Muss man alles immer erst hinterfragen..
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Ich hab' mich jetzt durch den größten Teil dieses Threads gelesen und kann einige Punkte so gar nicht nachvollziehen.
Von unserem selbsternannten Hunde-Guru, der offensichtlich absolut nicht kritikfähig ist und das Wissen mit Löffeln zu sich genommen hat, mal abgesehen ist mir auch schleierhaft, warum körperliches Maßregeln direkt mit Gewalt gleichgesetzt und als unheimlich schlimm und 'geht ja gar nicht' hingestellt wird.
Das Argument, das auch Hunde sich untereinander körperlich verständigen, ist meiner Meinung nach eher unangebracht. Der Hund weiß genau, dass wir keine Hunde sind.
Abgesehen davon ist es - die Methode der Wahl völlig außen vor gelassen - viel wichtiger, sich für den Hund berechenbar/logisch/fair zu verhalten.
Was macht ihr denn als letzte Konsequenz, wenn euer Hund mal so gar nicht hören will? Wenn er sich für Leckerlies nicht mehr interessiert, in eurer Nähe aber Giftköder oder Köder mit Rasierklingen ausgelegt sind, die er auf keinen Fall fressen darf? So lange auf ihn einreden, bis er das Futter wieder fallen lässt?
Natürlich sind Prügel in diesem Sinne niemals der richtige Weg und sollten auf keinen Fall die erste (und auch nicht die zweite, dritte oder vierte) Wahl sein.
Und trotzdem behaupte ich, dass kein Hund Rachegedanken hegt oder seinen Besitzer plötzlich 'hasst', wenn er angemessen für No-Go's bestraft wird, sollte über positive Bestätigung nichts mehr zu machen sein.
Und ja, ihr dürft mich einen Tierquäler nennen und ich werde ganz sicher später auch meine Kinder schlagen (Vorsichtig: Ironie!), aber auch ich habe meine Hündin schon das ein oder andere Mal 'körperlich gemaßregelt' indem ich ihr in's Fell gepackt habe, wenn ihre Ohren völlig auf Durchzug waren, obwohl (!) ich ganz genau weiß, dass die betreffendes Kommando einwandfrei beherrscht.
Und das waren Situationen, in denen entweder ihr eigenes Wohl oder das eines anderen Hundes/Menschen in Gefahr gewesen wäre, hätte sie betreffendes Kommando weiter ignoriert und die Aktion ausgeführt.
Ja, ich habe mich selber danach dafür geschämt und es tat mir unheimlich Leid - tut es immer noch - aber in dieser Situation wusste ich mir weder anders zu helfen, noch wüsste ich eine wirkungsvolle Alternative. (Nochmal: Ich rede hier nicht von Prügel, Tritten, Schlägen o.Ä.)
Die Beziehung zu meiner Hündin hat übrigens noch nie darunter gelitten und bisher hat sie auch noch nicht mit offenem Maul an meiner Kehle gehangen, als ich aufgewacht bin. - Vor einem Moment
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Zitat
Wird der Hund beim nächsten Mal das gefunden Würstchen vielleicht nicht aufnehmen? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl sehr gering, wenn dem Hund diese Beute sehr wichtig ist. Er wird es eher so schnell verschlingen, das man keine Möglichkeit hat mehr einzugreifen, evtl. verteidigt er seine Beute noch vehementer (was verständlich wäre) oder er macht es so, dass sein Mensch es überhaupt nicht mitbekommt.
Das wäre nicht mein Weg, nicht das was ich wollen würde, denn so könnte ich ihn nicht sicher davor bewahren, etwas aufzunehmen, was ihm schadet
Ich würde wollen, dass mein Hund mit das Würstchen in der Wiese anzeigt,weil er weiß dafür gibt es was richtig Tolles.bei dem würstchen-bispiel bin ich ganz deiner meinung, teckeljung.
hier würde ich persönlich auch nicht aversiv arbeiten, da mir die gefahr zu größ wäre, dass der hund das nächste würstchen eiliger runterschlingt.
ich würde hier, gerade bei nem ex-straßenhund auch auf eine saubere anzeige, anstatt auf meideverhalten setzen.aber es gibt andere bereiche, in denen ich, je nach hund und situation, auch durchaus mal körperlich grenzen aufzeige. und es gibt auch hundetypen, die eine körperliche erziehung brauchen.
