"Ist das ein Rüde?" - sinnvolle Antwort?

  • Zitat

    Es ging ja nicht um verträglich oder unverträglich sondern um das Geschlecht des Hundes.

    Eigentlich schon oder, denn irgendwelche Hunde sind bei einem bestimmtem Hundegeschlecht dann unverträglich! ;)

    Ich lebe in einer Großstadt und da habe ich überwiegend nur wenige Meter, um den Gegenüber einzuschätzen und ehrlich mir ist das Geschlecht egal, weil ich einfach mit meinen Hunden spazieren gehen will und ..... Leinenkontakt ist dann nicht erwünscht, Spielchen nicht und auch kein frei auf uns zulaufender "Tunixhund". Wenn mir manche Hunde nicht koscher sind, wechsel ich die Straßenseite oder blocke die ab, denn oh Wunder es gibt auch noch Hunde die einfach nur defensiv und nicht geschlechtsabhängig aggressiv durchs Leben laufen. :p

    Ich stelle mir das gerade im Auslaufgebiet Grunewald vor, denn da sind wir regelmäßig, da wo hunderte Hunde rumlaufen und jetzt jeder dritte HH von weitem brüllen würde........... "IST DAS EIN RÜDE?", ne der kann gleich wegbleiben, denn dort interessiert das Niemanden und alle Hunde laufen dort frei rum. Obwohl halt, doch ca. 3 mal wurde ich wegen Rowdys Geschlecht angesprochen, doch wie erwähnt können die mit dem Begriff "Rüdin" nichts anfangen. :D

    LG Sabine

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    Eigentlich schon oder, denn irgendwelche Hunde sind bei einem bestimmtem Hundegeschlecht dann unverträglich! ;)


    LG Sabine

    Ich hatte es darauf bezogen, dass du geschrieben hättest du siehst ob der entgegenkommende verträglich ist oder auch nicht.

    Mir hätt das nix genutzt denn Dana war es Wurscht ob die andere Hündin verträglich war oder nicht. Sie fand alle Hündinnen scheiße . Und deshalb hab ich lieber von weitem gefragt.


    Mit meinem jetzigen ist es mir auch egal, und ich frag eigentlich auch nicht. Anton ist eigentlich mit allen verträglich. Wenn ich gefragt werden geb ich aber höflich eine Antwort.

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    Unaufgefordert anderen, dir unbekannten Menschen " eine Chance zu geben, sich besser zu informieren" und dieses Informieren gleich selbst zu übernehmen, ist für mein Empfinden arrogant belehrend. Da gibt es keine beste Variante.

    Ich treffe beim Gassi viele Leute und habe mit ihnen viele Gespräche... und dabei erfahre ich hin und wieder etwas, was ich nicht wusste, was interessant ist, wo ich mich schlauer machen möchte oder wo mir ein Hinweis hilfreich ist. Das passiert nicht jedes Mal durch meine direkte Aufforderung und ist selten arrogant belehrend. Das ist ganz einfach Austausch.
    Wenn jemand auf die Frage "Ist das ein Rüde?" und mein Bejahen seinen Hund mit kurzer Leine ins Unterholz und an uns vorbei zerrt ... na ja, dann findet ziemlich sicher kein Austausch statt. Es gibt aber, zum Glück, auch andere Situationen, die mit der Frage anfangen.

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    Meine Rüden sind nicht grundsaetzlich aggressiv zu fremden Rüden. Die gehen nicht und machen wen platt. Ich würd die als wirklich verträglich bezeichnen. Aber erwachsene Rüden spielen nun mal nicht mit einer Zufallsbekanntschaft im Wald. Eigentlich ist das nur ein gegenseitiges Abchecken und je nach Gegenüber läuft das halt ruhig oder nicht. Ich finde solche Begegnungen für meine Hunde nicht wirklich wertvoll. Ja, es ist schön wenn sie damit umgehen können und ich vermeide das auch nicht um jeden Preis. Was ich aber möglichst vermeiden will, ist Stress mit den Besitzern. Das kommt nämlich immer wieder mal vor. Da ist ein völlig respektloser Jungrüde... will womöglich aufreiten oder sonst was. Der bekommt auf den Deckel und Frauchen kreischt hysterisch los. Sowas versaut mir den Tag und deshalb bin ich vorsichtig.

