Hart aber gut......Vortrag Impfungen

  • Sorry, das war nicht als Schimpfwort gedacht, sondern als eine Situationsbeschreibung.
    Nenn ein neutraleres Wort für den geschilderten Umstand und setz es ein. Da habe ich keine Probleme mit. Ich habe nur nichts besseres gefunden.
    Und ein wenig ist dieses Wort schon geeignet ans Gewissen der Impfverweigerer zu appelieren. Und das ist mir durchaus ein Anliegen. Denn mit ihrer Entscheidung tragen Sie nicht nur Verantwortung für sich selbst oder ihre Schutzbefohlenen (seien es Kinder oder Haustiere), sondern aus epidemiologischer Sicht in relevanter Weise auch für andere.
    Bitte genau durchlesen, was ich geschreiben habe und nicht gleich aus jedem Wort einen Kasus kreieren.

    Viele Grüße

    Ingo

    Ganz abgesehen davon, ist die Wortwahl der Impfgegner in aller Regel weitaus krasser, persönlicher und emotionaler.

  • Ingo, solch ein Wort - dann noch zitiert - ruft Emotionen auf den Plan. Und es ist deshalb ungerechtfertigt, weil wohl die wenigsten Impfgegner sich auf den Lorbeeren der Anderen ausruhen wollen und sagen: ooooch, ich brauch nicht impfen - machen die anderen ja für mich. Die haben, wenn seriös, andere Gründe. Deshalb ist dieser Ausdruck nicht gerechtfertigt.

    Gut, dass Du das erklärst - Schlecht, es so zu nennen.

    Abgesehen davon streiten sich selbst echte Experten (nicht die Dame, welche von XTina zitiert wurde) darum, welche Impfung nun Sinn macht. Besonders Grippe ist da vorn dran.

    Um sinnvoll diskutieren zu können, sollte man so polarisierende Begriffe einfach weglassen.

  • Ingo: :gut: :gut:

    Folgende Vorstellung: Mein Welpe hat noch keinen vollständigen Impfschutz und verreckt an einer Krankheit weil ein Fremdhundebesitzer zu "faul" war zu impfen und meiner angesteckt wurde...ich würde demjenigen dem Kopf abreißen.

    Wenn ein Hund wirklich mit massiven Problemen nach einer Impfung zu kämpfen hat dann muss ich mit dem Ta meines vertrauens sprechen wie weit man die Abstände verlängern kann..ohne dass ein Hund seinen Impfschutz verliert. Wenn die Probleme schlimmer sind als die mögliche Krankheit, dann würde ich nicht mehr impfen.

    Aber Grundsätzlich ist für mich Impfen (sooft wie nötig also wenn ein Impfstoff 3 Jahre gilt alle 3 Jahre) Pflicht, sowohl als Eigen- als auch als Fremdschutz..denn man muss bedenken dass man nicht nur den eigenen Hund in Gefahr bringt.

    Man muss sicher nicht wegen jedem Pups impfen..zB Zecken oder so lassen wir nicht machen...aber einen gewissen Grundschutz sollte jeder Hund haben..und wie ich schonmal sagte, die Hunde die in meinem Umfeld leben hatte noch nie Probleme mit einer Impfung...außer mal einen Knubbel vom spritzen...und da sehe ich absolut kein Problem den Hund regelmäßig zu impfen

  • OT an@Falbala:

    Ich empfinde das Wort "Sozialparasitismus" nicht als Schimpfwort.
    Vielmehr ist es sehr neutral, wenn man es sich vom Wortstamm her ansieht:

    Sozial:

    Zitat

    Das Wort sozial (von lat. socius „gemeinsam, verbunden, verbündet“) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingung des Zusammenlebens, insbesondere des Menschseins (der Mensch als soziales Wesen).

