Training nach Hans Schlegel

  • Ist es nicht eigentlich total egal, wie der Typ hinter der Methode XY heisst? Denn seien wir ehrlich: wahrscheinlihc 90% der User im Forum wären niemals im Stande, die Hunde, die auf all den Promo-Videos oder an Spezial-Seminaren zu sehen sind, zu handeln. Hunde mit Vorgeschichten, bei denen uns die Ohren wackeln. Hunde mit (durch den Mensch verursacht) Verhalten, bei denen wir weit weg rennen würden. Hunde die eine Gefahr darstellen.


    Können solche Hunde überhaupt mit unseren gängigen Idealen von Ethik, sozialem Umgang, Erziehung etc. gehandelt werden?


    Ist da nicht (leider) schon so viel 'kaputt', dass andere Methoden aufgefahren werden müssen?


    Nein, ich befürworte weder körperliche noch seelische Gewalt!


    Aber auf eine gewisse Weise ist es doch schon krass: Es gibt Leute (wie immer die auch heissen) die haben sich mit ihren speziellen Ausbildungsmethoden einen Namen gemacht - positiv oder negativ. Wieso braucht es diese Leute? Weil Menschen wie du und ich ein Lebewesen derart versauen können, dass es für das Umfeld bis zu lebensgefährlich werden kann.
    Ist ein Hund einmal derart verkorkst, gibt es oft nur noch zwei Wege: Euthanasie oder 'Spezialmethode'. Beides ist scheisse - beides ist durch 'uns' Hundehalter verursacht.
    Also steht für mich nicht der Trainer am Pranger, der die Sch... auszubügeln versucht, sondern Hundehalter XY, der der Verursacher ist.


    Ob die 'Spezialmethode' bei einem '0815' Hund nötig ist, sei dahingestellt. Ich glaube nicht - wenn der Hundehalter im Stande ist, klare konsequente Führung zu liefern - und daran scheitert es in meinen Augen am meisten (da nehme ich mich nicht draus raus).

  • Zitat

    Ich finde sehr oft psychischen Zwang schlimmer. ;)
    Gegängelte, dauerreglementierte Hunde sind für mich viel schlechter zu ertragen, als einer der mal den Kopf einzieht, weil er sich schonmal welche eingefangen hat.


    Auch da bin ich bei dir :D


    Und sicher trägt ein Hund von einem energischen Knuff oder gelegentlichem Leinenruck keinen Schaden davon.
    Auch ein körperlicher "Einsatz" mit Händen als Hilfsmittel, wird kein Trauma hervor rufen.


    Aber, was ich erlebt habe, ging über das weit hinaus und hatte in meinen Augen nur den Zweck, den Hund über körperliche Schmerzen zu brechen.


    Eine dünne Nylonschnur - Signalleine genannt - kurz unters Kinn gezogen, dem Hund kaum noch Bodenkontakt mit den Vorderpfoten ermöglicht und diesen so fast dreißig Minuten zu führen, hat mit Zwang nichts mehr zu tun.


    Ebenso dem Hund diese Schnur vor den Hinterbeinen um den Körper zu legen und zu zu ziehen, während er vorn von einem zweiten geführt wird, kann von mir nur als quälerisch bezeichnet werden.


    Gesehen und erlebt 2003 bei seinem Seminar in Bernkastel-Kues.


    Gaby und ihre schweren Jungs


    PS. Vergessen, es war ein Seminar zur Aggression

  • Zitat

    Weil Menschen wie du und ich ein Lebewesen derart versauen können, dass es für das Umfeld bis zu lebensgefährlich werden kann.
    Ist ein Hund einmal derart verkorkst, gibt es oft nur noch zwei Wege: Euthanasie oder 'Spezialmethode'.


    Wie kommst du denn darauf, dass es nur diese Möglichkeiten gibt? Ist doch genau dasselbe Argument wie bei den CM-Fans. Dass es Spezialisten für Hundeverhaltenstherapie gibt, die so verkorkste Hunde nicht primär über Strafe arbeiten, wird einfach ignoriert.


    Diese strafbasierten Spezialmethoden sind eine Möglichkeit, wenn sie von jemandem durchgeführt werden, der meisterlich strafen kann. Aber es gibt auch andere Wege - und auch da wird man für schwere Fälle jemanden brauchen, der meisterlich über den gewählten Ansatz arbeiten kann.

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    Diese strafbasierten Spezialmethoden sind eine Möglichkeit, wenn sie von jemandem durchgeführt werden, der meisterlich strafen kann. Aber es gibt auch andere Wege - und auch da wird man für schwere Fälle jemanden brauchen, der meisterlich über den gewählten Ansatz arbeiten kann.

    [/quote]



    Genau das ist doch der allerwichtigste Punkt! Jemand der das beherrscht, wird dem Hund wohl keinen Schaden zufügen - aber jemand der das abguckt, 1-2 Mal an einem Seminar war - der wird dem Hund schaden, ob er will oder nicht. Und dann ist es meiner Meinung nach egal ob die Methode strafbasiert ist oder nicht - eine 'gewaltfreie Methode' kann genauso 'schlimm' werden.


