Hund kann sich nicht ergeben
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Hallo!
Es geht um meinen Mylo (Golden Retriever, 3 Jahre, unkastriert).
Es gibt hier in der Gegend zwei Rüden, mit denen er einfach nicht zurecht kommt. Beides sehr dominante Rüden, die Mylo unterwerfen wollen. Aus dem Weg gehen ist leider nur begrenzt möglich. Es ging mit dem einen auch eine ganze Weile nun gut. Soll heißen: Mylo ist ihm einfach aus dem Weg gegangen.
Vor ein paar Tagen kam dieser eine Hund nun aber auf die Wiese und ist direkt auf Mylo zu und plötzlich hört man nur noch knurren und dann eine Beißerei bzw. der eine Hund hat Mylo auf den Boden gedrückt und Mylo hat Bisswunden davongetragen (nicht sonderlich schlimm, heilen gut).Ich habe mir nun lange Gedanken gemacht, was genau das Problem ist. Mylo ist kein Fünkchen dominant. Warum hat er also so Probleme mit dominanten Hunden?
Mich traf es es dann wie der Schlag.. ich erkannte das Muster.. Mylo kann sich wohl nicht ergeben.
Mir wurde bewusst, dass er das noch nie getan hat. Ich sehe es vor allem bei Askan immer sehr stark: Auf den Boden schmeißen, Lefzen lecken, quiek Töne von sich geben etc.
Mylo hat noch nie irgend etwas davon getan. Er versucht immer nur auszuweichen und der Situation aus dem Weg zu gehen. Schafft er es dann nicht (bzw. wir, wenn ich eben mit versuche solchen Situationen aus dem Weg zu gehen) dann steht er wie angewurzelt da, zieht seine Ohren angespannt zurück und versucht mit den Blicken auszuweichen. Er steht dann wirklich einfach felsenfest da und wartet bis die Situation weg ist, oder er eine Chance sieht zu entkommen.
Die dominanten Hunde knurren dann und drohen, Mylo wird noch angespannter und man sieht richtig seine Angst, aber er unterwirft sich nicht. Das ganze löst sich immer erst dann, wenn wir Menschen eingreifen.
Ich denke, dass die dominanten Hunde sein Verhalten als Provokation sehen. Im Sinne von "Du willst dich nicht ergeben, waaahh? Dir werd' ichs zeigen!"Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob es von Mylo wirklich als Provokation gemeint ist.. kann mir das aber ehrlich gesagt nicht vorstellen. Er ist wirklich kein Stückchen dominant und er würde solch eine Situation auch niemals suchen und vorher mit allen Mitteln versuchen ihr aus dem Weg zu gehen. Er sieht auch in dem Moment einfach nur bedrängt und ängstlich aus und kein bisschen "Ich bin aber stark und ergebe mich nicht". Eher, als wüsste er nun einfach nicht wie er reagieren soll. Er ist sozusagen der "socially awkward penguin" in Hundeform.
Wie gesagt hat er das auch sonst noch nie getan, das Ergeben. Wenn ich mit Askan schimpfe, dann legt er sich z.B. immer direkt auf den Rücken und je nachdem wie schlimm wir schimpfen, versucht er auch die anderen typischen Zeichen. Mylo hat auch das nie getan. Mylo versucht es dann "wieder gut zu machen" indem er seine bekannten Kommandos abspult: Sitz, Platz, Pfote. "Irgendwas davon muss denen doch jetzt gefallen!"
Nicht, dass ihr mich falsch versteht: Mir ist das kein bisschen wichtig. Ich muss es nicht haben, dass der Hund sich mir ergibt.Ich habe aber einfach das Gefühl, dass er es eben im Umgang mit anderen Hunden braucht.
Ich weiß auch nicht, warum er es nicht kann. Er sieht es ja oft genug bei Askan. Aber wahrscheinlich war ich einfach bei zu wenig passenden Hunden als er klein war. Ich wohnte damals noch in einem Gebiet, wo man irgendwie niemals (wirklich niemals!) Hunde getroffen hat.. nur in der Hundeschule hat er welche gesehen, aber da gab es niemals solche Szenen.Es ist mir wie gesagt auch lange Zeit gar nicht bewusst gewesen. Erst jetzt als ich so nachgedacht habe, hat es "klick" gemacht. Es ist ja auch nichts, was mich stört. Es stört nur im Umgang mit dominanten Hunden.
Wie seht ihr das? Schätze ich das alles völlig falsch ein? Kann man dem Hund im Nachhinein noch beibringen wie man sich ergibt? Gibt es eventuell andere Lösungsvorschläge?
Momentan sind wir wegen der Beißerei noch mehr auf "Ausweichen" gegangen. Aber ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn es andere Lösungen geben würde.
