Zucht und ihre "Ehrlichkeit"

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    ...einen passenden Deckrüden zu finden kann sehr aufwendig sein - wenn er nicht aus der eigenen Linie sein soll. oft findet man sie nur im Ausland , was natürlich mit hohen kosten und großem aufwand einhergeht. aber es ist machbar.
    ich würde gerne mehr zahlen für einen gengesunden UND standardgerechten Hund.


    Das sehe ich auch so.
    Dann sollen die Züchter lieber ins Ausland fahren, um einen passenden, gesunden, wesenfesten, farbidentischen Rüden zu finden, dafür aber eben mehr für die Welpen verlangen.


    Meine Erfahrungen bei über 16 Jahre Zuchtbegleitung beim Zwergpudel widerspricht den Aussagen von yane und Lockenwolf und diese Zucht war eine sehr erfolgreiche!
    Gepaart wurden nur gleichfarbene (wesenfeste, gesunde) Hunde (die Farbvermischung war damals verboten) und es kamen gesunde, wesensfeste Pudels dabei heraus mit der Farbe, wie die Eltern waren. Da gab es kein dreckiges oder aprikotweiß, wie es heute gibt. Schwarz war schwarz usw.. Altermäßig begann natürlich die Ergrauung.


    Schnuffeltuchler, hm :???: . Also Nici und ich waren uns einig, dass diese Labradore in dem Ring tiefer gelegt waren, zumal vereinzelt auch andere Labradore dabei standen (außerhalb des Ringes), die normal hoch waren. So hatten wir den direkten Vergleich. Also entweder waren die großen (für uns normale) Labradore anders oder die Kleinen. :???:


    Raphaela, ich rede von der herabwürdigenden Art wie geschrieben wurde.

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    2. Ich bin mir nicht sicher ob das ein wenig vom Thema abführt, aber ich treibe mich ja gerne auf Züchterseiten rum und mir ist aufgefallen, dass bei Züchtern so gut wie immer nur Hündinnen im Haushalt existieren, mit denen auch gezüchtet wird, oder die in Rente gegangen sind. Da ist es natürlich schon toll, wenn die "Rentner" behalten werden, aber ich hab mich ein bisschen gefragt ob das alles immer so läuft wie es laufen sollte, wenn eine Welpe behalten wird oder aus anderen vielversprechenden Linien/Zuchten aufgenommen wird.
    Ich meine, erstens müssen die Gesundheitsuntersuchungen stimmen (da wird sich hoffentlich nicht so viel drehen lassen), aber wenn damit alles gut ist sollte ja theoretisch nur mit einer Hündin mit annähernd "perfektem" Wesen gezüchtet werden und da wird ja wohl auch mal eine Hündin nicht den Idealanforderungen was das Wesen betrifft entsprechen (nicht alle Rassen haben einen vorgeschriebenen Wesenstest und der testet auch nicht immer gerade alltagstauglich Eigenschaften ab - ob das Ergebnis des Wesenstest überhaupt das Wesen des Hundes wiederspiegelt oder unverhältnismäßig viel Üben gekostet hat lässt sich auch nicht nachprüfen). Eigentlich müsste ein Züchter jetzt ja ehrlich sein und mit seiner Hündin trotz hinreichender Gesundheit nicht züchten, wenn das Wesen nicht dem Rassestandard entspricht oder sie einfach in anderen Punkten Wesenstechnisch nicht "ideal" war (Bescheinigung durch Wesenstest jetzt bestehen oder nicht).
    Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass das passiert und finde wie schon erwähnt auch so gut wie keine Züchter, die aus diesem Grund eine Hündin halten mit der sie nicht züchten. Wird da jetzt beschönigt oder gibt es andere Erklärungen. Erfahrungen irgendwer?


    :???:


    Unpassende Huendinnen koennen und werden sehr oft einfach verkauft. Somit heisst eine Zuchthuendin die selber gezogen wurde noch lange nicht, dass sie vom Wesen her nicht passt/taugt und man sich da etwas schoen redet ;)



    Es gibt auch Zuechter die Hunde in Aufzucht geben und sie sich dann mit +/- 12 Monaten anschauen. Passt es, wird die zuchtfertig gemacht. Passt es nicht, wird ein passendes Zuhause gefunden.

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    Meine Erfahrungen bei über 16 Jahre Zuchtbegleitung beim Zwergpudel widerspricht den Aussagen von yane und Lockenwolf und diese Zucht war eine sehr erfolgreiche!


    in was?


    Frage ist ja immer, was man will
    ich nehme wie Walter auch lila Grundfarbe mit Rosa tupfen und türkisen Streifen, wenn der Rest stimmt

  • Wie, in was? :???:


    Na im Züchten. =)
    Sie hatte u. a. einen Weltchampion dabei, der im Wesen, Gesundheit, Größe und Farbe den Zuchtrichtlinien voll entsprach.

