Anschaffung eines Hundes, wann ist am besten?

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich habe hier im Forum schon seit längerer Zeit mitverfolgt. da wir nun ein Hund haben wollen, melde ich mich hier an und habe so unendlich viele Fragen :D


    Erste wichtige Frage ist nun, welcher Zeitpunkt wäre richtig für uns. ;)


    wir haben uns für einen glatthaarigen Groß Elo entschieden. ich habe schon zwei Züchter gefunden. der eine gefällt es mir besonders und die Hündin ist trächtig und erwartet ihr Nachwuchs Anfang Januar. und der andere hat eine Hündin, die erst im Ende Januar läufig wird und dann evtl. ein Nachwuchs im März/April wird erwartet.


    Wir haben 3 Kinder, im Alter von 6 Jahren bis 21 Monaten. Daher meine Nickname ;)
    da wir alle Naturliebhaber sind, und sehr gerne draussen gehen. zB. im Winter Ski fahren, im Frühjahr/Sommer wandern, im Hochsommer die Zeit am See verbringen usw.
    und da ein Welpe 1 Jahr lang die Erziehung braucht, habe ich so ausgerechnet dass ein Welpe im März für uns am besten wäre, denn bis zum Januar 2015 ist er dann schon 1 Jahr alt. und hat seine Pubertät hinter sich und wir können im Winter 2015 ruhig skifahren (im Tal natürlich, und nicht auf die Skipiste ;) ) und im März ist noch kühl bei uns in Südbayern und da habe ich besser was die Stubenreinheitstraining angeht und im Sommer dann ist der Welpe schon halbes Jahr alt und kann draußen länger aufbleiben bzw. längerer Gassi. und im Sommer wenn am See habe ich weniger Stress. weil ich ja auch noch auf den Kleinen aufpassen muss.
    mein Mann meint jedoch, dass ihn ein Welpe erst im Juni/Juli lieber ist wegen der Umzug. Wir suchen schon seit 4 Monaten nach einem Eigentum und können bis jetzt nichts finden sodass wir nun entschieden haben, erstmal in einem Miethaus umzuziehen. und da wir nicht wissen wann wir umziehen werden, wollte mein Mann ein Welpe im Juni.
    es kann sein dass wir im Januar ein Haus finden und dann schon im März umziehen können bevor der Welpe da ist.
    Oder der Umzug findet erst im Sommer statt und zwar mit Welpen.
    Das möchte mein Mann nicht, da er ein Hund nicht gern in der Wohnung halten möchte. Wir haben 4 Zimmer Wohnung. die Kinder schlafen in einem Zimmer. und das Wohnzimmer ist groß und da haben wir eine Spielecke für die Kids. und im Arbeitszimmer können wir ein Schlafplatz für den Hund einrichten. Da kann er zurückziehen wenn er seine Ruhe braucht.
    und ein Welpe im Juni möchte ich irgendwie nicht aufgrund Erziehungsdauer. d.h. im Winter 2015 ist er noch nicht erwachsen. und im Sommer wo Sommerferien ist, habe ich drei Kinder am Hals und dazu ein Welpe, der noch stubenrein werden muss.


    Ich würde mich auf eure Meinungen freuen und wie ihr das seht. Ist mein Bedenken berechtigt oder ich mache mir da zuviel Gedanken?

  • Ich würde wohl eher noch warten. Und es klingt irgendwie bei dir sehr... optimistisch durchgeplant. Nur mal so als Gedanken: wenn der Hund nun nicht seine Ruhe im Arbeitszimmer haben will, sondern lieber die Spielsachen im Wohnzimmer zerkaut? (was für einen Junghund sehr wahrscheinlich ist). Dann: ein Hund ist mit rund einem Jahr nicht erwachsen, sondern mittendrin im erwachsen-werden. Große Rassen sind genau dann mitten in der "Pubertät" angekommen, nicht "fertig". Darf der Hund mit auf die Skipiste, mit an den See? Oft sind Hunde an solchen Orten verboten. Vor allem große "wilde" (da recht junge Hunde, rechne da ruhig mal mindestens mit, bis der Hund zumindest 3-4 Jahre alt ist :D ). Ist der Hund in eurer angedachten Mietwohnung erlaubt?
    Nicht falsch verstehen, es klingt nur so durchgeplant und ich fürchte, die wenigsten Hunde werden sich an deinen Zeitplan halten =)

  • Kann mich da meiner Vorposterin nur anschließen. Prinzipiell klingt deine Planung jetzt nicht schlecht. Aber ich musste leider am eigenen Leib feststellen "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt". :D


    Wenn der Welpe erstmal da ist, wird es schwieriger eine Wohnung/ein Haus zur Miete zu finden. Viele Vermieter sind ja leider schon bei drei Kindern "abgeschreckt", dann noch ein Hund, ausgerechnet noch ein noch unerzogener Welpe, der womöglich in zwei Monaten die ganze Bude auseinander nehmen könnte ... (ich hab leider diese Erfahrung gemacht - viele Vermieter denken so, manche auch nicht zu Unrecht).