    (und neee, ich bin kein Schlegelfan)

  • Zitat

    Ist es nicht eigentlich total egal, wie der Typ hinter der Methode XY heisst? Denn seien wir ehrlich: wahrscheinlihc 90% der User im Forum wären niemals im Stande, die Hunde, die auf all den Promo-Videos oder an Spezial-Seminaren zu sehen sind, zu handeln. Hunde mit Vorgeschichten, bei denen uns die Ohren wackeln. Hunde mit (durch den Mensch verursacht) Verhalten, bei denen wir weit weg rennen würden. Hunde die eine Gefahr darstellen.


    Ich wäre es wohl nicht, das weiß ich, gestehe ich mir ein und deswegen sitzen hier keine Hunde mit wirklich schwerwiegenden Problemen.


    Auch ich arbeite mit Meideverhalten (natürlich nicht nur und auch nur ab einem gewissen Punkt). Wenn gewisse Grenzen überschritten werden, rumpelt es. Wird ein Kommando nicht ausgeführt, bei dem ich weiß das der Hund es kann, wird auch schon mal gestoßen oder irgendwas. Ich bin im Umgang mit meinen eigenen Hunden sicherlich nicht zimperlich (da fliegt auch schon mal einer in hohen Bogen vom Bett, wenn er was macht das mir nicht passt). Ich bekomme auch keinen Herzklabaster, nur weil jemand mal seinem Hund die Leviten liest, weil der Hund wirklich so gar nicht mitmacht. Oder was auch immer. Ich finde auch Herrn Schlegel nicht sonderlich brutal (da gibt es wirklich andere SoTras). Mir ist es eben nur aufgefallen, wie sehr es sich widerspricht, das er sagt man soll einen Hund nicht dauerhaft kontrollieren (also man soll sich mal entspannen) und er im Video durch eine Innenstadt mit einem nichtangeleinten Hund läuft, der unter permanenten Stress steht. Und das ist dann Führung und Vertrauen? Ein Hund der mir vertraut läuft nicht dermaßen gestresst neben mir her. :ka: Das ist alles. Widersprüche halt. Spekulationen, vielleicht und wohl auch wahrscheinlich. Aber mehr als dreiviertel des Forums besteht aus Spekulationen und nur ein Bruchteil ist wirklich untermauerte Tatsache.


  • Hast du die Hunde auf die du dich beziehst später noch einmal gesehen? Oder sprichst du nur von Momentaufnahmen?
    Das Beispiel hier mit dem Hund im Cafe greife ich mal auf. Es wurde also gesehen das dieser Hund in diesem Moment in dieser Situation arg gestresst war.
    Und?
    Besonders ängstliche Hunde sind in neuen Situationen immer gestresst. Und manchmal muss man sie da einfach gelassen durchführen, damit sie nach und nach ihren Stress abbauen. Guck dir den Hund nach einigen Wochen an und er wird gelassener in dieser Situation sein.


    Was Gewalt angeht: Doch, manchmal ist es einfach notwendig.

  • Zitat

    Dass es Spezialisten für Hundeverhaltenstherapie gibt, die so verkorkste Hunde nicht primär über Strafe arbeiten, wird einfach ignoriert.


    Mal grad OT:


    Wen kennst du, kannst du empfehlen, der sich eines gegen Menschen aggressiven Hundes (richtig heftig, mit Beschädigungsabsicht) annimmt ?


    Gruß, staffy

  • @ staffi


    clarissa von reinhard fällt mir so spontan ein, wir haben nach ihren Methoden in unsere Huschu gearbeitet.
    Und hatten einige Hunde auf dem Platz die schon auf Beissereien aus waren , also die konnten natürlich nicht gleich auf den Platz zu den anderen aber so nach und nach schon.


    Einer davon war ein Malamut-husky der zuvor bei einem Hundetrainer war der nach Meideverhalten(Ketten schmeissen, auch sehr gerne auf den Hund) und auch sehr sehr gerne mit Stachelhalsband und immer schön dran rucken gearbeitet hat.( Ach ja der ist auch ganz ruhig in seiner Art ;) )


    Bei uns hatte er ein Brustgeschirr an. Und am Schluß waren die anderen Rüden immer noch nicht seine dicken Kumpels ABER er wollte auch nicht mehr direkt drauf und dem anderen eine Mitgeben ;)

  • Zitat


    Bei uns hatte er ein Brustgeschirr an. Und am Schluß waren die anderen Rüden immer noch nicht seine dicken Kumpels ABER er wollte auch nicht mehr direkt drauf und dem anderen eine Mitgeben ;)


    Innerhalb einer Hundegruppe die sich regelmäßig trifft tritt eine Gewöhnung an die Hunde ein, dass ist erstmal kein großes Kunststück und sagt für mich nichts aus. Was mich vielmehr interessiert, wie wurde konkret gearbeitet?

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