"Der Hundeflüsterer" mal rein sachlich betrachtet

  • Ich habe erst gestern nach wieder Sequenzen von dem Husky gesehen, der einem Jungen gehörte und den locker hinter sich herschleifte...
    Der bekam einen fürchterlich schlecht sitzenden Hunderucksack auf mit vollen Wasserflaschen drin, um das Kräfteverhältnis anzugleichen. Der Hund watschelte nur noch vor sich hin, das Kind strahlte. (und die Eltern auch)
    Absolut schlimm und für mich nicht nachvollziehbar.
    Aber es sind halt Amis, es muss schnell gehen, billig sein und wenn es nicht funktioniert, kommt der Hund in´s Shelter. :verzweifelt:
    Gestern ging es in der Mitternachtfolge hauptsächlich um junge Kinder, die ein Praktikum bei ihrem Idol machen wollten, um noch mehr von ihm zu lernen- denn wenn schon lernen, dann vom Besten. *kotzwürg*
    So wird eine neue CM Generation herangezüchtet.
    Aber seit ich mich gestern (angeregt durch einen anderen Thread) über die Starkzwangausbildung im Jagdhundebereich belesen habe, finde ich, daß es hierzulande noch schlimmer geht... :lepra:

  • Was das angeht hat unser alter Jagdpächter mal gesagt, dass ein Jäger, der was auf sich hält, so was nicht braucht. So was würden nur Idioten benutzen, die keine Bindung zu ihrem Hund hätten. Sein Hund war IMMER und ÜBERALL dabei.
    Mir hat gestern ein CM-Fan auch gesagt, dass ja dann alle Jäger Tierquäler sein müssten, immerhin brauche man ein Teletac bei jedem Jagdhund, weil er die Beute sonst nicht loslassen würde... :hilfe: :mute:

  • Zitat


    Hier auch noch ein Vid, ganz ohne Würger, Kicks etc. Und ohne 10 Übungseinheiten.... das geschah an einem Nachmittag. Weil CM Regeln aufstellte, die der Hund sofort annahm. Und diese Regeln sind wichtig und richtig in meinen Augen. Ich kann hier nur sagen, "good job". Problem behoben und die Halter machen mit und trainieren weiter, um einen Hund zu haben, mit dem sie zurecht kommen..... fine


    Ich finde der Hund hat ein Stressgesicht,und sieht massiv verunsichert aus. Das da "Vorarbeit" geleistet wurde ist in meinen Augen offensichtlich. Wenn mein Hund so nebenher schleichen würde wüsste ich,ich hab was falsch gemacht.


    Mehr mag ich zum Thema nicht mehr sagen.

  • Zitat


    Ich finde der Hund hat ein Stressgesicht,und sieht massiv verunsichert aus. Das da "Vorarbeit" geleistet wurde ist in meinen Augen offensichtlich. Wenn mein Hund so nebenher schleichen würde wüsste ich,ich hab was falsch gemacht.


    Mehr mag ich zum Thema nicht mehr sagen.




    Hm....mag vielleicht am Hund liegen? Als ich meinem das "Bei Fuß" beigebracht habe, war seine Aufmerksamkeit nur Sekunden bei mir, er wäre natürlich am Liebsten gleich losgerannt, sobald er einen anderen Hund sah etc, und nicht bei mir im Fuß geblieben. Das hat ihn sehr viel Konzentration gekostet, auch habe ich ihn sehr oft mit einem Klopfen auf meinen Oberschenkel, oder mit einem Fingerschnipp, also einem akustischen Signal, daran erinnern müssen, dass er noch im Kommando ist. Mittlerweile ist das nur noch selten ein Thema, aber, wenn er so im Fuß neben mir geht und plötzlich ein Hase auftaucht, ein Eichhörnchen etc, dann lässt ihm das wieder ein paar Minuten keine Ruhe. Jedes Mal, wenn ich ihn dann "korrigiere", schleicht er genauso wie der Hund bei CM neben mir her (und, I swear, ich hab ihn niemals dabei geschlagen, ihm nen Kick gegeben etc!!!). Er weiß, dass er sich auf mich konzentrieren muss, aber, die andere Sache ist halt auch interessant. Und dann nimmt er eben diese Haltung ein.... Sprich, er muss sich zusammennehmen. Und das sehe ich bei dem Hund, der um den Pool "schleicht" ebenso. Ihm wurde eine Regel gezeigt, an die er sich auch hält, aber, der Pool ist ja kein Tabu. Somit ist er in einer Erwartungshaltung und muss sich konzentrieren.


    Man mag das alles so oder so auslegen, ich kenne den Hund ja nicht persönlich....aber, sorry, wenn es um solche Regeln geht, dann ist "Spontanheilung" definitiv drinnen. Und das habe ich selbst schon mit ein paar Hunden trainiert (von Bekannten, oder Freunden, die mich danach fragten) Im Endeffekt ist es nichts anderes, als würde man einem Hund eine Wurst auf dem Teller vor die Nase stellen. Ein Hund, der davor immer die Möglichkeit bekommen hat diese Wurst sofort zu inhalieren, muss auch nur ein paarmal geblockt werden (ist Hund etwas erzogen, reicht ja schon ein "Nein", in meinen Fällen waren auch zwei Junghunde dabei, die davor ALLES durften :muede: somit hab ich mit einem Laut/Wort UND mit "den Arm vor seiner Burst verschränken, damit er nicht hinkommt" gearbeitet ) Aber, diese Art von Kommunikation wurde sofort angenommen. Er wollte hin und man gibt dem Hund zu verstehen, dass er da nicht hin darf.


