Entschleunigung

  • Zitat

    ich habe den Hund zu mir geholt, ich schulde ihm einen respektvollen, rücksichtsvollen Umgang.
    Dazu reicht es nicht, ihn zu füttern und ein Dach überm Kopf zu geben, und zum Impfen zu gehen oder seine Fortpflanzung zu regeln.
    Das meiste würde der Hund schon gerne selbst machen :hust: und ist für ihn doch nur wieder mit weiteren Einschränkungen verbunden.
    Tatsächlich merken die meisten Leute gar nicht mehr, wie sehr sie dem Hund alles wegregulieren, was ihm wichtig und teuer ist.


    Ich gehe für ihn Gassi. Diese Zeit gehört ihm. Er darf entscheiden, wo es möglich ist, er bekommt die Zeit, die er haben möchte, wenn es sich einrichten lässt.
    Ich bin nicht seine Despotin.


    Das ist ja alles ganz nett, beantwortet meine Frage aber nicht.
    Meine haben diese Zeit auch und das in voller Absicht. Eben weil sie auch Zeiten haben, in denen sie sich nach mir richten muessen und ich da gewisse Leistung erwarte.


    Wenn ich sehe wie ein Mensch mit seinem Hund joggt, dann sehe ich exakt DAS. Ich sehe nicht was die restliche Zeit des Tages passiert, ob der Hund spaeter (in sicherem Gelaende) abgeleint wird und flitzen darf, etc.
    Daher finde ich extrem arrogant den Leuten irgendwie ans Bein machen zu wollen.




    Als Mod:


    Irgendwelche Fallbeispiele aus dem anderen Forum werden hier nicht besprochen und aus diesem Grund habe ich den Link entfernt! Diese Leute koennen sich hier weder aeussern noch wehren! Wenn ihr zu deren Themen was zu sagen habt, tut es dort!

    • Neu

    Hi


    hast du hier Entschleunigung* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Puh... Das ist vermutlich wirklich der falsche Platz für diesen Hund. Unabhängig von irgendeiner Stellung. Ich habe nur die ersten 3 Seiten gelesen. Da ist der arme Kerl gerade mal knapp 4 Monate dort und vermutlich noch völlig überfordert.


      Meine bleibt ja auch gerne mal stehen und schaut durch die Gegend. Allerdings meist auch mit Grund und nie so lange. Meist 2-3 Minuten und dann geht es weiter.
      Finde ich völlig okay und gebe ihr die Zeit.
      Immer zu pinkeln finde ich nicht angemessen. Da bekommt sie auch schon mal ein Weiter.
      Ich finde jedoch,dass das mehr mit Gemeinsam zu tun hat,als mit Stellungen.
      Schließlich gehe ich mit meinem Hund.
      Und zu sagen, man bestimmt zu der Zeit nicht über den Hund,mhm...
      Naja, wer bestimmt denn, dass es wann raus geht? Die Richtung geben wir ja meist auch vor, zumindest größtenteils.

    • Zitat

      ich habe den Hund zu mir geholt, ich schulde ihm einen respektvollen, rücksichtsvollen Umgang.
      Dazu reicht es nicht, ihn zu füttern und ein Dach überm Kopf zu geben, und zum Impfen zu gehen oder seine Fortpflanzung zu regeln.
      Das meiste würde der Hund schon gerne selbst machen :hust: und ist für ihn doch nur wieder mit weiteren Einschränkungen verbunden.
      Tatsächlich merken die meisten Leute gar nicht mehr, wie sehr sie dem Hund alles wegregulieren, was ihm wichtig und teuer ist.


      Ich gehe für ihn Gassi. Diese Zeit gehört ihm. Er darf entscheiden, wo es möglich ist, er bekommt die Zeit, die er haben möchte, wenn es sich einrichten lässt.
      Ich bin nicht seine Despotin.


      Also ich gehe nicht für meinen Hund Gassi und er nicht für mich. Wir gehen gemeinsam und miteinander, weil wir diese Zeit auch gerne zusammen verbringen. Er braucht keine Leine und ich habe Zeit, nehme mir Zeit. Mein Alltag ist stressig, seiner manchmal auch. Das Gassi gehen ist für uns “Auszeit“. Das gönnen wir uns 1x täglich und da machen wir beide das was uns Spaß bringt.
      Ich würde aber nie und nimmer mein Leben komplett nach dem Hund (bzw. Seinen eventuellen Wünschen) ausrichten. Das ist mir dann doch etwas to much. Verantwortung hin oder her. Ich habe meine Kinder, meine Freunde und meine Arbeit. Und alle Liebe ich auf unterschiedliche Weise. Davon etwas vernachlässigen wegen des Hundes. Nein.

