Verunsichert durch DF

  • Anfangs hat mich DF schon etwas verunsichert, aber ich hab hier auch einiges gelernt. Mittlerweile habe ich mir meine eigene Meinung gebildet und hinterfrage auch viel mehr. Papier (bzw das Forum :D ) ist geduldig, schreiben kann man viel, wenn der Tag lang ist. Es ist leicht mal in Google was zu suchen und dann hier hinein zu kopieren. So etwas beeindruckt mich nicht mehr. Ich vertraue jetzt einfach mal meinem Gefühl. Meine Hunde sind auf keinen Fall perfekt (ich ja auch nicht), aber ich weiß schon wie ich manche Sachen trainieren kann und wenn ich nicht weiter weiß, hab ich auch Menschen, die ich fragen kann.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Danke für eure Antworten. Vielleicht sollte ich wohl mehr reflektieren und dem vertrauen, was ich sehe. Nämlich einen Hund, der für mich klasse ist und einem guten Gefühl, wenn wir unterwegs sind.


      Was mich aber auch (wie ein paar andere) interessieren würde ist, ob die “Experten“ hier nun mit ihren Hunden Probleme haben, wenn ja welche und ob die Erziehung von der man überzeugt ist funktioniert und wie lange sie schon danach mit dem Hund an dem Problem arbeiten. Mich interessieren zugegeben sehr die rein Positivler. Wie sie arbeiten, warum und ob es Erfolg hat. Die verunsichern mich nämlich tatsächlich mehr wie ich zugeben mag. :ops:


      Vielleicht mag ja einer mal erzählen :smile:


      Also ich weiss jetzt nicht ob ich mich angesprochen fühlen soll oder nicht :ops:


      Ich würde mich definitiv nicht als Expertin betiteln, auch wenn ich mich viel mit Lerntheorien auseinander gesetzt habe und hier im Forum wohl eher als "Wattebauscherin" bekannt bin...


      Ja, meine Hunde haben Baustellen die wir uns zum Teil selbst eingebrockt haben (noch bevor wir unsere Methoden etwas überdacht hatten)


      Thema 1 ist die "Unverträglichkeit". In Gänsefüßchen, weil sie keine blutrünstigen Bestien sind, sondern einfach massiv verunsichert sind. Rider möchte eigentlich zum anderen Hund, ist mit der Situation aber überfordert. Roonie findet andere Hunde ziemlich überflüssig weil sie Angst vor ihnen hat. Sie geht dann schon eher mal auf "Angriff", vermöbelt aber nur und richtet keinen ernsthaften Schaden an.
      Wir haben uns das in der Welpenzeit selbst versaut, seit etwa 1 1/2 Jahren arbeiten wir wieder an dem Thema mehr oder weniger ausgiebig. Wir haben angefangen, als sie bei Sichtung (und das auch bei 100m) eines Hundes komplett ausgetickt sind. Mit "nur Wattebauschen" haben wir es geschafft, dass sie durch einen Zaun durch einen anderen Rüden beschnüffeln und es ihnen dabei gut geht.


      Thema 2 ist die Jagerei. Roonie ist eine reine Sichtjägerin, geht 500m hinterher, kommt dann aber wieder. Also eigentlich nichts tragisches. Rider geht auf Spur, Sicht und Geräusch.
      Anfangs standen sie bei Wildsichtungen schreiend in der Leine, jetzt hat gerade Rider eine riesen Impulskontrolle entwickelt und kann oft Wild beim Flüchten zusehen und dabei stehen bleiben. Er bleibt auch Ansprechbar wenn er einer Spur folgt. Daran arbeiten wir auch mal mehr mal weniger, angefangen haben wir aber wohl vor 2 Jahren dadurch, dass sie keine Gelegenheit mehr bekommen haben zu jagen. Richtig etwas üben tun wir seit etwa einem Jahr.


      Das sind so die größeren Erfolge die wir nur mit Wattebauschen erarbeitet haben... Diese Philosophie im Umgang mit dem Hund gefällt mir so gut, da es auf viel Verständnis basiert (jetzt nicht denken, dass ich denke, dass das bei anderen Menschen die anders mit ihren Hunden umgehen nicht so ist!) und wir seitdem einfach gigantische Schritte gemacht haben, auch was uns als Team angeht.




      Wenn man sich jedoch mit seinem Hund, und wie man ihn erzieht, wohl fühlt, warum etwas ändern? Nicht jedes Mensch-Hunde-Team ist gleich und nicht alles passt zu einem.

    • Verunsichert? Nein, nicht mehr.
      Genervt? Schon eher mal.


