Wenn ein Ausländer mit dem Rassehund Gassi geht...

  • Zitat

    Viele der Generation 70+ leben noch nach ihrem in der Jugend gelehrten Bild.

    Der 2. Weltkrieg endete vor 69 Jahren. Die Meisten der Generation 70 +, die heute noch leben, haben damals als Kleinkinder in Kellern oder Luftschutzbunkern gesessen. Welches "Bild", außer dem Wunsch nach Überleben wurde da wohl gelehrt?

    Intoleranz gibt es überall auf der Welt. Ob nun gegen Ausländer oder "fremd" erscheinende und wenn ich an so manchen Thread hier im Forum denke, wo völlig ungeniert über die "Omas und Opas" mit ihren Hunden hergezogen wurde, "Migranten" pauschal als hundefeindlich bezeichnet wurden, empfinde ich solch ein Auslassen über unbelehrbare Minderheiten - ob alt oder jung - befremdlich.

    Es sollte sich mal jeder an seine eigene Nase fassen und mit gutem Beispiel voran gehen.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Zitat

    Es sollte sich mal jeder an seine eigene Nase fassen und mit gutem Beispiel voran gehen.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

    Mir kann keiner was vorwerfen. Ich war damals dabei, als wir die DDR aufgenommen haben. :D

  • Zitat

    Der 2. Weltkrieg endete vor 69 Jahren. Die Meisten der Generation 70 +, die heute noch leben, haben damals als Kleinkinder in Kellern oder Luftschutzbunkern gesessen. Welches "Bild", außer dem Wunsch nach Überleben wurde da wohl gelehrt?

    Intoleranz gibt es überall auf der Welt. Ob nun gegen Ausländer oder "fremd" erscheinende und wenn ich an so manchen Thread hier im Forum denke, wo völlig ungeniert über die "Omas und Opas" mit ihren Hunden hergezogen wurde, "Migranten" pauschal als hundefeindlich bezeichnet wurden, empfinde ich solch ein Auslassen über unbelehrbare Minderheiten - ob alt oder jung - befremdlich.

    Es sollte sich mal jeder an seine eigene Nase fassen und mit gutem Beispiel voran gehen.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn


    Hej Gabi,

    ja, die Generation 70+ war damals noch klein, aber sie wurde von wem erzogen? Und welches Weltbild wurde ihr gelehrt? Und was haben die Menschen geglaubt? Das ist nicht weg.... ich erinnere mich an eine Begebenheit. Ich war noch klein - so zwishcen 6 und 8 und war mit meiner Oma in einer kleinen Stadt unterwegs. Uns kam eine Behindertengruppe entgegen, Sxchwerbehinderte im Rollstuhl und ich war fasziniert.... und neugierig und konnte gar nicht anders als hinsehen. Und meine Oma sagte empört "wo was hat es früher nicht gegeben, die wurden weg gemacht!" Ich wusste nicht, was sie meinte, aber ich spürte, tief in mir, das sie etwas ganz Schlimmes gesagt hatte.... auf meine entsetztes "aber Omi, was sagst Du denn da" folgte nur Schweigen und der, in meiner Kindheit prägende Satz "das verstehst Du eh nicht, warte, bis groß bist". Aber für mich war diese Begebenheit sehr prägend.

    Und mein Prof, ich hab sehr spät studiert, erst vor ein paar Jahren, sagte, "diese Zeit hat etwas mit uns Menschen gemacht, etwas, dem wir uns nicht entziehen können, es lebt in uns und wir haben schwer damit zu tun, dagegen zu steuern. Menschlichkeit und Güte muss man sich heute schwer erarbeiten und sich fragen, was Menschlichkeit überhaupt -nach so einer Zeit - ist?" Da denke ich heut enoch ab und an drüber nach.

    Heute, wo meine Töchter erwachsen sind und werden (die Jüngste ist 17) da sehe ich um mich herum so viele Vorurteile und scharze Gedanken, dasich mich manchmal frage, wo ich lebe. In Kleinigkeiten, nicht in großen Dingen. Ich werde dies Jahr 50 - ich bin die Generation der 60er - da war das alles noch sehr lebendig.... und meine Familie war Flüchtlingsfamilie - die haben alle Dinge erlebt, von denen man sich heute nicht mehr vorstellen kann, das man so etwas überlebt ohne Therapie und Zusammenbruch.

    Sundri *nachdenklich*

  • Wenn jeder so denken würde:

    "Hat Gott dich angemalt?" -
    "Ob Gott mich bemalt hat? Gewiss." -
    "Warum?" -
    "Weil Allah die wunderbare Vielfalt liebt
    "

    (Zitat aus Robin Hood - König der Diebe)

    wäre die Welt ein besserer Ort

    Gruß
    Lilibeth

  • Zitat

    Viele der Generation 70+ leben noch nach ihrem in der Jugend gelehrten Bild. Natürlich gibt es auch genau so viele, die weltoffen sind und keine Scheu vor neuen Kulturen oder anderen Denkweisen haben. Meine Schwester hat jahrelang als Altenpflegerin gearbeitet, heißt Rebecca und hat schwarze Haare. Drei Mal darfst du raten, was sie so für Sprüche bekommen hat.