    • Hallo,


      ich habe das große Glück (zumindest empfinde ich es so ....hoffe mein Hund sieht das auch so :D ) sehr viel Zeit - häufig den ganzen Tag - mit meinem Hund verbringen zu können.
      Das meiste was ich hier aus "Entschleunigung" herauslese scheint sich mit dem zu decken, was ich schon in den 70ern als "rumhängen" bezeichnet habe. Damals war ich häufig mit dem Hund meines Bruders unterwegs. Wir haben trainiert, gespielt sind aber eben manchmal einfach ziel- und planlos herumgelaufen od. haben auf der Wiese rumgelegen. Oder in der Stadt auf einer Bank gesessen und nix gemacht. Das mache ich heute mit meinem Hund ziemlich genauso und empfinde das als ganz normale Mensch/Hund-Verbindung. Als Welpe hat er - draussen wie drinnen - sehr viel Zeit damit verbracht auf meinen ausgestreckten Beinen zu schlafen während ich damit beschäftigt war Literatur über Hunde und Wölfe zu verschlingen. Heute ist das mit einem 28-Kilo-Hund ein eher zweifelhaftes Vergnügen (da legt er dann nur den Kopf auf mene Beine - sonst schlafen sie ein) ;).
      Hundebegegnungen sucht er nicht gerade - ausser zu einigen mit denen wir durch unser Training od. durch regelmäßige Begegnungen Kontakt haben. Er macht zwar keinen Stress (wenn er nicht gerade bedrängt wird), aber es interessiert ihn offensichtich nicht besonders ständig "etwas klären" zu müssen. Das ist auf Hundewiesen aber nach meinen Beobachtungen häufig der Fall.
      Wir erleben also gemeinsam Situationen die für uns beide relativ (manchmal auch sehr) stressig sind und bei denen er konzentriert arbeiten muss und erleben ebenso Zeiten die relaxt sind wo er "sein Ding" macht, "rumhängt" eben.
      In der Tat gibt es hier aber sehr viele Leute die, wenn ich sie draussen sehe, ständig in Bewegung sind. Allerdings ist eine Beobachtung nur ein Ausschnitt, der nichts über das Gesamte aussagt.
      Da mich und meinen Hund in unserer Gegend relativ viele Leute kennen höre ich jedoch oft:"Ich habe Sie gestern mit ihrem Hund an der Bushaltestelle sitzen sehen ...eingestiegen sind sie aber nicht?" oder "Ach, warum sitzen sie denn hier auf der Bank, machen Sie eine Pause?" Es scheint also bei vielen ein gewisses Selbstverständnis dafür zu herrschen, dass man, wenn man mit dem Hund rausgeht, in Bewegung sein bzw. bleiben muss.
      Im Gegensatz zu den 70ern habe ich aber auch das Gefühl (ich befürchte es ist eher Fakt) dass die Akzeptanz der Leute gegenüber Hunden stark abgenommen hat, weshalb man einfach mehr reglementieren muss.
      Natürlich kann der Hund nicht grundsätzlich selbst entscheiden, ICH gebe den Raum vor in dem er sich bewegen kann. ICH bestimme wann Schluss ist mit rumhängen, wann trainiert und wann gespielt wird. Im Wald od. auf der Strasse einfach mal rumzulaufen wie es beliebt endet auch schon mal tödlich und da traue ICH mir schon mehr Kompetenz zu als meinem Hund (bin da auch besser mit der Rechtslage vertraut ;) ). Manchmal folge ich ihm auch, wenn er rechts abbiegt - an einer Stelle an der ich eher links abgebogen wäre. Allerdings stelle ich dann oft (und nicht mal verwundert) fest, dass ER auch nicht nur planlos rumgammelt sondern häufig selbst auch ein Ziel hat, eben nur ein anderes als ich es gehabt hätte - komisch dabei wollte ICH doch nur "die Seele baumeln lassen".... :p Entspricht die Verfolgung seines Zieles nicht den gesetzlich festgelegten od. gesellschaftskonformen Regeln muss ich ihn allerdings schon mal an der Auslebung seiner Instinkte hindern.
      Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich in irgendeiner Form als "Anführer" eines Rudels sehe - ich lehne diese unsinnige Formulierung und alles was auf einer, in meinen Augen, vor Inkompetenz strotzenden Rudeltheorie aufgebaut ist schlichtweg ab.


      Tschüss und viele Grüße
      Ralf

    • Hm, aber es hängt doch auch vom Hund ab, oder? Berta (English Setter) hätte sich gelangweilt, wenn ich mich einfach auf eine Bank gesetzt hätte. Die wollte Kilometer machen, auch im Alter noch.
      Bzw. ich kannte sie ja nur im Alter.
      Rennen war für die (fast) alles, die hat auch ihre Gefühle übers Rennen ausgedrückt. Letztendlich war es auch ihr Ende.

