Hund ist unberechenbar

  • Hallo Ihr lieben!


    Ich habe mir vor einigen Monaten meinen ersten Hund zugelegt, einen Australian Shepherd!
    mittlerweile ist der kleine 8 Monate alt und total menschen lieb.beim spazieren gehen würde er am liebsten jeden menschen begrüßen und mit jedem hund spielen. er verträgt sich auch mit jedem hund und ist total menschenbezogen.
    er ist extrem streichelsüchtig und wäre glaube ich am liebsten ein schoßhund. viele menschen begrüßt er 1000 mal und schmiert sich immer wieder an sie. er ist wirklich total liebenswürdig!


    doch nun die große Überraschung...
    7 mal kam das jetzt schon vor, dass er ohne vorwarnung plötzlich ausgerastet ist. dazwischen waren wir immer wieder bei hundetrainern und in kontakt mit experten und das verhalten war nach einem Ausrutscher scheinbar wieder weg, doch irgendwann kam es eben zu den 7 begebenheiten.


    1.Begebenheit: Janosch ist den ganzen tag auf den beinen und hat keine sekunde geschlafen. ich lass ihn dann auf die chouch und streichel ihn zum einschlafen. als er endlich kurz vorm einschlafen ist, betritt eine freundin das zimmer (die er eigentlich ur gerne hat) und springt auf, knurrt und rennt auf sie zu, an ihr hoch und versucht zu schnappen.


    2.ich lerne beim treffen mit einer freundin eine freundin von ihr kennen und janosch ist total anhänglich und schmiert sich ständig in sie rein und springt an ihn hoch um gestreichelt zu werden. irgendwas nervt es natürlich und ich halte ihn zurück und sage ihm er soll platz machen. plötzlich rastet er aus, knurrt bellt und schnappt nach mir.


    3.eine freundin die er schon kennt kommt zu mir zu besuch. da er leider immer sehr hektisch begrüßt haben wir uns angewöhnt ihn hinzulegen und die person erst rein kommen zu lassen. das tu ich, mach die türe auf er rennt los (ich weiß sie hat angst vor jedem hund, deshalb halt ich ihn) er knurrt springt an ihr hoch und beißt in den Ärmel.


    4.er bekommt futter und da setzen wir ihn ab und er darf erst fressen nachdem wir das fresssen freigeben. eine freundin geht vorbei und schaut rein. er steht auf und geht zur Schüssel. ich halte ihn zurück, weil ich ihm noch nicht erlaubt habe zu fressen. er knurrt und bellt plötzlich und fixiert total meine freundin.


    5. meine schwester und ich liegen auf der Couch und massieren sein genick. plötzlich schnappt er auf die Seite in ihr gesicht. (wobei wir bei dieser aktion glauben, dass er uns zum spielen auffordern wollte, da er dann immer in die luft schnappt seitlich und quietschend bellt)


    6. er hat einen kauknochen. schwiegermutter kommt zu besuch (bei ihr muss man zugeben sie hat janosch den ganzen tag geärgert, weil sie einfach null ahnung hat von Hunden und ihn ständig die schnauze zuhält und drückt bis er piepst..haben ihr allerdings mehrmals gesagt sie soll es unterlassen) als sie kommt versteckt janosch seinen kauknochen. sie geht mit dem gesicht bis auf 10 cm hin und plötzlich knurrt er. ich geh hin und nehm ihm am genick und will den knochen wegnehmen. aufeinmal knurrt er, rastet aus, schnappt nach meiner haltenden hand.


    7.ein zweites mal bei seiner futter schüssel.


