Hund aus dem Ausland

  • Zitat

    Du musst davon ausgehen, dass der Hund in den wichtigen Phasen die Umwelt, in der er bei Dir leben muss, nicht kennen gelernt hat. Es ist also kein Welpe im Junghundalter, sondern vermutlich ein Jundhund mit Defiziten in der Entwicklung, die nicht rückgängig zu machen sind. Es sei denn, Du hast das Glück und der Hund ist doch in einem Haushalt groß geworden. Davon würde ich aber nicht ausgehen.

    Du muss bei einem solchen Hund bereit sein Dein Leben langfristig auf den Hund umzustellen. Da muss auch die Familie mitziehen und Du darfst die Lust daran auf Dauer nicht verlieren (z.B. den Tag so organisieren, dass der Hund nicht mit im Auto fahren muss, nicht mitnehmen, wenn man sich mit Freunden trifft, nicht in den Urlaub fahren können, den Hund im Garten leben lassen, weil er mit geschlossenen Räumen nicht klar kommt). Vielleicht ist es nicht nötig, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es an vielen Punkten für den Hund nicht zu leisten ist in der Zivilisation zu leben.

    Ich persönlich könnte und möchte das nicht leisten können, daher käme ein solcher Hund für mich nicht in Frage.

    Wir haben hier im Forum auch einige Beispiele die zeigen, dass die Hundebesitzer sich das rosiger vorgestellt haben einen Hund "zu retten"... Richtig mies finde ich es, wenn der Hund dann ins eigene Leben gepresst wird, obwohl er damit nicht klarkommt...

    Viele Grüße
    Corinna

    Das kann ich 1 zu 1 bestätigen.

  • Zitat

    Ich würde ja auch gerne ein Bild von ihr reinstellen, da ich aber neu bin: darf ich das ? Und falls ja: wie geht das ? :???:

    Kopier doch mal den Link zu dem Hund und stell ihn hier ein =)

    Ich kann die negativen Erfahrungen nicht bestätigen. Zu uns kamen in den letzten Jahren 15 Hunde aus dem Ausland, teils als Pflegehunde, teils als eigene Hunde. KEINEN habe ich vorher kennengelernt, ABER: Ich habe die Hunde von Tierschutzorganisationen, deren Arbeitsweise ich schon Jahre verfolge, teils auch selbst vor Ort gewesen bin, die Leute teils persönlich kenne. Von daher bin ich sicher, dass die Einschätzungen der Hunde jeglicher Altersstufen zutreffend sind.

    Es mag sein, dass so ein Hund Defizite hat. Ich hatte noch nie einen Welpen, der bei einem seriösen Züchter aufgewachsen ist, von daher habe ich keinen Vergleich. Allerdings fand ich die Hunde nie problematisch. Keinen von ihnen. Aber das kommt sicher auch darauf an, welche Vorstellungen man von so einem Hund hat. Welche Erwartungen.

    Bei einem Welpen/Junghund aus dem Ausland hätte ich jedoch Bedenken wegen eventueller Mittelmeerkrankheiten. Tests unter einem Jahr sind nicht aussagekräftig und man muss sich da schon sicher sein, dass man damit leben kann, wenn ein Hund schwer an Leishmaniose usw. erkrankt.

    Einem Anfänger würde ich von einer Direktvermittlung aus dem Ausland abraten.

  • Wir haben auch unsere Hündin aus Spanien und sie nur einmal gesehen und sofort entschieden. Sie war 7 Monate alt, nicht stubenrein, schüchtern und ängstlich, aber auch total lieb.
    Jetzt, 4 Monate später, kann ich sagen, sie war kein Ü-Ei.
    Stubenrein war sie ziemlich schnell, einen gewissen Grundgehorsam hat sie bereits, ein paar Tricks kann sie auch schon. Sie ist immernoch eine ganz liebe und anhängliche Hündin und man merkt es ihr an...sie ist dankbar bei uns sein zu dürfen.
    Man weiss ja "ungefähr" welche Rassen in ihnen stecken und kennt somit auch die Wesenszüge und Macken, die die Rassen eben mitbringen. Alles andere ist doch Aufarbeitung und Erziehung.
    Allerdings gebe ich Kawaii recht, die Mittelmeerkrankheiten sind nicht zu unterschätzen und man muss bereit sein, sich damit eventuell auseinander zu setzen. Ich habe jetzt viel über Leishmaniose und Co gelesen und mich informiert und es sind keine Krankheiten, die man nicht in den Griff kriegen kann, aber der Hund ist trotzdem krank!
    Lg
    Elke

