Hundeattacke zuhause durch anderen Hund

  • Hi Zusammen,
    muss das einfach mal loswerden, weil ich mich maßlos ärgere.

    Unsere Nachbarn besitzen zwei Hunde. Der Tagesablauf dieser Hunde sieht ungefährt so aus: Morgens dürfen sie kurz raus, sich auf dem Grundstück erleichtern, dann fahren die HH zur Arbeit. Nach 11 Stunden kommen die HH wieder. Im Winter dürfen sich die Hunde dann nochmal auf dem Grundstück erleichtern, im Sommer, wenn die HH draußen sind dürfen die Hunde auch raus. Spazieren gehen passiert höchst selten, nur eigenes Grundstück, Erziehung fand bisher auch nie statt. Die Hunde wurden für aggressives Gebaren, jedenfalls meinem Hund gegenüber immer gelobt, verschämt zwar aber unübersehbar.
    Seit einigen Wochen vernimmt man von drüben sehr häufig die an die Hunde gerichteten Kommandos Fuss, Sitz, Platz, es findet also sowas wie Erziehung statt. Die Kommandos werden immer sehr barsch geäußert und nie durch ein akustisches Lob abgeschlossen. Das Kommando Komm wird von den Hunden ignoriert.

    Gestern kam ich von meinem Morgenspaziergang nach Hause und sah die Nachbarschaft mit Hunden hinter dem Zaun und weiterer Nachbarschaft vor dem Zaun, ebenfalls incl. Hund.

    Da ich keinen Wert darauf lege, dass mein Hund sich an dem dann einsetzenden Gekläffe beteiligt und (er ist noch jung) auch keine Lust auf Leinengezerre hatte, packte ich das Spielzeug aus, das ist dann interessanter als die Ablenkung durch andere Hunde. Wir bogen auf unser Grundstück ein und ich dachte, die Situation gut gemeistert zu haben, als plötzlich der inzwischen ausgebrochene Nachbarshund zähnefletschend vor uns stand.

    Eine durch das heftige Geschrei der versammelten Nachbarschaft hervorgerufene Konzentrationsschwäche des anreifenden Hundes befähigte die auswärts des Zaunes stehende Nachbarin dann, diesen Hund von uns zurückzuzerren.

    Meine Annahme, dieser ohne jede Triebkontrolle aufgewachsene Hund hatte das Spielzeug gesehen und wollte es haben. Die HH sagte nur "wie kommt der denn jetzt raus", dabei braucht der nur ums Haus laufen und über ein Mäuerchen springen.

    Jetzt muss man wissen, dass zahlreiche Spaziergänger mit Hund unser Dorf inzwischen meiden, denn diesem zähnefletschend am Zaun patroulllierenden Hund (der andere ist etwas weniger schlimm, patroulliert und kläfft aber auch) begegenen die meisten nicht gerne.

    Da der erste Hund meine damals schon altersschwache Hündin draussen schon attackiert hatte und dieser Hund noch eine Nummer schlimmer ist, habe ich das Ordnungsamt informiert. Die scheinen aber keinen Handlungsbedarf zu sehen.

    Nur habe ich keine Lust darauf, dass mir mein Hund irgendwann mal zusammengebissen wird, und die Nachbarschaft das wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Deshalb habe ich dem Ordnungsamt nur geschrieben, sie mögen das bitte zu den Akten nehmen, beim nächsten ähnlich gelagerten Vorfall würde ich mich wehren, Stock, Tritt oder ähnliches.

    Ich habe auch schon überlegt, mir mal Feedback von anderen Leuten, die hier nicht mehr hergehen mögen, einzuholen.

    LG
    Prunus

  • Ich habe es auch nicht verstanden... hat der Hund gebissen? Was ist passiert? :???:

    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen? :???:

  • Zitat

    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen? :???:


    Wundert mich auch!
    Aber unter diesen Voraussetzungen sollte es doch kein Problem sein, den "ohne Triebkontrolle " aufgewachsenen Hund zu meiden!

