Seit kurzem spinnt unser Appenzeller...
-
-
Das es nichts bringt das Knurren zu bestrafen oder gar zu unterbinden haben ja zum Glück schon einige angemerkt.
Was mir einfällt ist, falls Du jetzt schon einige Veränderungen vornehmen willst: dadurch, daß Du Dich anders verhältst und der Hund nicht mehr sein "gewohntees Programm" abspielen kann, wird er besonders am Anfang vielleicht "renitent" erscheinen.
Es kann sein, daß Du ihn nicht nur 10mal sondern 43mal auf seinen Platz bringen / schicken musst. Das er vielleicht noch vehementer Spielzeit und Aufmerksamkeit einfordert. Das er eventuell anfängt, laut bellend sein bisheriges Programm einzufordern.Darauf solltetst Du gefasst sein - man nennt sowas auch Erstverschlimmerung......
Er versteht dann halt nicht, warum es nicht mehr so nach Plan läuft wie er das bisher kannte - und wird seine Bemühungen verdoppeln und verdreifachen........
Ich denke auch, daß ein positiver Trainer Euch viel helfen kann - doch auch ich finde, das besonders die Familie erstmal geschützt werden muss. Und bis sich da was tut sollten gewisse Verhaltensweisen des Hundes erstmal eingeschränkt werden.(zwischen Dir und Familie liegen u,äh)
Schimpfen und Druck wird da nicht helfen - freundliches auf-den-Platz-schicken mit Tendenz zu geduldiger Wiederholung und Belohnung schon eher.
Hunde sind Opportunisten - wenn sich etwas für sie lohnt, werden sie diese Handlung gerne öfter ausführen - was keinen Erfolg bringt, wird irgendwann unterlassen. -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Seit kurzem spinnt unser Appenzeller...* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Erstmal vielen, vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Bin ab heute praktischerweise 2 Wochen daheim und hab schon damit angefangen eure Tipps umzusetzen.
Da er keinen richtigen Platz hatte der zu 100% für ihn bestimmt ist, habe ich ihm sein Hundebettchen aus meinem Büro jetzt an einem abgelegenen Platz im Wohnzimmer "installiert", an dem er nicht im Weg liegt und seine Ruhe hat.
Heute war auch die erste Nacht seit wir ihn haben, an dem er nicht bei uns im Schlafzimmer schlafen durfte (er lag immer neben mir auf seiner Decke am Boden). Stattdessen hat er ja jetzt sein Bettchen im Wohnzimmer.Morgens kam dann natürlich die große Begrüßung als wäre ich von meiner 2-jährigen Weltreise zurückgekommen. Vor Freude hat er erstmal alles vollgepinkelt (hatten wir vor ein paar Monaten unter Kontrolle bekommen das mit dem Freuden-Pinkeln), aber egal. Ich hab ihn ruhig begrüßt und meine Frau hat ihn gefüttert. Topf leergefuttert und ab nach oben zu mir ins Bad... Ich hab ihn dann wieder nach unten gebracht und ihn auf seinen Platz legen lassen (was ich nach Befolgen mit einem Leckerli belohnt habe). Er blieb natürlich nicht die ganze Zeit liegen, aber ich hab ihn zumindest nicht mit mir nach oben gelassen. Beim Mittagessen: Ich war alleine, während meine Frau oben arbeiten war. Normalerweise sitzt oder liegt er dabei neben mir bzw. unterm Tisch. Auch diesmal hab ich ihn auf seinen Platz geschickt. Er stand nur einmal auf und wollte zu mir. Dann blieb er aber bis ich fertig war an seinem Platz liegen. Es ist wirklich stressfreier so da sein Kopf beim Essen nicht selten auf meinem Schoß oder unterm Arm wieder zu finden war.
Meine Frau hat heute natürlich noch großen "Respekt" vor ihm, aber hat ihn trotz allem gefüttert, war morgens Gassi und hat ihn auch wieder gestreichelt. Ich habe ihr von euren Tipps und Erklärungen für das Verhalten erzählt und sie will es auf jeden Fall versuchen, hält aber einen Trainer ebenfalls für unumgänglich.
