Vermehrerwelpen und Ihre Folgen
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Hm. Ob mein Hund vom Vermehrer kommt, kommt jetzt darauf an, wie man "Vermehrer" definiert.
Maja kommt von einem Hof, wo der Besitzer einer Berner Sennenhündin es für eine tolle Idee hielt, den Nachbarsrüden (ebenfalls Berner Sennenhund) mal auf seine Hündin zu lassen um dann die Welpen zu verkaufen. Ob der Vater der Welpen wirklich der Berner war (und ob der in dem Fall tatsächlich reinrassig gewesen ist), wissen wir bis heute nicht, da der ganze Wurf aber nur nach Berner aussah, gehen wir mal davon aus.
Also: Nichts mit Papieren, geimpft und entwurmt waren die Hunde aber und sahen auch alle soweit propper aus. Die Mama war 'ne total Nette, hatte (angeblich) auch Papiere, war uns aber egal.Wir haben Maja gesehen und mitgenommen, als sie 3 Monate alt war. Und bekommen haben wir einen Hund, der die ersten drei Monate mit Giardien zu kämpfen hatte. Die waren so hartneckig, dass sich dadurch auch Helicobacter eingeschlichen hat. Daraus resultierte dann (trotz intensiver Behandlung, versteht sich) eine chronische Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut). Sie hat eine Beinfehlstellung, die entweder angeboren ist oder durch die falsche Ernährung im frühen Welpenalter resultiert. Dadurch hat sie jetzt schon (sie ist jetzt 3 Jahre alt) angehende Athrose in beiden Vorderbeinen. Sie hat eine SDU (Schilddrüsenunterfunktion), neigt zu Nüchternerbrechen und von den ganzen Defiziden, die sie durch die mangelnde (oder besser nicht vorhandene) Sozialisierung im frühen Welpenalter noch heute mit sich rum schleppt, will ich gar nicht anfangen.
Mit viel Training und Liebe, ist mein Hund heute genau das, was ich nie wieder missen möchte. Sie hat mich Geduld gelehrt und mich oft und hartneckig auf die Probe gestellt und so sehr ich sie auch liebe: Ich mache diesen Fehler, einen Hund aus solchen Verhältnissen zu nehmen (und in diesem Fall war es nichtmal ein böser Polenvermehrer, der seine Hündin als Wurfmaschine benutzt, sondern "nur" ein ahnungsloser Landwirt mit 'ner Schnappsidee) ganz sicher nicht nochmal.
Weniger wegen den gesundheitlichen Aspekten, sondern noch viel mehr wegen der fehlenden Prägung und Liebe im Welpenaltern, die Welpen so dringend brauchen! -
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Hermann, vor 14 Monaten aus dem TH zu mir gezogen, wird wohl auch aus Vermehrerhand stammen.
Er war/ist "oberflächlich" gesund, auch wenn wir durch viele kleine Verletzungen und zwei große Geschichten trotzdem schon im 4stelligen Bereich sind, was die Tierarztkosten angeht - jedoch bin ich auch nach dieser Zeit weiterhin auf Ursachenforschung, was von seinen geistigen Defiziten rein psychisch (mangelnde Sozialisation, bzw. lange Isolation) ist, oder ob da medizinisch nicht doch was schlummert.
Letztlich, um eben festlegen zu können, was er durch Training lernen kann oder vor welchen Dingen man ihn einfach bewahrt.Ihm hätte eine fachkundige Pflegestelle wahrscheinlich eine Menge Dinge erspart und hätte ich vorher gewusst, was da auf mich zukommt, hätte ich ihm zwar helfen - ihn nehmen - wollen, hätte aus Vernunftgründen aber ablehnen !müssen! (angefangen damit, dass er nicht in die richtige Umgebung gekommen ist). Nun ist es aber so, wie es ist und ich tue mein Möglichstes, ihm in vielen Dingen zu helfen und beim bevorstehenden Umzug auf die richtige Umgebung zu achten.
Viel enttäuschender als sein Päckchen, dass er mitgebracht hat, waren und sind für mich zwei Dinge:
(1) Dass ich lernen musste, das man am besten schon mit der richtigen Diagnose beim Tierarzt auftaucht, oder wenigstens die richtigen Ansätze liefert, und
(2) dass man (bzw. ich hier) zu 95% Prozent auf völliges Unverständnis bei anderen Haltern stößt. Selbst der problematischste Hund hat innerhalb von ein paar Wochen alle Defizite aufzuholen - "war bei mir genauso... nein, war bei mir noch viel schlimmer!" Schafft man dies nicht, sollte man sich (ich mich) dick einpacken, denn dann wird nicht gegen den Hund gewettert, sondern gegen die Unfähigkeit des Halters. -
Ich bin echt ein bisschen erschüttert, dass hier von derart vielen kranken Hunde die Rede ist.
Wieso sind Hunde überhaupt so viel krank und haben derart viele genetische Belastungen? Haben wir viel zu lange gezüchtet, so dass der Genpool zu klein ist? Oder waren unsere Hunde immer schon so krank und wir achten heutzutage einfach mehr auf sie und bemerken dass sie krank sind, bzw schläfern sie nicht gleich ein, wenn was ernstes los ist?
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Früher sind solche kranken Hunde einfach gestorben. Da hat sich niemand drum gekümmert... Heute wird auch der schwächste Welpe mit aller Mühe großgezogen (was völlig ok ist!) und der hat dann wieder Nachwuchs mit Nachbars Hündin etc. die dann auch wieder durch medizinische Versorgunf trotzdem überleben und es geht munter weiter...da wundert mich das ehrlich gesagt nicht.
