Hund als Einzelperson halten - Erfahrungen

  • Huhu,
    ich misch mich mal kurz ein:


    Wie machen die Vollzeit-Berufstätigen das mit Hund? Nehmt ihr den Hund mit zur Arbeit oder habt ihr einen Sitter?
    Oder lasst ihr ihn allein und geht in der Mittagspause mit ihm Gassi?

  • Ich bin auch sozusagen "alleinerziehend", also lebe nur mit meinem Hund ohne Partner, Kinder oder Familie.


    Das geht sehr gut, man muss sich nur darüber im klaren sein, dass eben die gesamte Versorgung vom Hund an einem selbst hängt. Die größte Umstellung für mich bzw auch für meine Freunde war, dass ich abends eben nicht mehr so spontan und kurzfristig weggehen kann, denn es ist erst der Hund zu versorgen....
    Und wenn man weggeht und Hund zu Hause bleibt muss man eben alles vorher planen, also Gassi, füttern - kann ich jetzt mit einem guten gewissen weggehen.....


    Ich habe meinen Hund 3 Tage pro Woche in einem Hunde-"Kindergarten" ganztags. Das tut ihr gut und sie geht dort sehr gerne hin. Hat Kontakt zu anderen Hunden und ich denke, es ist gut, wenn wir uns dann eben auch mal nicht sehen. Wie schon geschrieben wurde, es wird sonst zu eng. Einen Tag pro Woche nehme ich sie mit ins Büro und ich finde das ausreichend. Es ist schon eher langweilig für sie im Büro und ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich das jeden Tag machen würde. Am 5. Tag bleibt sie vormittags zu Hause und ich arbeite nachmittags dann zu Hause oder meine Mutter kommt - ist das Highlight für den Hund, da wird sie stundenlang gekrault und bespielt :D .


    Die Betreuung tagsüber klappt mit ein bisschen Planung ganz gut, aber es macht trotzdem Arbeit und kostet Zeit und eben auch Geld. Wenn ich länger krank bin, also KH z.b. Könnte ich sie so lange in dem Hundekindergarten betreuen lassen. Da beruhigt es mich, dass sie eben alles kennt und nicht in eine fremde Umgebung kommen würde.


    Anstrengend fand ich nur die erste Zeit als wir das alleine bleiben noch nicht geübt hatten. Da musste meine Mutter kommen damit ich einkaufen gehen kann oder ich habe sie in meinem Büro so lange abgegeben. Wenn der Hund aber gut alleine bleiben kann, ist das dann wirklich eine Entlastung. Wobei ich das zeitlich nie ausreize und sie nie länger als 4 bzw 4,5 Stunden alleine lasse.

  • Zitat

    Huhu,
    ich misch mich mal kurz ein:


    Wie machen die Vollzeit-Berufstätigen das mit Hund? Nehmt ihr den Hund mit zur Arbeit oder habt ihr einen Sitter?
    Oder lasst ihr ihn allein und geht in der Mittagspause mit ihm Gassi?


    Meine drei sind alleine zu Hause und mittags lässt mein Papa sie kurz raus.
    Wäre das nicht möglich würde ich jemand anderes suchen, der das machen würde.


    Für meine ist es zu Hause am angenehmsten und dadurch dass sie zwischendurch raus kommen sehe ich da kein Problem.


    Also ich hab zwar meinen Papa im Haus wohnen, mehr als die Löserunde mittags kann er mir aber nicht abnehmen.
    Bin ich mal krank müssen sie mit weniger auskommen, sollte ich länger ausfallen habe ich Hunde Bekanntschaften wo sie unter kämen.


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  • Ich lebe allein mit einem großen Hund, der mit Artgenossen absolut unverträglich ist. Da wird es mit Unterstützung durch Nachbarn schon schwierig und Abgabe an andere Hundehalter ist schlichtweg unmöglich.