LG
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Hmm, ich bin keine Expertin, aber ich würde da das schlechte Benehmen eher bei den anderen Hunden sehen.. Also in meinen Augen ist es nicht normal wenn ein Hund zielstrebig zu einem anderen Hund hinläuft und den attackiert weil er sich nicht sofort auf den Boden schmeißt.. Also wenn MEIN Hund sowas machen würde, würd der sicher nicht wie er lustig ist herumlaufen dürfen und andere Hunde fertig machen..
Meiner hat sich zum Beipiel auch noch NIE auf den Rücken gelegt.. -
So, wie ich die Beschreibung lese, verhält sich dein Hund doch völlig normal.
Er steht steif da, dreht die Ohren nach hinten und wendet den Blick ab.
Er versucht die Situation zu entschärfen.Was soll er deiner Meinung nach tun, sich vor den fremden Rüden auf den Boden werfen und auf den Rücken drehen?
Das wäre ja nun zu viel des Guten aus hündischer Sicht.Sei halt schneller bei deinem Rüden und nimm ihn aus der für ihn bedrohlichen Situation.
Gaby und ihre schweren Jungs
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Hallo
Dein Hund verhält sich in meinen Augen vollkommen normal.
Welchen Grund sollte er haben sich sofort auf den Rücken zu werfen?
Dein Hund muss wissen, dass er sich auf Dich verlassen, kann, also nimm Deinen Hund zu Dir (hinter Dich) und wehre die fremdem Rüden ab.
Wenn er erst anfängt dies selbst zu regeln hast Du ein Problem.Wenn dies häufiger passiert, würde ich die anderen HH mal ansprechen, dass sie bitte dafür sorgen sollen, dass solche Situationen ausbleiben
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Irgendwie verstehe ich Deinen Hund ganz gut
Da gibt es jemanden, der ihn nicht "riechen" kann.
Kommt ja schon mal vor. Soweit so gut.
Deiner bekommt es mit, und läuft schon Bögen, was ich gut finde.Dem anderen scheint es nicht zu reichen?
Ich hätte da auch Probleme damit, daß ich noch mehr "machen" muß, als demjenigen nur aus dem Weg zu gehen.Schöne Grüße noch
SheltiePower -
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Huhu! Danke direkt für eure Antworten!
Zitat
Sei halt schneller bei deinem Rüden und nimm ihn aus der für ihn bedrohlichen Situation.Das ist es, was meistens passiert. Also entweder ich oder das Herrchen des anderen Hundes gehen hin und lösen diese Situation. Wir begegnen uns halt sehr oft, weswegen es trotzdem immer wieder zu den Situationen kommt.
Ich muss halt leider gestehen, dass ich mich nicht immer traue etwas zu machen.. der andere Hund ist halt ein Neufundländer und wenn der die Zähne fletscht und knurrt, habe ich einfach Respekt.
(Ich weiß, total schlecht von mir, aber ich hab dann halt auch einfach Angst. Hab ja schon ein schlechtes Gewissen, aber ich kann auch nicht einfach ne Flasche "Mut" trinken und dann da reinpacken)
Mit Askan (1 Jahr, Saarloos Wolfhund, unkastriert) gibt es keine Probleme. Er ergibt sich eben sehr stark. Also wirklich mit hinwerfen, Lefzen lecken, quieken. Der andere Hund lässt dann auch direkt ab.
Deswegen war mein Gedanke eben, dass er das auch tun würde, wenn Mylo sich so ergeben würde.Aber dieses dastehen, Ohren anspannen, Blick abwenden würdet ihr jetzt auch schon als "natürliches" Verhalten so bewerten? Ich habe es auch bei anderen Hunden noch nicht so wahrgenommen und denke irgendwie, dass er es mit etwas mehr von Askans Verhalten auch einfach leichter hätte.
Mich selber hat es wie gesagt noch nie gestört. Ich habe meinen Hund eigentlich auch immer als sehr lieben und zurückhaltenden Hund gesehen, der jedem Streit aus dem Weg gehen will.
Nur wie gesagt.. ich denke halt, dass er es einfacher hätte, wenn er sich ergibt im Sinne von hinwerfen.Ausweichen bzw. es zu versuchen, ist das was wir jetzt momentan tun.
Werde das natürlich auch weiter behalten, aber freuen würde ich mich natürlich trotzdem, wenn es auch andere Lösungen gibt. Es ist auch einfach ein großer Stress und auch mit anderen Unannehmlichkeiten verbunden, dass wir nun immer versuchen den anderen aus dem Weg zu gehen.LG
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Hallo,
mein Rüde hat auch nie klein beigegeben wenn er angemacht wurde. Warum auch? Er hat nie angefangen mit der Pöbelei, sondern hat sehr zuverlässig gezeigt das er keinen Ärger möchte.
