Müssen wir aufgeben? Verhalten Hund aus dem Ausland

  • Ich bin auch der Meinung das solche Hunde in erfahrene Hände gehören, aber leider hört und sieht man immer öfter das es für die Orgs reicht wenn die Leute nur tierlieb genug sind und dann passiert halt sowas!

  • Zitat

    Das würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass jeder Hund der irgendwo neu ist, sich eingewöhnen muss und warum auch immer schnappt, sich generell nicht wohlfühlt :verzweifelt: Das ist gelinde gesagt, etwas seltsam....



    Tut mir leid, aber deiner Logik kann ich nicht folgen. Was ist das denn für ein Umkehrschluss?


    Ich habe es wirklich mehr als deutlich formuliert, dass es nicht so sein MUSS, aber so sein KANN. Was um alles in der Welt ist an dieser Aussage seltsam?

  • Meiner Meinung nach wird wieder ein Faktor völlig ausser acht gelassen: der Hund ist noch überhapt nicht "angekommen".
    Hunde mit so einer Vorgeschichte brauchen deutlich länger als nur acht Wochen um wirklich anzukommen, zu vertrauen und "Familienhund" zu sein. Sie ist gerade mal 10Wochen in D, hat schon mal die Familie gewechselt, muss Dinge lernen und kennenlernen von denen sie gar nicht wusste, daß das zum menschlichen Regelwerk dazugehört.


    Und dann wird hier davon gesprochen, der Hund habe Kontrollverhalten.......... :headbash:
    Natürlich ist sie unsicher - und dann flüchtet sich Hund in Verhaltensweisen, die ihm in dieser Situation als das einzig richtige erscheinen.
    Mir ist das grade zu viel, einzeln auf all die Aspekte einzugehen die bei so einem Hund zu beachten sind. Eindeutig braucht der Hund wesentlich mehr an Zeit und Geduld seitens der Besitzer, der Hund braucht einen klar geregelten und angemessen langweiligen !! Tagesrythmus sowie eine verständisvolle Anleitung mit klaren und verständlichen Regeln und Grenzen für das Zusammenleben mit Menschen.


    So kurzfristig fangen Hunde mit Vorgeschichte normalerweise erstmal an, ihre "Koffer auszupacken". Da wird sich noch einiges tun und die Hündin kann in 4 Wochen andere Facetten im Verhalten zeigen.......

  • Zitat

    Meiner Meinung nach wird wieder ein Faktor völlig ausser acht gelassen: der Hund ist noch überhapt nicht "angekommen".
    Hunde mit so einer Vorgeschichte brauchen deutlich länger als nur acht Wochen um wirklich anzukommen, zu vertrauen und "Familienhund" zu sein. Sie ist gerade mal 10Wochen in D, hat schon mal die Familie gewechselt, muss Dinge lernen und kennenlernen von denen sie gar nicht wusste, daß das zum menschlichen Regelwerk dazugehört.


    Und dann wird hier davon gesprochen, der Hund habe Kontrollverhalten.......... :headbash:
    Natürlich ist sie unsicher - und dann flüchtet sich Hund in Verhaltensweisen, die ihm in dieser Situation als das einzig richtige erscheinen.
    Mir ist das grade zu viel, einzeln auf all die Aspekte einzugehen die bei so einem Hund zu beachten sind. Eindeutig braucht der Hund wesentlich mehr an Zeit und Geduld seitens der Besitzer, der Hund braucht einen klar geregelten und angemessen langweiligen !! Tagesrythmus sowie eine verständisvolle Anleitung mit klaren und verständlichen Regeln und Grenzen für das Zusammenleben mit Menschen.


    So kurzfristig fangen Hunde mit Vorgeschichte normalerweise erstmal an, ihre "Koffer auszupacken". Da wird sich noch einiges tun und die Hündin kann in 4 Wochen andere Facetten im Verhalten zeigen.......


    :gut:



    LG Manu (vom Handy) mit Bonnie

  • Lara: Danke, ich dachte schon, ich sei :lepra: .


    Zitat

    Meiner Meinung nach wird wieder ein Faktor völlig ausser acht gelassen: der Hund ist noch überhapt nicht "angekommen".


    Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber: 8 Wochen sind auch lang genug, um zumindest Tendenzen zu zeigen. Es sollte schon in die richtige Richtung gehen und nicht stagnieren oder gar eine unerwünschte Richtung einschlagen (und danach klingt es mir hier ein wenig). Ich spreche nun nicht von rein erzieherischen Dingen, an denen man über längere Zeit arbeiten muss und bei denen sich auch immer neue Aufgaben ergeben. Ich glaube, dass das hier nicht das Problem ist - zumindest liest es sich für mich so.
    Ohne zumindest Tendenzen in die richtige Richtung würden mir 8 Wochen ehrlich gesagt reichen, um mittelschwere Bauchschmerzen bei der Sache zu haben.


    Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass ein Hund sich in einem neuen Umfeld nicht wohlfühlt. Ich formuliere das bewusst allgemein, weil ich natürlich überhaupt nicht beurteilen kann, ob das hier der Fall ist. Wenn es so ist, gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten: Entweder man arbeitet daran, ändert ggf. ein paar Parameter oder man sucht dem Hund ein neues Zuhause, falls ersteres nicht möglich ist.
    Um mal ein paar Beispiele zu nennen: Es kann zu laut sein, zu hektisch, zu viel Programm, zu wenig Programm, ein Hund kann Angst vor einer bestimmten Person haben, vor Katzen, vor einem bereits vorhandenen Hund etc.
    > Daran muss auch niemand schuld sein, manchmal ist es einfach so.


    Was hier elementar wichtig wäre, ist, dass eine kompetente(!) Person sich die Situation ansieht und eine fundierte Einschätzung abgibt: Was genau läuft da ab, was sind vermutlich die Ursachen, kann man das ändern und wenn ja, wie?
    Oder ist es ein grundsätzliches Problem, das zu lösen eher unwahrscheinlich ist oder zumindest sehr, sehr lange dauern würde, mit möglicherweise nur halb zufriedenstellendem Ergebnis? In diesem Falle wäre ein "Herumdoktorn" für den Hund fatal und für die Familie unnötig nervenaufreibend.


    Und da gilt wie immer: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.


    Nochmal: Das heißt nicht, dass ich glaube, dass es bestimmt so ist! Es ist nur eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen muss. Ein Hund hat nunmal nur ein Leben.

  • Ich habe noch zwei Beispiele.


    1. Vor vielen Jahren habe ich eine Vorkontrolle bei einer Familie gemacht, die mitten in der Stadt in einer recht belebten Gegend lebt(e). Die hatten 2 oder 3 Kinder, entsprechend viel Besuch und Action. Sie hatten schon mal einen Hund, ansonsten war auch alles O.K. Ich habe also gesagt, dass ein Hund dort hingehen kann, der sollte aber mit Trubel klarkommen (Rückzugsmöglichkeiten gab es allerdings auch).
    Kurz: Es kam ein ängstlicher und unsicherer Hund hin, der dort absolut fehl am Platze war, man doktorte lange mit verschiedenen Trainern und Bachblüten herum, bevor sich eine Besserung einstellte.
    Letztendlich ist die Familie umgezogen, damit der Hund zur Ruhe kommt, aber erst nach 2 oder 3 Jahren.


    Das werfe ich mir bis heute vor. Ich hätte viel, viel besser hinschauen und meine Bedenken klarer formulieren sollen. :( :


    2. Eine Bekannte nahm einen 1,5 Jahre alten Terrier in Pflege. Diese Bekannte hatte mehrere Jack Russells und ist eine äußerst kompetente Person, gerade auch, was Terrier angeht. Also leidgeprüft. :D
    Es war auch nicht ihr erster Pflegehund, sie hatte Haus und Garten, keine Kinder und wirklich viel Hundeverstand. Also alles prima.
    Fand nur der Terrier nicht. Mit den Menschen kam er wunderbar zurecht, aber ansonsten war ihm das wohl irgendwie zu viel. Zu viele andere Hunde, zu viel Programm am Anfang. Er hat geschnappt und war ziemlich biestig.
    Er kam dann nach wenigen Tagen zu mir, ich hatte damals auch zwei ältere Hündinnen (habe ich immer) und die Pflegemama hatte Bedenken, dass er auf die beiden losgehen könnte. Bei mir war er jedoch völlig anders, nicht die Spur von Aggressivität (nur nach längeren Spaziergängen war er aufgedreht und biss in die Leine).
    Meine Vermutung ist also, dass er dort nicht runterkam, sondern eher aufgepusht wurde.


