Wenn ein Ausländer mit dem Rassehund Gassi geht...

  • Rassismus ist kein Privileg des Alters. Man macht es sich zu leicht, wenn man dieses Thema allein irgendwelchen "Omas" zuordnet. Viel interessanter ist es, wirklich mal in der eigenen Generation zu schauen. Wie gesagt, NSU, die ganzen Anschläge, alles pi mal Daumen mein Alter. Warum? Woher kommt das? Und wer kauft eigentlich die einschlägige Mode a la "Storch Heinar".... die Generation 70+?
    Auch hier im Forum wird sehr gern das Bild vom "brutalen Hundequäler aus Süd- oder Osteuropa" gepflegt. Auch diese Stereotypen sind eine Form von Vorbehalten, die allzu oft unwidersprochen bleiben. Am Ende kommt dann so eine Geschichte wie von der TS dabei herum.

  • Zitat

    Und wer kauft eigentlich die einschlägige Mode a la "Storch Heinar"....


    Du meinst Thor Steinar?! Storch Heinar ist eine Parodie auf Thor Steinar und anscheinend fließen Einnahmen aus dem Verkauf der Marke sogar in redaktionelle Arbeit gegen Rechtsextremismus.

  • Zitat


    Du meinst Thor Steinar?! Storch Heinar ist eine Parodie auf Thor Steinar und anscheinend fließen Einnahmen aus dem Verkauf der Marke sogar in redaktionelle Arbeit gegen Rechtsextremismus.

    Ich habe keine Lust diese Marke im Original zu nennen. Deswegen. Danke, ich weiß das.

  • Zitat

    Oh ja, und die "Schackelienes" und die "Schennifers" (wie sie hier gerufen werden).

    Es stimmt, es gibt nicht nur ältere Rassisten, und es stimmt auch, dass wir alle mit Vorurteilen behaftet sind. Auch, dass wir uns nicht immer ganz im Griff haben und unbewusst Sachen sagen. Aber ein so offener Affront ist eben doch heftig, und es waren hier in Leipzig auch nicht nur 4 oder 5, was aber nicht heißt, dass die Stadt abgestempelt ist - es war nur ironisch gemeint, denn so weltoffen und humanistisch will sie sich darstellen, aber wenn ich euch erzählen würde, was hier allen bei Ausländerbehörden, Sozialämtern, Polizisten passiert ... das würde das Thema sprengen...

    Nach Connewitz ziehen..fertig :p

    Übrigens mit Exmann (Brasilianer) 7 Jahre in nem "feinen" Leipziger Viertel gewohnt und nie, noch kein einziges Mal, ein Problem in puncto Rassismus gehabt.

  • Hm.. ich bin Asiatin, habe bis vor kurzem 22Jahre lang deutsche Schäferhunde gehabt, und bisher sehr(!) selten Ziel von rassistisch motivierten Angriffen gewesen. Im Zusammenhang als Hundehalterin gar nicht und als Privatperson auch nur einige wenige Male. Da waren die Frauen-diskriminierenden Situationen deutlich häufiger.

    Wenn, dann jedoch von sehr jungen Menschen (Jungendliche, junge Erwachsene) oder sehr alten Menschen (> 70).