Folgendes versuche ich konsequent durchzusetzen:
-Knurren wird nicht bestraft
-Wenn der Hund liegt, schläft oder frisst (da hat er auch schonmal geknurrt) wird er von KEINEM angefasst
-Bei Besuch, während des Essens oder bei "nachdackeln" wird er auf seinen Platz geschickt
-Auf seinem Platz ist ebenfalls Ruhezone für ihn
-Er darf sich nicht mehr bewachend zu mir legen
-Gespielt wird nur wenn WIR das wollen
-Ich reduziere die Aufmerksamkeit ihm gegenüber auf ein gesundes MaßDas mit dem Maulkorb liegt mir noch ein wenig im Magen... Auf der einen Seite will ich nicht dass sowas nochmal passiert, auf der anderen Seite will ich ihm keinen antun...
Ich werde euch aber auf dem laufenden halten und rege euren Kommentaren lauschen
-
Zitat
Das mit dem Maulkorb liegt mir noch ein wenig im Magen... Auf der einen Seite will ich nicht dass sowas nochmal passiert, auf der anderen Seite will ich ihm keinen antun...
Wenn du den Hund behutsam daran gewöhnst, tust du ihm nichts an. Das ist dann wie eine Brille, merkt man irgendwann gar nicht mehr.
Wenn ich einen Hund bekomme, werde ich ihn auch daran gewöhnen. Falls man den mal braucht, ist es kein Problem mehr. Ich stelle mir so was wie fiese Schmerzen und TA vor und dann noch einen Maulkorb den Hund nicht kennt.
-
Die hier wurde mir empfohlen. Kennt die zufällig jemand?
-
Das klingt doch schomal gut :)
Mit Hundeschule / Trainer kann ich dir leider nicht helfen, aber da wird schon noch wer was dazu sagen können.
Vorarbeit leistet ihr ja jetzt schon gute, einen Trainer sucht ihr euch auch, was ich mir jetzt noch vorstellen könnte das keine schlechte Idee wäre, wäre deinem Hund eine Ersatzaufgabe geben. Bewachen soll er dich ja nicht mehr. Ich kenn mich mit Apenzellern leider nicht aus und weiß nicht was geeigne wäre, aber vielleicht irgendeine Hundesportart oder so etwas, wo er gefordert wird und was er als seine Aufgabe ansehen kann, damit er nicht ins alte Schema zurück fällt. Vielleicht hat ja irgendein Appenzellerexperte eine Idee, oder euer zukünftiger Trainer :)EDIT: Ich hab mal kurz gegoogelt und Appis scheinen sich für fast alles zu eigenen *gg* Hab von Leuten gelesen die Agility machen, aber auch Unterordnung, Dogdancing, Zughundesport... Vielleicht gefällt euch und eurem Hund ja eins davon :) (alt genug muss er halt sein, das muss man beachten)
-
-
Zitat
Das mit dem Maulkorb liegt mir noch ein wenig im Magen... Auf der einen Seite will ich nicht dass sowas nochmal passiert, auf der anderen Seite will ich ihm keinen antun...
Das ist eine Sache, die Du nur alleine entscheiden kannst.
Ich persönlich halte nichts von Maulkörben, wenn ein Hund berechenbar ist.
Die Situation in der er gebissen hat:
ZitatMeine Frau kam zu mir und wollte mir gute Nacht sagen. Sie beugte sich dann zu Arko und streichelte ihm über den Kopf -> Knurren
Wir knieten beide neben ihm. Als meine Frau mit ihrer Hand nochmals in seine Richtung ging biss er sie recht stark in die Hand, so dass sie blutete.