    Damit will ich nicht sagen, dass ich besser bin als die erste Pflegemama (überhaupt nicht, sie hat viel mehr Ahnung als ich und ihre Hunde können sich glücklich schätzen), nur, dass unser Umfeld besser zu diesem Hund gepasst hat (wir sind eher ruhig, unsere Hunde auch und der Kleine bekam bei uns Zwangsruhe verordnet, ich bin kein Action-Typ).
    Glücklicherweise habe ich schon 10 Tage danach das perfekte Zuhause für ihn gefunden. :smile:



    Im ersten Fall wäre es für alle Beteiligten besser gewesen, wenn dieser Hund komplett woanders hingegangen wäre. Im zweiten Fall hätte man es sicher hinbekommen, es war aber nicht nötig, da er ohnehin nur Pflegehund war.

  • Ich finde es schwierig, da etwas zu raten. 2 Monate sind keiner lange Zeit - meiner Meinung nach. 2. Umzu innerhalb kurzer Zeit, neues Land, neue Situation, neue Leute.... Allerdings kenne ich den Hund nicht und auch die Orga nicht, die sie dir vermittelt hat. Es kann sein, dass sie bei der Orga/Pflegestelle anders war - es kann aber auch sein, dass du auf eine unseriöse Orga gestoßen bist.
    Man kann vermutlich mit einiger Arbeit noch einiges mit/bei der Hündin erreichen. Aber die Entscheidung müsst ihr selber treffen - ob ihr bereit seit das zu machen.
    An eurer Stelle würde ich euch empfehlen eine/n gute/n Trainer/in zu holen, die sich den Hund und euch anschaut und euch eine Einschätzung geben kann, über die Hündin, deren Verhalten und was erreichbar ist.


    Zitat

    Ich bin auch kein Freund der Auslandstier-Vermittlung, weil man einfach nicht weiß, was man da bekommt.


    Mist... ich werde mich bei meiner Orga beschweren. Meine Hündin ist genau so, wie sie von dieser beschrieben wurde. Während Freunde von mir, einen Hund aus dem Münchner TH geholt haben, der so ziemlich in allen Punkten dem Gegenteil entsprach wie angekündigt.....
    Vor allem war die Hündin in diesem Fall ja schon auf ner Pflegestelle in D. Was ist da der Unterschied zu einem TH in Deutschland?
    Aber in der Regel lebt es sich mit "schwarz-weiss-denken" einfacher. :hust:


    Zitat


    Du hast geschrieben, dass du mit tiergestützter Therapie liebäugelst. Ich finde, dass ist keine gute Idee mit einem Hund, dessen Vorgeschichte man nicht kennt.


    Auch hier werde ich mich bei meiner Orga beschweren. Ich setze meine Hündin seit 4 Jahren in der tiergestützten Arbeit ein - nehme sie jetzt raus, da ich merke, das es ihr keinen Spaß mehr macht, ihre Geduld nachlässt und sie einfach in den Ruhestand gehen will. (Rest: siehe oben)

  • Ich habe derzeit zwei 2 Jährige Nichte/Neffe. Wenn ich ein Kind hätte, hätte ich mich klar gegen einen Auslandshund mit unbekannter Vorgeschichte entschieden.


    Die Hündin tut mir leid ABER ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden,wenn ich den Rat mancher hier den Hund zu behalten und zu "therapien" nachgehen würde und dem Kind passiert doch etwas.


    Ich hab hier auch ne Spanierin und das wäre in einer Familie mit Kindern nicht gut gegangen. Sie war extrem ängstlich und unsicher. Vor Kindern hatte sie Angst und hat ebenfalls geschnappt.


    Das hat sich bis heute nicht gelegt aber sie geht zumindestens weg wenn sie ihre Ruhe haben will und die Kinder werden im Auge behalten.


    Insgesamt habe ich trotz Hundeerfahrung, etwa 4 Jahre gebraucht um den Hund sicher Alltagstauglich zu bekommen und nicht panisch zu werden oder völlig gestresst zu sein.


    Es gibt einfach Hunde die sind bei Einzelpersonen oder Paaren besser aufgehoben. Bestimmt kann aus der Hündin bei euch was werden aber meine Sorge ums Kind wäre mir zu groß.

  • Ich persoenlich in eurer Situation, mit dem was du schreibst, wuerde den Hund abgeben!! Euch und vor allem eurem Kind zu liebe. Ich musste als Kind mit einem Hund leben, der andere Menschen sehr sehr bloed fand und ich sage dir, ein Stueck weit hat mich das meine Kindheit gekostet. Ich gehe da nicht naeher drauf ein, aber schoen ist ganz eindeutig anders.
    Ich denke nicht, das euer Hund so drauf ist, wie unser Hund damals war, man mit arbeit und viel Training und bei einer Erfahrenen Person, wahrscheinlich besser ohne Kinder viel erreichen kann.


