Wie perfekt muss ein Rückruf sein?

  • Zitat

    das kommt aber darauf an aus welchen gründen ein hund nicht hören kann oder will. gerade wenn extreme angst im spiel ist wäre es für einen hund total unnatürlich sich umzudrehen und wegzurennen. dann ist es eben kein problem der erziehung sondern ein problem des emotionalen zustandes des hundes.



    Extreme Angst den Geruch nicht komplett aufnehmen zu können?


    Ja ich weiß, alle nicht hörenden Hunde befinden sich sicher in absolut "extremen" Situationen. :hust:



    Im übrigen ist es auch dann am Ende ein Problem der Erziehung, weil gerade dann mein Hund gelernt haben sollte zu mir zu kommen und nicht kopflos davon zu preschen , anzugreifen oder was auch immer.

  • bordy:


    ich hab dich falsch verstanden. du hast ja nur von situationen gesprochen in welchen der hund nicht zurück kommt weil er einen duft wahrgenommen hat. das ist natürlich was anderes.

  • Hallo,


    ich persönlich finde es sehr wichtig, dass das Abrufen perfekt klappt. Schließlich kann es durchaus mal Situationen geben, die für den Hund (lebens-)gefährlich sein können. Wenn ich ihn dann rufe und er kommt nicht und es passiert etwas, würde ich mir große Vorwürfe machen.


    Newton ist im Moment knappe fünf Monate alt und wir trainieren täglich mit der Schleppleine. Bisher hat jeder Abruf geklappt, ohne dass ich Eingreifen musste. Ich bin mal gespannt, wie das dann in der Flegelphase ausschaut... ;) Freilaufen darf Newton nur, wenn potentiell wenig Gefahr herrscht, d.h. auf dem eingezäunten Hundeplatz oder im Wald. Dort handhabe ich es dann so, dass ich ihn nur abrufe, wenn ich mir sicher bin, dass er kommt. Also, wenn er mich anschaut oder sowieso schon gerade auf mich zuwackelt. ;)


    Viel Erfolg beim Training.

  • Ansich will ich natürlich auch, dass Lilly bei dem richtigen Rückruf sicher kommt. ABER wie kriege ich das 100% hin? Die Sache ist, dass sie an der Schleppleine so oder so 100% hört. Da weiß sie sofort, dass sie eh nicht weg kann.


    Nun ist ihr Radius aber allgemein größer als eine 10 m Schleppleine. Und wenn sie mal nicht hört, dann zu 99,9% wenn sie weiter weg ist, bzw gerne wenn sie mit anderen am Rumfetzen ist und spontan denkt "oh, Feld...". Die Situation hatten wir heute nach zig Wochen leider wieder... :verzweifelt: Da muss ich sie dann einsammeln gehen weil sie in Richtung Feld direkt Kaninchenfährten aufnimmt. Und wenn sie dann ne Fährt hat schalten die Ohren aus :muede: Danach bleibt sie dann für den Spaziergang erstmal an der Leine. Mit Schleppleine würde es zu so Situationen garnicht erst kommen.

  • Zitat

    Nun ist ihr Radius aber allgemein größer als eine 10 m Schleppleine.


    Vielleicht liegt es auch am Radius... Vielleicht hört sie dich tatsächlich einfach nicht.


    Woher kommt es, dass sie einen so großen Radius hat? Ich glaube, wenn du ihr so viel Bewegungsfreiheit zugestehst, gehst du eben dieses Risiko ein, dass sie nicht kommt.


    Vielleicht könntest du mal versuchen, den Radius allgemein wieder zu verkleinern. Newton hat nur eine 5m-Schleppi. Das ist für den Alltag genug Freiraum finde ich. Ich lasse ihn natürlich auch mal weiter weg, aber wie gesagt nur in sicherem Gelände. Und wenn er zu weit weg ist, warte ich entweder bis er von selbst kommt (fast immer) oder sammel ihn ein.

  • Ihr Radius war irgendwie schon immer so groß und ansich finde ich es hier im Wald auch nicht weiter schlimm. Wenn sie denn immer hören würde... Hören tut sie mich schon wenn sie eine Fährte hat. Sie guckt dann sogar oft, entscheidet sich aber für die Fährte...


    Wenn ich ihr ein Kommando geb dann bleibt sie auch näher an mir dran. Man sieht aber wie doof sie das findet. Aber wenn ich sie frei entscheiden lass, dann schnüffelt sie sich so durch die Gegend. Und gerade wenn sie spielt fetzt sie riesige Runden um mich rum. Sie kommt zwischendurch immer mal wieder an mir vorbei und guckt auch wo ich bin. Haben auch das Signal "warte" wenn sie zu weit vorne ist.


    Ich glaube ich werde mal versuchen diesen doppelten Rückruf hinzukriegen. Haben ja eh angefangen zu klickern. Im Moment klicker ich immer wenn sie sich von alleine zu mir umdreht. Macht es auch Sinn immer zu klicken wenn sie an mir vorbeiläuft? Bin mir da nicht ganz sicher weil sie dann, wegen der Leckerlis, wohl an mir kleben würde.

  • Also wenn sie sich bei der Wahl zwischen Fährte und dir für die Fährte entscheidet, würde ich das Abruf-Signal nochmal neu (mit einem anderen Wort) aufbauen. Meiner Meinung nach stellt der Abruf für den Hund keine Auswahl dar. Er muss dann kommen. Wenn er nicht kommt, wird es mithilfe der Schleppleine durchgesetzt.


    Mit Klickern kenne ich mich nicht so aus, aber intuitiv würde ich sie nicht belohnen, wenn sie vorbeiläuft. Du willst doch, dass sie zu dir kommt, oder?


    Meine Trainerin hat gesagt, ein Jahr Training an der Schleppleine sichert dem Hund 10 Jahre gefahrlosen Freilauf. Deswegen übe ich das mit Newton täglich.

  • Also ich clicker ja viel oft und gern - und ja ich clicker auch, wenn das Monster mal an mir vorbei schießen will - kurz bevor sie vorbei läuft und quasi schon bei mir ist. Effekt: sie bremst sofort (und direkt vor mir!) und bekommt die Belohnung. Bei uns zumindest ist das vorbei rennen damit weniger geworden :)



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  • Zitat

    Wenn er nicht kommt, wird es mithilfe der Schleppleine durchgesetzt.


    Wie muss ich mir das vorstellen? dass gezuppelt wird? dass der Hund rangeangelt wird?
    Und was macht man dann, wenn der Hund ohne Schleppleine nicht reagiert?


    Ich vertrete die Meinung, Schleppleine nur zur Absicherung! d. h. hört der Hund nicht auf das Kommando geht man hin und leint ihn an eine kurze Leine an bzw. nimmt die Schleppleine kurz (eben als Konsequenz des Nicht-Hörens). Und geht mit dem Training evtl. einen Schritt zurück.


    Und bei der TS seh ich keinen Grund zur Verwendung einer Schleppleine. Der Hund hört seinem Ausbildungsstand entsprechend auf den Rückruf; die Situationen, in denen er noch nicht hören kann, erkennt die TS und kann sie anderweitig managen.


    lg

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