    Parasitismus:

    Zitat

    Parasitismus (altgriechisch παρά para „neben“, σίτειν sitein „mästen, sich ernähren“; auch Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Ressourcenerwerb mittels eines in der Regel erheblich größeren[1] Organismus einer anderen Art,


    Beides Quelle: Wikipedia

    Im Grunde genommen eben das was Ingo auch beschreibt: Ein einzelner, der sich Gesund halten kann, weil eben die Masse etwas dagegen tut, dass die Erreger absterben... (Ingo hat es deutlich besser ausgedrückt, aber ich denke ich treffe den Kern...)
    OT aus - sorry, musste noch raus...

  • Du lieferst genau die Begründung dafür. ;) Jemanden als Parasiten zu bezeichnen, bzw. dass er sich parasitär verhält, ist deutlich abwertend und impliziert, dass er es absichtlich macht und zwar, um jemanden anderen "anzuzapfen". Manche bezeichnen auch Hartz-IV-Empfänger so. |)

    Ich habe nichts gegen die Sache an sich anzuführen, glaube jedoch, dass es Grenzfälle gibt, über die sich verschiedene Impfexperten die Köpfe einschlagen können und es auch tun.

    Mir ist dies bezüglich zuviel "Religion" beteiligt mit entsprechendem Fanatismus. So ein Begriff beschleunigt genau den Fanatismus und trägt rein gar nichts zur Sache bei - dient eher dem "Beifall-Klatschen".

    Ach ja, mein Hund ist übrigens geimpft.

  • Zitat

    Ingo, solch ein Wort - dann noch zitiert - ruft Emotionen auf den Plan. Und es ist deshalb ungerechtfertigt, weil wohl die wenigsten Impfgegner sich auf den Lorbeeren der Anderen ausruhen wollen und sagen: ooooch, ich brauch nicht impfen - machen die anderen ja für mich. Die haben, wenn seriös, andere Gründe. Deshalb ist dieser Ausdruck nicht gerechtfertigt.

    Gut, dass Du das erklärst - Schlecht, es so zu nennen.

    Abgesehen davon streiten sich selbst echte Experten (nicht die Dame, welche von XTina zitiert wurde) darum, welche Impfung nun Sinn macht. Besonders Grippe ist da vorn dran.

    Um sinnvoll diskutieren zu können, sollte man so polarisierende Begriffe einfach weglassen.


    Ich sag nur nochmal kurz was dazu, denn langsam wirds off topic:
    Auch ich darf eine Meinung haben, die auch subjektive Anteile enthält und auchich darf die in einem öffentlichen Forum äussern, sofern ich nicht grob ausfällig werde. Polarisierende Äusserungen sindnicht qua ipso verboten.
    Grob ausfällig bin ich meiner Meinung nach nicht geworden und wenn doch, soll halt ein Moderator das löschen.

    Dass einzelne Impfungen diskussionwürdig sind, steht ausser Frage. Ich habe auch oben versucht, so zu formulieren, dass sich das gesagte nicht auf generell alle Impfungen bezieht.
    Du sprichst speziell die Grippeimpfung an. Das ist ein ganz besonderer Speziallfall und daher ein schlechtes Beispiel für allgemeine Überlegungen. Bei der Grippeimpfung gibt es ein unauslöschbares Grunddilemma: Die Viren verändern sich rasch und vorherzusagen, welcher Stamm sich im nächsten Jahr durchsetzen würde ist zwar keine Lotterie, aber eben auch nicht mit 100% iger Sicherheit machbar. Dementsprechend schwankt der Grippeschutz durch die Impfung von Jahr zu Jahr zwischen 0 und über 80%.
    Es gibt dazu eine interessante sehr umfassende ziemlich unabhängige Metaanalyse, die für mich sehr gut belegt, dass die Impfung generell auch aus statistischer Sicht dennoch Sinn macht:
    Efficacy and effectiveness of influenza vaccines: a systematic review and meta-analysis
    Prof Michael T Osterholm PhD,Nicholas S Kelley PhD,Prof Alfred Sommer MD,Edward A Belongia MD
    The Lancet Infectious Diseases - 1 January 2012 ( Vol. 12, Issue 1, Pages 36-44 )

