Warum verbeißen sich Hunde ineinander?

  • Zitat


    Nur indem man den Hund komplett von anderen Hunden isoliert. Wer will das schon?


    Mit isolieren hat das nichts zu tun und habe ich auch nirgends geschrieben


    Das Hunde sich plötzlich in die Haare bekomme und es zu einer Rangelei kommt - ja ist so, passiert halt mal. Das ist auch nicht das Thema


    Aber da läuft ja schon im Vorfeld was von Menschen nicht wahrgenommen wird. Sehr beliebt das Spielzeug, worum "plötzlich" gerauft wird. Ein Hund ist z.B. krank, hat eine Verletzung - was auch immer - und beim wilden Spiel kippt es plötzlich, weil Hund A dem Hund B zu dolle geschubst hat usw.
    Der nächste zeigt schon deutlich, daß er sich unwohl fühlt, oder ein Draufgänger ist....


    Code
    Z.B. unser Fall von Dienstag beim spielen mit den Hunden. KEINER der Hunde hat Zeichen von Agressionen gezeigt. Das war bloß ein blöder Zufall, dass sie im Gewusel das Ohr von dem Rüden scheinbar erwischt hat als sie den Ball nehmen wollte. Da das Ohr Chronisch entzündet ist, wartet der Rüde nicht lange bis es wehtut sondern hat sich in der selben Sekunde gewehrt. 
    Das einzige was man uns in dem Fall vorhalten könnte ist, dass man sie garnicht hätte miteinander spielen lassen sollen weil es kann ja immer mal sein, dass dumme Zufälle passieren und zwei Hunde sich in die Haare kriegen


    Da sind wir doch schon beim Thema


    Zitat

    Den ihr gerne ergänzen, erweitern, wiederlegen könnt, oder was weiß ich.


    Ich habe nur die Erfahrung gemacht, das gerade Jagdterrier und Deutsch Drahthaar schneller an ihre Toleranzgrenze gelangen als andere Hunde. Diese Hunde (die mir persönlich bekannt sind und mit denen ich regelmäßig Kontakt habe) werden alle jagdlich geführt.


    Ansonsten kenne ich keinen Privathund der sich in sein Gegenüber festbeißt.

  • Zitat

    Hunde die sich ineinander verbeißen, haben oft den gleichen hohen sozialen Status. Beim ineinander festbeißen geht es hauptsächlich darum wer als erster Nachgibt. Bei Menschen würde man das als ausdiskutieren bezeichnen. Derjenige der losläßt erkennt in dem Moment den höheren Status des anderen an und normalerweise wars das dann. Deshalb sind solche Szenen auch eher selten und können durchaus eine Weile dauern. Ich habe schon Hunde erlebt die fast 15 Minuten nur dastanden und sich gegenseitig "festgehalten" haben. Der jüngere Hund hat dann losgelassen, der ältere hat ihn nochmal angeknurrt, der jüngere zeigte eindeutige Beschwichtigungssignale und das wars dann. Keine Löcher, kein gekeife. Die zwei verstehen sich heute gut.


    Das kann ich genauso bestätigen, vollkommen korrekt. So oder ähnlich nhabe ich es auch erlebt.
    Meine Hunde waren alle bestens sozialisiert, die konnten an jeden Hund dran ohne das etwas passiert wäre.
    Und trotzdem ist es ein oder zweimal in ihrem Hundeleben passiert, daß sie sich festgebissen haben.
    Ohne das sie selbst angefangen hätten, bei allen Malen haben sich beide Kontrahenten verbissen.

  • Meine Hunde wurden nie jagdlich geführt, auch die Hunde anderer Halter, die das verbeißen gezeigt haben, waren Privathunde.
    Mich würde aber interessieren ob Hündinnen dieses Verhalten auch zeigen, ich kenne es jetzt nur von Rüden.
    Bei den Hündinnen habe ich den Eindruck, daß die Beißereien viel brutaler sind, es dauert zwar länger bis die sich mal in die Wolle kriegen aber dann gehts richtig zur Sache.
    Aber wie gesagt, ich habe noch nie gehört, daß zwei Hündinnen sich verbeißen und beide nicht mehr loslassen. Bin eben immer Rüdenhalterin gewesen.

