Leine.... das Ende aller Glückseligkeit?

  • Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu :D

    Unser Kenny steht sehr gut im Gehorsam, er kommt beim Rückruf zu 98%, hat die Vorprüfung zum Begleithund bestanden, er jadt nicht, interessiert sich nicht für jogger und Radfahrer. Trotzdem wird er nicht abgeleint und das wird er auch nie.

    Grund ist bei ihm Hauptsächlich das er sehr unsicher ist. Wenn es also irgendwo knallt könnte er aus der Panik heraus losrennen. Mit fremden Hunden ist er zudem unsicher und würde wenn er könnte in Panik einfach nur wegrennen. Die Leine gibt ihm viel Sicherheit und mir ebenfalls, so können wir stundenlang durch Felder, Wiesen und Wald laufen. Klar nicht an der 2m Leine, er ist schon sehr lauffreudig und braucht Bewegung.

    Daniel hört inzwischen ebenfalls sehr gut, er jagd alles was sich bewegt lässt sich aber inzwischen recht zuverlässig stoppen wenn es um sämtliche Vogelarten geht. Trotzdem reagiert er sehr stark auf Bewegungsreize und ist einmal (gott sei dank an der Leine) einem Rad hinterhergerannt das ca. 100m weit weg war - einfach weil er es nicht als Rad erkannt hat (das interessiert ihn null) sondern weil er einfach nur die Bewegung gesehen hat, das gleiche hatten wir mal mit einem weit entfernten Auto :tropf: .

    An der Schleppleine lässt er sich gut kontrollieren und es sind durchaus sehr entspannte Spaziergänge, mit fremden Hunden spielen meine eh nicht und miteinander toben sie ebenfalls nur im Garten, der ist mit 1500qm auch groß genug. Zusätzlich bekommt Daniel einmal in der Woche Freilauf auf dem Hundeplatz.

    Die Schleppleinen sind 20m lang und wir kommen bestens damit zurecht, Hund kann Hund sein und ich brauche keine Angst haben das unvorhergesehen Dinge eine Gefahr darstellen und ich würde eh nicht wollen das die Jungs mehr als 20m weggehen.

    Daniels Schlepp wird auch nie losgelassen, das hat er sich mit seinen 2 mal lossprinten selbst eingebrockt.

    Für kleinere Gassigänge oder im Wald kommen auch schonmal die Flexi-Leinen zum Einsatz.

    Was mir aber wichtig war, dass der Hund kein Gewicht mitziehen muss. Unsere Schleppleinen sind selbst gebastelt, aus 20m Stahlverstärkter Wäscheleine.

    Federleicht, gut abzuwaschen und saugen sich vor allem niemals voll.

    Ich denke beide Hunde sind gut ausgelastet, haben genug Bewegungsfreiheit, können ihren Interessen nachgehen, sich im Schlamm wälzen, ins Wasser Springen und sonstige Dinge tun.

    Ich behandel sie als würden sie frei laufen, sie werden rangerufen bei "Gegenverkehr" wie ich es bei freilaufenden Hunden ebenfalls tun würde und nicht hinterhergezogen. Und wie gesagt mehr also 20 Meter ist bisher keiner gerannt und WENN dann nur weil der eine Panik vor nem anderen Hund hatte und der andere weil er weit weg eine Bewegung gesehen hat, demnach für uns die perfekte Lösung.

  • Zitat

    Die Situation kenne ich so in etwa von uns. Es wird wahrscheinlich auch bei euch ein sehr hartes Stück Arbeit, ist aber durchaus machbar. Ein großes Problem waren bei uns am Anfang die ganzen Außenreize, die unserem Hund noch fremd waren und ihn so dermaßen abgelenkt haben, dass an Training fast garnicht zu denken war. Ich war auch der festen Überzeugung, dass es niemals würde Freilauf geben können. Aber die Zeit bringt's (ich rede aber hier leider nicht von Wochen). Sobald sich Dein Hund eingelebt hat und die neuen Eindrücke verarbeitet hat geht es mit Sicherheit aufwärts. Ich kann Dir nur den Tipp geben nicht zuviel zu erwarten, das war nämlich immer mein größter Fehler (angestiftet durch andere Hundehalter und Hundetrainer). Je mehr man sich von den Erwartungen löst, umso mehr Ruhe kommt rein und das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend, auch wenn man wahrscheinlich niemals den immer perfekt hörenden Hund hat.