In dieser Situation hat sich Deine Frau über den Hund gebeugt (eine Drohgebärde in der Hundesprache) und dann habt ihr beide neben ihm gekniet, ihn also bedrängt, obwohl er schon deutlich seine Unsicherheit durch Knurren gezeigt hat.
ZitatVor Freude hat er erstmal alles vollgepinkelt....
Das Freudenpinkeln ist meist eine Beschwichtigungsgeste.Du hast im Grunde ein unsicheres großes Hundekind in der Pubertät.
Wenn Du ihm nun Sicherheit und liebevolle Führung gibst, wird das Problem sicher bald aus der Welt sein.Ich hoffe, dass ihr einen guten Trainer findet.
-
Wie alt sind denn die Kinder in eurem Haushalt?
-
Das klingt wirklich gut bisher! Wegen dem Freudenpipi, ich würd ihn erst begrüßen wenn er wieder zur Ruhe kommt. Freudenpipi kann auch ein Beschwichtigungsverhalten sein. Also wenn er Dich "begrüßen" will und nervös rumhampelt, versuche ihn erstmal zu ignorieren und falls er sich dann mal kurz hinsetzt oder kurz Ruhe behält, dann kannst Du ihn begrüßen. Knurrt er Dich auch an wenn Du an seinen Napf kommst?
-
Hallöchen,
erstmal ein Hallo an den Appenzeller-Kumpel!!
Da wir auch einen Appenzeller-Rüden (jetzt 10 Monate) haben, der derzeit auch gern seine Grenzen austestet, kann ich mich, denke ich, ein wenig in Eure Situation hineinversetzen...
Es ist übrigens mein erster Hund, und genau aus diesem Grund habe ich, was seine Erziehung angeht, an mich "gerissen" :-)Im Vorfeld würde ich dir gern das Buch "Schweizer Sennenhunde" von Sabine Koslowski empfehlen, da ich auch ein wenig den Eindruck habe, dass ihr was die Rasse angeht, ein wenig "Nachhilfe" brauchen könntet :-) Ich habe mir das Buch gekauft, bevor unser Freddy hier eingezogen ist und schaue immer wieder gern rein, je nach Situation. Auch die Welpentipps könnt ihr bestimmt noch gut bei Eurem Hund umsetzen, so da Lücken vorhanden sind.
Mein Eindruck ist, dass sich der Appenzeller schon eine Person als Hauptperson heraussucht, das ist bei uns auch so. Das Verhalten zu anderen Familienmitgliedern bei Euch ist aber definitiv nicht normal.
Viele Sachen wurde ja schon angesprochen, ich versuche mal, dass sich nicht allzuviel wiederholt.
Ich denke, allem voran, solltest du im allgemeinen Souveränität und Ruhe ausstrahlen, da jegliche Unruhe sofort auf den so schon sehr temperamentvollen Appi übergeht. Da arbeite ich gerade jetzt in der Rüpelphase jeden Tag daran. Klar klappt das nicht immer, aber anschreien oder grobes Anfassen bei diesen Hunden bringt meiner Meinung nach wenig. Zumindest unserer ist sehr zäh und würde sich wehren bis zum gehtnichtmehr und das muss ich mir nicht geben. Aaalso was wir so machen:
-gestalte ihm seine "Komfortzone" für ihn so attraktiv wie möglich, d.h. Leckerlis, Kauknochen o. ä. nur dort. Da kann unter Aufsicht auch mal ein Kind was hinlegen machen wir so, unsere Tochter ist jetzt 10)
- beim Fressen lassen wir ihn in Ruhe; Kauknochen wurden auch schon verteidigt, da haben wir uns mit dem Clicker und Belohnung fürs Ruhigbleiben rangearbeitet
- unsere Kind ignoriert ihn auch meist, kuscheln gibts nur im Beisein von uns, weil er manchmal schnell stürmisch wird
- wir haben Tabuzonen (Sofa, Hauswirtschaftsraum mit Futter, Gäste-WC und der gesamte obere Bereich) Ich denke, dass es dem Hund schon ein Zeichen setzt, wenn alle anderen Fam-Mitglieder diese Bereiche nutzen dürfen , er aber nicht.