  • Naja, das Leishmaniose-Risiko hat man immer, egal in welchem Alter.
    Unseren ersten Hund hatten wir übrigens aus dem TH, der kam aber auch aus Ungarn, wo er schon mal in einer Familie war. In Anbetracht der Tatsache, dass er mit 3 Monaten dann letzten Endes in Deutschland gelandet ist, spricht auch nicht gerad für eine rosige Welpenzeit. Ihm hat man das auch angemerkt, er hatte vor vielem erstmal Angst. Und den einmaligen halbstündigen TH-Besuch zum Kennenlernen verbuche ich jetzt nicht unter "Hund einschätzen können."
    Unser Pflegehund, ebenfalls ein Ungar, hat auch vor Männern Angst, ist aber ebenfalls von Haus aus ein grundlieber Kerl.
    Und Caspar hatte vor exakt gar nichts Angst. Bei ihm merkt man aber auch, dass er wohl schon mal in einer liebevollen Familie war, bevor er in der Perrera gelandet ist und allem Anschein nach hervorragend sozialisiert worden ist. Das würde ich aber unter absolutem Glücksgriff verbuchen und nicht als Normalfall. ;) Zum Ausgleich hat er trotz negativem Test Leishmaniose.

    Drei Auslandshunde, drei unterschiedliche Charaktere. Da liegt auch das Problem, wo Dir hier keiner helfen kann, auch nicht mit 30 Jahren Erfahrung. Im Endeffekt bekommst Du ein totales Ü-Ei und wenn Du nicht die Möglichkeiten hast, mit dem worst case-Szenario zeitlich, finanziell etc. umzugehen, würde ich Dir auch nochmal raten, entweder einen Hund von einer PS zu nehmen oder erstmal als solche zu fungieren.

  • Ich kann dir auch nur von positiven Erfahrungen berichten.
    Wir haben unsere Emma im August 2012 auf einer Tierschutzseite entdeckt. Damals war Emma 15 Wochen und war in Spanien in einem Tierheim. Davor hat sie wohl 3 Monate auf der Straße gelebt und wäre dort fast verhungert wenn Touristen sie nicht ins Tierheim gebracht hätten.
    Nachdem wir Kontakt mit der Orga aufgenommen haben haben wir schnell einen Vorkontrolltermin bekommen und dann durfte Emma schon am nächsten WOchenenden mit dem Transport aus Spanien kommen.
    Wir hatten eigentlich mit einer schüchternen & etwas ängstlichen Hündin gerechnet . . . aber Emma war aufgeweckt, anhänglich und super lieb.
    Und was soll ich sagen, Emma ist jetzt über 6 Monate bei uns und so ziemlich der unkomplizierteste Hund den ich kenne. Sie ist freundlich zu Menschen & sozial mit allen Hunden, geht jedem Ärger aus dem Weg & ist nie aufdringlich.
    Sie ist nicht ängstlicher wie andere Hunde auch wenn ihr manche Sachen manchmal unheimlich sind.
    Klar war Emma am Anfang nicht sofort stubenrein, sie kannte das ja schließlich nicht, aber innerhalb von 1- 2 Wochen war sie so weit dass nichts mehr in die Wohnung ging, solange wir alle 2-3 Stunden mit ihr raus sind. Also so "schlimm" wie bei einem ganz jungen Welpen war es nicht mehr, ich denke das liegt auch daran dass Hunde mit 16 Wochen ihre Blase schon etwas mehr kontrollieren können als Welpen mit 8 Wochen.
    Auch sonst gibt es nichts negatives zu sagen, Emma hat nie an der Leine gezogen (sie muss Leine und Halsband aber wohl in Spanien schon kennengelernt haben), sie hatte keine Angst vorm Autofahren, sie ist nicht Futterneidisch obwohl sie damals fast verhungert wäre . . . !
    Das Einzige was ich vielleicht auf ihre Straßenzeit zurückführe ist dass sie beim Essen schlingt, dass sie für Futter fast alles tut (eignet sich natürlich gut für die Erziehungsarbeit) und dass sie gerne mal etwas Essbares von der Straße aufsammelt. Aber auch hier denke ich dass das andere Welpen und Junghunde genauso tun, egal woher sie kommen, mit Übung und Erziehung werden wir das auch noch in den Griff bekommen.
    Inzwischen haben wir uns mit vielen Leuten getroffen die ebenfalls Hunde aus der Organisation haben & wir haben durchweg positives gehört. Die Beschreibungen der Hunde hat immer nahezu 100% gepasst, jeder der Hunde hat dort einen Ansprechpartner an den man sich bei Interesse wenden kann & dieser kennt die Hunde dann auch persönlich. Klar dass die Größenschätzung eines Welpen am Ende mal etwas abweichen kann . . . kommt vor . . . unsere hat auch eine Endgröße die 5cm kleiner ist als geschätzt wurde. Aber ich denke dass die Größe selten mehr als 5cm mehr oder weniger ausmacht am Ende.
    Seriöse Organisationen sind sehr darauf bedacht die Hunde so gut wie möglich zu kennen, denn nur wenn richtig und gut vermittelt wird spricht sich das rum & es können viele Hunde gerettet werden. Vermittlung bedeutet dort natürlich auch Geld & ohne diese Vermittlung wäre ein Tierschutz vor Ort nicht möglich.
    Wir würden jederzeit wieder einen Welpen/ Junghund nur über Bilder übernehmen. Irgendwann soll bei uns ein Zweithund einziehen, falls es ein älterer Hund werden sollte würde ich diesen aber über eine Organisation mit Pflegestellen in Deutschland suchen, denn hier wäre es mir wichtig dass Emma & die Neue sich kennenlernen können & wir so nach Sympathie auch den richtigen Partner für Emma finden.