    Das schlimmste Erlebnis war vor ca. 15Jahren, als ich meinen Wagen rückwärts von einem Privatstellplatz ausparken wollte. Auf diesem stand ich weil ich auf jemanden gewartet habe - aber im Auto sitzend um jederzeit wegzufahren wenn der Stellplatzinhaber kommt. Er kam - ein alter Mann (ca. 70) der sich dann direkt hinter mich gestellt hat mit seinem Wagen, obwohl ich schon Motor an und Rückfahrgang drin hatte um ihm Platz zu machen. Er ist ausgestiegen und hat mit einem Spazierstock gegen meinen Wagen und Scheibe geschlagen, und dabei gebrüllt ich solle aussteigen damit er mich scheiß Ausländerpack totschlagen kann. Dabei hat er gebrüllt "wir" gehören alle getötet, erschlagen, ersäuft, vergast. Die Situation war unbeschreiblich. Ich habe vor Schock und Schreck geweint (obwohl ich wusste er ist praktisch gebrechlich und im echten Notfall könnte ich mich schon verteidigen) und noch im Auto die Polizei angerufen. Die haben das alles live am Telefon mitbekommen und haben sofort eine Streife geschickt. Als die Streife da war, sass der alte Mann seelenruhig in seinem Auto und mich am "flüchten" gehindert. Er war ernsthaft verwirrt und dachte die Polizei ist jetzt da um ihn zu unterstützen mich umzubringen um Deutschland zu säubern - er hätte mich "gestellt".
    Ich weiß nicht was schlussendlich mit diesem Mann passiert ist. Er war geistig eindeutig verwirrt. Seine Kinder (Nachbarn) wurden geholt, welche einfach nur schockiert und entsetzt waren von seinem Verhalten. Sie haben mit mir geweint, sich 1.000 entschuldigt, mir noch Blumen und Schokolade vorbei gebracht, etc. Ich habe keine Anzeige erstattet weil der alte Mann krank war - ich weiss aber nicht ob es ein Verfahren seitens der Staatsanwaltschaft gab. Es gab ja zahlreiche Zeugen. Praktisch der halbe Strassenzug.

    Für mich war das ein schockierendes Negativ-Erlebnis, welches mich lange begleitet hat.

  • Zitat

    Hm.. ich bin Asiatin, habe bis vor kurzem 22Jahre lang deutsche Schäferhunde gehabt, und bisher sehr(!) selten Ziel von rassistisch motivierten Angriffen gewesen. Im Zusammenhang als Hundehalterin gar nicht und als Privatperson auch nur einige wenige Male. Da waren die Frauen-diskriminierenden Situationen deutlich häufiger.

    Wenn, dann jedoch von sehr jungen Menschen (Jungendliche, junge Erwachsene) oder sehr alten Menschen (> 70).

    Das schlimmste Erlebnis war vor ca. 15Jahren, als ich meinen Wagen rückwärts von einem Privatstellplatz ausparken wollte. Auf diesem stand ich weil ich auf jemanden gewartet habe - aber im Auto sitzend um jederzeit wegzufahren wenn der Stellplatzinhaber kommt. Er kam - ein alter Mann (ca. 70) der sich dann direkt hinter mich gestellt hat mit seinem Wagen, obwohl ich schon Motor an und Rückfahrgang drin hatte um ihm Platz zu machen. Er ist ausgestiegen und hat mit einem Spazierstock gegen meinen Wagen und Scheibe geschlagen, und dabei gebrüllt ich solle aussteigen damit er mich scheiß Ausländerpack totschlagen kann. Dabei hat er gebrüllt "wir" gehören alle getötet, erschlagen, ersäuft, vergast. Die Situation war unbeschreiblich. Ich habe vor Schock und Schreck geweint (obwohl ich wusste er ist praktisch gebrechlich und im echten Notfall könnte ich mich schon verteidigen) und noch im Auto die Polizei angerufen. Die haben das alles live am Telefon mitbekommen und haben sofort eine Streife geschickt. Als die Streife da war, sass der alte Mann seelenruhig in seinem Auto und mich am "flüchten" gehindert. Er war ernsthaft verwirrt und dachte die Polizei ist jetzt da um ihn zu unterstützen mich umzubringen um Deutschland zu säubern - er hätte mich "gestellt".
    Ich weiß nicht was schlussendlich mit diesem Mann passiert ist. Er war geistig eindeutig verwirrt. Seine Kinder (Nachbarn) wurden geholt, welche einfach nur schockiert und entsetzt waren von seinem Verhalten. Sie haben mit mir geweint, sich 1.000 entschuldigt, mir noch Blumen und Schokolade vorbei gebracht, etc. Ich habe keine Anzeige erstattet weil der alte Mann krank war - ich weiss aber nicht ob es ein Verfahren seitens der Staatsanwaltschaft gab. Es gab ja zahlreiche Zeugen. Praktisch der halbe Strassenzug.

    Für mich war das ein schockierendes Negativ-Erlebnis, welches mich lange begleitet hat.

    :sad2:
    Das tut mir so Leid für dich, dass du so etwas erleben musstest.

  • Zitat

    Sorry, dann hab ichs falsch verstanden... :ops:

    War vielleicht auch missverständlich von mir. Das können ja tatsächlich nur die verstehen, die sich näher interessieren....

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