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Ich vermute beides. Früher wurde, was ansatzweise kränkelte, entweder schon bei der Mutter oder dann später "abgetan". Das fällt heute schon mal weg. Und auch später ging keiner zimperlich mit Hunden um, die den Anforderungen nicht entsprachen. Wenn die Hüfte kaputt war, wußte das keiner, solange der Hund noch laufen konnte, gut - später kam der ortsansässige Jäger zum Einsatz. Langwierige Therapien waren unbekannt.
Heute kommen selbst gepäppelte "Sorgenkinder" zur Fortpflanzung, deren angeborene Krankheiten das früher verhindert hätten. Wenn da die Selektion nicht stimmt, wegen Desinteresse oder weil der Erbgang der Krankheit unbekannt ist, verbreitet sie sich natürlich weiter in der Population, als sie das früher gekonnt hätte. Inzucht tut das ihre.
Beim English Bulldog ist das ganz extrem. Früher waren Kaiserschnitte nicht möglich, unförmige Welpen mit Riesenschädeln zu züchten ging nicht, weil Mutter und Wurf unrettbar verloren gewesen wären. Dann kam die Möglichkeit des komplikationsarmen Kaiserschnittes auf, und die EB wurde zur Karikatur.
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Die natürliche Selektion ist halt weitgehend verschwunden. Das muss nun eben der Mensch übernehmen. Wenn es dem Mensch aber Wurscht ist, ob sein Hund krank ist oder ein fehlerhaftes Wesen hat, kommen immer verkorkstere Hunde dabei raus, um es mal hart zu sagen...
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Hm, ich habe so eine Hündin, die wahrcheinlich früher als Welpe "aussortiert" worden wäre.
Sie war die kleinste aus dem Wurf und dazu noch ziemlich schwächlich. Heute ist sie über 60cm, fröhlich und lebensfroh - trotzdem würde ich sie keine Welpen bekommen lassen. Sie kommt bei den Leuten gut an, d.h. Angebote hätte ich, aber meine Sorgen um ihre Gesundheit sind nie ganz weg. Ich schau halt immer auf mein Sorgenkind, das laut TÄ absolut fit ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass in der Rassezucht eine solche Hündin jedoch eine Zuchtzulassung bekäme: optisch einwandfrei, gesund etc. Das kann dann dazu führen, dass eine Rasse durchaus insgesamt weniger robust wird, obwohl vielleicht gar keine offensichtlichen Erbkrankheiten vorliegen... -
Zitat
Der Hund der Eltern meines Freundes, eine Labbi-Golden-Mix Hündin, stammt auch von privat. Was mir so erzählt wurde, klingt höchst unseriös (die langhaarigen wurden als Flats verkauft, Mutter war schon Labbi-Golden-Mix,...) Kaum war sie eingezogen, musste ein großes Blutbild gemacht werden, wieso weiß ich nicht, habs nur zu hören bekommen als unser Zwerg einzog. Jetzt ist die Hündin 7 Jahre, hat Allergien gegen diverse Gräser und beißt sich die Pfoten wund, hat nebenbei ein "kleines" Aggressionsproblem und schwere HD (brauch eine neue Hüfte - seit 2 Jahren
). Ihre Ohren sind ständig entzündet, sie kratzt sich da zum Teil in Trance, und ihre Bindehäute sind ständig gereizt. Übergewicht kommt dazu, das ist aber hausgemacht...
Den kleinen Terrier Mix, den sie noch haben, ist dagegen (bisher) putzmunter, mal vom Übergewicht abgesehen, da weiß man die Vorgeschichte allerdings nicht, ist ein Tierschutzhund.
Ich korrigiere diesen Beitrag:
Besagter putzmunterer Terriermix musste gestern wegen Bauchkrämpfen geröntgt werden und dabei wurde unter anderem ein stark vergrößertes Herz festgestellt. Was ich außerdem vergessen hatte zu sagen, er ist stark aggressiv gegen andere Hunde. Er ist jetzt 6 Jahre alt.
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Eine Freundin von mir hat ihre Prager Rattler/ Zwergpinscher Hündin von einem Zwergpinscher ( oder Prager Rattler?
auf jeden Fall ein reinrassiger Rüder einer der beiden Rassen) decken lassen. Zwei Welpen sollten es werden. Ein kleiner Rüde musste nach kurzer Zeit eingeschläfert werden, da er ein Problem mit der Speiseröhre hatte. Ihm ist das Futter quasi einfach wieder oben raus gelaufen. Wie es dem anderen Welpen geht weiss ich leider nicht...
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ich bin grad so sauer. eine ehemalige Schulkollegin inseriert seit Tagen im Facebook dass sie Beaglewelpen abzugeben hat, um 200E. Die Welpen sind jetzt 3Wo und ab der 5 oder 6. können sie dann abgeholt werden.
Wie ich schon öfter geschrieben habe komme ich ja aus Rumänien. Da laufen soo viele Strassenhunde rum, also warum setzt man noch Welpen in die Welt? Nur weil man eine Hündin hat muss man ein Geschäft draus machen???? Die Hündin hat 5Welpen, das sind 1000E die sie sich versucht damit zu verdienen...DAS ist für mich Vermehrerei...Und was anderes was mich komplett nervt ist der Nachbar meiner Eltern. Der hat zwei kleine irgendwas-Mixe. Also wirklich winzig, maximal 4kg. Bruder und Schwester. Die haben 2x im Jahr Kleine. Kastration finden sie unnötig.
Und dann wundert man sich wo die ganzen Hunde auf den Strassen herkommen. -
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