Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Genau. Das Bild wirft nämlich einige Fragen auf.
Eine Zeitung sagt, der Besitzer hätte erzählt, der Hund hätte sich vor Angst aus dem Halsband gewunden und hätte sich hinter dem Mann versteckt. Der Hund hätte dann aber nackt sein müssen. Außerdem hätte der Wolf den Menschen berühren müssen, als er den Hund geschnappt hat (DNA). Auf dem Bild ist aber ein Geschirr zu sehen.
Eine andere Zeitung sagt, der Wolf hätte die Leine durchgebissen und dann den Hund verschleppt. Wozu sollte ein Wolf das tun, wenn er gleich den Hund schnappen könnte? Außerdem hätte dann noch ein Stück von der Leine dranhängen müssen. Aber auf dem Bild ist keine Leine zu sehen.
Ein weiterer Bericht sagt, der Hund wäre bellend auf die Wölfe zugerannt, natürlich an der Leine, als der Wolf ihn geschnappt und davongetragen hat. Auch hier hätte die Leine am Hund sein müssen.Vor allem ist es seltsam, daß es so viele verschiedene Aussagen gibt, die sich aber alle auf den Besitzer berufen, daß er das so gesagt hat.
Vielleicht ist der Hund auch abgehauen, als er unangeleint war? Dann kann es durchaus sein, daß er vom Wolf getötet wurde. Nur leider gäbe es dann ja DNA vom Wolf, was die Wolfsgegner als Öl im Feuer sehen. Dann ist es egal, ob eine Falschaussage gemacht wurde; auch egal, daß es normales Verhalten vom Wolf gewesen ist - nein, Fakt ist dann, es war ein Wolf und "Sie hätten es ja schon immer gesagt!" Das wäre natürlich eine Art Super-GAU. Vor allem, wenn weiterhin auf die Aussage, die in den Medien war, bestanden würde. Aber auch so wäre es ein Super-GAU.
Ich hoffe inständig, daß sie keine Wolfs-DNA finden!!!
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Diesen Thread hier hab ich vor ziemlich genau 2 Jahren begonnen. Und mindestens genauso lange rege ich mich über die Presse im Zusammenhang mit dem Wolf auf. Ich hab schon diverse Leserbriefe zum Thema geschrieben, etc. Aber meinen "Aufregpegel" bekomm ich nicht mehr so hochgeschraubt.
Das Einzige was ich für mich daraus mitnehme, ist, dass ich noch sehr viel mißtrauischer der örtlichen Presse gegenüber bin. Und das, wo die schließlich mein Arbeitgeber ist
Angenommen bei diesem Vorfall wird tatsächlich der Wolf als Verursacher nachgewiesen, werde ich wohl bei Fr. Dr. Habbe nach dem wirklichen Vorgang nachfragen. Irgendwie hätt ichs dann schon gern aus vernünftiger Quelle. Hornbostel ist für mich regelmäßiges Auslaufgebiet, da ist nämlich die Hutweide und der Kalka, den man fototechnisch sogar in meinem Bilderthread verewigt findet.
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ich hoffe auch inständig das es kein Wolf war, wobei ein Großteil des schadens ( was die Anti Wolfs Publicity angeht ) ja leider schon angerichtet ist...
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Vor allem ist es seltsam, daß es so viele verschiedene Aussagen gibt, die sich aber alle auf den Besitzer berufen, daß er das so gesagt hat.
So seltsam ist das gar nicht - in so einem Moment steht man unter Schock, frag mal Polizisten nach Zeugenaussagen zu genauen Tatverläufen oder Ärzte zu Patientenaussagen, wie genau denn der Unfall passiert ist. Es ist mehr als menschlich, dass man da manchmal reichlich blödes Zeugs von sich gibt und nicht alles niet- und nagelfest ist, was man sagt.
