Echte Wölfe und blöde Fragen
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Das verstehe ich nicht.
So wie ich das mal gelernt habe geht das Raubtier auf Jagd um seinen Bedarf an Nahrung sicherzustellen. Dazu noch den Bedarf für eventuelle Jungtiere. Aber kein Raubtier tötet des Tötens willen.
Warum dieser eine Wolf nun 40 Schafe und Ziegen gerissen haben soll geht mir nun absolut nicht ein. In einem vor einiger Zeit hier eingestellten Film war mal zu sehen wie der Wolf ein Schaf aus der Herde klaut und damit verschwindet. Das ist logisch, das was da geschrieben steht erscheint mir aber sehr unlogisch.
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Das verstehe ich nicht.
So wie ich das mal gelernt habe geht das Raubtier auf Jagd um seinen Bedarf an Nahrung sicherzustellen. Dazu noch den Bedarf für eventuelle Jungtiere. Aber kein Raubtier tötet des Tötens willen.
Warum dieser eine Wolf nun 40 Schafe und Ziegen gerissen haben soll geht mir nun absolut nicht ein. In einem vor einiger Zeit hier eingestellten Film war mal zu sehen wie der Wolf ein Schaf aus der Herde klaut und damit verschwindet. Das ist logisch, das was da geschrieben steht erscheint mir aber sehr unlogisch.
Tut mir Leid, dass es dir unlogisch erscheint, aber so ist nunmal die Realität..
Das Phänomen nennt sich in der Verhaltensbiologie "surplus killing" und kommt bei vielen Raubtieren vor..siehe z.B. hier
Gruppe Wolf Schweiz - KONFLIKTE : SCHÄDEN AN NUTZTIEREN
ZitatWölfe reissen insbesondere in Nutztierherden oft mehr Tiere, als sie fressen können. In der Fachsprache nennt sich dieses Verhalten surplus killing, was übersetzt soviel heisst wie "überzähliges Töten". Dieses Verhalten hat entgegen anders lautenden Gerüchten nichts mit Wölfen aus Gefangenschaft zu tun, die es in der Schweizer Natur erwiesenermassen nicht gibt. Auch wilde Wölfe reissen oft mehr Schafe, als sie fressen können. Surplus killing kommt in der Natur bei zahlreichen Raubtieren vor: bei Wieseln und Mardern, bei Füchsen, Luchsen, Braunbären, Löwen, Leoparden, Tigern, Hunden und Hauskatzen, bei Waschbären, sogar bei Schwertwalen (Orcas) und verschiedenen Insekten wie Spinnen und Milben ist dieses Verhalten nachgewiesen.
Nach heutigem Stand des Wissens, läuft der Prozess des Jagens, Tötens und Fressens im Kopf von Wölfen in verschiedenen Schritten ab und erst wenn ein Schritt beendet ist, kann der nächste beginnen. Das heisst, wenn ein Wolf eine Herde angreift und ein Schaf erwischt hat, beisst er natürlich zu und wird es töten. Ist jedoch noch immer der Reiz von anderen flüchtenden Tieren vorhanden (fehlende Fluchtinstinkte, Zäune), wird der Wolf nicht zu fressen beginnen, sondern weiter reissen, bis eben kein Reiz von flüchtenden Tieren mehr da ist. Erst dann wird der Schritt "reissen" beendet und mit dem Fressen begonnen.
So brutal dieses Verhalten für die betroffenen Nutztiere ist, so sinnvoll ist es in der Natur. Der Wolf als Rudeltier hat oft noch Familiemitglieder mitzuversorgen, was einer grosse Fleischmenge bedarf. Da er ausserdem problemlos imstande ist, Aas zu fressen, kann er Kadaver auch noch Wochen später verwerten. Hat ein Wolf in der Natur also mal die ganz seltene Chance, zwei statt nur einen Hirsch zu erlegen, muss er diese Chance nutzen, denn für ihn ist dies ein wichtiger Überlebensvorteil. Da Wildtiere und deren Verhalten stets auch vor dem Hintergrund der Evolution betrachtet werden müssen, lässt sich festhalten, dass Wölfe (und andere Raubtiere), die surplus killing verursachen, wohl einen deutlichen Selektionsvorteil gegenüber Artgenossen ohne dieses Verhalten haben.