  • Was mir noch einfällt ... sicherlich spielt auch eine große Rolle, weshalb ich ein gewisses Problem mit dem Verhalten habe, dass man von anderen Hundehaltern, deren Hund angegriffen wird, kein Verständnis oder Nachsicht oder ähnliches erwarten kann.
    Hier im df ist es was anderes, hier konzentrieren sich Leute, die sich gerne und sachlich mit solchen Thematiken beschäftigen. Das darf man im rl nicht erwarten, dass man so jemandem zufällig über den Weg läuft, mit dem man in solch einen Konflikt gerät. :denken:

  • Zu dem Thema hatte ich ein sehr Interessantes und für mich Intensives Erlebnis mit meinem Rüden, als ich ihn erst paar Tage aus dem Tierheim hatte. Also festbeißen mal aus Menschensicht geschildert :D :
    Er Biss in meine Hand und ich schimpfte erst los, jedoch blieb der Biss gleich stark. Ich war voller Adrenalin und der Hund war es auch. Ich hab ihm die ganze Zeit ins Gesicht geschaut um sicher zu gehen, das er nicht Urplötzlich nach was anderem von mir Beißen will. Er tat das selbe. Er war voller Anspannung. Er hätte ohne Probleme jederzeit nach vorne Preschen können um eventuell meine andere Hand die nach ihm Schlägt abzufangen. Aber ich hatte nicht vor auf ihn loszugehen. Doch er war, wenn es passiert wäre, Körperlich darauf vorbereitet. Er hätte mich auch ohne Probleme nach hinten ziehen können, um mich aus dem Konzept zu bringen.
    Aber ich stand einfach nur da mit meiner Hand in seinem Maul.


    Mein Hund war auf jede mögliche Situation vorbereitet.


    Interessant wars dann, als nichts von dem passierte, was er erwartete (hatte schlechte Erfahrungen gesammelt). Mein Kommando "Decke" drang irgendwann bis zu ihm durch, das er überlegte. Dabei entspannte er sich auch (vorher hätte ich ihn mit meiner Hand sicher hochheben können und er hät nicht losgelassen, als er überlegte lies die Anspannung etwas nach). Bevor er loslies schielte er noch zu meinem damaligen Freund, ob auch von dem keine Gefahr mehr ausgeht und dann wieder zu mir und lies dann endlich los und ging auf die Decke.



    Ich Handhabe es deshalb so, das meiner bei Besuch wo Kinder sind einfach nen Maulkorb umkriegt. Auch wenn er es schon lange nicht mehr tut, mit dem Festbeißen. Einfach weil ich nicht erwarten kann, das sich ein Kind in dem Moment wo mein Hund es Packt ruhig bleibt oder die Eltern... . Dann würde es nämlich zu wesentlich schlimmeren verletzungen kommen, als 2 kleine blaue Flecke von den Fangzähnen.


    Bei 2 Hunden die das tun ist es schwieriger, da kämpfen beide um ihre unversertheit.
    Kann mir gut vorstellen, wenn beide Hunde ruhig bleiben und sich nur ineinander verbissen haben, das sich die Situation von selbst Lösen kann. Genauso wie sie schlimnmer wird, wenn Menschen anfangen drum herum hysterisch zu werden oder einer der Hunde hysterisch wird.


    Ich glaub es ist ein sehr starker schutzmechanismus um schlimmeres zu verhindern. Oder resultiert aus der Angst heraus, das schlimmeres passieren könnte.
    Es schafft aufjedenfall Zeit zum Nachdenken über die Situation.