    Kann mich Ellen nur anschließen!! Danke!
    Und ganz davon ab... sind meine zu zweit. Nehmen die einen kleineren, intakten Rüden in die Mitte und der sagt einen blöden Ton *ich knurr hier mal weil irgendwie passt mir das nicht*, dann hab ich weniger als eine Sekunde, bis bei denen die Lunte zu Ende ist. Das will garantiert keiner!! Es würde sicher kein Blut fließen, aber eben - der Herzinfarkt bei den Leuten, die sch**-Erfahrung für den anderen Hund... nenenene.
    Grüßle
    Silvia

  • Zitat

    Ich treffe beim Gassi viele Leute und habe mit ihnen viele Gespräche... und dabei erfahre ich hin und wieder etwas, was ich nicht wusste, was interessant ist, wo ich mich schlauer machen möchte oder wo mir ein Hinweis hilfreich ist. Das passiert nicht jedes Mal durch meine direkte Aufforderung und ist selten arrogant belehrend. Das ist ganz einfach Austausch.
    Wenn jemand auf die Frage "Ist das ein Rüde?" und mein Bejahen seinen Hund mit kurzer Leine ins Unterholz und an uns vorbei zerrt ... na ja, dann findet ziemlich sicher kein Austausch statt. Es gibt aber, zum Glück, auch andere Situationen, die mit der Frage anfangen.


    Deinem ersten Post entnahm ich nicht, dass du einen konstruktiven Dialog führen willst, sondern dass du den Leuten etwas beibringen willst. Etwas, von dem du glaubst, dass absolut richtig ist. Ist es aber in meinen Augen und wie du lesen kannst auch einiger anderer User nicht. Es gibt durchaus Rüden, die auf jeden intakten Rüden einkloppen. Bleibst du bei deinem Vorhaben oder kannst du dir vorstellen, dass das, was du selbst nicht beobachtet hast, dennoch möglich ist? Immerhin hat ja so ziemlich jeder, der dir das zuruft, seine eigenen Erfahrungen. Und da finde ich es schon etwas überheblich, davon auszugehen, dass diese Leute ihre Erfahrungen nicht korrekt gedeutet haben ;) .

  • Zitat

    (...) Bleibst du bei deinem Vorhaben oder kannst du dir vorstellen, dass das, was du selbst nicht beobachtet hast, dennoch möglich ist? (...)

    Yep, exakt. Genau das ist hier passiert. Ich habe aus meiner eigenen Erfahrung auf objektive Realität geschlossen (erstmal nicht verwerflich, geht ja zunächst gar nicht anders) und habe - in einer gewissen Naivität - die Frage zu salopp formuliert, um besonders achtsam zu klingen. Das tut mir leid, denn tatsächlich hat das Thema einen Hintergrund, den ich für interessant halte.

    Zitat

    (...) Es gibt durchaus Rüden, die auf jeden intakten Rüden einkloppen. (...)


    Ja, das lese ich hier auch.
    Praktische Erfahrung von vielen HH ist da wohl ganz klar.
    Wenn ich in 16 Jahren Hundehaltung aber komplett in einer Erlebniswelt stressfrei und ohne größere Zweifel zurecht kam, in der das Thema Geschlecht keine große Rolle spielte, dann ist das doch aber zumindest bemerkenswert.