    was noch sehr wichtig ist zu erwähnen... wir haben von anfang an immer wieder sein fressen weggenommen bis er nicht mehr geknurrt hat und auch fremde leute das machen lassen. bei der futterschüssel und bei knochen.
    außerdem ist wichtig, dass er sich nach diesen situationen immer total bei den entsprechenden menschen entschuldigt indem er pfoti gibt und sich total in die beine schmiert.
    er zeigt sonst nie so ein verhalten und in diesen situationen hat er niemals angedeutet, dass ihm was nicht stört. er hat auch nie die zähne gefletscht, die haare aufgestellt, ohren angelegt oder sonst was. er war ein kurzes knurren, vielleicht bellen und schnappen (was auch nur sehr leicht war, denn niemals hat jemand dabei geblutet und er lässt auch immer sofort aus, wenn er scheinbar merkt, dass er da gerade einen menschen schnappt) nach 10 sekunden ist es auch wieder komplett vorbei und er schaut total verzweifelt.
    die situationen waren auch immer total unterschiedlich...das einzige, dass bisher gleich war, war, dass er immer am genick masiert, gesteichelt oder gehalten wurde. deshalb dachte ich auch anfang es wäre irgendwas mit seiner wirbelsäule aber wenn er am halsband geht und wir ihn zu uns ziehen dann ist nie etwas und er zuckt auch nicht zusammen.


    ich bin mit 4 unterschiedlichen trainern im Gespräch und eine meint, er hat bestimmt schmerzen oder einen tumor. die andere meint er ist verängstigt. der andere meint er tanzt uns auf der nase rum und hat einen sehr starken charakter und probiert jetzt aus wie weit er gehen kann. die andere meint er sei total dominant.
    ich kenn mich nicht mehr aus!!!


    im moment will ich niemanden mehr einladen, weil ich angst habe, dass es das nächste mal schlimmer ausgeht. außerdem bekomme ich im mai ein kind und habe nun total angst, dass die unberechenbarkeit weiter zunimmt und, da er leider auch eifersüchtig ist, aufs kind los geht.....
    ich bin verzweifelt und weiß nicht weiter...
    bitte helft mir :( :

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Dani,


      es ist natürlich schwer, sich ein Bild zu machen, ohne den Hund oder Dich zu kennen.


      Du beschreibst hier die Probleme, die Ihr habt, sagst aber nichts über Euren Tagesablauf.
      Was wird mit dem Hund gearbeitet?
      Wie verhältst Du Dich, wenn Janosch so reagiert?


      Mein erster Gedanke war auch, er könne Schmerzen haben, doch ich denke, das Problem liegt woanders.

    • also unser tagesablauf ist ziemlich unspektakulär. in der früh geht er für eine halbe stunde raus, bekommt fressen und ist dann meistens ein wenig alleine bis zu mittag (aber auch nicht jeden tag). zu mittag drehen wir dann eine große runde die 1,5 stunden bis 2,5 stunden dauert wo er die meiste zeit ohne leine laufen darf. am nachmittag bin ich dann meistens zu hause und spiele mit ihm und erledige hausarbeiten. abends kommt mein freund nach hause und geht mit ihm eine runde und danach gibt es essen. also alles ganz normal. manchmal is er mehr alleine manchmal weniger, aber er ist immer sehr brav alleine zu hause und wir schauen auch, dass es nie über 5 stunden sind.


      wenn er so reagiert legte ich ihn am platz, sage pfui ein paar mal und er muss an diesem platz liegen bleiben bis wir ihm erlauben aufzustehen.


      ich trainiere in der hundeschule unterordnung mit ihm. wir sind seit diesen aussetzern auch strenger geworden. er darf zb nicht mehr auf die Couch und wird auch hin und wieder auf den platz geschickt. wir spielen nicht mehr mit ihm, wenn er uns auffordert sondern wir leiten das spiel ein.
      was würdest du noch gerne wissen?

    • Wie schnell hintereinander kamen denn die Situationen? Innerhalb weniger Tage? Oder über Monate? Bei letzerem würde ich Schmerzen ausschließen, denn dann würde es eher geballt auftreten.


      Zum 1. Das finde ich nicht so ungewöhnlich. Wenn er total überdreht und überfordert ist (und das ist, wenn ein so junger Hund so viel Programm hat), kann das schon vorkommen. Sollte nicht, kann aber.


      Alle anderen Situationen müsste man gesehen haben. Vielleicht habt ihr ja kleine Warnsignale einfach übersehen (kleines Lefzen hochziehen etc.).


      Wie reagierst auf ein Knurren? Habt ihr event. immer sein Knurren ignoriert und er kann seinen Unmut nicht mehr anders ausdrücken als mit Schnappen? Knurren würde ich (je nach Situation, schwer im I-Net rüberzubringen) nämlich schon respektieren und ernst nehmen, Fremde sowieso. Sonst lernt der Hund nur, Knurren bringt mir nichts, also muss ich eben deutlicher werden. Und dann wird es halt unangenehm.