  • Zitat


    Zu dem Thema hatte ich ein sehr Interessantes und für mich Intensives Erlebnis mit meinem Rüden, als ich ihn erst paar Tage aus dem Tierheim hatte. Also festbeißen mal aus Menschensicht geschildert :D :
    Er Biss in meine Hand und ich schimpfte erst los, jedoch blieb der Biss gleich stark. Ich war voller Adrenalin und der Hund war es auch. Ich hab ihm die ganze Zeit ins Gesicht geschaut um sicher zu gehen, das er nicht Urplötzlich nach was anderem von mir Beißen will. Er tat das selbe. Er war voller Anspannung. Er hätte ohne Probleme jederzeit nach vorne Preschen können um eventuell meine andere Hand die nach ihm Schlägt abzufangen. Aber ich hatte nicht vor auf ihn loszugehen.


    :shocked: Das nenn ich mal Coolness. :respekt:
    Ich weiß, wie sehr ein Hundebiss schmerzt, da ich selber einige harte Bisse hab einstecken müssen.
    (an alle die das Vergnügen noch nicht hatten: Es schmerzt übrigens nicht zeitversetzt, sondern ab der Sekunde, wo der Hund zuhackt. In der ganzen Hand.)


    Zitat


    Doch er war, wenn es passiert wäre, Körperlich darauf vorbereitet. Er hätte mich auch ohne Probleme nach hinten ziehen können, um mich aus dem Konzept zu bringen.
    Aber ich stand einfach nur da mit meiner Hand in seinem Maul.
    Mein Hund war auf jede mögliche Situation vorbereitet.
    Interessant wars dann, als nichts von dem passierte, was er erwartete (hatte schlechte Erfahrungen gesammelt). Mein Kommando "Decke" drang irgendwann bis zu ihm durch, das er überlegte. Dabei entspannte er sich auch (vorher hätte ich ihn mit meiner Hand sicher hochheben können und er hät nicht losgelassen, als er überlegte lies die Anspannung etwas nach). Bevor er loslies schielte er noch zu meinem damaligen Freund, ob auch von dem keine Gefahr mehr ausgeht und dann wieder zu mir und lies dann endlich los und ging auf die Decke.


    Deine Schilderung klingt wiederum, entgegen meinen Überlegungen, danach, dass es eine reine (überlegte) Kopfsache des Hundes ist. Zwar generalisiert, aber dennoch mit 'nachdenken'. :denken:

  • Zitat


    Ich weiß, wie sehr ein Hundebiss schmerzt, da ich selber einige harte Bisse hab einstecken müssen.
    (an alle die das Vergnügen noch nicht hatten: Es schmerzt übrigens nicht zeitversetzt, sondern ab der Sekunde, wo der Hund zuhackt. In der ganzen Hand.)


    Witzig, wie unterschiedlich das Empfinden da ist.
    Ich fand es nicht so schmerzhaft. Tat halt weh und ich dachte, dass mir jetzt wegen der dummen Nuss den ganzen Tag die Hand weh tut, dachte aber an ne Quetschung. Ich war erstaunt, als es dann fröhlich rot den Boden volltropfte und bei näherer Begutachtung 3 Löcher da waren, eins vom Reißzahn so 2cm lang und ziemlich tief, die anderen waren von den Fangzähnen, die waren kleiner - am meisten weh tat dann in den Tagen danach das Gelenk, neben dem ein Loch war - mal vom Gepoche abgesehen, das ich aber eher als nervig statt weh einstufen würde.
    Ich hätte es mit schlimmer vorgestellt. Den Biss selber fand ich net wild, den ganzen ersten Tag nicht. Danach wurde es dann dumm. Blöde Tetanusimpfung hat mir etwas zugesetzt und bisschen Gesiffel in den Löchern und vor allem das Antibiotikum...
    (Ok, das Spülen mit Jodlösung, das war auch richtig *AUA*, aber das geht ja flott vorbei. Kann man aushalten. ;) )