Lies Dir doch nur die Aufreger-Themen hier im Forum durch, wenn ein User-Hund von einem anderen angegangen/gebissen wurde, die meisten sind auch Stunden danach noch aufgeregt und neben der Kappe. Vieles fällt einem hinterher erst wieder ein und das menschliche Gehirn ist so ausgelegt, dass es "Info-Lücken", die aufgrund von Schockzuständen da sind, von selbst ausfüllt, in dem es sich was Passendes dazudenkt. Das ist so und das ist völlig normal. Beteiligten von solchen Vorgängen daraus einen Strick drehen zu wollen und grundsätzlich alles, was sie von sich geben, in Frage zu stellen ist da nicht der richtige Weg. Dazu kommt noch, was dann andere in irgendwelche Aussagen reininterpretieren - da entstehen schnell Mißverständnisse, auch hier ist das Forum ein perfektes Beispiel.
Ich stehe dem Wolf immer noch recht neutral gegenüber, auch wenn er mich viel Zeit und Geld kostet, der Schuft.
Aber mittlerweile kommt es mir in diesen Wolfsdiskussionen so vor, wie in Listenhund-Diskussionen - wenn Dich ein Wolf beisst, sag niemals, dass es ein Wolf war, nicht dass er auf seinem Konto Negativ-Einträge hat.
Ich wünsche mir einfach nur einen sachlich-realistischen Umgang mit der Thematik, weder Grimms Märchen, noch diese grauenhafte Schönrederei, die dem Wolf mehr schadet als nutzt. Bei DNA-Gutachten wünsche ich mir einfach nur, dass sie den Verursacher dokumentieren können, völlig egal wer es war.
LG, Chris
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@Chris2406 was verstehst Du unter "grauenhafter Schönrederei?" ich hab in meinem Umfeld ( nicht hier im DF!)eher die Erfahrung das jeder der nicht gleich die Apokalypse befürchtet weil es wieder Wölfe gibt in die Ecke "naiver Wolfsromantiker" gesteckt wird, und Du hast natürlich absolut recht, was die Validität von Zeugenaussagen angeht... aber muss ich als Betroffener denn gleich so eine Welle machen???????????? und wenn man sich bei Zeugenaussagen in Widersprüche verstrickt, wird das ganz schnell gegen einen verwendet
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Hier für die, die es interessiert, Interview des NaBu mit Elli H. Radinger und anderen
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Chris: Ja, das weiß ich, daß Zeugenaussagen nicht immer stimmen, weil das Gehirn einen gerne veräppelt.
Aber trotzdem ist es seltsam, daß es mehrere Varianten des Vorfalls gibt.
Da es in letzter Zeit etliche Aussagen gab, die groß in den Medien waren, es sich aber hinterher als ausgedacht herausgestellt hat, was aber in den Medien nicht richtiggestellt wurde, sehe ich langsam jede Aussage erstmal skeptisch. Man kann auch einen normalen Beißunfall oder was auch immer für die Hysterie mißbrauchen und behaupten, es wären Wölfe gewesen. Dann ist es in den Medien, schreckt die Leute auf - und wenn sich herausstellt, daß es doch nicht so war, dann wird nichts gebracht, daß die Menschen weiterhin denken, es wäre so gewesen. Das soll jetzt keine Unterstellung sein, mir geht nur die Phantasie durch.
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Ich wurde mal zu einem Flusskrebsbestand im Aachener Raum von einer Pressefrau interviewt. Ich habe gesagt: "Wenn man eine Fischereiberechtigung hat, kann mann amerikanische Krebse den Bächen entnehmen und essen. Sie schmecken am besten mit Remouladensauce. Heimische Edelkrebse dagegen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht einmal angefasst werden. Die gibt es im hiesigen Bach XY aber auch gar nicht."
In der Zeitung stand: "Im Bach XY gibt es Edelkrebse. Diese schmecken am besten mit Remouladensauce."
