Echte Wölfe und blöde Fragen

  • mittendrin: Mein Kommentar war nicht so gemeint, dass gefälligst die Leute, die in "Wolfsgebiet" leben von nun an nur noch tagsüber raus gehen dürfen, nur noch mit Leine usw. Ich kann das absolut nachvollziehen, dass man da keinen Bock drauf hat. Hätte ich auch nicht. Aber die Wolfsfachleute sollen auch diesen Menschen gegenüber ehrlich sein und nicht so tun als wäre alles wie vorher und im Zweifelsfall ruft und klatscht man eben ein bisschen. Der Schuss geht früher oder später mal gehörig nach hinten los.

    Übrigens stimmen die Aussagen der Wolfsberater in Bezug auf normal scheue Wölfe. Würden sie diese Scheu behalten sehe ich kein Problem für ein gelungenes Zusammenleben ohne Zwischenfälle. Aber wie hält man Wölfe scheu? Ach ja, stimmt, Rufen und Klatschen. Einfach Rufen und Klatschen... :applaus:

  • Ja, Ehrlichkeit finde ich auch besser. Beide Fronten kann ich nicht verstehen. Die einen machen auf Hysterie, die anderen tun so, als wäre der Wolf ein Kuscheltier. Man braucht einen richtigen Fachmann, der aufklärt. Deshalb finde ich es gut, daß Ellie H. Radinger das Buch "Wolfsangriffe" geschrieben hat. Auszüge davon gibt es auf der Seite vom Wolfmagazin. Da wird ehrlich berichtet, daß ein Wolf zwar normalerweise nicht darauf aus ist, jemanden zu schaden, daß es aber Situationen gibt, wo es doch gefährlich werden kann und diese dann aufzählt und so. Warum kann man diese Auszüge nicht in der Presse drucken?
    Ja, Wölfe können durchaus Hunde töten. Wer ins Revier eindringt und nicht wieder verschwindet, trotz Warnung, dem Wolf vielleicht sogar blöd kommt, der muß oftmals mit dem Leben bezahlen.
    Wölfe sind nun mal Wild- und Raubtiere. Man ist nie zu hundert Prozent sicher (beim Menschen ist man auch nie hundert Prozent sicher). Aber wir Menschen der westlichen Welt haben verlernt, mit Wild- und Raubtieren umzugehen und mit ihnen zu leben.
    Wenn ich bei uns im Wald bin, habe ich aber eher Angst, von einem der vielen Wildschweine attackiert zu werden.
    Zudem gibt es ja bei uns im Harz auch Luchse - wo es genauso Gegner gibt, die Stimmung machen. Wir haben es einfach verlernt. Wir westlichen Menschen wollen immer alles geregelt und sicher haben. Und alles, was sich nicht an unsere Regeln hält, gehört hier nicht hin, um es mal überspitzt zu sagen. Das ist doch das eigentliche Problem. Die Angst vor dem Unbekannten. Die Menschen aus Ländern, wo die Wölfe nie ausgestorben waren, amüsieren sich schon teilweise über uns.
    Diese Länder haben auch oftmals noch einen Schäferkarren mit Hirten bei der Herde (wie es früher auch hier üblich war), daß der Hirte, wenn die Herdenschutzhunde anschlagen, sofort zur Stelle ist (und sicher wird dann auch der ein oder andere Wolf erschossen, der sich nicht trollt). So können die Wölfe erst gar nicht so viel Schaden anrichten, wie wenn die Herden nicht oder nur durch Herdenschutzhunde bewacht werden. Hier in Deutschland wäre das undenkbar - wegen der Kosten. Dann würde sich das alles erst recht nicht mehr lohnen.
    Wir müssen lernen, mit Raubtieren umzugehen. Durch sachliche Aufklärung, die ehrlich, aber nicht polarisierend ist.

  • Ja, ich bin ja auch ganz perplex.... ;)


    Nun, mich wundert das Ergebnis der DNA-Untersuchung auch nicht wirklich. Aber hauptsächlich, weil ja die Rede von 3 adulten Tieren war und das in Frage kommende Fuhrberger Rudel derzeit lediglich aus einem adulten Paar und _evtl_ aus diesjährigen Welpen besteht.

    Das Szenario an sich hätte ich mir durchaus auch mit Wölfen vorstellen können. Auf jeden Fall würde ich das niemals einfach mal so von der Hand weisen, wie es hier (im Hundeforum) offensichtlich viele tun. Ja auch schon im Vorfeld der DNA-Ergebnisse.

    Im Gegenzug waren sich "die Jäger" absolut einig, dass das auf jeden Fall Wölfe waren und "sie" waren sich im Vorfeld auch schon einig, dass die Untersuchung der DNA-Ergebnisse das aber ganz sicher nicht hergeben würde.
    Inzwischen gibts da das erste Lästerpost, wer wohl die Untersuchung gemacht hat. (Hab ich in einer Jäger-Community gefunden. Verlinke ich nicht.)

    Ehrlich gesagt kann ich beide Standpunkte nicht nachvollziehen. Aber "die Jäger" (von denen ich einen ganz klar als den hiesigen Schatzmeister vom Hegering und Revierinhaber vor meiner Haustür identifizieren kann) machen sich damit bei mir wieder mal zu sehr unsympathischen Figuren. Ich kann nicht nachvollziehen, wo diese negative Einstellung herkommt. Und unter solchen Gesichtspunkten sollten die lieber gestern als morgen das Wolfsmonitoring abgeben.

    OT für die hier mitlesenden Jäger: am Mittwoch traf ich mit allen 3 Hunden eine ganze Jägertruppe im Wald, die grad Apportierübungen mit Fuchs machten. Die waren sehr nett, sehr höflich und sogar Eddie fand den Ausbilder kuschelwürdig. Das ist bei Eddie wirklich bemerkenswert. Also ja, ich spreche durchaus noch mit Jägern und ich pauschalisiere da auch nicht.

  • In der Szene erzählt man sich, dass wohl wirklich beim Müll rausbringen jemanden Wolfhunde an zur passenden Zeit abgehauen sind, diese aber relativ schnell wieder da waren. Es gab schon am Tag danach eine Gegenüberstellung mit dem Chihuahuabesitzer, aber der verneinte dass es die Hunde waren. Und nun nachdem es offiziell keine Wölfe sind wurde nochmals Kontakt aufgenommen und widerum meinte der Chihuahuabesitzer, dass es nicht diese Wolfhunde waren.

    Ich denke nicht dass sich der Fall aufklären wird. Es war sicher ein Zusammenspiel vieler unglücklicher Umstände, aber keiner lässt einfach mal so seine Hunde durch die Gegend laufen. Es wurde auch versichert, dass es ein Einzelfall war und man nun noch besser aufpassen würde, dass die Hunde nicht mehr ohne Mensch das Gehege verlassen

    Also das erzählt man sich, was wirklich passiert ist, wird man kaum noch erfahren..

  • Puh, da bin ich aber froh! Wolfsgegner behaupten ja sowieso immer, daß die Ergebnisse manipuliert werden, damit es ja kein Wolf war. Man kann es auch keinem rechtmachen.
    Für Jäger sind Wölfe Konkurrenten. Ganz einfach. Sie sehen im wahrsten Sinne ihre Felle davonschwimmen.
    Und erzählt wird immer viel. Komme mal zu uns in den Ort. Da wird von jedem was dazugedichtet, daß z.B. aus einem Schnupfen ganz am Ende der Erzählkette eine tödliche Krankheit wird.

    Ob das Ergebnis auch in den Medien auftaucht, die das Ganze so aufgebauscht haben? Da bin ich ja mal gespannt.

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