Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierschutz?

  • Ich habe eben ein wenig im Internet gegoogelt und bin unter anderem auf Seiten von Hunde-in-Not-Vermittlungen gelandet.
    Die Geschichten, die sie dort schreiben, treiben einem stellenweise wirklich die Tränen in die Augen.
    Vor allem diese Fellnase würde ich sofort nehmen!
    http://www.hunde-in-not.com/90…-jahr-ca-50-cm-kastriert/
    Aber jetzt mal ganz nüchtern gesehen.
    Ist so ein Hund mit unbekannter Vergangenheit für einen Hundeanfänger überhaupt geeignet?
    Natürlich schreiben die nur Positives über den Hund, sie wollen ihn schließlich in ein neues Zuhause vermitteln.
    Wie seriös sind die Vermittlungsstellen im Ausland?
    Mir geht es jetzt nicht um ein paar hundert Euro für Vermittlung, Transport etc.
    Da ich Hundeanfänger bin und kleine Kinder habe, darf ich nicht zu sentimental an die Sache herangehen. Mein Mann meinte zwar auch schon, dass der Hund wunderschön sei, aber ohne sie in echt gesehen zu haben, würde er sie nicht nehmen. Was würde man machen (wenn man Kinder hat) und der Hund sich als Angstbeißer erweist?
    Wobei ich denke, dass er es im worst case (wenn es mit der Familie einfach nicht klappt) in einem deutschen Tierheim wahrscheinlich besser hat als in Rumänien, Griechenland und co.
    Gerne würde ich (jetzt :ops: oder in der Zukunft) einem Hund ein neues Zuhause geben, aber meine oberste Verantwortung habe ich meiner Familie und meinen Kindern gegenüber.
    Ich versuche, das Ganze möglichst nüchtern zu sehen, was wirklich nicht einfach ist.
    Rückt mir mal den Kopf zurecht und sagt mir, dass so ein Hund einfach eine Nummer zu schwierig für meine Situation ist.


    Was für Erfahrungen habt ihr mit erwachsenen Hunden aus dem Tierschutz gemacht?

  • Es gibt hunderttausende Hunde im Tierschutz - und also hunderttausend Charaktere. Es gibt nicht "den Tierschutzhund".


    Es gibt Vereine, die sehr genaue Beschreibungen ihrer Tiere liefern, daran hab ich mich zB immer orientiert. Viele aus dem Ausland sind zB auf Pflegestellen im Inland, die können dann auch besucht und kennen gelernt werden.


    Ich selbst hatte/habe 4 erwachsene Hunde aus dem Tierschutz - allesamt sozial super verträglich mit Menschen und allen Hunden, anhänglich (können aber auch allein bleiben), folgsam und ansonsten fröhlich und total unkompliziert. Aber: man muss die natürlich auch entsprechend aussuchen und sich im Klaren sein, was man will und was nicht.


    Ich würde Anfängern immer einen erwachsenen, unkomplizierten Hudne mpfehlen. Die unerträglichsten Töllen sind meiner Erfahrung nach meist die, die als Welpen vom Züchter genommen wurden "weil man sich den dann so erziehen kann, wie man es mag"... :D (Erst mal können...)


    lg

  • Ich würde sie nicht nehmen, weil sie einen sehr schüchternen Eindruck macht, was bei Kindern eher ungünstig ist. Ich kann mich aber auch täuschen.


    Ich hab mich vor einiger Zeit mal für eine Hündin aus dem TS interessiert, die ich nicht bekommen habe, weil ich zwei kleine Kinder hab. Ich war zwar erst enttäuscht aber die Entscheidung wurde im Sinne der Hündin getroffen, die einfach ein ruhigeres Zuhause brauchte.


    Netterweise hat sich die Dame vom Verein letzte Woche gemeldet und wollte wissen, ob ich mittlerweile einen Hund gefunden hab.


    Ich würde ungesehen niemals einen Hund aufnehmen, ich würde auch immer die Kinder zur Begutachtung des Hundes mitnehmen und am besten noch jemanden mit Sachverstand, der den Neuzugang einschätzen kann!

  • Du hast auch gerade in Osteuropa häufig einen Anteil Herdenschutzhund in den schönen Mischlingen, das hat in eurer Situation ne Menge Katastrophenpotenzial. :lol: Und von den rührseligen Beschreibungen darf man sich auch nicht blenden lassen bzw. muss lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.


    Mein Hund kam auch erwachsen aus dem Ausland als Blindimport, aber ich habe keine Kinder, keine Katzen und war darüber hinaus noch ausgesprochen blauäugig. Im Nachhinein weiß ich, dass ich ein Riesenglück mit meinem Terriertier gehabt hab. Gerade mit Kindern würde ich dieses Risiko nicht eingehen und nach einem Hund auf einer Pflegestelle gucken.


    Was das Alter angeht, kann ich nur sagen, dass ich jederzeit wieder einen erwachsenen Hund nehmen würde. Die Bindung baut sich trotzdem mit der Zeit auf, da braucht ihr keine Bedenken haben. Persönlich fand ich es als deutlich unkomplizierter, als als Hundeanfänger mit einem Welpen und später dann mit einem Jungrocker unterwegs zu sein.

  • Ja, das ist auch sehr wichtig: niemals nur nach dem Aussehen und nur aus Mitleid nehmen!! Der Hund, den Du da postest, der ist wahnsinnig hübsch, ich versteh, dass sie Dir gefällt, aber ich würde sie auch nicht nehmen - wegen ihrem Blick. Aber das ist natürlich sehr subjektiv. Es gibt auch wirklich aussagekräftigere Beschreibungen.