- beim Begrüßen achten wir darauf, dass die Familienmitglieder vor dem Hund begrüßt werden...
- spielen fängt du an und beendest es, machst du ja schon (auch aufpassen, dass er warten kann, wenn du das Spieli irgendwo hinträgst)
- Streicheln wie Spielen
- wenn er im Weg liegt, gebe ich ihm ein Kommando zum Aufstehen bzw. schiebe ihn weg, musst du halt mal sehen, wie er da reagiert...
- an der Tür und am Tor wartet er, meist gehe ich zuerst und fordere ihn dann zu Mitkommen aufDas machen wir eigentlich grob schon so, seit er bei uns ist und an viele Sachen hat er sich einfach gewöhnt. Wenn alles prima klappt kann man das eine oder andere auch wieder etwas lockern.
Was den Maulkorb angeht: Ich trainiere ihn derzeit auch an, nicht weil er beißt. In erster Linie, falls ich ihn doch mal in öffentl. Verkehrsmitteln mal brauche oder für den Tierarzt (Freddy lässt sich nicht so gern anfassen). Die hier beschriebene Methode ist klasse, machen wir auch so, allerdings mit Leckerlitube durch den Maulkorb durch. Anfangs tat sich gar nichts, jetzt geht er schon richtig gern rein und ich kann mittlerweile schon die Schnalle schließen. Aber wir machen das Training recht selten, weil wir keinen Zeitdruck haben.
Was das Verhalten zu Fremden angeht. Das haben wir auch und arbeiten dran. Wir versuchen schon im Vorfeld ein Anfassen, Ansprechen, Anglotzen, Runterbeugen etc. zu verhindern und fordern die Leute auf, ihn erstmal zu ignorieren. Dann ist er recht schnell interessiert und das wird dann von uns belohnt. Im Übrigen bin ich ganz froh, dass er sich nicht schwanzwedelnd von jedem betatschen lässt.
Ach so, ich wollte noch fragen, ob du irgendwie mit dem Hund arbeitest? Also Hundeschule, wo ein wenig Grundgehorsam beigebracht wird oder Tricks o. ä.? Ich finde das schon sehr wichtig, weil ich denke, der Appenzeller ist kein Hund, der so nebenbei heranwachsen und leben sollte. Da gibt es ja der Möglicheiten viele und da reichen schon ein paar Minuten über den Tag verteilt aus. So lernt der Hund auch, sich an dir zu orientieren, dass Aktionen von dir ausgehen.
Aber wenn ihr da im Training noch nicht so bewandert seid, würde ich mir auf alle Fälle einen Trainer holen, der dir zeigt, was du wie machen könntest und du das dann weiter üben kannst. Würde dabei schauen, dass er sich ein wenig mit der Rasse auskennt, weil viele typische Verhaltensweisen bei uns auch schon wild gedeutet wurden. Es passt nun mal nicht jedes Training zu jeder Hunderasse, finde ich.So, ich hoffe, es war nicht zu viel
Ich wünsche euch viel Spaß beim Üben, ach ja, und dein Hund nimmt es dir nicht übel, wenn du ihn mal ein paar Stunden ignorierst, vor allem, wenn er mal Mist gebaut hat. Mach ich auch ab und zu und ich habe meinen Freddy auch über alles lieb!!!Viele Grüße von Anja
-
Zum Thema Maulkorb: Ob der nötig ist oder nicht, dürfte vor allem von deinen Kindern abhängen. Deine Frau und du, ihr seid in der Lage, die neuen Regeln im Umgang mit dem Hund einzuhalten und seine Warnungen zu beachten, damit eine Situation nicht eskaliert. Ob eure Kinder das ebenso und zwar 100% verläßlich können, das könnt nur ihr beurteilen. Das hängt sicher stark vom Alter eurer Kinder ab.
Dagmar & Cara
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!