      Klar, dieses 'MEIN Hund ist PERFEKT abrufbar' lässt einen schon manchmal schlucken. Oder wenn man z.B. gesagt bekommt, das man seinen Hund NIE von der Leine lassen darf, wenn die Gefahr besteht, dass er mal nem Skateboarder bellend hinterher läuft.
      Aber im grossen und Ganzen bin ich unendlich dankbar dafür, dass ich hier mit fast jedem Problemchen ankommen kann (Hund lässt sich nicht baden, hat müffelndes Fell, verbellt Skateboarder usw usw) und idR gute Tips finde, oder zumindest eine Richtung, in der ich weiter forschen kann.


      Was mich eher nervt als die Perfektionisten sind die Dramaqueens und die Missionare.
      Bei den Dramaqueens ist immer alles ganz schlimm, ganz furchtbar und überhaupt hatten die immer in der Bekanntschaft einen Hund, der an Symptom xyz sofort gestorben ist. Danke, sehr hilfreich. :muede:
      Die Missionare haben irgendeine Thema, das sie aus persönlichen Gründen sehr bewegt. Das muss nicht mal mit Hunden zu tun haben (Stichwort: Vegetarier) aber es wird bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf den Tisch geknallt, manchmal reicht ein bestimmtes Stichwort, ab und an kommen die Missionare auch ganz ohne aus.


      Ich find's nicht schlecht, dass der allgemeine Standard im DF recht hoch ist. Man muss ihn ja nicht erreichen, wenn man als Hund-Mensch team auch so glücklich ist, aber es gibt eben auch Inspiration, was man mit dem Hund mal machen könnte, oder wie das Zusammenleben mit Hund aussehen kann.


      Dass bei mir zu Hause nicht über Tisch und Bänke getobt wird, dass mein Hund halbwegs frisch ernährt wird, dass mein Hund keine Schreikrämpfe beim Baden mehr bekommt, dass ich mit meinem Hund ab und an Mantrailing mache - das sind alles super Dinge, die ich aus dem DF mitgenommen habe.


      Ach ja, und das Rezept für gebrannte Griessuppe - das hat meine Leben auch enorm bereichert. :smile:

    • Zitat

      Nein.


      Die Phase in der ich mir in wichtige Punkte von jedem reinreden lasse, habe ich hinter mir.
      Ich weiß, was ich weiß und woher ich mein Wissen habe und ich weiß auch, wie weit ich mich darauf verlassen kann.
      Ebenso weiß ich, wo meine Schwächen und Lücken liegen und wo ich mir Rat holen soll.


      Da hab ich mit der Zeit ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt.



      Da unterschreibe ich mal ganz faul zu später Stunde.


      Und wenn ich doch einmal eine Frage habe, kommen hier durchaus gute Tipps und Anregungen, gute Denkansätze.
      Mit grösseren Problemen würde ich mich schlicht nicht an das DF wenden, sondern an einen Hundetrainer/Tierarzt meines Vertrauens.

    • Verunsichert hat mich das DF in den gut 7Jahren kaum, eher Freunde und Bekannte mit ihren Ach so weisen Tipps :/


      Gelernt habe ich unfassbar viel hier im Forum. Mein Wissen bezüglich Krankheiten ist mittlerweile sehr ausgeprägt, Erziehung mache ich so wie ich es für richtig halte und das wird so einigen nicht schmecken ;)
      Auch mit Bibos Aggression gegen andere Hunde bin ich einen für mich völlig neuen Weg gegangen, nämlich Entspannung und Stress vom Hund nehmen. Es hat uns um Meilen nach vorne gebracht und sie war nach einigen Monaten wieder so sozial wie früher!! :)
      Speedy ist nun ein Hund, wo vielleicht einige denken, was will DIE mit so einer Granate.
      Tja, wir haben uns gefunden und was soll ich sagen, es war genau richtig so!!
      Er hat bestimmt nicht so gelebt, wie man esbei so manchem Hundesportler gemacht hätte, denn der Bub hat erstmal Ruhe, Alltag und erwachsen werden auf dem Programm. Wir gehen nicht auf den Hundeplatz, haben kein Spielzeug unterwegs dabei, legen keine Fährten usw. Wir gehen einfach nur spazieren, machen kleine sehr kurze UO Übungen und ab und an sucht er mal Leckerlies im Gras. Und was soll ich sagen, aus dem Kaputtmacher und Fiepi ist ein zu Hause entspannter Hund geworden, der lernt, dass es noch etwas anderes wie ständiges Hochpuschen gibt!! Und trotzdem oder gerade deswegen wird/ist er ein toller LZ Schäfi Rüde, der irgendwann auch arbeiten kann, weil er gechillt durch die Welt läuft :)
      Und das ist mir einfach das Wichtigste, es soll mir und meinem Hund gut gehen. Ob beim Futter, Erziehung, Arbeit, was auch immer, es gibt keinen Erfolgsdruck, sondern vorrangig Spass am Leben :)
      Ach ja und der Kleene ist jetzt 15 Monate und noch lange nicht für die BH gearbeitet, weil es einfach im Moment wichtigere Dinge für ihn zu lernen gibt ;)



