Leine.... das Ende aller Glückseligkeit?

  • Harvey/Morris: Ich würde mir die Zeit auch immer wieder nehmen und mir den Aufwand machen, damit mein Hund frei laufen kann. Hier ist aber nun mal auch ein Ballungsgebiet mit vielen uneinsichtigen Ecken und Winkeln. Die Kaninchen sitzen hier abends keine 3 Meter von der Haustür entfernt. Das man da mit einem Hardcore-Jäger deutlich mehr zu tun hat, als mit meiner Bewegungsreiz-Sichtjagt-Bernerin ist mir halt bewusst und entsprechend habe ich Verständnis für die Leute, die die Zeit usw. nicht haben.
    Heißt ja nicht, dass ich mir selbst die Mühe ggf. nicht machen würde.

  • Zitat

    Also Terrier offline laufen zu lassen ist eigentlich kein Hexenwerk, man muss etwas mehr aufpassen vllt., zwischendurch sicherheitshalber mal anleinen wenn man die typische Terrierpfote sieht, aber ansonsten. :/

    Ich wollte mich jetzt auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
    Denn mein Mops ist vielleicht ein totaler Sturkopf plus kurzer Aufmerksamkeitsspanne (will to please? ist ihm wurscht :D ), aber sonst leicht händelbar.
    Daher ist es bestimmt schwieriger einen JRT zu erziehen.
    Aber es gar nicht versuchen ist traurig...

  • Zitat


    Weil der Hund zu schwierig ist oder du zu faul um mit ihm zu arbeiten?

    Weil er vor ein paar Wochen 6-jährig zu uns aus Spanien kam und offenbar noch nie draußen war (von Leinenführigkeit ganz zu schweigen - wir arbeiten täglich daran das er nicht Dampflok, er wiegt 30kg, spielt und uns in die Leine knallt und zieht ohne Ende). Hinzu kommt das er ein extremer Jäger ist, auch auf Spur/Geruch und anderen Hunden gegenüber nicht ganz so einfach. Wir glauben einfach, dass er nicht mehr so abrufbar wird, dass er auch bei Ablenkung oder Fährte hört. (Im eigenen Garten klappt das jedoch gut.)
    Vielleicht überrascht er uns ja noch, momentan sieht es aber u.a. aufgrund des Jagdverhaltens anders aus und inwieweit man bei einem 6 jährigen Rüden den Jagdtrieb noch zuverlässig kontrollieren kann wird sich zeigen.

  • Wenn ich das so lese tuen mir manche Besitzer unheimlich leid.
    Ich habe eine tierische Abneigung gegen Leinen :ops: . Ich verheddere mich oder den Hund darin, muss jedesmal warten wenn geschnüffelt wird ich glaube ich würde die Krise bekommen.
    Die Aversion geht soweit dass ich mir in der Stadt oder dichterem Vorort niemals einen Hund halten würde.
    Vielleicht bin ich da auch ein bisschen verrückt. Aber MICH würde das unheimlich einschränken, ich glaube der Hund könnte sich weitaus besser damit arrangieren :ops: :smile: .
    Und Gottlob hatte ich immer Glück. Meine Terrierdame setzt sich bei einem wegüberquerenden Kaninchen zum pinkeln hin, die Rehe vor meiner Tür kennen die Kleine und grasen friedlich weiter und mein Hund gesellt sich zu ihnen.
    Hier lebt irgendwie alles friedlich nebeneinander. Also läuft sie zu 99 % frei.
    Auch unsere Schäferhunde und selbst der Husky-Mix liefen immer frei. Ich hattte wohl immer ziemliches Glück.