    Der zweite Part des Dilemmas ist folgender: Letztlich gibt es eine signifikante Population (alten, immuneingeschränkten....) von Mitbürgern, für die eine Influenzainfektion ein großes lebensbedrohendes Risiko darstellt. Diese Personen profitieren im Falle einer hochwirksamen Vakkzine vor allem von der eigenen Impfung, im Falle einer mittelwirksamen Vakkzine aber auch in hohem Masse von einem hohen Durchimpfungsgrad der Bevölkerung, der direkt mit ihrem Infektinsrisiko korrelliert.
    Hier kommt also die soziale Verantwortung wieder mit ins Spiel.
    Als kleine Anekdote: Ich lag selber einige Tage mit bis zu 42° Fieber anlässlich einer Schweinegrippeinfektion im Krankenhaus. Hätte ich meine ältere Verwandtschaft angesteckt, hätte das für den einen oder andern noch deutlich fataler ausgehen können.
    Aber ich glaube, das ganze driftet langsam zu sehr vom Thema ab.

    Viele Grüße

    Ingo

  • Für mich sind die Grundaussagen der Dame ziemlich einfach gestreckt: Chemie + Pharmaindustrie + Ärzte= böse, geldgeil und Menschenhasser, sowie Tierquäler. Das sind einfache Stammtischparolen und mir hat ehrlich nur gefehlt, dass die typischen Verschwörungstheorien wie "Die und Die Grippe wurde von den Pharmaindustrien entwickelt und freigesetzt, damit diese ihre Impfstoffe verkaufen können!" Es ist immer die selbe Leier und ich habe nur ein begrenztes Wissen bzgl Pharmazie und Medikamente und selbst ich erkenne den Unsinn den diese Frau verzapft (hat).

    Ich habe nichts dagegen wenn kritisch hinterfragt wird (man sollte und muss nicht immer alles glauben was einem aufgetischt wird), aber wenn man sich selbst ad absurdum führt und sich in Stammtischparolen und Halbwissen verrennt, schadet nicht nur sich selbst, sondern auch den Kritikern die vielleicht eher wissen von was sie reden.

    Achso: Und daran ändern auch diejenigen nichts, die nichts anderes als "Tja, jedem selbst überlassen was er glaubt!" und "War ja klar das sowas kommt" schreiben. Was ist das für eine Argumentationsführung? :muede:

  • falbala,

    die Frage ist doch nicht, ob Impfverweigerer sich nun bewußt oder unbewußt auf dem Engagement der anderen ausruhen. Der nüchterne Fakt ist, daß sie genau das tun und überhaupt nur tun KÖNNEN, weil immer noch genug andere "Dumme" impfen, um Epidemien zu verhindern. Wäre das nicht so, wären wir längst wieder bei den großen Polio- oder passender: Staupe-Seuchenzügen von früher.

    Das ist ganz klar ein Profitieren von Engagement und Risiko anderer - insofern verstehe ich echt nicht, wo Ingos nüchterne Tatsachenfeststellung ein Schimpfwort sein soll?

  • Zitat

    falbala,

    die Frage ist doch nicht, ob Impfverweigerer sich nun bewußt oder unbewußt auf dem Engagement der anderen ausruhen. Der nüchterne Fakt ist, daß sie genau das tun und überhaupt nur tun KÖNNEN, weil immer noch genug andere "Dumme" impfen, um Epidemien zu verhindern. Wäre das nicht so, wären wir längst wieder bei den großen Polio- oder passender: Staupe-Seuchenzügen von früher.

    Das ist ganz klar ein Profitieren von Engagement und Risiko anderer - insofern verstehe ich echt nicht, wo Ingos nüchterne Tatsachenfeststellung ein Schimpfwort sein soll?

    Vielleicht, weil ich mir diesen Ausdruck für Jemanden aufhebe, der wirklich Verbrechen gegenüber unserem sozialen Gesellschaftverbund begeht, ihn schamlos ausnützt, Jemanden, der aktiv gegen Demokratie vorgeht z.B.? ;)

    Aber bestimmt verwende ich ihn nicht für jemanden, der z.B. die Grippeimpfung verweigert - aus genau den Gründen, die Ingo genannt hat, also aus guten Gründen, die ihn aber dazu veranlassen, nicht zu impfen.

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