    Dann die Sache mit den Ausflügen, wie Lucy_Lou schon schrieb. Darf der Hund überall mit hin? An Stränden sind Hunde eigentlich nicht erlaubt, außer es sind Hundestrände.


    Deswegen ... an sich hast du schon sehr viel bedacht. Aber du musst dir halt einige Dinge vor Augen halten, die müssen dir klar sein, jetzt schon. Was ist, wenn die Erziehung mit dem Hund nicht so funktioniert, wie geplant - man kann ihn nur mit Leine laufen lassen, weil er nicht hört oder Menschen könnten Angst vor ihm haben, weil er ja kein kleiner Hund ist, sondern eine gewisse Größe erreicht... usw. Alles mal zumindest kurz bedenken und wenn man sich sicher ist, man kriegt solche Probleme in den Griff oder sie sind nicht schlimm, weil man Plan B oder C noch hat, dann ist alles ok.


    Einfach mal ein paar Eventualitäten durchgehen und schauen. :)

  • Hallo Rasselbande,


    meine Erinnerungen an die Welpenzeit sind ganz frisch, ich habe sie nämlich gerade hinter mir.


    1. Ein Welpe zieht sich weder zurück, noch kannst du ihn alleine im Arbeitszimmer schlafen lassen. Ein Welpe folgt seinen Instinkten. Das bedeutet: dicht bei euch zu bleiben, weil er instinktiv weiß, dass er alleine nicht überleben könnte. Wenn du ihn separierst, wird er also alles tun, um diese für ihn lebensnotwendige Nähe wieder herzustellen. Konkret bedeutet das Krach oder, wenn es nicht funktioniert, Stressabbau durch Ablenkung (z.B. durch Knabbern, Zerstören etc.)


    2. Ein Welpe entdeckt, ähnlich wie ein Kind, indem er alles in sein kleines Maul nimmt. Er testet auf fressbar, ungenießbar, Konsistenz, Geschmack etc. Ein Arbeitszimmer mit Ordnern, Büchern und Kabeln, in dem er alleine ist, ist also denkbar ungeeignet.


    3. Ein Welpe weiß nicht, wann er Ruhe braucht. Das musst du ihm beibringen - ebenfalls mit viel Ruhe und Geduld. Ebenso weiß ein Welpe nicht, wie Alleinsein funktioniert. Das muss aufgebaut werden. Minutenweise, wenn du Pech hast, über einen ziemlich langen Zeitraum.


    4. Ein Welpe weiß ebenfalls nicht, wie er die Wirkung seiner Zähne einzuschätzen hat. Er muss den Umgang (Beißhemmung) lernen, er muss den Unterschied zwischen dem Fell seiner Artgenossen und empfindlicher Menschenhaut verinnerlichen. Mit drei kleinen Kindern im Umfeld stelle ich mir das sehr anstrengend vor. Denk zudem daran, dass dein Welpe "Nein, Aus, Hier" nicht kennt. Auch das musst du ihm beibringen und es dauert.


    5. Als Welpe lässt sich ein Hund vieles gefallen, aber beginnt spätestens, wenn er erwachsen wird, Grenzen zu setzen. Was deine Kinder noch vor ein paar Monaten mit deinem Hund anstellen durften, wird er in der Pubertät u.U. sanktionieren (und das kann unangenehm werden). Wenn du nicht darauf achtest, dass die Grenzen deines Welpen gewahrt werden, wird er mit Pech im erwachsenen Alter das werden, was fälschlicherweise als "linkisch" bezeichnet wird.


    6. Hunde sind Rudeltiere und hochsoziale Wesen. Sie sind mit wenigen Ausnahmen nicht dazu geschaffen, alleine und separiert im Garten zu leben.


    Du musst dir darüber klar werden, dass du dir mit einem Welpen ein Wesen ins Haus holst, dass mindestens so anspruchsvoll sein kann, wie ein weiteres Baby, und du musst dir darüber klar werden, dass ein ruhiger, unkomplizierter und gut gehorchender Hund eine Menge Arbeit bedeutet.


    An eurer Stelle würde ich von einem Welpen absehen und mich nach einem erwachsenen Hund umsehen, der aus dem Gröbsten raus und kalkulierbarer ist.

  • Es wurde schon viel gesagt, aber ein Aspekt scheint mir absolut nicht unwichtig:


    Ihr plant den Umzug in ein Haus, das ihr noch gar nicht habt. ICH würde zuerst einmal dieses Projekt abschliessen und zusehen, dass das neue Haus eingerichtet und organisiert ist. DANN würde ich mich nach einem Hund umsehen - und wie vorher schon gesagt: Eher nicht nach einem Welpen, sondern nach einem "fertigen" Hund, der schon ein bisschen was kennengelernt hat.


    Wenn ihr jetzt einen Welpen übernehmt, kommt der in eine Wohnung. In ein paar Monaten muss der kleine sich dann wieder an eine neue Umgebung und neue Lebensumstände anpassen - und hat dazu noch das Umzugschaos. Glaubst Du wirklich, dass während der Umzugs- und Einrichtungsphase in ein neues Haus Zeit genug für Kinder UND Welpen bleibt?