    Habt ihr auch einen älteren Hund aus dem Auslandstierschutz der so ein Jäger ist? Wie habt ihr das geschafft, dass er sich von einer Fährte abbringen und abrufen lässt? Und wie lange hat es gedauert?
    Wir haben auch, wie man vielleicht an meinem Geschriebenen gemerkt hat, nicht die Erwartung, dass er jemals ohne Laufen wird. Wir üben, üben, üben, aber ob es jemals klappt - keine Ahnung. Aber das Risiko war uns bei ihm (definitiv Husky und dann mal vermutet: Schäferhund x Griffon Vendeen x Schauzer x Retriever...) das er ein Jäger sein wird und wir eventuell damit leben müssen, dass er nicht offline gehen kann, v.a. da er ja schon älter ist.

  • Gegenfrage: was ist schlecht am Freilauf?

    Nichts, außer dass man eben mehr üben muss. Man muss sich auf den Hund verlassen können.
    Da ist es natürlich bequemer den Hund an der Leine/Flexi führen zu können.

    Ich selbst kann Yard nicht immer ableinen, im Wald nicht, weil er jagt. Ich könnte ihn ableinen, weil er in 90% aller Fälle doch hört aber ich kenne MICH mittlerweile ganz gut - ich bin oft zu nachlässig und reagiere nicht schnell genug. Dann ist er weg und das will ich nicht mehr riskieren. Wir mögen Felder sowieso lieber.

    Demnach gibt es auf jeden Fall Situationen wo man den Hund nicht frei laufen lassen will/kann aber 365 Tage im Jahr? Das finde ich nicht artgerecht.
    Der Hund ist doch nicht blöd: der fühlt sich auch freier ohne Leine und will mal selbstständig dort oder da hin gehen ohne nach 5 Schritten gleich in der Leine zu hängen weil man nicht schnell genug hinterher kommt.

  • Zitat

    Lisa-Marie so einen ähnlichen Thread gab es 2011 schon mal von dir ;)

    https://www.dogforum.de/warum-mein-hun…st-t134504.html

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn


    Nee, da ging es ja um was ganz anderes, GabY ;-)


    und erstmak wow an alle anderen, ich hab nicht gedacht, das es so viel Rückmeldung gibt und werd micj jetzt erstmal durch die vielen Seiten kämpfen ^^

  • Zitat

    Gegenfrage: was ist schlecht am Freilauf?

    Nichts, außer dass man eben mehr üben muss. Man muss sich auf den Hund verlassen können.
    Da ist es natürlich bequemer den Hund an der Leine/Flexi führen zu können.

    Ich selbst kann Yard nicht immer ableinen, im Wald nicht, weil er jagt. Ich könnte ihn ableinen, weil er in 90% aller Fälle doch hört aber ich kenne MICH mittlerweile ganz gut - ich bin oft zu nachlässig und reagiere nicht schnell genug. Dann ist er weg und das will ich nicht mehr riskieren. Wir mögen Felder sowieso lieber.

    Demnach gibt es auf jeden Fall Situationen wo man den Hund nicht frei laufen lassen will/kann aber 365 Tage im Jahr? Das finde ich nicht artgerecht.
    Der Hund ist doch nicht blöd: der fühlt sich auch freier ohne Leine und will mal selbstständig dort oder da hin gehen ohne nach 5 Schritten gleich in der Leine zu hängen weil man nicht schnell genug hinterher kommt.