    • Für mich klingt das nach einem total gestressten, überdrehten Junghund, der keine Grenzen kennt und der seine Ressourcen verteidigt. Dass der nach euch schnappt ist nur berechtigt.

    • Hey, lass Dich erstmal drücken :solace:
      Das ist natürlich eine echt schwierige Situation!


      Also ganz spontan und soweit wie man das eben auf die Ferne vermuten kann, würde ich sagen, der Kerl kommt jetzt in ein "interessantes" Alter, indem er sich Dinge, auf die er keinen Bock hat, nicht mehr gefallen lässt!


      Zitat

      was noch sehr wichtig ist zu erwähnen... wir haben von anfang an immer wieder sein fressen weggenommen bis er nicht mehr geknurrt hat und auch fremde leute das machen lassen.


      Meines Erachtens kann das mit Grund für sein Verhalten sein! Knurren ist eine Warnung, die habt ihr ignoriert, jetzt zeigt er euch eben deutlicher, was er davon hält, dass jemand an sein Fressen will!
      Erstmal würde ich generell andere Leute überhaupt nicht mehr in die Nähe lassen, wenn er frisst. Außerdem empfehle ich das Füttern aus der Hand, also er bekommt nix mehr aus dem Napf, sondern muss sich alles bei dir erarbeiten :smile:


      Überleg mal, warum sollte Janosch in seinen Augen jemand an seinen Napf lassen, wenn sogar die Gefahr besteht, dass ihm das Futter weggenommen wird? Er handelt aus Hundesicht absolut logisch.


      Ich könnte bei meinem Hund mit aus dem Napf fressen :D Das hab ich aber nicht in dem Sinne geübt, sondern das ist Resultat aus unserer gesamten Beziehung, in der ich der "Chef" bin.
      Und das geschiet durch Konsequenz, klare Regeln und berechenbarkeit für den Hund :smile:


      Zitat

      ich trainiere in der hundeschule unterordnung mit ihm. wir sind seit diesen aussetzern auch strenger geworden. er darf zb nicht mehr auf die Couch und wird auch hin und wieder auf den platz geschickt. wir spielen nicht mehr mit ihm, wenn er uns auffordert sondern wir leiten das spiel ein.


      Das finde ich zum Beispiel schon gute Ansätze!



      Ach und wenn du dich unsicher fühlst, und vielleicht auch grade wegen des Babys, gewöhn Janosch doch an einen Maulkorb, sodass du auch in kritischen Situationen ruhig und konsequent bleiben kannst!


      Kommst du zufällig aus dem Raum köln? Dann könnte ich einen guten Trainer empfehlen!


      Achja und zum Tagesablauf: grundsätzlich reichen 2 Stunden Gassi täglich und zB ein "Hobby" (die Hundeschule zB) völlig aus.

    • Also ohne es gesehen zu haben und es kann durchaus etwas neurologisches dahinterstecken würde ich dem hund schlicht verbieten den besuch so zu überfahren!


      ich würde ihm einen platz zuweisen und dort wird er eben angebunden wenn er trotz "platzzuweisung" einfach aufsteht und den besuch nervt ... damit er raus ist aus der hektik des ankommens, ausziehen, begrüßen, hinsetzen, rumwursteln ... und erst wenn alle da sind und sitzen darf er dazu kommen ... aber auch da würde ich auf eine angemessene begrüßung wert legen ... da wird nicht hochgesprungen ... kurze begrüßung (auch deine freundinnen) oder schlichte ignoration des hundes ... damit er lernt er ist nicht die erste geige und soll sich irgendwo ruhig hinlegen


      da kann durchaus territoriales oder sogar unsicheres verhalten dahinterstecken! aber SO darf sich kein hund benehmen ... an leuten hochspringen ... das ist schlicht respektlos auch wenn er sich "scheinbar" so freut (aber der hund ist in einem höchsten erregungslevel und das ist immer brisant)


      auch dieses ständige gekraule würde ich lassen ... klar darfst du ihn streicheln und schmusen, aber erst wieder ausgiebig, wenn DAS geklärt ist ...