    Ich habe im Moment auch eine Auslandshuendin als Pflegestelle. Sie ist jetzt 4 Wochen hier und wird fruehestens in 2-3 Wochen (wenn ueberhaupt) in die Vermittlung gehen. Ich will sie erst richtig einschaetzen koennen usw. Sie kommt von einer Orga die ihr Best moegliches versucht, die Hunde persoenlich kennt und auch versucht die Hunde in ihren Zwingern richtig einzuschaetzen. Bei der Kleinen die im Moment bei mir ist, hat das 100% geklappt.


    Ich muss jetzt aber auch euch nicht so ganz verstehen. Bei dem was ihr mit einem Hund vorhabt, was du gerne machen moechtest, da kann nur ein Welpe vom guten serioesen Zuechter wirklich funktionieren. Mit einem Kind, mit einer Ausbildung als Therapiehund usw. wuerde ich mir im Leben keinen Hund aus dem Auslandstierheim holen.
    Das wundert mich absolut nicht, wenn diese Idee zum Scheitern verurteilt ist. Hunde aus dem Auslandstierschutz sind oft (nicht alle, aber einige) etwas speziell, vor allem wenn sie als Strassenhunde gelebt haben und wenn sie dann noch in schlechten Tierheimen wie Massenware mehr schlecht als recht ueberlebt haben (Leben kann man das nicht nennen). Meiner Meinung nach, brauchen diese Tiere Zeit, viel Zeit, Ruhe und Menschen die Erfahrung haben und ein Stueck weit, sich auf diese Hunde einstellen koennen und ihr Leben wenigstens am Anfang auf sie ausrichten koennen. Mit Kind ist das aber nicht moeglich bzw. (eigene Erfahrung) muss man den Auslandshund und seine Beduerfnisse erstmal ueber die Beduerfnisse des Kindes setzen und DAS ist ein Unding.
    Wie schon oben geschrieben, habe ich Jahrelang so gelebt als Kind und bin da gepraegt.


    Ich rate euch, gebt den Hund an die Orga zurueck und dann ueberlegt ihr euch ganz genau, wie und was ihr fuer einen Hund haben wollt, schreibt Zuechter an, investiert Zeit in das Herausfinden der richtigen Rasse und dann schafft ihr euch einen Welpen an, einer passenden Rasse. Der mit euch aufwaechst, bei dem ihr sicher sein koennt, dass alles menschenmoegliche getan wurde, damit dieser Hund euer Leben bereichern kann und Spass an genau dem hat, was ihr mit ihm vorhabt und vor allem euer Kind nicht als Bedrohung ansieht. Mit dem du eine Ausbildung zum Therapiehund beginnen kannst, mit dem euer Kind in Ruhe und friedlich aufwachsen kann.


    Ich selber habe mittlerweile 2 Hunde vom Zuechter und eben das kleine Hundemaedchen aus Rumaenien, man sieht riesen Unterschiede im ganzen Verhalten, obwohl ich hier an einen Auslandshund geraten bin, der unglaublich tough ist. Sie hat aber auch nie als Strassenhund gelebt und nichts schlechtes eigentlich erlebt. Sie hat halt einfach gar nichts erlebt. Und wenn ich mir dann meine Huendin vom Zuechter, die fast gleich alt ist und dann die kleine anschaue, DA liegen WELTEN dazwischen. Fuer mich und meine Lebenssituation kein Problem. Ich habe mich auf das schlimmste eingestellt und bin und war dann absolut positiv ueberrascht, aber ich habe auch keine Einschraenkungen mit Kindern, viel Besuch usw.


    Ich hoffe ihr trefft fuer euch die richtige Entscheidung, fuer euch als Familie, fuer euer Kind und auch fuer den Hund. Und welches die richtige Entscheidung ist, koennt nur ihr alleine bestimmen.


    Wenn du vor allem, die Zeit investieren wollt und da wirklich Zeit, Geld, Muehe usw. investieren wollt und koennt, euch bewusst seit, wie viel Arbeit das bedeutet kann, dann wuerde ich mir einen guten Trainer suchen, Hundeschule wird bei euren Alltagsproblemen da nicht viel bringen und trainieren und ueben unter Anleitung.
    Aber nur, wenn ihr euch auch sicher seid, dass dieser Hund das ist, was ihr gesucht habt usw.


    LG
    Gammur

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