    Nichts ist schlecht am Freilauf.
    Aber was sollen wir jetzt z.B. tun? Theon einfach ableinen auf gut Glück?

  • Also, erstrebenswert finde ich Freilauf schon. Macht Spaß, wenn die Hunde flitzen (und das gefällt meinen echt, einfach mal bissl Gas geben) und ist für mich toll, weil ich die Hände frei hab.
    Meine brauchen das Flitzen nur kurz, da reichen 10/15 Minuten am Tag, dass sie erstmal "genug" haben.

    Ansonsten hab ich (jetzt in der BuS eh) 8-Meter-Flexis und wir spielen ein bisschen, machen an der Schlepp Impulskontrolle und gehen joggen. Passt auch.

    Corey darf eh seit er krank ist viel seltener frei laufen, zum Einen kann ich mich nicht davon frei machen Angst zu haben, denn er braucht 3x täglich Tabletten, ohne die er einige Stunden später epileptische Anfälle bekommt :fear:
    Wenn der mal weglaufen würde, müsste ich hysterisch im Kreis rennen.
    Zudem beißt er, allein meiner Umwelt zuliebe leine ich ihn nicht ab, wenns unübersichtlich ist.
    Als Krönung des Ganzen isser ne Jagdsau vor dem Herrn.
    Volltreffer :D

    Aber ich seh zu, dass ich beiden ab und zu das Toben ermögliche, sehe ja wie entspannt sie danach sind.
    Ich hab aber nicht das Gefühl, dass es ihnen schlecht geht, wenn wir Leinenprogramm fahren.
    Muss man eben je nach Hund sehen.

  • Daruma: sorry, deinen Beitrag hab ich nicht gelesen, deswegen weis ich nicht genau was die Schwierigkeit mit Theon ist.

    Aber nein, natürlich nicht "auf gut Glück" frei lassen - sondern trainieren, trainieren, trainieren, bis man den Hund so gut unter Kontrolle hat um ihn frei laufen lassen zu können :)

  • Zitat

    Angeleint neben dem Rad laufen oder skaten lastet meinen Rüden sehr gut aus ;) .

    Vom Handy

    Das kann man mit einem Junghund schlecht machen. Sollte man demnach einen jungen Setter z.B. an der Leine lassen, bis er in dem Alter ist, angeleint am Fahrrad zu laufen? Das wäre für mich keine Alternative. Demjenigen, der das zu tun beabsichtigt, wünsche ich gute Nerven, denn die wird er brauchen ;)

    Wenn Du den Hund am Rad an der Leine hast, hältst Du dann ständig an, damit der Hund schnuppern, sich lösen, Kontakte zu Artgenossen pflegen kann? Oder gehst Du dann zusätzlich spazieren?

  • Pan muss momentan fast ausschliesslich an der Leine laufen. Einfach wegen den ganzen Voegeln und der Strassennaehe unser Gassistrecken. Ihn dort aktuell frei laufen zu lassen waere fahrlaessig. Fuer die anderen (sicheren) Gebiete kann Fou noch nicht lange genug alleine bleiben.
    Und ja...er tut mir leid. Die 10m sind zu klein fuer ihn. Sein Radius ist viel viel groesser. Da hilft auch die beste Auslastung nicht, ihm fehlt der Freilauf das merkt man sehr deutlich.
    Ich schaffe es aber immerhin ihm mind. 1x die Woche dieses rennen zu ermoeglichen und zusaetzlich 1-2x die Woche auspowern ueber Frisbee spielen.

    Kalle und Fou haben ihren Freilauf und eigentlich ist das, wie die 2 Gassi gehen, auch das Ziel fuer Pan.. Wenn der jetzt wieder 1-3x die Woche wirklich gearbeitet wird auf dem Platz, dann duerfte es bei ihm mit Freilauf hier in der Gegend auch wieder machbar sein ;)

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