    Dennoch kommen Basko und ich schon 2 Jahre lang ganz gut gemeinsam durchs Leben. Er hat keine Probleme, alleine zu Hause zu bleiben, wenn ich arbeiten bin. Ich bin 7 Stunden außer Haus, habe mit keinem meiner bisherigen Hunde das Alleinebleiben geübt und alle 3 sind problemlos alleine geblieben und haben geschlafen :smile: . Das heißt, Zweithund Timmy was so gut wie nie alleine zu Hause, da Rocko ja bei ihm war. Ich hole mir allerdings auch immer erwachsene Hunde aus dem Tierschutz und keine Welpen oder Junghunde. Die haben ihre Sturm- und Drangzeit dann schon hinter sich.


    Mein größtes Problem ist halt, dass ich meinen Hund nicht einfach anderen Leuten zum Gassigehen übergeben kann. Es gibt nicht viele Leute, denen ich meinen Hund anvertrauen würde, und die müssen dann ja auch noch Zeit haben. Aber selbst nach meiner ambulanten Schulter-OP sind wir gut alleine klargekommen. Am Tag der OP ist eine gute Bekannte mit sehr viel Hundeerfahrung mit Basko rausgegangen, ab dem nächsten Morgen bin ich dann wieder alleine mit ihm raus. Das hat besser geklappt, als ich gedacht hatte. Für einen längeren Notfall hätte ich genau 1 Hundepension an der Hand, wo er hin könnte, da er dort zwar mit im Haus wäre und viel Zuwendung bekommen würde, aber dennoch von den anderen Hunden getrennt wäre. Ansonsten bliebe nur eine Hundepension mit Zwingerhaltung, was ich meinem Hund allerdings nur im allergrößten Notfall antun würde.


    Man muss sich halt bewusst sein, dass man sein Leben doch sehr stark nach dem Hund ausrichten muss, wenn man keine Unterstützung hat. Nach der Arbeit immer gleich nach Hause (sofern der Hund nicht mit kann zur Arbeit), um mit dem Hund rauszugehen, egal, wie bescheiden das Wetter auch gerade ist. Nicht alle Freunde/Bekannte mögen Hunde, da darf er dann vielleicht nicht mit hin. Und krank werden sollte man besser auch nicht.


    Abgesehen davon, dass mir der Notfallzettel für das Portemonnaie noch fehlt, hat es hier in 7 Jahren Hundehaltung immer sehr gut geklappt.

  • Ich habe jahrelang als Single mit Hund alleine gelebt. Ehrlich gesagt, hab ich mir da nie Gedanken
    drüber gemacht. Es ging immer.
    Es war nur einmal ein Problem, als ich kurzfristig ins Krankenhaus mußte, da war er dann in einer
    privaten Hundepension.
    Wenn ich schon mal flach lag, mit Grippe oder so, dann hab ich einfach Nachbarn gefragt, die selbst
    auch Hunde haben ob sie ihn mit Gassi nehmen.

  • Meine Eltern sind zwar meine Nachbarn (ein Haus weiter), aber Maia ist da nicht erwünscht. Ganz zu Anfang ist meine Mutter einmal mit zum Supermarkt gekommen und hat draußen mit Hund gewartet, ebenso neulich, als ich tierische Rückenschmerzen hatte und daher Einkauf + Gassi in einem Gang erledigen wollte. Mit Grippe Gassi gehen macht keinen Spaß, ist aber machbar.


    Auf den nicht so hundebegeisterten Freundeskreis greif ich nächsten Monat das erste Mal als Sitter zurück: 60. Hochzeitstag meiner Großeltern steht an. Auch dort gilt - bitte nur ohne Hund. (Mein Opa befürchtet, dass Maia bei ihm bleiben will, wenn sie ihn länger als 5 Minuten sieht. :roll: )


    Ich würde sagen, ganz ohne Familie im Umkreis ist es leichter mit Hund als mit hundeunfreundlicher Verwandtschaft. Bei mir werden immer mal Feiern anfallen, wo ich dann zwischendurch nach Hause laufen muss (wenn bei meinen Eltern) oder halt nur kurz bzw. gar nicht teilnehmen kann oder mir einen Hundesitter suchen muss.