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[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=K53jdZxMC8s]
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Diese Tiere waren durch "ausreichenden Grundschutz gesichert".
Es tut mir wirklich leid, dass Du Dir soviel Sorgen machen musst und bereits solche Erfahrungen machen musstest. Ich kanns mir zumindest ansatzweise vorstellen und bin im Stillen froh drum, dass meine Herrschaften sich wenigstens zur Wehr setzen könnten.
Das muss einfach schrecklich und der absolute persönliche Albtraum sein.
Ich halte den empfohlenen Grundschutz auch absolut nicht für ausreichend - aber vermutlich muss man da auch mal wieder Praxistauglichkeit und Politik trennen. Grundschutz ist immer nur der MIndestschuz und ein ausreichender Grundschutz ist Voraussetzung für Entschädigungszahlungen im Riss-Fall - was ja bereits impliziert, dass der Grundschutz nicht immer ausreichen wird, um Risse zu verhindern.
Dass sich sämtliche Fördermaßnahmen nur auf diesen Grundschutz beziehen und derjenige, der besser schützt, auch wieder leer ausgeht, ist einer der Punkte, die ja bereits in der Kritik stehen.
Deine Bedenken in Sachen Weidetierhaltung teile ich absolut - momentan macht Niedersachsen es vor, wie man es im Umgang mit dem Wolf eben nicht machen sollte.
Und das ist für all die, die es ausbaden müssen, Nutztierhalter und ihre Tiere, die Bewohner der Problem-Wolf-Bereiche und auch die einzelnen Wölfe, wirklich bitter.
LG, Chris
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Tut mir Leid, dass es dir unlogisch erscheint, aber so ist nunmal die Realität..
Das Phänomen nennt sich in der Verhaltensbiologie "surplus killing" und kommt bei vielen Raubtieren vor..siehe z.B. hierUnd genau DAS ist das Problem bei eingezäunten Weidetieren. Da reisst der Reiz "flüchtende Tiere" für den Wolf ja nicht ab, da er sie immer vor Augen hat. Uneingezäunte Tiere hätten zumindest die Chance, aus dem Sichtfeld des Wolfes zu gelangen.
Wie man es dreht und wendet: WEM ist damit geholfen, dass der Wolf hier in der Dichte wieder Einzug hält?
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Weiß jemand hier aus dem Forum, ob und wie viele Rudel es in Schleswig-Holstein gibt?
Ich gebe gerne zu: Ich bin Pro-Wolf. -
@Kamille - das hier ist die offizielle Wolfs-Info-Seite für S-H:
Wolfsinformationszentrum Schleswig-HolsteinDort wirst Du am ehesten über die offiziellen Wölfe fündig.
Noch nicht nachgewiesene Sichtungen gab es bereits in
Lohe
Bergedorf
Brookdeich
Ammersbek
Reinbek
Kreis Pinneberg
Steibergkirche
BlumenthalDas sind Sichtungen seit Ende 2015.
LG, Chris
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Ganz herzlichen Dank, Chris!
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Danke für eure Aufklärung, man kann halt immer noch dazulernen.
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Tut mir Leid, dass es dir unlogisch erscheint, aber so ist nunmal die Realität..
Das Phänomen nennt sich in der Verhaltensbiologie "surplus killing" und kommt bei vielen Raubtieren vor..siehe z.B. hierWobei ich mich manchmal frage:
Wenn Wölfe auch Aas fressen und an manchen Tieren noch tagelang fressen, macht es da nicht eher Sinn, die getöteten Tiere liegen zu lassen und die restlichen Tiere erstmal woanders hinzubringen? Dann würden die Wölfe doch bestimmt wiederkommen und das Aas fressen und in der Zeit sind die lebenden Tiere in Sicherheit, weil der Wolf ja was zu futtern hat.
Oder besteht da die Gefahr, daß sich der Geruch vom Menschen einprägt? Oder daß sie immer wieder dorthin kommen? -
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