  • Ati, das dreht sich doch genau so im Kreis, wie mit den getapten Ohren. Als ich da das erste mal von gehört habe, war ich so entsetzt, wie mancher in dem entsprechenden Thread. Ich war auch entsetzt darüber, dass Retriever und Berner auf Ausstellungen in Form geschnitten werden und überhaupt erstmal hochgefüttert werden müssen. Über gefärbtes Fell, hätt ichs denn schon gehört, wär ich auch entsetzt gewesen. Und über die Dinge, die mir noch nicht untergekommen sind und auf die ich wahrscheinlich gar nicht komme ;)


    Natürlich wär es vernünftig und sinnvoll, manch Rassestandard würde an mancher Stelle angepasst werden und nur der nackte Hund ohne Manipulation stünde im Ring. Aber wenn man nicht zig Jahre Lebenszeit, Nerven, Geld und sonstwas da reinstecken will oder kann, dann wird das eh nix. Ob wir uns hier die Köppe heiß reden oder Peng.


    Und mMn achten _vernünftige_ Züchter sehr wohl auch auf den optisch standardgerechten Hund. Nicht an erster Stelle und manchesmal wahrscheinlich mit Abstrichen zugunsten von Wesen, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Aber die manipulieren nicht allesamt für ihr Leben gern und finden das unwichtig, weils ja schwarze Farbe gibt.

  • Farben verändern sich nun mal, das ist Fakt - man kann Glück haben und bekommt einen schwarzen Pudel, der auch reinschwarz bleibt. Aber evtl. wird er halt auch blue (schwarz-grau mit mehr Weissanteil an den Haaren). Na und?
    Das hat nichts damit zu tun, dass inzwischen Farbmischverpaarungen in den Köpfen vieler Züchter - seltsamerweise der erfolgreicheren Züchter - kein No Go mehr sind.
    Wie schon ausgeführt - es ist sehr wohl bekannt, dass es genügend Hunde gibt, die aus Farbmischverpaarungen bis ins hohe Alter lackschwarz geblieben sind, während Hunde aus "rein schwarz gezogenen" Hunden früh vergrauten.
    Ein Bekannter hat seine erste schwarz-apricot Verpaarung mit einem schwarzen Hund gemacht der früh vergraut ist. Die Aprikosen aus der Verpaarung hatten ein helles, aber ansprechendes apricot. Die schwarzen waren bis ins hohe Alter tiefschwarz, während die schwarze Mutter dagegen wie ausgewaschen aussah ...


    Wenn Dich stört, dass sich die Farbe ändern kann, dann kauf Dir einen weissen Hund ... aber nein, das geht auch nicht. Denn ich habe ja eine "weisse" Grosspudelhündin.
    Dumm - korrekterweise müsste sie als "cream" eingetragen sein. Diese Farbbezeichnung gibt es aber derzeit im Rassestandard der FCI nicht. Also ist sie weiss. So what? Wen stört es?


    Noch dümmer - es gibt viele, gerade ältere, Pudelzüchter in D, die unter cremefarben die sehr hellen apricot verstehen. Und die diese am liebsten aus der Zucht ausschliessen würden, bzw. nicht verstehen können, wie diese Hunde ein V auf einer Ausstellung bekommen können. Meist sind das Züchter von schwarzen, weissen oder braunen Pudeln.


    Und jetzt wird's richtig lustig.


    Meine Jüngste habe ich letztes Jahr ausgestellt in der Jugendklasse, da war die Richterin kurz davor sie wegen "Fehlfarbe" zu disqualifizieren - sie meinte, da könnte man jetzt darüber streiten, ob das nun apricot oder rot ist. Und wenn man das als rot sieht, wäre sie in der falschen Farbe eingetragen .... damit Disqualifikation, da sie als apricot eingetragen ist.
    Inzwischen ist sie ausgewachsen und hat ihre vermutliche Endfarbe .... heute würde die gleiche Richterin sie vermutlich rausschmeissen wollen wenn sie als rot eingetragen wäre, da sie nämlich inzwischen offensichtlich apricot ist.


    Farben verändern sich bei nahezu allen Rassen. Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das ist Fakt.


    Und zum Glück sind die Pudelzüchter inzwischen weniger borniert - wobei es noch viele ältere Züchter gibt, die tatsächlich so festgefahren sind, dass sie einen schlecht gebauten Pudel mit "schöner" Apricotfarbe einem gutgebauten Pudel mit "zu heller, das ist ja kein apricot mehr" Farbe vorziehen würden.


    Zum Glück ist da der Standard inzwischen soweit, dass unter "apricot" alles fällt von sehr hell bis nahezu fuchsmahagonirot.


    Und? Auch bei schwarz ist es nun mal so, dass schwarz keine einheitliche Farbe ist. Im Schnitt hat ein schwarzer Hund im 'Top Coat' ca 99% schwarze und 1% weisse Haare. Im "Bottom Coat" ca 70% schwarze, 25-26% braune (idR dunkleres braun, weniger helles) und ca 4-5% weisses Haar.