  • Tierschutzhund? Gerne!
    Unser rumänischer Pflegewelpe z.B. wäre für Euch ideal gewesen.
    Bei Deinen Voraussetzungen würde ich allerdings tatsächlich nur einen Hund nehmen, der schon länger in Deutschland auf einer Pflegestelle ist.
    LG von Julie

  • ooooh die Maus sieht aus, als könnte sie eine Schwester von meiner Madame sein!


    Für Hundeanfänger würde ich nicht generell abraten, wenn man wirklich viel Zeit, Muse und evtl. auch Unterstützung durch einen Trainer hat und etwas flexibel ist, wenn dies-und-das nicht funktionieren sollte.
    Für Familien und "feste Ansprüche" sehe ich das etwas kritischer: Was, wenn sie keine Kinder mag? Meine Hündin z.B. findet Kinder furchtbar gruselig und will nicht angefasst werden - das ginge garnicht, wenn man Kinder hat.
    Vielleicht ist die Kleine ein Bardino-Mix (wird bei meiner, die wie gesagt seeeehr ähnlich aussieht, vermutet) wird sie mit einem Jahr noch relativ sacht sein und so mit 3 Jahren beim Erwachsenwerden noch einige Eigenschaften dazu bekommen. Denkbar ist (wie bei uns) eine sehr kritische bis ablehnende Haltung Fremden gegenüber (Besuch!), Wachtrieb, ordentlich Jagdtrieb und damit verbundene Probleme beim Gassigehen, ... Zudem wird die Maus wohl noch nen kleinen Schuss in die Breite und im Gewicht machen, was man im Zuge des Alters der Kinder in Kombination mit dem unbekannten Charakter auch mit bedenken muss. Vielleicht ist sie eher grob mit Kids oder oder... Ich liebe große Hunde aber es ist halt doppelt anstrengend ;)


    ich will dir da keine Angst machen, nur mal eine kleine Story: Eine gute Freundin hat sich vor ca 1 Jahr eine junge Hündin aus dem Ausland einfliegen lassen, in der Beschreibung stand "noch etwas zurückhaltend". Tja, leider wsr sie nicht zurückhaltend sondern regelrecht panisch und hing beim Anblick fremder Menschen erstmal wie ein Haufen Elend in der Ecke. Ist zwar ne süße, aber definitiv nichts für ne Famiilie mit Kindern.


    ich denke, es wäre in eurer Situation besser, sich in örtlichen Tierheimen umzuschauen um die Hunde live erleben und mit den Kids testen zu können. oder ihr informiert euch über verschiedene Rassen und sucht euch dann gute Züchter raus und lasst euch ausgiebig beraten.
    Es ist immer schade, von einem armen Hund Abstand zu nehmen, aber letztlich müssen ja ALLE in der Familie glücklich werden und dafür muss es einfach passen.



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  • Bei mir ziehen nur noch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz ein :D insgesamt schließe ich mich da tüdeldü an, besser hätte ich es nicht schreiben können :D


    Dennoch empfehle ich euch, einen Hund zu nehmen, der entweder in Deutschland im Tierheim sitzt oder noch besser auf einer Pflegestelle. Die haben oftmals auch Kinder und ihr könnt öfter hinfahren und schauen ob es passt.


    Einen Tierschutzhund kannst du auch nicht einfach im Tierheim abgeben, in der Regel darfst du sie nicht weitergeben, müsstest also mit dem Verein eine Lösung finden. Doch recht unfair gegenüber dem Hund, auch wenn du einen netten Gedanken dahinter hattest ;)


    Mitleid ist übrigens immer der schlechteste Berater!


    Schau doch mal hier nach Hunden auf Pflegestellen in Deutschland:
    http://www.zergportal.de


    Ansonsten in den umliegenden Tierheimen vorbeischauen!


    Schön, dass ihr einen Hund aus dem Tierschutz wollt. Bei mir waren auch immer die liebsten und bravsten Hunde aus dem Tierheim :D Aaaber trotzdem Augen auf- natürlich gibt es auch schwierige Hunde. Außerdem machen natürlich auch Tierschutzhunde Arbeit und müssen erzogen werden. Aber das ist ja bei Welpen nicht anders.


    Meiner Meinung nach kann man mit erwachsenen Hunden einfach auch mehr anfangen und sieht eher was man bekommt, aber das ist meine persönliche Meinung ;)

  • Ich persönlich würde niemals einen Hund nehmen den ich nicht vorher gesehen habe.
    Wir haben auch eine Hündin aus dem Tierschutz, aus Rumänien. Aber sie war schon auf ner Pflegestelle in Deutschland.
    Beim ersten Kontakt in einer für die Hündin fremden Umgebung war sie genau so wie sie heute ist: freundlich, ohne aufdringlich zu sein, verschmust, anpassungsfähig und kommt mit fremden Menschen und Hunden klar (mal als grob Beschreibung des ersten Eindrucks).
    Das waren auch genau die Sachen die mir wichtig waren.
    Sie war 4,5 Monate alt, als sie zu uns kam.
    Und sie hat sich wirklich zu dem (für uns!!) perfekten Hund entwickelt, einfach total unkompliziert und lieb.


    Optisch ist sie übrigens etwas, was ich nie wollte. :D aber die Farbe und das Fell sind total egal, der Charakter ist das Wichtigste. Man hat keinen Spaß mit nem schönen Hund, der einfach nicht zu einem passt.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Vorweg: der hund ist nicht erwachsen. Da kann sich noch einiges ändern.
    Was spricht dagegen, sich den hund anzuschauen und zeit mit ihm zu verbringen?

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