  • Zitat


    Witzig, wie unterschiedlich das Empfinden da ist.
    Ich fand es nicht so schmerzhaft. Tat halt weh und ich dachte, dass mir jetzt wegen der dummen Nuss den ganzen Tag die Hand weh tut, dachte aber an ne Quetschung. Ich war erstaunt, als es dann fröhlich rot den Boden volltropfte und bei näherer Begutachtung 3 Löcher da waren, eins vom Reißzahn so 2cm lang und ziemlich tief, die anderen waren von den Fangzähnen, die waren kleiner - am meisten weh tat dann in den Tagen danach das Gelenk, neben dem ein Loch war - mal vom Gepoche abgesehen, das ich aber eher als nervig statt weh einstufen würde.
    Ich hätte es mit schlimmer vorgestellt. Den Biss selber fand ich net wild, den ganzen ersten Tag nicht. Danach wurde es dann dumm. Blöde Tetanusimpfung hat mir etwas zugesetzt und bisschen Gesiffel in den Löchern und vor allem das Antibiotikum...
    (Ok, das Spülen mit Jodlösung, das war auch richtig *AUA*, aber das geht ja flott vorbei. Kann man aushalten. ;) )


    Ja, das pochen! :verzweifelt: :tropf:
    Also ich fands mehr als nur nervig.
    Und es dauert ewig, bis es sich schließt, 4 Wochen.
    Musste zweimal nachgeätzt werden. Und immer vorher schön mit Alkohol druff. :curse:

  • Mein Hund-der-Extreme (Dackel-Pinscher-Mix) verbeißt sich auch, wenn er es ernst meint.


    Als der Hund meines Freundes hier einzog, ein Malamute, verbiss Dackelmix Corey sich ein paar Mal in dessen Hals und ließ nicht los. Er schoss quer durch den Raum und hing fest.
    Ich hab ihn am Nacken "abgezogen", in einem Fall biss er dann noch im Wahn in meine Hand, allerdings kurz und geiferte dann noch in Richtung Malamute nach. Das zeigt mir, dass er nicht Herr seiner Sinne war.


    Warum er das tut, weiß ich nicht genau. Er war schon immer territorial veranlagt, zudem macht er, egal was, zu 100%, Grauzonen kennt er nicht.
    Noch dazu hat er Epilepsie.


    Ich weiß nicht, ob man "Festbeißen" verallgemeinern kann.
    Jagdtrieb hat Corey, einmal hat er leider einen Marder getötet, nach fiesem Kampf. Schließlich biss er immer wieder mit Wumms in den Marder, absolut nichts von Festbeißen.


    Ich kann also bei ihm keinen Zusammenhang zum Jagdtrieb feststellen :???:
    Außer, dass er es in beiden Situationen zu 100% zuende macht (machen will).

  • Hallo, ich brauche dringend eure Hilfe..!!
    Auf dem Grundstück meiner Eltern leben zwei Hunde. Nele ist ein Dackel, 6 Jahre alt und von klein auf bei meinen Eltern. Nun musste ich meine Hündin, Lotta, Labrador- Terrier-Mix, 3 Jahre, wegen eines Umzugs zu meinen Eltern geben. Seit ca. einem Jahr leben beide Hunde zusammen, sie waren bisher immer friedlich und haben alles -bis aufs Futter- geteilt. Wir dachten die Rangordnung sei geklärt- der ältere ist der Ranghöhere. Nun kommt es seit einigen Wochen immer zu, meiner Meinung nach schlimmen, Auseinandersetzungen zwischen beiden Hunden: Sobald ich das Grundstück betrete und den Hund meiner Eltern (Nele) mehr Aufmerksamkeit schenke als Lotta, stellt diese ihr Nackenfell auf und geht auf Nele los. Sie verbeißen sich ineinander. Wir haben probiert sie mit Wasser zu trennen- jedes Mal zwecklos. Ich habe bisher jedes Mal, auch wenn ihr mich für irre haltet, meinen Hund in die Nähe ihrer Schnautze gegriffen und siehe da- sie hat von Nele abgelassen OHNE mich zu beißen. Danach gehen sich beide einige Stunden aus dem Weg und anschließend schlafen sie gemeinsam in einem Korb. Ich bin ziemlich ratlos. Inzwischen ist es soweit, dass beide Hunde getrennt werden wenn ich komme.
    Habt ihr eine Idee was man tun kann, das es aufhört?
    Vielen Dank schon mal im Voraus!

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