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    Das kommt wohl wirklich auf den Standpunkt des Betrachters an. Für mich wäre kein Training der Welt so nervig wie einen Hund dauerhaft an der Leine zu haben. Ist es nicht weniger zeitaufwendig, 20 Minuten zu üben und dafür in einer Stunde Freilauf einen ausgelaufenen und zufriedenen Hund zu haben als drei Stunden im Schrittempo an der Leine mit ihm durch die Gegend zu laufen? Wie lange muss ein gesunder, junger Hund eigentlich an der Leine laufen, um sein Bewegungsbedürfnis zu befriedigen? Die Züchterin meiner Setter war der Überzeugung, dass man einen Hund mit Leinenspaziergängen, egal wie lange sie dauern, niemals bewegungsmäßig auslasten könne.

    Angeleint neben dem Rad laufen oder skaten lastet meinen Rüden sehr gut aus ;) .

    Vom Handy

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    Weil er vor ein paar Wochen 6-jährig zu uns aus Spanien kam und offenbar noch nie draußen war (von Leinenführigkeit ganz zu schweigen - wir arbeiten täglich daran das er nicht Dampflok, er wiegt 30kg, spielt und uns in die Leine knallt und zieht ohne Ende). Hinzu kommt das er ein extremer Jäger ist, auch auf Spur/Geruch und anderen Hunden gegenüber nicht ganz so einfach. Wir glauben einfach, dass er nicht mehr so abrufbar wird, dass er auch bei Ablenkung oder Fährte hört. (Im eigenen Garten klappt das jedoch gut.)
    Vielleicht überrascht er uns ja noch, momentan sieht es aber u.a. aufgrund des Jagdverhaltens anders aus und inwieweit man bei einem 6 jährigen Rüden den Jagdtrieb noch zuverlässig kontrollieren kann wird sich zeigen.


    Die Situation kenne ich so in etwa von uns. Es wird wahrscheinlich auch bei euch ein sehr hartes Stück Arbeit, ist aber durchaus machbar. Ein großes Problem waren bei uns am Anfang die ganzen Außenreize, die unserem Hund noch fremd waren und ihn so dermaßen abgelenkt haben, dass an Training fast garnicht zu denken war. Ich war auch der festen Überzeugung, dass es niemals würde Freilauf geben können. Aber die Zeit bringt's (ich rede aber hier leider nicht von Wochen). Sobald sich Dein Hund eingelebt hat und die neuen Eindrücke verarbeitet hat geht es mit Sicherheit aufwärts. Ich kann Dir nur den Tipp geben nicht zuviel zu erwarten, das war nämlich immer mein größter Fehler (angestiftet durch andere Hundehalter und Hundetrainer). Je mehr man sich von den Erwartungen löst, umso mehr Ruhe kommt rein und das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend, auch wenn man wahrscheinlich niemals den immer perfekt hörenden Hund hat.


    Das Rumgehacke auf anderen Forenmitgliedern, die nicht so denken wie man selbst, ist wirklich lächerlich. Wäre das hier ein Thema nach dem Motto "Hilfe!!! Mein Hund ist beim Freilauf in ein Auto geprescht und es gab Tote" würde hier was ganz anderes gebacken sein. Die entsprechenden Kommentare würden aber höchstwahrscheinlich von den gleichen Usern kommen.

    Natürlich ist es schöner, wenn ein Hund seine Freiheit genießen darf. Aber wenn es ernsthafte andere Baustellen gibt, dann ist Freilauf die letzte an der ich arbeiten würde. Ich verstehe wirklich nicht warum sich hier einige anmaßen von Faulheit zu reden, obwohl einem die jeweiligen persönlichen Situationen garnicht bekannt sind. Traurigerweise werden einfach Tatsachen unterstellt wie es gerade ins Bild passt. Niemand sollte vergessen, dass Tierhaltung niemals artgerecht ist und jeder irgendetwas falsch macht. Vielleicht sollten sich einige wirklich mal Gedanken machen, ob sie aufgrund kompletter Unfehlbarkeit, wirklich dazu berechtigt sind so abwertend über andere zu urteilen, wie hier wiedermal geschehen.

  • Zitat

    Bitte nicht immer diese Hund/Kind Gleichsetzungen...