Ich halte es für gänzlich unmöglich, über Pressemedlungen auch nur halbwegs raus zu bekommen, was wirklich passiert ist. Selbst wenn der Mann das genau in einer Version einmal erzählt hat, heißt das nicht, dass es nicht in 15 verschiedenen Versionen in 15 verschiedenen Zeitungen stehen muss. Da fand ich noch das Interview-Video bei der Bildzeitung am hilfreichsten, weil er da quasi direkt und unverfälscht erklärt, was er gesehen hat. Insbesondere die Aussage, dass er glaubt, dass es Wölfe waren, weil die alle gleich aussahen, finde ich für einen Laien eine sehr plausible Schlussfolgerung. Da müsste ja eine komplette Zuchtgruppe Wolfshunde irgendwo entlaufen sein. Und warum stellt der betreffende Züchter das dann nicht einfach richtig?
Ich glaube trotzdem nicht, dass die Wolfs-DNA finden. Nicht, weil es keine Wölfe waren, sondern aus anderen Gründen. Und Hunde-DNA sollte an einem toten Hund massenweise vorhanden sein.
Im übrigen finde ich es amüsant, dass es genau so kommt, wie ich das immer erwartet habe. Bei Jagdhunden im Dienst macht kein Mensch ein Fass auf, wenn da mal einer im Wolfsgebiet nicht mehr zurück kommt. Aber der erste Familienhund schafft's gleich auf die Titelseite der Bildzeitung. Das Wölfe ab und zu Hunde töten ist doch normal. Ob das jetzt hier der Fall war oder erst beim nächsten Mal, ist doch gar nicht so relevant.
Fakt ist: Ich halte es nicht für klug, dass von sehr vielen Orgas der Wolf ausschließlich als scheuer, komplett harmloser Waldbewohner dargestellt wird, den man mit Rufen und Klatschen vertreiben kann. Das mag mancherorts so sein, andernorts wieder nicht. Ich würde mit zwei kleinen Hunden nicht im Dunkeln durch Wolfsgebiet laufen, aber genau das tun die Leute, weil sie nicht neutral informiert werden. Was ist schlimm an ein bisschen Ehrlichkeit? Wenn der Wolf seine natürliche Scheu verliert, KANN er gefährlich sein. Und Wolfsangriffe auf Menschen gibt es im übrigen auch, wenn die Scheu verloren geht. Interessanterweise ist der zugehörige Wikipedia-Artikel nicht auf Deutsch verfügbar, obwohl er auch Fälle in Europa behandelt. Und ja, natürlich ist das selten. Aber wäre man ehrlich zu den Leuten, würden sie sich vielleicht etwas vorsichtiger verhalten. So werden am Ende die Wölfe die leidtragenden sein, wenn jemand seine Hunde im Wolfsgebiet frei laufen lässt oder seinen 5-Jährigen allein Feuerholz suchen lässt. Sobald der erste Mensch angegriffen wird, ist sowieso Schluss mit der "Willkommen Wolf" Politik. Da wird es sämtlichen Politikern egal sein, wie selten das vorkommt.
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ch wurde mal zu einem Flusskrebsbestand im Aachener Raum von einer Pressefrau interviewt. Ich habe gesagt: "Wenn man eine Fischereiberechtigung hat, kann mann amerikanische Krebse den Bächen entnehmen und essen. Sie schmecken am besten mit Remouladensauce. Heimische Edelkrebse dagegen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht einmal angefasst werden. Die gibt es im hiesigen Bach XY aber auch gar nicht."
In der Zeitung stand: "Im Bach XY gibt es Edelkrebse. Diese schmecken am besten mit Remouladensauce."