    • Mangelnde Impulskontrolle und Frustrationstoleranz vielleicht ?
      Hört sich an als sobald er eingeschränkt wird, er sehr viel Spannung aufbaut die sich dann in den entsprechend Situationen entlädt.
      Aussies können schon sehr Impulsiv reagieren. Meiner ist da ähnlich, nur schnappt er nicht oder dergleichen, aber wird eben u.U. sehr aufgeregt.
      Ich würde den Hund aber auch mal von einem Oesteopathen durch checken lassen. Das schnappen als Deine Freundin ihm den Hals massierte könnte eventuell auf Schmerzen hindeuten und könnte eventuell ein Anhaltspunkt sein.

    • Ich denke, der Kleine ist überdreht - jeden Tag rund 2-3 Stunden laufen ist in dem Alter viel zuviel! Macht ihr das schon länger so?
      Eigentlich sollte ca. im ersten Lebensjahr die 5 Minuten-regel eingehalten werden: Also rund 5 Min. Spaziergang pro Lebensmonat.
      Das heißt bei Euch rund 45 Minuten Spaziergang. Dann noch etwas spielen, ab und an was trainieren - das reicht gerade auch bei so einem arbeitseifrigem Tier völlig aus.
      Ein Welpe/Junghund sollte rund 20 Stunden am Tag ruhen/schlafen!




      Dann: wieso darf jeder dem Hund fressen wegnehmen? Ich würde mich da als Hund aber auch wehren ;)
      Nein, im Ernst, ich bin durchaus dafür das ich als Bezugsperson mal (!) sein Fressen wegnehmen darf - kann immer mal was sein, das das nötig ist, und das sollte sich Hund gefallen lassen.
      Aber: nicht immer und immer wieder und wie gesagt nicht von eigentlich fremden Menschen!



      Ich hab so den Eindruck als sei er einfach etwas gestresst! Einmal durch die viele Beschäftigung, dann auch durch die in seinen Augen Unberechenbarkeit von menschen: sie nehmen sein Futter weg, halten ihm die Schnauze zu :( : , lassen ihn, laut Deiner Beschreibung, eher nicht in Ruhe.



      Ich würde ihm einen Platz zuweisen, wohin er sich zurückziehen kann und wo keiner (!) hingehen und ihn streicheln, ärgern, sonstwas darf!
      Dann nicht ständig Futter wegnehmen. Beim Füttern (zumindest verübergehend) hat in den paar Minuten grad mal keiner was neben dem Napf verloren, das er wieder "runter kommt"



      Das fällt mir grad auf die Schnelle ein - Du bekommst sicher noch weitere Tipps! :gut:

    • Zitat

      Hallo Ihr lieben!


      Ich habe mir vor einigen Monaten meinen ersten Hund zugelegt, einen Australian Shepherd!
      mittlerweile ist der kleine 8 Monate alt und total menschen lieb.beim spazieren gehen würde er am liebsten jeden menschen begrüßen und mit jedem hund spielen. er verträgt sich auch mit jedem hund und ist total menschenbezogen.
      er ist extrem streichelsüchtig und wäre glaube ich am liebsten ein schoßhund. viele menschen begrüßt er 1000 mal und schmiert sich immer wieder an sie. er ist wirklich total liebenswürdig!


      hier gehts doch schon los mit dem stresslevel denke ich ... ein ungestresster hund der einen normalen level hat, klar der freut sich und begrüßt die leute ... aber dass er sie dann so in beschlag nimmt und sich so an sie drückt und sich so anbiedert .. das ist doch nicht normal oder? :D also ich weiß es nicht sicher, meine will von niemandem begrüßt und angefasst werden ... quasi das andere extrem :lol:


      wer begrüßt denn zuerst? du oder der hund? wie ist es wenn er nicht beachtet wird? fängt er dann an zu nerven? daran würde ich verstärkt arbeiten ... klar die leute finden so einen hund alle toll... aber beobachte doch einfach mal deinen hund ein wenig ... ist er gestresst? freude ist gut aber es darf kein stress sein ... das geht schnell nach hinten los

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