    Ich finde, man muss die Generation 70+ durchaus etwas differenzierter sehen. Sehr viele von ihnen sind sicherlich noch "im alten Geist" erzogen worden, es mag sein, dass sich da antisemitische und rassistische Denkweisen bei manch einem gefestigt habe. Die ganz schlimmen Anschläge auf die Menschlichkeit Ende der 80er und Anfang der 90er wurden aber ganz sicherlich nicht von dieser Generation begangen - die Täter waren hier eher meine Generation und jünger.

    Die 70er haben sehr große Verdienste in unserer Republik. Die Generation meiner Eltern hat das Reisen entdeckt, hat sich für neue Sinnbilder in der Pädagogik begeistern lassen, auch verirren lassen (antiautoritäre Erziehung). Im großen und ganzen ist das eine Generation, die es wirklich besser machen wollte als die vorherigen. Daher ist diese Aussage ungerecht.

  • :tropf:
    ich kenn das leider auch, allerdings muss ich mir eher das "kleine blinde chica du gehörst hintern den Herd und deine Podencos an die Kette" anhören. Und das gar nicht mal von der Generation 70+...

    besonders schlimm, wenn dir dann noch wer den Weg versperrt oder der ach so tolle Rassehund, der ja wohlgemerkt unter Haustier fällt deinen umrüpeln darf, wer stellt sich da denn so an, kleines Mädchen.
    Es gibt Menschen für die gibt es nicht viele Worte.

    Manches Mal bin ich da schon schlagfertig, andere Male muss ich mir echt die Tränen verkneifen.

  • Zitat

    Hej Gabi,

    ja, die Generation 70+ war damals noch klein, aber sie wurde von wem erzogen? Und welches Weltbild wurde ihr gelehrt? Und was haben die Menschen geglaubt? Das ist nicht weg.... ich erinnere mich an eine Begebenheit. Ich war noch klein - so zwishcen 6 und 8 und war mit meiner Oma in einer kleinen Stadt unterwegs. Uns kam eine Behindertengruppe entgegen, Sxchwerbehinderte im Rollstuhl und ich war fasziniert.... und neugierig und konnte gar nicht anders als hinsehen. Und meine Oma sagte empört "wo was hat es früher nicht gegeben, die wurden weg gemacht!" Ich wusste nicht, was sie meinte, aber ich spürte, tief in mir, das sie etwas ganz Schlimmes gesagt hatte.... auf meine entsetztes "aber Omi, was sagst Du denn da" folgte nur Schweigen und der, in meiner Kindheit prägende Satz "das verstehst Du eh nicht, warte, bis groß bist". Aber für mich war diese Begebenheit sehr prägend.

    Und mein Prof, ich hab sehr spät studiert, erst vor ein paar Jahren, sagte, "diese Zeit hat etwas mit uns Menschen gemacht, etwas, dem wir uns nicht entziehen können, es lebt in uns und wir haben schwer damit zu tun, dagegen zu steuern. Menschlichkeit und Güte muss man sich heute schwer erarbeiten und sich fragen, was Menschlichkeit überhaupt -nach so einer Zeit - ist?" Da denke ich heut enoch ab und an drüber nach.

    Heute, wo meine Töchter erwachsen sind und werden (die Jüngste ist 17) da sehe ich um mich herum so viele Vorurteile und scharze Gedanken, dasich mich manchmal frage, wo ich lebe. In Kleinigkeiten, nicht in großen Dingen. Ich werde dies Jahr 50 - ich bin die Generation der 60er - da war das alles noch sehr lebendig.... und meine Familie war Flüchtlingsfamilie - die haben alle Dinge erlebt, von denen man sich heute nicht mehr vorstellen kann, das man so etwas überlebt ohne Therapie und Zusammenbruch.

    Sundri *nachdenklich*

    Danke, Sundri.


    Gaby, ich habe sehr wohl in meinem nächsten Satz geschrieben, dass es genau so viele gibt, die anders sind.
    Also, bitte alles lesen und nicht aus dem Zusammenhang reißen.

  • Ich habe auch schon Erfahrung mit einer rassistischen Kampfoma machen müssen. Die mich dadurch dass ich schwarze Haare habe und ein kleines Pentagramm am Hals trug für eine Jüdin gehalten und mich aufs übelste beschimpft und sogar mit ihrem Stock mehrmals geschlagen hat. Eigentlich hätte ich sie anzeigen sollen, aber ich war einfach zu perplex in dem Moment.

  • Zitat

    Ich habe auch schon Erfahrung mit einer rassistischen Kampfoma machen müssen. Die mich dadurch dass ich schwarze Haare habe und ein kleines Pentagramm am Hals trug für eine Jüdin gehalten und mich aufs übelste beschimpft und sogar mit ihrem Stock mehrmals geschlagen hat. Eigentlich hätte ich sie anzeigen sollen, aber ich war einfach zu perplex in dem Moment.

    Der hätte ich den Stock zerbrochen und in Müll geworfen. Bei manchen älteren die noch aus der Zeit kommen kann man echt nur den Kopf schütteln.

  • Ach du liebe Güte.

    Leider gilt wohl auch bei meiner Story: "Schlimmer geht immer"...

    Liebe Grüße!

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