Ich habe die Schuld nie bei ihm gesehen und wenn meine Hündin nicht dazwischen gegangen ist, habe ich es getan. Zum Glück war er nie weit weg von mir.
So ein asoziales Verhalten mancher Rüden kann ich eigentlich nicht verstehen. Mit "Seinesgleichen", Podis und anderen Spaniern, hatte er nie Probleme. Mir kommt es manchmal so vor als ob manche Hunde zu dämlich sind die Hundesprache zu lernen. Oder sind sie falsch erzogen worden?
Das Rüden untereinander sich nicht unbedingt lieben ist mir schon klar, aber wenn einer keinen Kontakt möchte sollten sie nicht anfangen zu raufen und sich dabei zu verletzen. Da muß man dann schon mal schnell reagieren und dem Opfer helfen.Grüsse Terrortöle
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Nein, er hätte es nicht einfacher, wenn er sich hinwerfen würde.
Einen stänkernden Rüden hält das auch erstmal nicht ab, sich mindestens noch drüber zu stellen und ein Neufundländer rammt dann auch noch gerne seinen Kopf auf den Unterlegenen.Ich weiß, es ist schwer, aber nimm deinen Mut zusammen, laß dich nicht beeindrucken und scheuch den Neufundländer mit weit ausgestrecktem Arm und einem "ab da oder hau ab" weg.
Gaby und ihre schweren Jungs
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halte das auch nicht für komisch, also mylos verhalten! was du beschreibst, klingt ja nach deeskalierendem verhalten, nur eben ohne "du bist alles - ich nur ein wurm"
ich finde, ehrlich gesagt, dass der andre rüde sich sehr unhöflich und nich cool verhält.
dein hund geht der konfrontation ausm weg, sendet beruhigende signale, wenn er nicht mehr aus der situation raus kommt. das ist doch sehr gut, nur leider sind nich alle rüden so "sauber" dann auch entsprechend angemessen zu reagieren.
er klingt deiner beschreibung nach überhaupt nich nach so nem rasierklingen-rüden, sondern nach nem recht fein kommunzierendem hund, der auseinandersetzungen absolut nich sucht, aber eben auch nich unterwürfig is.
gelernt haben dürfte mylo das eigentlich mit seinen geschwistern und verwandten schon, aber das bedeutet halt nich, dass jeder hund, ders "gelernt" hat das auch abspult. für mich klingt mylo gar nich ängstlich, sondern ziemlich souverän. aber vielleicht liege ich auch falsch.
kenne das auf jeden fall von verschiedenen rüden (1husky, 3golden, 1 boxer cane corso mix, 1 maremmano (oder wie die sich schreiben
), 1golden flat mix, 3russell terrier - mehr falln mir auf anhieb nich ein) und von 2 hündinnen.
die ham alle gemeinsam, dass sie eher von der coolen sorte sind, also nicht rumprollen (normalerweise) und sich definitiv nich zu prügeln wünschen - aber eben auch nich so devot drauf sind. alle hunde, die ich aufgezählt hab, zeigen grundsätzlich nicht passive unterwerfung und auch nich aktive unterwerfung. ob das auf mylo auch zutrifft, kann ich natürlich nich beurteilen!
aber sie deeskalieren und gehen, wenns iwie möglich ist. sie gucken weg, legen die ohren an, laufen bögen, bleiben wie angefroren stehn - nur "kleinmachende" körpersprache und "gezüngel" kommt nich zum einsatz.
dass du manchmal angst hast, mylo zu beschützen, ist natürlich schade, aber sicher auch nich ungewöhnlich! hilft es, dir zu sagen, dass ich da nur gute erfahrungen gemacht habe? und von andren auch eher in die gute richtung?
die meisten hunde egal welcher größe und rasse lassen sich ohne echte gegenwehr vom andren hundehalter in schach halten bzw abhalten. hab nich einmal erlebt, dass ich dann zur zielscheibe wurde und bisher gings auch immer für die hunde gut aus, also ohne riesenknatsch.
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Zitat
Nein, er hätte es nicht einfacher, wenn er sich hinwerfen würde.
Einen stänkernden Rüden hält das auch erstmal nicht ab, sich mindestens noch drüber zu stellen und ein Neufundländer rammt dann auch noch gerne seinen Kopf auf den Unterlegenen.Ich weiß, es ist schwer, aber nimm deinen Mut zusammen, laß dich nicht beeindrucken und scheuch den Neufundländer mit weit ausgestrecktem Arm und einem "ab da oder hau ab" weg.
Gaby und ihre schweren Jungs
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