    Glücklicherweise kann ich meinen Unikram so legen, dass ich im Alltag nie zu lange weg muss. Für die Auslandszeit wird Maia vermutlich zu einer Gassibekanntschaft gehen, andernfalls darf ich viel Geld für die Betreuung einplanen.


    Bei Unternehmungen mit Freunden nehm ich Maia mit oder - falls ungeeignet, nicht erwünscht - es gibt mich nur für einen kürzeren Zeitraum. Kino UND Cocktails trinken ist halt nicht drin, das hab ich mir aber so ausgesucht und kann damit leben.


    Alles in allem: Mit mehr Planung und im Idealfall halt auch mehr Geld zwecks Betreuung kann man 'nen Hund wunderbar als Einzelperson halten. :smile:

  • Allein mit 2 Hunden.


    Bisher hat immer alles geklappt. Ich habe strategisch geschickt in ganz München bei hundelieben Menschen einen Ersatzschlüssel liegen. Ebenso an meiner Arbeitsstelle.
    Dazu kommt, dass ich das Glück habe, das meine Hunde beide recht easy zu handeln sind. So das ich theoretisch so ziemlich jeden mit den beiden losschicken könnte - was allerdings an meinen eigenen Ansprüchen scheitert. Im Notfall aber gut zu wissen.
    Außerdem können beide sehr gut alleine bleiben. Auch mal bis zu 9/10 Stunden, wenn es denn gar nicht anders geht.


    Alltag schaut so aus, das ich meine Hunde mit in die Arbeit nehmen kann. Erster Gassigang in der Regel auf dem Weg zur S-Bahn. MIttags dann in der Arveit (Wenn ich sie net eh die ganze Zeit mitschleppe).
    Wenn ich abends weg will bleiben sie meistens zu Hause. Auch ich freue mich mal über Hundefreie Zeit.


    Und mein größter Luxus sind meine Hundesitter/innen!
    Hoover hat eine Hundesitterin, die sie auch mal mit in den Urlaub nimmt oder über´s WE zum wandern oder oder oder.
    Für Lolek bin ich da grad am Suchen. :hust: Habe aber auch ein paar Leute, denen ich ihn geben kann. Aber nicht so wie bei Hoov.



    Ja, es gibt Zeiten, da ist es anstrengend und ich denke mir "warum?". Aber alles in allem würde ich es immer wieder so machen.

  • Mit meinem ersten Hund Babur war es aehnlich wie bei El Rocko. Ich war vier Jahre lang allein, meine Eltern haben knapp 1000 km weit weg gewohnt, ich habe vollzeit gearbeitet (mit Stechuhr :) ) und der Hund war absolut unvertraeglich mit Artgenossen. Es gab eine Freundin / Arbeitskollegin, der ich ihn anvertrauen konnte, und meinen Eltern (wenn ich dort in der Naehe war, oder wenn ich fuer laenger weg musste), aber ansonsten war mir das einfach zu riskant. Der Hund hatte selbstverstaendlich eine Haftpflichtversicherung, aber ich wollte auf keinen Fall dass es unter Aufsicht von jemand anderem zu einer Beisserei kommt.
    Wir haben das trotzdem immer hinbekommen. Manchmal war's unbequem und/oder viel Fahrerei (z.B. bin ich einmal mit dem Auto von Greifswald nach Muenchen gefahren, habe Babur bei meinen Eltern abgegeben, bin mit dem Zug wieder zurueck nach Berlin, und von dort aus nach Barcelona geflogen), aber irgendwie ging's immer.
    Finanziell haelt es sich bei mir mit den Hunden auch im Rahmen. Babur hatte 40 kg, aber die einzigen groessenabhaengigen Kosten waren eigentlich Futter, und ggf Tierarzt (z.B. mehr Medikamente / Narkose). Aber andere laufende Kosten (z.B. Versicherung, Hundesteuer und Hundeschule) blieben gleich. Ansonsten (Zubehoer und so) braucht es wirklich nicht sehr viel. Halsband, Leine, zwei Naepfe, fertig. Klar haette ich manchmal auch gern eine Hurtta Jacke oder so gehabt, aber wirklich brauchen tut man das eigentlich nicht.
    Wenn Du vor dem finanziellen Aspekt zurueckschreckst - der grosse finanzielle Unsicherheitsfaktor ist fuer mich der Tierarzt. Da kann es schnell mal teuer werden, wenn's schlecht laeuft. Gilt aber auch fuer kleine Hunde. Ich wuerde sagen, wenn jemand finanzielle Probleme bekommt bei Futter fuer einen 40 kg Hund statt einem mit 15 kg, dann wird er/sie auf jeden Fall bei einem medizinischen Notfall RICHTIG Probleme haben...