    • Hallo Fusselnase,


      natürlich hängt das auch meiner Meinung nach vom Hund - und nicht zuletzt - auch von den sonstigen Aktivitäten ab.
      Ich meine es gibt offenbar Leute deren Hund von 21.00 abends bis 9.00 morgens geschlafen hat und sie gehen dann mal raus zum "chillen" mit ihm. Kann mir vorstellen, dass ein Hund nach 12 Std. Schlaf nicht unbedingt "Entschleunigen" möchte, zumindest nicht jeder per se ;)
      Ich bin vor ein paar Tagen mit meinem Hund ca. 20 km gelaufen, viel Wald, viele Abzweigungen, fremdes Gebiet. Nicht die Strecke selbst fordert ihn da unbedingt sondern eher das "Abrufbar-bleiben", evtl. Hundekontakte, Kontakt zu mir halten, schwieriges Gelände u.ä.
      Wenn ich nach so einem Weg zurückkomme in "heimische" Gefilde und mich irgendwo hinsetze wälzt er sich zunächst gerne im Gras - ich mache Pause, sitze rum, mache gar nichts und er liegt irgendwo (manchmal zwei, drei Meter von mir entfernt und schaut sich um, schnüffelt rum). Da habe ich wirklich das Gefühl, dass eine Art Entspannung stattfindet.
      Nach einer Weile geht´s dann weiter - kann aber schon mal dauern :smile:
      Manchmal haben wir einen ungewöhnlich schwierigen trail, bei dem er besonders gefordert wird. Da biete ich ihm natürlich - auch am nächsten Tag - einen gezielt entspannten Spaziergang an - keine Anforderungen, kein spezielles Training, nichts was ihn pushen könnte.
      DAS funktioniert natürlich nur dann, wenn ich einen Hund habe, der mir das Gefühl gibt dass er das auch wirklich in dem Moment gerade braucht.
      Allerdings ist es in meinen Augen KEIN "Herunterfahren" und auch kein "Entschleunigen", wenn sich jemand irgendwo hinsetzt und nichts tut, sein Hund allerdings wie bekloppt nach Mäusen die halbe Wiese umgräbt nur damit er mal macht was er möchte. Jagen gehört für mich nicht zur Entspannung ....auch nicht Jagen aus Langeweile!
      Langeweile und Frust auszuhalten entspricht meiner Ansicht nach eher einer Übung als dem was ich unter "Entschleunigung" od. Entspannung verstehe (das Sitzen auf einer Bank gehört mitunter - je nach Umgebung - auch dazu).
      In meinen Augen bringt es nichts, wenn ich meinen Hund dem unterwerfe was ich jetzt gerade für Entschleunigung halte - selbst dann wenn es an seinem Bedarf vorbeigeht. Wo bliebe denn da die "Zwanglosigkeit"?


      Tschüss und viele Grüße
      Ralf

    • Genau. Mir geht es eigentlich nur darum, dass man mehr drauf achtet, was der Hund eigentlich möchte und nicht stur das durchzieht, wovon man denkt, dass ein Hund es zu wollen hat.


      Das hätte man jetzt sicher auch einfacher ausdrücken können, aber ich gerade nicht. :hust:

    • Also, wenn ich beim Gassi immer brav das mache was die hier alle wollen, dann kann ich eine Klapse aufmachen, für die Hunde... obwohl, nee, eigentlich nicht. Die wären dann nämlich alle schon hinüber. Geht bei "meiner" Rasse nicht. Neurosenjunkies kann man nicht sich selbst überlassen, ohne, dass es krankhaft wird.

    • Meine dürfen gerne rennen - aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, wenns mal langsamer geht, dann entspannt auch der Hund deutlich, nicht nur Frauchen ;-)


      Gerade, wenn Bossi mal wieder jagdliche Interessen zeigt, und ich ganz bewußt selbst entspanne und Tempo rausnehme, dann sieht man richtig, wie die Luft aus dem Hund "weicht", und er viel entspannter neben oder knapp vor mir läuft (sonst immer weit vor mir und rennend unterwegs).


      Biene dackelt eh immer nur in meiner Nähe, bleibt mal zum Schnuppern zurück und kommt dann von alleine wieder, bei der braucht´s das nicht - aber das Territier ist für die Möglichkeit schon dankbar (naja - eher das Fraule.... *gg).


      Frieda ist auch eher entspannt unterwegs, und bei Hundebegegnungen hilft Entschleunigen eh nix, da muß ich ihr halt dann die Sicherheit geben, dann wird sie deutlich ruhiger.

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