  • Zitat

    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen? :???:

    in dem man den GANZEN TAG und NACHT am Fenster sitzen bleibt und notiert was da draußen so los ist, wenn man viel Zeit hat :headbash: ....

    ich mein, ich hab ja auch viel Zeit, da ich NUR liege, aber das ist mir im Traum (noch) nicht eingefallen, das ich die Nachbarschaft ''kontrolliere'' :???:

  • Was genau erwartest du denn vom Ordnungsamt? Ich versteh das nicht.

    Und wenn du doch genau weißt wann die zur Arbeit fahren und wann die wieder zurück sind, dann kannst du doch in der Zeit mit deinem Hund raus gehen. Du hast ja selber geschrieben, die Hunde werden dann abends nur kurz raus gelassen werden. Also kannst du doch danach auch wieder beruhigt mit deinem Hund raus oder nicht?

    Und wieso meiden alle euer Dorf wegen zwei Hunden, die sowieso jeden Tag 11 Stunden alleine im Haus sind und ja auch nur selten spazieren gehen?


    vom Handy...

  • Zitat


    Wundert mich auch!
    Aber unter diesen Voraussetzungen sollte es doch kein Problem sein, den "ohne Triebkontrolle " aufgewachsenen Hund zu meiden!

    :gut:

  • Zitat


    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen? :???:


    Eine drei Haeuser weiter wohnende Frau hat in der letzten Woche gemeint, Geordy waere neu bei uns eingezogen. Geordy wohnt bei uns, seit er mit 8 Wochen bei uns eingezogen ist. Das sind inzwischen etwas mehr als 4 Jahre. Alle meine Hunde - auch Geordy - gehen regelmaessig spazieren, spielen im Garten, betreiben Hundesport, gelegentlich ueben die sogar UO mitten auf der Strasse.

    Gelegentlich werde ich ausserdem gefragt, wie alt der Finlay inzwischen ist. Finlay ist derzeit unser juengster Hund. Die Nachbarschaft haelt ihn aber gern fuer einen Methusalem, da sie den Tricolor-Collie-Rueden mit meinem Maxe, der ein Collie x Labrador Mix war, verwechseln.

    Fuer die Aufmerksamkeitsstoerungen ;) meiner Nachbarschaft bin ich nicht zustaendig.

  • Das sind ja richtig viele Infos inkl. Analysen über Hundehalter, die draussen nie zu sehen sind =)

    Aber mal ernsthaft, es ist natürlich unschön, wenn einem die vermeintlich drohende Sorge um den eigenen Hund immer im Nacken sitzt, auch wenn wohl genug Spielraum ohne Hundebegnungen mit deiner Nachbarschaft gegeben ist.

    Frage: Was soll das OA deiner Meinung nach unternehmen, ein 'beissender Vorfall' (scheint ja leider vielerorts vor Eingreifen durch das Amt Voraussetzung zu sein) ist noch nicht geschehen, oder? Zumal du ja das OA schriftlich in Kenntnis gesetzt hast, dass du 'beim nächsten ähnlich gelagerten Vorfall' selbst handeln wirst :???:

  • Was genau hast du denn dem Ordnungsamt gemeldet?
    Ich habe das Ordnungsamt gebeten zu den Akten zu nehmen, dass dieser Hund mich auf meinem eigenen Grundstück bedroht hat und dass ich mich zukünftig wehren werde. Schließlich laufen hier auch noch andere Tiere frei umher.

    … hat der Hund gebissen? Was ist passiert?
    Nein, gebissen hat er weder mich noch meinen Hund. Allerdings wohl nur durch das Einschreiten einer der Anwesenden, die den Hund zurückzerrte, die aber nicht HH ist.

    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen?
    Nun, weder kontrolliere ich diese Leute, noch protokolliere ich irgendwas. Mein Büro liegt gegenüber des Hauses/Grundstücks, ich arbeite wg. der Zeitverschiebungen manchmal auch zu ungewöhnlichen Zeiten und weder diese Leute, noch deren Hunde gehören zu den leisesten, Geschrei und Bellen lassen kaum Zweifel, wo sich Hunde und Halter gerade befinden. Und wenn die Leute diesen Tagesablauf (allerdings mit wechselnden Hunden) nun schon weit mehr als zehn Jahre praktizieren, so bestehen kaum Zweifel darüber, selbst wenn man wollte könnte man das nicht überhören.