@verlaine, eventuell kannst du das nicht nachvollziehen, weil du hunde führst, die als sehr sensible gelten und wenig hinterfragen?
ich würde, gerade beim yorkie und shi-tzu auch eher wenig körperlich agieren, weil gerade bei diesen hunden teilweise eine hochgezogene augenbraue reicht, um sie aus erregungslagen zu holen.das sieht bei nem durchdrehenden herdenschutzhund oder bei nem abgehenden malinois deutlich anders aus.
ich nehme dir deine schwarz-weiß-einstellung gar nicht so krumm, denn ich denke, dass es sich bei diesen aussagen einfach um einen mangel an erfahrungen handelt, wofür du ja nichts kannst.
vielleicht musst du bestimmte hundetypen mit vergangenheit einfach mal selbst führen.ich hab z.b. als zehnjähriges mädchen unseren familienhund kessy selbst erzogen und konnte, bis ich bestimmte hundetypen kennen gelernt hatte, nicht verstehen, dass es z.b. hunde gibt, die andere schwer beschädigend beißen.
ich war mit hunden groß geworden, meine oma ist tierärztin und hatte immer viele hunde (dackel, schäferhunde, königspudel). mein onkel hatte zwei hunde (boxer und mops) und wir hatten unseren familienhund, der auch täglich hundekontakte mit unterschiedlichsten hunderassen und -typen hatte, allesamt (bis auf den königspudel meiner oma) super sozialisiert.
ich dachte immer, wenn uns ein unverträglicher hund begegnete: "jaaa, da sind halt die besitzer alle bescheuert und hysterisch, wenn die mir sagen, ich solle meinen hund bei mir behalten. hunde verletzen sich nicht einfach mal so."
ich wurde aber durch die dobidame, die ich vor einigen jahren bei mir aufnahm, sehr schnell eines besseren belehrt, als sie sich im beute-fang-verhalten nen kleinhund krallte.
und dann folgten viele andere komplizierte hunde, die es mir möglich machten, meinen eigenen horizont immer mehr zu erweitern.ich bin ihnen dafür dankbar, denn sie haben mir ersten gezeigt, wie vielfältig die hundewelt doch ist. und sie haben mir auch gezeigt, wie vielfältig man auf verschiedene hundetypen eingehen muss. und ich lerne auch heute, gerade durch meinen beruf, immer wieder hundepersönlichkeiten kennen, die mir etwas neues über die eigene art erzählen.
und ich denke, dir fehlt hier einfach die erfahrung.
ich lese aus deinen postings pauschalaussagen heraus, die mir zeigen, dass du einfach nur mit einem hundetyp gearbeitet hast: führerweich, gut sozialisiert, freundlich, sensibel und leicht zu beeindrucken.
das ist doch auch schön so.
doch hier im df tummeln sich einige hundehalter, die eben mit ganz anderen hunden gearbeitet haben: hart im nehmen, schlecht sozialisiert, geringe reizschwelle, erfahrungen mit aggressionen gegenüber mensch und tier als konfliktlösungsmodell, grenzüberschreitend, stressanfällig...die liste der eigenschaften ist sehr lang und bedarf immer einer individuellen strategie.und gerade bei hunden mit vergangenheit kann es durchaus mal sein, dass man sehr körperlich werden muss, um grenzen klar und deutlich aufzuzeigen.
keiner redet hier übrigens davon, den hund zu verprügeln.
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Zitat
Liebe verlaine,Ich finde deine radikale Einstellung schon sehr süß, aber nimm es mir nicht übel, wenn ich deine Äußerungen nicht wirklich Ernst nehme und hoffe, dass du nicht allzuviele Anhänger hast. Die Welt braucht nicht noch mehr gequälte Hundeseelen, die aus übertriebener Tierliebe enstehen. Was mich aber interessiert ist, was du unter körperlicher Züchtigung verstehst. So wie es rüberkommt, meinst du das man ständig auf das Tier mit massiver Gewalt einprügelt. Das macht hier im Forum aber ganz sicher niemand. Was ich und ich nehme mal an auch die anderen meinen, ist etwas ganz anderes.