    Also, sehe ich in dem Video mit dem "Poolhund" keine realitätsfremde Angelegenheit, bei der man gleich "Zusammenschnitt" und "Vorarbeit" rufen muss.... kennt man das nicht vom eigenen Hund? Also, ich hab meinem Hund damals als Welpe meine HAnd mit Leckelis hingestreckt und er wollte sofort hin, natürlich. Somit schloss ich die Hand und sagte NEIN. Das hat nur drei oder vier Versuche gebraucht, und es hält bis heute an, dass er mich anschaut, sobald ich ihm etwas hinstrecke und er auf mein Freizeichen wartet..... das ist doch kein Mysterium, oder? Man macht ja auch hier nicht anderes, als dem Hund zu vermitteln "gehört nicht Dir, keine freie Verfügung", man stellt eine Regel auf.


    Dass der Hund nun ein komisches Verhalten an den Tag legt, hm.... Der Hund hat akzeptiert, dass der Pool nicht "seins" ist, er schwimmt ruhig im Pool rum, sobald man ihn freigibt und verletzt somit keine Menschen mehr, also, springt nicht mehr einfach auf diese drauf..... Da muss halt noch etwas Zeit vergehen, bis der Hund die "Begierde" aus seinem Kopf bekommt und darauf vertraut, dass sich ruhiges Verhalten lohnt....da geht doch immer Anspannung voraus..... Wenn ich ein Hund wäre und wüsste, dass ich nach jedem Futter noch nen Knochen bekäme, dieser aber dann gestrichen wird, dann würde ich auch noch ein paar Tage nach jeder Futtergabe auf den Knochen warten....wäre anfangs frustiert, weil nicht das passiert, was meine Erwartung ist....aber, dann würde ich mich auch zurechtfinden.....


    Ich denke, dass man nicht IMMER ein Tauschgeschäft eingehen muss. Manchmal muss man auch eine Regel aufstellen, die den Hund vielleicht kurzzeitig "aus der Bahn" wirft, aber gewohnt sich daran und akzeptiert es. Man tut seinem Hund ja nichts Schlechtes damit, wenn man Regeln aufstellt......ganz im Gegenteil....

  • ...EDIT, mein Hund wendet seinen Blick ab, wenn ich ihm etwas zum Fressen hinhalte und wenn mein Freizeichen kommt, dann nimmt er sichs erst. Und das habe ich ihm nicht beigebracht, dieses Verhalten hat er mitgebracht. Er ist ein sehr freudiger und verschmuster, draußen flotter und verspielter Hund, der mir vertraut, aber dennoch tut er extrem unterwürfig, wenn es um Futter, oder unser Essen geht. Dazu habe ich ihn aber nicht zwicken, schlagen oder anbrüllen müssen..... deshalb finde ich die Aussage mit der "Vorarbeit"....naja..... spekulativ in meinen Augen....

  • Dein Hund wird aber gelernt haben, dass er dich eben nicht anzurempeln, anzuprollen etc hat, sondern respektvoller Abstand beim Füttern gefordert wird.


    Wie gesagt, mir persönlich fällt immer die teils extreme Reaktion der Hunde auf das "scht" auf und da glaube ich einfach nicht, dass diese Reaktionen spontan sind. Denn egal welchen Hund ich hier ange"scht" habe, mehr als einen "Frauchen macht ein komisches Geräusch" Blick habe ich nicht kassiert.

  • Zitat

    Was das angeht hat unser alter Jagdpächter mal gesagt, dass ein Jäger, der was auf sich hält, so was nicht braucht. So was würden nur Idioten benutzen, die keine Bindung zu ihrem Hund hätten. Sein Hund war IMMER und ÜBERALL dabei.
    Mir hat gestern ein CM-Fan auch gesagt, dass ja dann alle Jäger Tierquäler sein müssten, immerhin brauche man ein Teletac bei jedem Jagdhund, weil er die Beute sonst nicht loslassen würde... :hilfe: :mute:


    dann hätte mein Schwiepa und die Jäger hier in der Umgebung Krieg mit mir. ;)


    So was kann nur von CM-Fans kommen, um sich die Aversivmethoden schön zu reden.

  • Zitat

    Es gibt noch andere amerikanische Tiertrainer z. B. Tierärztin Dr. Sophia Yin.
    Hier einige Videos von ihrem Training:


    drsophiayin.com/videos


    Die kenne ich auch und finde ihre Ansätze sehr interessant. Leider scheinen alternative Hundetrainer in den Staaten zumindest im TV keine richtig gute Plattform zu bekommen.


    Zitat


    Wie gesagt, mir persönlich fällt immer die teils extreme Reaktion der Hunde auf das "scht" auf und da glaube ich einfach nicht, dass diese Reaktionen spontan sind. Denn egal welchen Hund ich hier ange"scht" habe, mehr als einen "Frauchen macht ein komisches Geräusch" Blick habe ich nicht kassiert.


    Mein Hund hat von Anfang an relativ stark auf Scht reagiert, mit Unsicherheit und Zurückweichen - ohne dass ich sie vorher angescht hätte (ich hab es auch seitdem nicht mehr verwendet). Mein Hundetrainer meinte auch mal, es sei interessant, wie stark die Hunde generell auf das Geräusch reagieren. Es hängt sicher stark von den Hunden und dem Charakter ab.

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