    Aber unter diesen Voraussetzungen sollte es doch kein Problem sein, den "ohne Triebkontrolle " aufgewachsenen Hund zu meiden!
    Erstens habe auch ich Termine, so dass ich nicht vollständig frei über meinen Tagesablauf entscheiden kann. Zweitens finde ich es schon beschämend genug, mich durch die Hintertüre herausschleichen zu müssen, was ich bereits jetzt tue, um Begegnungen zu vermeiden, drittens haben diese Leute ja auch Wochenenden und Urlaube, viertens möchte ich nicht bei 35° um 16:00h gehen, weil es um 20:00h bei 27° angenehmer ist, fünftens bin ich zurück gekommen und nicht gegangen, so dass ich nicht wissen konnte, wo HH und Hunde sich gerade befinden (ich hätte sonst selbstverständlich die Hintertüre gewählt, was aber mit etwas Aufwand verbunden ist, ich deshalb vermeide.

    … in dem man den GANZEN TAG und NACHT am Fenster sitzen bleibt und notiert was da draußen so los ist, wenn man viel Zeit hat …
    Nein, viel Zeit habe ich gewiß nicht, wie gesagt mein Büro liegt gegenüber und die Geräuschkulisse ist eindeutig. Im übrigen arbeite ich wg. der Zeitverschiebung gelegentlich auch zu sehr ungewöhnlichen Zeiten, z.B. wenn ich mit jemandem in Übersee sprechen muss.

    Was genau erwartest du denn vom Ordnungsamt?
    Die Schaffung einer Aktenlage.

    Und wenn du doch genau weißt wann die zur Arbeit fahren und wann die wieder zurück sind, dann kannst du doch in der Zeit mit deinem Hund raus gehen.

    Aha, nur muss auch ich arbeiten, so dass ich nicht frei über meine Zeit verfügen kann.

    Und wieso meiden alle euer Dorf wegen zwei Hunden, die sowieso jeden Tag 11 Stunden alleine im Haus sind und ja auch nur selten spazieren gehen?
    Alle habe ich nicht geschrieben und woher sollen andere über die Tagesabläufe dieser Leute Bescheid wissen. Andere HH sagen mir nur, dass sie diese Strecke meiden weil die Hunde immer so aggressiv am Zaun toben, dass sie Angst haben einer bricht mal aus, was in meinem Fall ja auch passiert ist.

    Was mich aber noch viel mehr wundert... wie kann man so genau über den Tagesablauf von anderen Leuten Bescheid wissen?

    Hinlänglich erläutert

    Aber unter diesen Voraussetzungen sollte es doch kein Problem sein, den "ohne Triebkontrolle " aufgewachsenen Hund zu meiden!
    Ja, versuche ich, wo immer es geht, so ganz funktioniert das aber nicht.

    Euren Aussagen und Fragen aber entnehme ich folgendes:

    Es ist nicht weiter schlimm, wenn unkontrollierbare Hunde auf fremde Grundstücke kommen und dort HH und Hund bedrohen.

    Ein HH, der aggressive Begegnungen nicht gerne hat, sollte sich gefälligst vor seinem Spaziergang Gedanken machen, auf welchem Wege er sein Haus verlässt oder betritt.

    Ein HH, der aggressive Begegnungen nicht gerne hat, sollte sich bei seinen Ausgehzeiten gefälligst am Tagesablauf der Halter aggressiver Hunde orientieren.

    Der HH der aggressive Begegnunge vermeiden möchte, muss sich damit abfinden in der Wahl seiner Spazierstrekcen beschränkt zu werden, weil nicht ca. 50 m von aggressiven Hunden begleitet werden will, die jederzeit über den 1,2 m Zaun springen können.

    Wenn der eigene dann mal angefallen wird, wie es mit meinem alten Hund passiert ist – selbst Schuld.

    Derjenige, der sein Büro zuhause hat, ist ein Kontrollfreak, selbst wenn Geschrei und Dauerbellen kaum Zweifel am Aufenthaltsort der HH aufkommen lassen.

    Geht’s noch?

    VG
    Prunus

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!