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Fakt ist: Ich halte es nicht für klug, dass von sehr vielen Orgas der Wolf ausschließlich als scheuer, komplett harmloser Waldbewohner dargestellt wird, den man mit Rufen und Klatschen vertreiben kann. Das mag mancherorts so sein, andernorts wieder nicht. Ich würde mit zwei kleinen Hunden nicht im Dunkeln durch Wolfsgebiet laufen, aber genau das tun die Leute, weil sie nicht neutral informiert werden. Was ist schlimm an ein bisschen Ehrlichkeit? Wenn der Wolf seine natürliche Scheu verliert, KANN er gefährlich sein. Und Wolfsangriffe auf Menschen gibt es im übrigen auch, wenn die Scheu verloren geht. Interessanterweise ist der zugehörige Wikipedia-Artikel nicht auf Deutsch verfügbar, obwohl er auch Fälle in Europa behandelt. Und ja, natürlich ist das selten. Aber wäre man ehrlich zu den Leuten, würden sie sich vielleicht etwas vorsichtiger verhalten. So werden am Ende die Wölfe die leidtragenden sein, wenn jemand seine Hunde im Wolfsgebiet frei laufen lässt oder seinen 5-Jährigen allein Feuerholz suchen lässt. Sobald der erste Mensch angegriffen wird, ist sowieso Schluss mit der "Willkommen Wolf" Politik. Da wird es sämtlichen Politikern egal sein, wie selten das vorkommt.
Ein Hundehalter, der sich hier nicht komplett der Presse verschließt, hat mehr als einmal gelesen, dass Hunde "am Mann zu führen" sind. Das wird nicht nur auf Infoveranstaltungen gesagt, sondern gebetsmühlenartig in der Presse wiederholt. Das scheint mir eine sehr willkommene Maßnahme zu sein.
Aber am Dienstag wars hier heiß. Da werden einige Leute erst zu der Zeit mit ihren Hunden losgegangen sein. Manchmal bin ich nicht sicher, ob hier Lesende und Schreibende immer solche Umgebungen kennen... Wolfsgebiet... das klingt so abstrakt, als würde Mensch sich erstmal ins Auto setzen und losfahren. Das ist aber so nicht. Da macht man die Gartenpforte auf und steht im Wald oder geht vielleicht noch 50m eine Straße runter. Das ist nicht nur Wolfsgebiet, sondern eben auch der Lebensraum, wo Hundehalter vor 30 Jahren sein Haus gebaut hat. Und auch wenn man sich bewußt ist, dass dort Wölfe ebenfalls leben, ist es nicht so einfach, mal eben seine Lebensgewohnheiten umzustellen. Und, da gebe ich Euch durchaus recht, das hängt natürlich auch damit zusammen, dass man ebenfalls immer noch oft hört, dass man sie eh nicht treffen wird. Ein Stück weit ist das genauso, wie das ständige Zuschnellfahren in einer 70er Zone. Das läßt man auch erst sein, wenn man da 2 x in Folge geblitzt worden ist.
Ich gehe an 6 Tagen die Woche morgens um 4h mit den Collies am Waldrand lang. Gehört zu meiner Arbeitsroute. Da gibt es auch eine Pferdeweide und angeblich sollen dort schon Wölfe gewesen sein. Angeblich. Kann ich nicht beurteilen. Hysterie oder Wahrheit? Vor ein paar Wochen waren die Collies da plötzlich verschwunden. Eine Treppe hoch, wieder runter und keine Lichter mehr da. Ich stand da total deppert. Ist mir noch nie passiert. Nach etwa 5min Suche hab ich zuhause angerufen... die Collies standen zuhause vor der Tür. Irgendwas muß die also in totale Panik versetzt haben.
Tja und nun? Man kann als hier Lebender doch gar nicht mehr wirklich entscheiden, ob tatsächlich hier und dort der Wolf gewesen ist. Ja, ich kann davon ausgehen, dass er überall sein kann. Dann geh ich gar nicht mehr raus? Oder nur noch an 2m Leinen? In eingezäuntes HuPla-Gelände?
Ich muß es ja wohl extra wieder dabei schreiben: ich hab nichts dagegen, dass der Wolf hier ist. Aber wir müssen schon noch unser Leben leben dürfen, ohne dass man uns sagt, was wir alles anders machen müssen. Ist leicht daher geschrieben, wenn man fernab davon wohnt.
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