    Einen jagenden Hund leint man nicht nur zuletzt deswegen an, weil er im Jagdrausch unters Auto kommen kann, sondern weil er damit Leben gefährdet. Das Leben von Wildtieren UND von anderen Menschen. Mich wundert es, dass es da überhaupt Grund gibt zu diskutieren.

    Wenn man meint, dass man den jagenden Hund nicht kontrollieren kann, gehört der sehr wohl und auf jeden Fall an die Leine. Aus. Mehr muss man dazu nicht sagen.

    Danke dir!
    Wenn ich hier lese "dann fahr mit deinem Hund doch in die Botanik" dann kann ich als Besitzer von Vollblutjägern doch nur lachen. Ich bin jeden Tag kilometerweit von der nächsten Straße entfernt Gassi & trotzdem laufen die Hunde nicht frei, denn es geht nicht nur um die Sicherheit meiner Hunde sondern um das Leben der Wildtiere.
    Ich kann doch nicht ohne Rücksicht einfach meine Hunde ableinen und sie mal eine Runde jagen lassen, schließlich können sie gerade nicht unters Auto kommen oder andere Menschen verletzen.
    Meine Hunde sind Vollblutjäger, die interessiert es nicht ob ich ihnen sage "Das hier ist angeblich Wildarmes Gebiet", so etwas gibt es nicht. Meine Hunde wittern jedes Wild auf 100te Meter Entfernung & nehmen jede noch so kleine Bewegung wahr.
    Und JA, ich trainiere mit meinen Hunde den Rückruf, sie sind auf dem Hundeplatz absolute Vorzeigehunde, aber sobald sie in der Natur sind ist das Hundehirn abgeschaltet, da gibt es nur eins, JAGEN, denn dafür wurden sie gezüchtet.
    Da brauche ich auch nicht mit Alternativbeschäftigung usw. kommen, meine Emma lässt sich damit zumindest teilweise begeistern, aber nur solange sie weder etwas riecht noch etwas sieht. Denn dann ist es vorbei.
    Und dann so schöne Sätze wie " auf übersichtlichen Grünflächen", so naiv war ich Anfangs auch mehrfach, eine riesige Wiese weitab von der Zivilisation, juhu hier kann man die Hunde laufen lassen, das Gas ist auch nur ein paar Zentimeter hoch . . . . tja, die Hunde haben ca. 2min gespielt dann sind sie über einen Hasen gestolpert, die Hunde waren 15min weg, gesamtes Training war damit für den eigentlich wieder auf Null gesetzt.
    Wir trainieren weiter & wir waren z.b. gerade in Zeeland im Urlaub, dort konnte Emma am Strand sogar frei laufen der war gefühlte 1km breit, aber Lotte leider nicht, sie hat sofort kapiert dass die Hasen in den Dünen wohnen . . . !
    Klar fände ich es schön wenn die zwei öfter gemeinsam auf in Feld und Wald rennen könnten, aber ganz ehrlich, wir sind täglich 3-4 Stunden in der Natur, sie dürfen so lange schnüffeln und Hund sein wie sie wollen, sie haben einen Garten und wir haben eine eingezäuntes Grundstück wo sie zusätzlich 2-3 Mal die Woche toben können.
    Die Zwei sind wundervolle Hunde von Art und Wesen, ich habe vorher gewusst was ich mir ins Haus hole, wenn der einzige "Fehler" an meinen Hunde der immense Jagdtrieb ist, dann habe ich keinerlei Probleme damit & meine Hunde machen damit auch durchaus keinen unglücklichen Eindruck.
    Meine Hunde gehen mit Fahrrad & Inliner fahren, auf den Hundeplatz, auf die Freilauffäche, täglich 3-4 Stunden Gassi mit Schnüffeln usw. und sind nahezu 24 Stunden mit uns zusammen. Zusätzlich haben sie ein Haus mit großem Garten zur Verfügung, ich glaube kaum dass sie ein schlechtes Leben führen.
    Sicherheit geht vor! Wer nicht hört, bleibt an der Leine, FERTIG. Wir trainieren gerne weiter, aber ich kann auch damit leben wenn es eben so ist wie es ist & meine Hund zum Glück auch.