    Und ja - es gibt tatsächlich schwarze, bei denen variiert der Schwarzanteil..



    Auch weisse Pudel haben nicht nur weisse Haare im Fell - meine "cremefarbene" Weisse bsp. hat von leicht gelb-cremig bis dunkelrot so alles mögliche an Farbschattierungen als Stichelhaar.
    Meine "weisse" weisse hat das auch, nur deutlich weniger.


    Die Farbbezeichnungen sind vor zig Jahren eingeführt worden. Zu einer Zeit als keiner noch Ahnung von Farbgenetik und Vererbung der Farben hatte.



    Vielleicht wäre es mal sinnvoller, mit der Zeit und dem heutigen Wissen zu gehen als sich an (noch dazu falschen) Behauptungen von annodazumal festzuklammern und die Zucht derart beschränken zu wollen.


    Denn offensichtlich hängt die optische Wahrnehmung der Farbe vom Anteil der schwarzen, weissen und braunen Haare im Fell ab. Und die kann man derzeit noch nicht wirklich steuern.

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    Schnuffeltuchler, hm :???: . Also Nici und ich waren uns einig, dass diese Labradore in dem Ring tiefer gelegt waren, zumal vereinzelt auch andere Labradore dabei standen (außerhalb des Ringes), die normal hoch waren. So hatten wir den direkten Vergleich. Also entweder waren die großen (für uns normale) Labradore anders oder die Kleinen.


    Ich denke, von der Größe her ist das eine optische Täuschung gewesen; es gibt eine Standardgröße und Hunde, die drunter liegen, wird wohl kaum einer in Leipzig ausstellen. Die Hunde im Ring hatten vermutlich durchaus Standardgröße, aber die wirken u.a. durch mehr Substanz und breiteren Brustkorb natürlich ganz anders als so ein hochbeiniges Magermodell aus der Arbeitsszene wie ich es habe. Und dazwischen gibt es ja dann auch noch einige Varianten. Nee,`ne neue Gruppe ist das nicht.


    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler

  • Die DDR Pudel als schrottig zu bezeichnen ist ja nun auch nicht die feine englische. Kann die Aussage im übrigen auch nicht bestätigen, im Gegenteil.


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    1. Ist die Mehrzahl von Pudel wirklich "Pudels" und nicht auch einfach "Pudel"? ^^


    Jep, ist es, mir rollen sich auch regelmäßig die Fußnägel hoch wenn ich sowas lesen muss :p


    Zu Punkt 2: darüber habe ich auch schon desöfteren nachgedacht. Es gibt Züchter, die Hunde mit einem Jahr wieder abgeben, weil sie sich als nicht geeignet für die Zucht erwiesen haben. Genauso gibt es aber nicht wenige, bei denen jede Hündin, die dazu gekauft oder aus dem eigenen Wurf behalten wird, in die Zucht geht. Ob diese Hunde alle tatsächlich auch immer die entsprechenden "Qualitäten" mitbringen wage ich sehr zu bezweifeln. Aber da man natürlich einen Hund mit der Zeit lieben lernt und auch nicht unendlich Platz für reine Liebhabertiere hat steckt Mensch da schon in einem Zwiespalt; lieber die Zucht zugunsten der Qualität auf Eis legen und sich einfach am eigenen Hund erfreuen, ihn abgeben oder doch eine Hündin mit kleinen "Mängeln" in die Zucht nehmen...?! Aus meiner Sicht gibt es zwar den perfekten Hund nicht, bei Mängeln im Wesen sollte aber grundsätzlich Schluss sein. Darum würde auch ich einen allgemeinen Wesenstest für alle Rassen befürworten.


    Zu Punkt 3: die Richterei ist in allererster Linie eines, nämlich subjektiv. So gern Menschen es hätten, wenn es sowas wie eine "objektive Beurteilung" anhand eines ein für alle mal festgelegten Standards gäbe, aber da spielt einfach so viel mehr mit rein, eine Menge davon läuft sogar unterhalb der Bewusstseinsebene ab. Die Optik durch Färben, Ohren kleben etc. zu verändern bedeutet daher immer auch eine Manipulation der Wahrnehmung des Richters.

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    Vielleicht wäre es mal sinnvoller, mit der Zeit und dem heutigen Wissen zu gehen als sich an (noch dazu falschen) Behauptungen von annodazumal festzuklammern und die Zucht derart beschränken zu wollen.


    Wo habe ich etwas Falsches behauptet?

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    Raphaela, ich rede von der herabwürdigenden Art wie geschrieben wurde.


    Ich habe es mir noch mal durchgelesen und finde nichts herabwürdigendes, außer dass falsche Behauptungen unumwunden als solche benannt wurden.
    Einzig die Bezeichnung "schrottig" geht in die Richtung.... aber man sollte sich vielleicht einfach mal erinnern, welchen Ruf die Pudelzucht oder der Pudel genau zu dieser Zeit hatte.... der hallt bis heute nach und ist mit Sicherheit nicht rein aus der Luft gegriffen.

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