Stell dir vor, jemand auf der Straße rempelt dich an und fängt an dich zu beschimpfen und zu schubsen. Was machst du? versuchen ein Gespräch anzufangen ( leise und nett), ihm geld anbieten damit er dich in Ruhe läßt, lädst du ihn auf einen Kaffee ein um zu besprechen warum er gerade dich ausgesucht hat oder schubst du mal kräftig zurück, damit er weiß das du kein einfaches Opfer bist?R a d i k a l ......
und das sagt mir ein "Anhänger des Körperlichen" faszinierend.Ich bin gegen jede Art körperlicher Züchtigung, weil es nicht nötig ist und ein Klaps, Schubs eh keinen Sinn macht, das glaube ich ohnehin nicht und mehr, auch ein mehr an Gewalt auf tierischer Seite fördert.
Mal ;ne Frage: wozu haltet Ihr Euch überhaupt Tiere ? -
Edit by Mod: Doppelpost!
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Und wie setzt du dann Grenzen?
Ich bin mir sicher auch du strafst

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Ich hinterfrage (auch mein Handeln), wenn Zeit dazu ist.
Wenn es schnell gehen muss, um meine körperliche Integrität oder die eines Anderen (auch die des Hundes) zu wahren, dann werde ich auch körperlich maßregeln.
Mir geht es in erster Linie nur darum, dass meine persönlichen Grenzen und die Grenzen Anderer gewahrt werden.
Aber im besten Fall macht man sich eben vorher Gedanken, um die Erziehung, schaut sich das zu erziehende Tier genau an, wie reagiert es in unterschiedlichsten Situationen und was kann ich dann tun, damit alle Beteiligten "zufrieden" sind (und was will ich auf keinen Fall tun, weil es gegen meine Natur ist) und heil aus der Sache herauskommen.
Also Hinterfragen finde ich schon wichtig! -
Zitat
Mal ;ne Frage: wozu haltet Ihr Euch überhaupt Tiere ?
Aus purem Egoismus. Sowie es wohl jeder Hundehalter tut ...
Viele Grüße
Frank -
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Und wie setzt du dann Grenzen?
Ich bin mir sicher auch du strafst

Ja, tue ich: verbal mit Lob und Tadel, verstärkt mit Leckerlie und Geräuschseffekten, niemals körperlich.
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wo fängt gewalt an,ist ein festhalten o. ein leichter knuff als denkanstoß schon gewalt?
dann dürfte ich mein kind ja nicht einmal mehr am arm festhalten wenn es sich in gefahr begibt.
erziehung ohne gewalt bei menschenkind und tier ok
aber
ohne grenzen geht garnichts.das haben ja auch sehr deutlich die antiautoritären zeiten in den 60ern gezeigt.
diese phase ging sehr schnell vorbei.ein hund ,dessen stoffwechsel nicht ok ist ,medizinisch bekegt... dessen adrenalinspiegel bei aufregung/stresszu schnell zu hoch steigt(medizinisch belegt) und zu langsam wieder sinkt... der ist mit keinem wort oder geste aus seiner situation raus zu bekommen.
da hilft es wirklich nur den hund anzustubsen,in notfällen auch mal ein bischen intensiver,um ihn wieder ins "hier" zu bringen.was wäre sonst die lösung??? ihn sich aus"powern" lassen bis zur völligen erschöpfung???
ich habe so einen hund ,dieser ist dazu noch herz u. lungenkrank.
würde ich nun abwarten,würde ich sein leben aufs spiel setzen...
dann doch lieber einen kurzen körperlichen "verweis"lg kirsten
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Und wie setzt du dann Grenzen?
Ich bin mir sicher auch du strafst

Strafen ist ja auch nicht schlimm. Nur den Hund dabei berühren ist schlimm.. Wobei da ja dann echt alles drunter fällt
Selbst wenn ich den Hund mit dem Arm um die Brust gelegt festhalte, damit er einen anderen Hund nicht verhaut o.ä. - Vor einem Moment
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