihnachtsfest vermiesen. Nächstes Jahr sieht sicher alles anders aus weil ich dann lang genug mit dem kleinen Großen arbeiten konnte.