  • Ich habe zwar keinen Hund aus dem Ausland, habe aber lange in inländischen Tierheimen gesucht. Nach meinen Erfahrungen: nein, ich persönlich würde niemals nur nach Foto suchen. Mehrmals habe ich Fotos von Kandidaten gesehen und dachte: wow, der ist es. Beim Kennenlernen stellte sich dann einfach keine Chemie ein. Andererseits habe ich jetzt einen Hund, der mir vom Foto her bestimmt nicht aufgefallen wäre, aber der persönliche Draht war da. Nach diesen Erfahrungen würde ich selbst immer den Hund life sehen wollen, ja auch, um IHM letztendlich die Chance zu geben, mich doof zu finden ;)

    Selbst Erfahrungen mit Auslandshunden habe ich nicht, allerdings im Bekanntenkreis ein Beispiel, das mich vor meiner Hundeanschaffung nachdenklich gemacht hat. Diese Bekannten hatten eine sehr liebe Hündin aus Nordafrika. Allerdings auf der Straße sozialisiert, bis kurz vor ihrem Ableben mit 13 hat sie wirklich jede, JEDE Gelegenheit genutzt abzuhauen und ist kilometerweit durch die Stadt gestreunert. Natürlich wurde aufgepasst, trotzdem gelangen dieser Ausbrecherkönigin immer wieder Coups.
    Klar, das ist ein Einzelbeispiel, ohne Zweifel.

    Aber für mich hat sich dadurch herauskristallisiert: ich würde auch einen Auslandshund nehmen, aber nur einen, der das Leben im Haus gewöhnt ist. Für alles andere fehlen mir die persönlichen Voraussetzungen.

  • Welche Rolle spielt das ob ein Hund aus dem Ausland kommt oder nicht? Sind die anders? Meine sind beide nicht in Deutschland geboren. Was willst du jetzt von mir hören? Dass sie 6 statt 4 Beine haben?


    Zitat

    Laut der Beschreibung der Orga soll es ein lieber und anhänglicher Hund sein

    Lass mich raten: Das schreiben sie bei 90% der Hunde? Warum sollte ein Welpe auch nicht lieb und anhänglich sein? Über welchen Welpen würde man denn sagen "Dieser Hund ist nicht lieb?". Dass ein Welpe im Tierheim anhänglich ist, ist doch wohl logisch, wenn nur selten mal jemand zum Spielen und Streicheln vorbei kommt.

  • habe eine hündin aus griechenland. würde keinen mehr nehmen. sie war 10 monate alt und hat sich ganz anders entwickelt, als es den anschein machte, als ich sie bekam. sie hat eine fressgier, so dass wir nur mit maulkorb raus können. sie zerlegte mir im haus alles, wo sie nur was zu fressen vermutete. sie war ganz brav zu anderen hunden, nach der eingewöhnungszeit fing sie an auf kleinere , unterwürfige"hunde loszugehen. was und leinen und beisskorbzwang einbrachte. jetzt nach zwei jahren geht es, aber so unkompliziert, wie mit meinem anderen hund, den ich seit welpenalter habe wird es nie. es ist immer ein aufpassen, türen verschließen und entspannte spaziergänge sind nicht möglich, da sie doch ein sehr unberechenbares verhalten an den tag legt. wir besuchen regelmässig einen hundeverein, aber die eigenheit "selbstbestimmend" zu sein wird sie nie ablegen. sie hat in griechenland einfach gelernt alleine zurecht zu kommen. abgeben will ich sie nicht, will auch niemand so einen hund und man hängt halt trotzdem dran. würd es mir aber nimmer antun!

  • habe noch vergessen, dass sie mir als weißer Schäfer labradormix angeboten wurde(sie aber weder was vom schäfer noch vom labbi hat, sondern eher ein kretischer hasenhund ist, die größe eines cockerspaniels hatte (jetzt wie rottweiler) und stehe heute noch jede nacht auf um sie rauszulassen, da sie nie gelernt hat sich in der nacht zu melden (am tag weiß ich durch beobachtung, wann sie raus muß.)

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