    Demnach meine Frage: Woran liegt das?
    Gibt es natürliche Gründe dafür?
    Der Wolf als Genlieferant hat keine Paarungskämpfe wie Hirsche. Die Position im Rudel wird durch ein paar tausend harmlose Alltagssituationen geklärt und nicht durch eine Kampfphase entschieden.
    Begegnen sich Wölfe, die keinen Rudelverband führen, ist das eine andere Situation. Aber warum sollte die Kombination Wolfsrüde/Wolfsrüde anders sein als die anderen möglichen Begegnungen? Konkurrenz um Raum und Futter hat ja nix mit Geschlecht zu tun. Ist die Aufgabe der Revierwahrung eher den Wolfsrüden als den Wölfinnen zugeteilt (wofür ja das Markieren beim Pinkeln spräche)?
    Und da Hunde keine Wölfe sind: Wenn es natürliche Wolfsfakten gibt, wie wirken die sich auf gegenwärtige Hundebefindlichkeiten aus?
    Ich glaube (kann es nicht wissen, da ich kynologisch nicht besonders fit bin), dass natürliche Ursachen diese Sache nicht komplett und befriedigend erklären können und vermute, dass kultürliche Gründe eine große Rolle spielen, denn wie gesagt: In meiner Erlebniswelt war das noch nie ein relevantes Thema.
    Wenn jemand mit seinem Hund, der - warum auch immer - aggressiv oder schutzbedürftig oder gestresst oder einfach irgendwie kontaktunwillig ist, an mir vorbei geht und die nahe Begegnung der Hunde verhindern mag, dann gehe ich natürlich darauf ein und bin froh, dass der andere HH mich und meinen Hund durch sein Verhalten vor eventuellem Stress bewahrt dadurch... nur frage ich mich, wie viel das mit dem Geschlecht zu tun hat.

    Ganz oft habe ich Folgendes erlebt:
    Andere/r HH: "Meiner ist immer aggressiv gegen alle Rüden."
    Ich: "Och, das sieht aber extrem freundlich und kontaktwillig aus. Ich hab da keine Angst."
    Es gibt eine erste Begegnung, die ist komplett unproblematisch.
    Es wird abgeleint und ein netter Kontakt, vielleicht sogar mit gutem Spiel, entsteht.
    Andere/r HH: "Das ist das erste Mal, das meiner mit einem Rüden kann! So was...!"
    (Mein jetziger Rüde ist erst 1/2 Jahr alt, aber die beiden vorherigen waren in dieser Hinsicht sehr ähnlich und ich glaube, der neue wird auch so. Daher habe ich den Verdacht, es könnte, zumindest zu einem bedeutenden Teil, an mir liegen. Das hieße aus der Haltung des Menschen resultiert zu einem großen Teil das Verhalten der Hunde in dieser Hinsicht.)

    Kann es sein, dass der Faktor Geschlecht stark überbewertet wird?
    Kann es sein, das auch bei Hunden ein Unterschied zwischen natürlich-allgemeinem und kultürlich-individuellem Geschlecht gibt (ähnlich wie Sex und Gender beim Menschen differenziert werden müssen) ?

    Ich bin ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass das so ist. Offenbar zu schnell und leichtfertig.
    Aber was steckt tatsächlich dahinter?

  • Zitat

    Kann es sein, dass der Faktor Geschlecht stark überbewertet wird?

    Ja. Meiner Erfahrung nach schon. Wenn Besitzer fragen, dann sind es oft Rüden, die kein gescheites Sozialverhalten haben. Bei Hündinnen benehmen die sich genausowenig adäquat, nur dass es da auf einer anderen Schiene ausgelebt wird (meist sofort ins Sexualverhalten fallen).

    Oder aber es geht um die bereits genannten Signale, die der Besitzer aussendet, damit Hund weiß: Jetzt rumpöbeln, jetzt entspannt bleiben.

    Ich hatte mal so eine Freilaufbegegnung an einer Ecke, da haben wir uns nicht gesehen, der andere Rüdenbesitzer und ich mit meinen Hunden. Die Hunde liefen quasi schon durcheinander, als wir uns überhaupt ansprechen konnten. Der Besitzer ganz hektisch: "Ist da ein unkastrierter Rüde dabei?" Ich habe gar nicht geantwortet, denn ich habe gesehen, dass seiner sehr unsicher war, aber ansonsten okay. Ich habe das Gespräch auf was anderes gelenkt (Was ist das denn für eine Rasse?) und bin dann langsam weiter. Als ich ging, sagte er: "Zum Glück waren das nur Hündinnen." Ich grinste und sagte ihm die Wahrheit und dass sein Hund doch ein gutes Verhalten zeigt.