    Jetzt ist es immer noch so, dass mein Mann wirklich nur im Notfall mal einspringt. Auf der Couch kuscheln - gerne. Aber mal eben "keinen Bock, geh Du mal Gassi" gibt's bei uns nicht. Die Hunde gehoeren mir, und ich kuemmer mich drum. Im Uebrigen ist es jetzt mit den zwei Hunden trotz Partner noch schwieriger, die Hunde im Notfall irgendwo unterzukriegen als es mit Babur war.

  • ich bin auch allein mit Ole und meine mutter wohnt 2h von mir entfernt, also niemand, auf den ich mal so eben zurückgreifen könnte.
    Ich habe zwei stellen, wo Ole hin könnte, wenn mal was ist (ich war auch schon im KH) das ist einmal die züchterin, die ihre ehemaligen welpen gerne in Urlaubsbetreuung nimmt und zweitens die leute von seinem besten Kumpel, die schon gesagt haben, jederzeit wieder und sie hätten ihn am liebsten behalten :D
    ich hab den vorteil (zumindest für die Hundehaltung ;) ), dass ich geteilt arbeite. Einmal morgens von 10-max 13h (oder 11-ca 14h) und dann entweder von 17-19:30 oder von 19:30 bis ca 11h. Von daher ist er selten länger als 4h am stück alleine und ich dreh am nachmittag ne schöne Runde mit ihm.
    Klar ists manchmal anstrengend, vorallem, wenn man erkältet ist. aber da fallen die runden halt mal kürzer aus. ich hab aber auch darauf wert gelegt, dass Ole das gut ab kann, dass mal nicht so viel stattfindet.
    manchmal hab ich ein wenig das gefühl, dass er lieber etwas mehr trubel um sich hätte, andererseits denke ich, dass es ihm auch gut tut, dass zuhause wenig stattfindet und er gut zur ruhe kommen kann (er neigt zu hibbeligkeit)
    und er tut mir gut, denn ich MUSS raus und komm auch oft mit leuten ins gespräch durch ihn.


    der tipp mit dem zettel im Portmannaie ist gut, das werd ich gleich mal umsetzen

  • Ja, das mit dem fehlenden Trubel denke ich bei meiner Maus manchmal aus.
    Sie ist sooooo happy wenn ich bei meinen Eltern bin und wir morgens vom 'Gästehaus' durch den Garten gehen und 'Wo ist Opa?' und 'Such Omi!' spielen. Auch als meine Eltern hier waren hat sie sich die ganze Zeit nen Ast gefreut, besonders über meine Mutter.


    Einzelperson plus Einzelhund ist halt schon ein arg kleines Rudel....
    Ich hab die Hoffnung auf nen hundeliebenden Mann an meiner Seite aber auch noch nicht komplett aufgegeben. :-)

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