      Vom Handy

    • Ganz klares Nein :)
      Ich frag mich eher wo die ganzen gut erzogenden Hunde sind von denen ich immer lese. Hier gibts jedenfalls keine :hust:
      Mir hilft das DF manchmal einfach eigene Sachen nochmal zu überdenken.
      Ich wäre zB niemals auf die Idee gekommen Leckerlis selbst zu backen. Und genau das hab ich heut gemacht.
      Dank DF.
      Und manchmal, wenn ich mal zu faul bin, meinen Hund ORDENTLiCH auszulasten, hilfts mir den "was genau habt ihr heute mit eurem Hund gemacht Thread" zu lesen ^^ Da bekommt man nämlich ganz schnell ein schlechtes Gewissen wenn man nur stupide langweilige Runden gedreht hat :D


      Ansonsten find ich das DF einfach nur Klasse :)

    • Für alle, die bei (manchen) Gesundheitsthemen verunsichert sind: das ist vollkommen normal und richtig. Selbst spezialisierte Tierärzte sind manchmal nicht sicher. Das ist einfach so, weil der Organismus komplex ist und die allermeisten gesundheitlichen Probleme nicht mit "A -> B" gelöst werden können.
      Im Gegenteil - sich selbst hinterfragen sollten wohl eher die, die bei wirklich jedem Thema eine Antwort haben.


      Ansonsten kann ich kiki da nur zustimmen, am meisten nerven die Missionare.

    • Zitat

      Für alle, die bei (manchen) Gesundheitsthemen verunsichert sind: das ist vollkommen normal und richtig. Selbst spezialisierte Tierärzte sind manchmal nicht sicher.


      Danke! Das beruhigt mich. :)

    • Nö. Ich hab hier wochenlang mitgelesen, bevor ich mich angemeldet habe, einfach so aus Interesse, weil ich außer den Tierheimhunden zu der Zeit keinen Hund in meinem Leben hatte. Dann hat mich die Beschränkung genervt, dass man ohne Anmeldung nur eine Stunde im Forum lesen konnte und dann wieder warten musste, also hab ich mich halt angemeldet. Leseratte lässt grüßen.


      Ich lasse mich sicherlich in vielen Bereichen meines Lebens verunsichern, aber niemals im Umgang mit (meinen) Tieren. Denn das ist die eine Sache, bei der ich absolut weiß, was ich tue, solange ich auf mein Bauchgefühl höre. Mein Instinkt für Tiere, besonders Hunde, war schon von klein auf sehr ausgeprägt, viele gute Bücher zu den unterschiedlichsten Hundethemen haben auch nicht geschadet. Für meine erste Pflegehündin im Tierheim habe ich TTouch und Massage gelernt, als der erste Welpe mein Pflegling wurde, kam Literatur über Welpen hinzu (einiges hab ich allerdings 1:1 aus dem Psychologiestudium übernommen - danke an die Lerntheorie), ansonsten viel Instinkt.


      Ich picke mir das raus, was interessant und plausibel klingt, frage, wenn ich mal darüber hinaus gehende Hilfe brauche und ignoriere den Rest. Manchmal ärgere ich mich, besonders, wenn irgendwelche Missionare, die weder mich noch die mir anvertrauten Hunde kennen, mir unterstellen, ich sei eine Tierquälerin, nur weil mein Hund am Halsband statt am Geschirr geht, aber verunsichern lass ich mich nicht. Im Laufe der Jahre haben meine Viecher und ich unseren Weg gefunden, und den gehen wir ziemlich zufrieden. ;)

    • Ich glaube jeder, der das will, kann sich hier wertvolle Tipps holen und diverse Sachen die er mitbekommt auch bei seinem eigenen Hund anwenden aber nur weil das bei Hund A funktioniert muss das noch lange nicht bei Hund B funktionieren.
      Solange man trotzdem auf sein Bauchgefühl hört und seinen eigenen Hund kennt bzw kennenlernt und dementsprechend handelt ist dieses Forum bestimmt eine tolle Sache.
      Mit Fremddiagnosen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein aber wenn es ein, ich sage mal 0-8-15 Problem ist dann sind hier bestimmt viele Ideen zu holen (Leinenführigkeit, Alleinebleiben, Pöbeln usw)
      Man darf nur nichts persönlich nehmen ;)

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