    Tut euch selbst den Gefallen und wartet ab - sonst ist eine Katastrophe vorprogrammiert....


    Gruss
    Gudrun


  • :gut:
    bestens zusammengefasst!


    Die meisten Hunde und vor allem WELPEN sind nicht ansatzweise so 'genügsam', wie ihr euch das im Moment vorzustellen scheint ;) Ich finde es aber toll, dass ihr euch so viele Gedanken macht und euch informiert!! :gut:


    Aus meiner eigener Erfahrung würde ich übrigens keinen Welpen mehr im Winter nehmen (außer seeehr bepelzte), weil das Stubenreinheitstraining bei vielen 'Sommerwelpen' aus meiner Bekanntschaft/Familie/HS erfolgreicher verlaufen ist als bei 'Winterwelpen' (Schnee/Kälte äußerst hinderlich für entspannen beim Geschäft/Pipi draußen) wie meiner kleinen und ihren ehemaligen Welpengruppenkumpananen. Natürlich hängt das von vielen Faktoren ab (u.a. Größe), aber für mich wäre das durchaus Teil der Überlegung.

  • Zitat

    und da ein Welpe 1 Jahr lang die Erziehung braucht, habe ich so ausgerechnet dass ein Welpe im März für uns am besten wäre, denn bis zum Januar 2015 ist er dann schon 1 Jahr alt. und hat seine Pubertät hinter sich und wir können im Winter 2015 ruhig skifahren


    Nur 1 Jahr Erziehung und mit einem Jahr ist der Hund aus der Pubertät raus und erwachsen?
    Find ich klasse! Das musst du jetzt nurnoch meiner Hündin und x anderen Hunden erklären, die ich so kenne.
    Dann müsste ich ja eigentlich seit 2 Jahren FERTIG sein mit Erziehen!


    Scherz beiseite: ein Hund ist nicht mit Punkt einem Jahr "fertig". Richtig erwachsen und raus aus allem sind die meisten Hunde mit 2-3, manche früher, manche später.
    Pubertäre Phasen gibt es immer wieder und jeder Hund entwickelt sich anders und hat andere stärken und Schwächen. Ich hab selbst erlebt dass auch ein Hund mit 2 Jahren noch blöde Phasen haben kann, wo nix geht.


    Was macht ihr, wenn der Hund das Alleinbleiben nicht gut lernt? Bei so ner großen Familie ist das Üben gar nicht mal so einfach.
    Oder wenn der Charakter sich anders entwickelt und das mit dem Skiurlaub nicht so einfach wird?


    Alles nur mal als Denkanstöße für "worst Case". Eure Gedanken sind schön, aber eventuell nicht ganz realistisch.


    Ich würde den Welpen auch nicht ins Arbeitszimmer verplanen. Ein Welpe will bei seinen Menschen sein, also im Wohnzimmer, anfangs auch im Schlafzimmer (was es auch erleichtert, nachts zu merken, wenn er mal raus muss).



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  • Ich würde warten,bis ihr im eigenen haus seit,macht vieles stressfreier( und Stress ist bei der Hundeerziehung überhaupt nicht gut)
    Zu bedenken gebe ich noch eins.
    Bei einem Welpen wirst du gefühlte 100 mal am Tag rausrennen zum Pipimachen.
    Und zwar unter Umständen sehr,sehr fix und spontan.
    Kannst du deine Kinder so oft alleine lassen?
    Fängt Welpi an zu schnüffeln bleibt keine Zeit mehr Hund und Kind unter den Arm zu packen und rauszurennen.
    Und: So ein Welpe braucht Zeit,der pinkelt nicht automatisch wenn er draussen ist. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern. Wenn du dann nervös auf der Stelle tripplest weil ein Kind alleine ist, dann pinkelt er erst recht nicht.


    Ich persönlich würde ein 21 Monate altes Kind keine halbe Stunde alleine lassen.
    Und das mehrmals am Tag.


    Und eine Hund lernt sein leben lang. Also erzieht man ihn auch ein Leben lang.............

  • Hi,


    1. Ihr könnt den Wurfzeitpunkt sowieso nicht bestimmen. Wenn es ein Welpe aus dieser Zucht sein soll, dann bestimmt der Züchter/die Hündin, wann es einen gibt, nicht ihr.


    2. Grundsätzlich würde ich mir schon ein paar Gedanken zur Hundehaltung machen.
    Einerseits möchtet ihr einen Hund, der sich in euren Alltag einfügt. ein Alltag, der an den Hund extrem hohe Ansprüche stellt! 3 Kinder, Lärm, viel Leben, viele Besucher, er soll mit an den See (noch mehr Leute), soll mit euch wandern und Skitouren machen - ich nehme an, frei laufend, immer folgend und immer abrufbar...? Also braucht ihr einen sehr menschenbezogenen, freundlichen und leichtführigen Hund. Und genau dieses Tier soll dann im Garten oder Zwinger leben??
    Das passt überhaupt gar nicht zusammen. Ich würde mich ernstlich wundern, wenn der Züchter in eine solche Haltung einen Hund abgeben würde, so er denn davon weiß. Ich würde es nicht tun.

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