  • Niemand hat hier Leute verurteilt, die viel Arbeit und Mühe in die Erziehung ihres Hundes stecken, ganz im Gegenteil! Also bitte da nichts unterstellen. Und bei dem Ratschlag mit der Botanik ging es nicht um einen jagdtriebigen Hund, sondern um die Angst, dass der abgeleinte Hund umgehend überfahren würde.

    Die Frage war, ob Freilauf einem Hund ein Plus an Lebensqualität verschafft, nicht ob ein unkontrolliert jagender Hund an die Leine gehört. ;)

  • Zitat

    Die Frage war, ob Freilauf einem Hund ein Plus an Lebensqualität verschafft, nicht ob ein unkontrolliert jagender Hund an die Leine gehört. ;)

    ...was sich ja mit dem gesunden Menschenverstand, den ich jedem Teilnehmer hier mal grob unterstellen möchte, von selbst beantwortet.

    Natürlich gehört ein Hund, der aufgrund äußerer Umstände, Vergangenheit oder falscher/fehlender Erziehung im Freilauf nicht hört und somit eine Gefahr für sich und Andere (sowohl Menschen als auch Hunde und andere Tiere) darstellt, an die Leine! Vielleicht mag es auch Hunde geben, die aufgrund der genannten Faktoren tatächlich nie frei laufen können (wobei dann wohl oft eher einfach die falsche Umgebung / das falsche Lebensumfeld für diesen Hund vorliegt) - in einem extrem wildreichen Gebiet dürfte meine Hündin vermutlich auch nicht auf dem Stand frei laufen, den sie jetzt hier aus der eher wildarmen Umgebung gewohnt ist und auf deren "Standard" wir auch trainiert haben.

    Problematisch finde ich, genau wie viele Andere, diese übermäßige Angst, die vermutlich in den meisten Fällen auch völlig unbegründet ist, es könnte irgendwann irgendwie irgendwas passieren. Diese Risiken kann man durch Erziehung, Auswahl des Freilaufgebiets und auch ein gewisses Maß an Vertrauen minimieren. Ein Hund kann sich übrigens auch an der Leine verletzen, sei es, dass er fürchterlich in die Schlepp scheppert und sich überschlägt, oder dass er blöd in ein Hasenloch tritt und sich ein Bein bricht. Alle Riskiken KANN man nicht ausschließen - und ein gewisses Maß an Freiheit, welche nunmal FÜR MICH zur Lebensqualität des Hundes unabdinglich ist, hat nunmal auch immer mit kleinerem oder größerem Risiko zutun.
    Was nicht heißt, dass ich befürworte, einen nicht abrufbaren Hund direkt neben einer Straße in reh-bevölkertem Gebiet einfach mal so laufen zu lassen und zu schauen, was passiert!
    Und das soll ebenfalls nicht heißen, dass nur Hunde frei laufen dürfen, die 101% perfekt hören, null Jagdtrieb haben und sowieso nur trübe nebenher laufen. Sonst würde vermutlich kaum noch ein Hund jemals Freilauf bekommen.

    Ein gesundes Mittelmaß muss her!

  • Zitat


    Weil der Hund zu schwierig ist oder du zu faul um mit ihm zu arbeiten?


    Ganz ehrlich, hieraus lese ich eine klare negative Unterstellung. Oder kann man aus dem Post von Daruma herauslesen wieviel Arbeit sie in ihren Hund investiert oder auch nicht?

    Wenn es in diesen Thread tatsächlich noch darum gehen würde, ob es für einen Hund mehr Lebensqualität bedeutet wenn er frei laufen darf und nicht um Begrenzung eines unkontrolliert jagenden Hundes, dann würden doch solche negativen und verurteilenden Posts garnicht kommen. Die meisten haben scheinbar eben doch nicht verstanden worum es geht.

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