    Warum er glaubte, dass sein Hund mit Rüden kann "durfte" ich später bei einer weiteren Begegnung erleben, bei der unsere Hunde keinen Freilauf hatten. Der Hund hatte an der Leine die pure Panik vor anderen Hunden. Und warum, war dann auch bald durch ein Gespräch klar: Dem Besitzer hatte ein Hundetrainer klar gemacht, dass sein Hund dominant sei und er sich durchsetzen müsse. Das Resultat war, dass Herrchen den Hund packte, umschmiss und so derb fixierte, dass der Todesschreie von sich ließ. Richtig übel... :/

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    (...) Warum er glaubte, dass sein Hund mit Rüden kann "durfte" ich später bei einer weiteren Begegnung erleben, bei der unsere Hunde keinen Freilauf hatten. Der Hund hatte an der Leine die pure Panik vor anderen Hunden. Und warum, war dann auch bald durch ein Gespräch klar: Dem Besitzer hatte ein Hundetrainer klar gemacht, dass sein Hund dominant sei und er sich durchsetzen müsse. Das Resultat war, dass Herrchen den Hund packte, umschmiss und so derb fixierte, dass der Todesschreie von sich ließ. Richtig übel... :/

    In Sachen Hundeerziehung gibt es hartnäckige Mythen, auf die die Leute Stein und Bein schwören, die daran glauben, denn ihre praktische Erfahrung bestätigt (vermeintlich) täglich die Richtigkeit. In den 70ern hätte eine große Mehrheit von HH in einem Forum (wenn es denn so was gegeben hätte) viele, echte, persönliche und absolut glaubwürdige Berichte gegeben von hunderprozentigen Strafmethoden mit zusammengerollter Zeitung oder vom Rangordnungszeichen des Fixierens auf dem Rücken. Heute lächeln wir über so was oder sind (zu Recht) erschrocken. Aber das war doch nicht, weil alle HH in den 70ern grausame und dumme Menschen waren, sondern weil die damalige verbreitete Meinung war, dass es halt so sei. Und die persönlichen Erfahrungen bestätigten die vermeintlich absolute Richtigkeit dieser Meinung immer wieder in ganz vielen Fällen.
    Deshalb finde ich es nicht nur theoretisch irgendwie ganz reizvoll, "Wahrheiten" genauer anzuschauen, sondern auch nötig - denn einen Mythos mit Erkenntnis abzulösen ist allermeistens eine Verbesserung.

    Ich sage nicht (wie ich zunächst ganz naiv einfach annahm), dass die Geschlechtersache ein solcher Mythos ist. Ich frage aber, ob sie (ganz oder zum Teil) einer sein könnte.
    Ich bezweifle nicht im geringsten die ganzen geschilderten persönlichen Erfahrungen. Jede individuelle Geschichte macht Sinn - natürlich!
    Woran ich zweifle (aufgrund meiner eigenen Erfahrung und dem, was mir so einfällt, wenn ich angestrengt nachdenke und nachlese) ist einfach nur, ob diese persönlichen Erfahrungen einer Meinung entwachsen könnten, die eben nicht einer absoluten Wahrheit entspricht
    ... ob eine vorherige Annahme über etwas "das halt so ist" die praktischen und persönlichen Erfahrungen beeinflusst (oder gar erst herstellt).

    Das, was mit der Frage "Ist das ein Rüde?" anfängt, kann eine spannendere Antwort ergeben als "Ja/Nein.". OK :lol: , vielleicht nicht in jeder konkreten Gassisituation - aber schon im Austausch, wie er z.B. hier im Forum möglich ist.

  • EDIT: Hmmm... man kann nicht mehr nachträglich Rechtschreibfehler oder verquere Satzkonstruktionen verbessern hier... muss ich mich erst dran gewöhnen. :ops:

    Bei dem einen Satz oben habe ich mit einem "nicht" genau das Gegenteilige gesagt, was ich wollte:

    Zitat

    Woran ich zweifle (...) ist einfach nur, ob diese persönlichen Erfahrungen einer Meinung entwachsen könnten, die eben nicht einer absoluten Wahrheit entspricht
    ... ob eine vorherige Annahme über etwas "das halt so ist" die praktischen und persönlichen Erfahrungen beeinflusst (oder gar erst herstellt).


    .. Natürlich meinte ich, dass ich daran zweifle, ob das so ist (nicht, ob das nicht so ist). :roll:

  • Ich sehe schon an der Reaktion der Hunde, ob mir ein Rüde entgegenkommt oder eine Hündin. Interessehalber frage ich manchmal aber auch nach, um meine Vermutung zu bestätigen.

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