Echte Wölfe und blöde Fragen

  • ein guter plan :dafuer:


    gestern bei uns im dorf auf der fb seite. große diskussion, warum man Wildschweine erschießen muss.
    Jäger sind alles: "schlappschwän.., Mörder und Bastarde"
    Wir haben ein funktionierendes Ökosystem, in dem sich der Wildbestand von sich aus reguliert und Bauern sollen sich einfach einen Zaun um ihr Ackerland setzen und daraf Schutzhunde halten, damit die Wildschweine nicht mehr drauf kommen und das Land verwüsten.

    Ach und die Tiere werden nur angeschossen und müssen alle qualvoll im Wald sterben.

    Ich freu mich schon riesig auf die Diskussionen, falls doch mal irgendwann ein Wolf hier auftauchen sollte.

    Die Dame war sehr Beratungsresistent...

  • Wir haben ein funktionierendes Ökosystem, in dem sich der Wildbestand von sich aus reguliert

    Stimmt auch gewissermaßen. Mit abschießen der Wildschweine machen sie die Plage noch größer, da sich dann die überlebenden Tiere um so mehr vermehren und hinterher mehr Wildschweine da sind als vorher. Dasselbe gilt auch für Rehe, Waschbären, Füchse...
    Siehe hier:
    www.wildtierschutz-deutschland.de: Zum Ende des Jagdjahres 7 bis 8 Millionen Tiere erschossen
    Unter dem Artikel steht noch, daß die Zahlen aus öffentlich zugänglichen Datenbanken der Jägerschaft sind. Kann also kontrolliert werden.
    Aber selbst ohne diese Zahlen merkt man es. Ich merke das auch. Je mehr hier gejagt wird, desto mehr Wildschweine, etc. gibt es hier. Es wird immer mehr gejagt, aber irgendwie wird die Anzahl nicht geringer, sondern immer mehr.
    Die Waschbärplage hier bei uns hat die Natur geregelt, indem sie die Anzahl durch Staupe minimiert hat.

  • Noch was anderes:
    Ich habe eben durch die neue "Dein Hund" geblättert. Vorne bei den News steht, daß im letzten Jahr zig Hunde im finnisch-russischen Grenzgebiet von Wölfen getötet worden seien. Ein Einwohner hat jetzt nach jahrelanger Forschung eine Lösung gefunden, um die Hunde zu schützen, dabei aber die Wölfe nicht zu töten.
    Er hat eine Art Schutzwesten für die Hunde entworfen. Diese Schutzwesten haben kleine Kammern mit Chili gefüllt. Wenn ein Wolf den Hund beißt - oder besser gesagt in diese Schutzweste - dann bekommt er Chili in die Schnauze und wird daraufhin vom Hund ablassen und sich das auch merken.
    Ich stelle mir gerade Schafe mit Schutzweste vor. Das würde aber ganz schön teuer werden. (und die rosarote Brillenträger würden natürlich aufschreien, daß das Tierquälerei wäre, dem armen Wolf Chili in den Hals zu pusten).

  • Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, ob ich dafür oder dagegen wäre. Einerseits sprechen die Zahlen für sich. Andererseits denke ich schon, daß was getan werden muß. Ist halt eine ziemliche Gratwanderung.

    Was Rehe angeht, wird z.b. gerne übertrieben, weil wirtschaftliche Gründe wichtiger sind. Hier im Harz fragt man sich manchmal, was jetzt stimmt. Die einen (die Jäger) Reden, der Luchs würde die ganzen Rehe fressen, daß kaum noch Rehe da wären. Die anderen (der Forst) reden, wir hätten zu viele Rehe, die ganzen Bäume würden angeknabbert und abgeschält werden und man müsse jagen. Es wurde sogar vor ein paar Jahren eine sehr hohe Zahl festgelegt, die mindestens geschossen werden mußte. So manche Jäger hatten Probleme mit dieser Abschußzahl, da sie in ihren eigenen Revieren gar nicht so viele Rehe hatten, um diese Zahl einzuhalten.
    Welche Aussage stimmt also? Kaum Rehe? Oder zu viele Rehe?

  • @BeardiePower

    Also bist Du echt dafür, dass sich die Wilddichte ausschliesslich durch Krankheiten und Verhungern selbst regeln soll ?
    :shocked:

    Das wäre ja nun wirklich fatal.

    Laut NaBu ist es aber nicht nur der vermehrte bzw. falsche Abschuß, Einzeltiere statt ganze Rotten, die die Population wachsen lassen. Begünstigt wird das Wachstum durch die milden Winter und das Überangebot an Futter in Parks, Gärten und auf Friedhöfen. Dazu kommt noch erschwerend, daß aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert wird und es einen Aufschrei verschiedener Bevölkerungsteile gibt, wenn es heißt, es müssen Wildschweine geschossen werden.

    Niemand will sie in seinem Garten, man fürchtet sich im Wald vor ihnen, aber "Entnahme" nein.

    Verrückt, irgendwie.....

  • Also hier war es wirklich Notwendig.

    Ich würde mal sagen, unser Jäger hier ist recht jagdfaul.
    Hier stehen auf jeder Wiese eine Gruppe Rehe mit mindestens 5 Tieren. Wildschweine und Füchse sieht man auch zu jeder Tageszeit.
    An Wildtieren haben wir schon alles im Garten gehabt. Nachbarn haben extra einen E-Zaun angebracht. Ich glaube Weidentechnik sind 10V DC. Die haben den Zaun auf jedenfall mit AC, wie hoch die Spannung ist, wollte der mir nicht verraten.


    Bei uns hat es dieses mal echt sinn gemacht, die Treibjagd zu veranstalten (die erste seit über 3 Jahren).

    Die Bauern haben sich über die Ernteausfälle beschwert, die Normalbürger haben sich beschwert das die Wildunfälle zunehmen, die Hundebesitzer, das sie ihre Hunde gar nicht mehr ableinen können, die Gärten wurden zerstört und die Mülltonnen umgeworfen.
    Und der Jagdpächter hat vom Landesjagdverband anschiss bekommen, das er endlich mal schießen soll.

    Ob sich der Bestand selber Reguliert habe ich hier noch nicht mitbekommen. Wäre natürlich toll.
    Ich werde auf jeden fall mal beobachten, ob es nun schlimmer wird.


    Edit: ich sollte vil erwähnen, bei uns gibt es keinen Wolf, keinen Luchs und auch keine Waschbären. Wildschweine, Spinnen und Schlangen sind so ziemlich das Gefährlichste hier, was man finden kann.

  • Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, ob ich dafür oder dagegen wäre. Einerseits sprechen die Zahlen für sich. Andererseits denke ich schon, daß was getan werden muß. Ist halt eine ziemliche Gratwanderung.

    Ich finde nicht, dass die Zahlen für sich sprechen. Denn sie berücksichtigen nicht die Zunahme des Futterangebots.

    Und wie "Selbstregulierung" durch Verhungern aussieht, hat man ja bei den NABU-Heckenrindern gesehen.... :mute: Die konnten allerdings nicht an Kulturpflanzen ran, haben daher wenig Schäden angerichtet vorher.

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