Training nach Hans Schlegel

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    Ich habe ihn nicht live gesehen, somit sind jegliche kritische Fragen tabu? :) Im Ernst: Wenn ich als Hundetrainer in der Öffentlichkeit stehe wie es Schlegel nunmal tut und dann der Großteil der Videos die man sieht einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, dann sollte man sich fragen ob diese Art der "Werbung" (nichts anderes ist es) wirklich der Weg ist, den man gehen will. Und wenn ja, wie man sich da präsentiert und ob das was man dann anschließend dort sieht auch der Realität entspricht. Und das tut es ja irgendwie nicht, wenn man den Leuten die ihn live und in Farbe getroffen haben glauben mag. Irgendwo ist doch da ein Widerspruch.



    Solche Posts gab es in diesem Thread schon genug und so dreht man sich doch im Kreis.


    Ich glaub einfach das Schlegel das nicht mehr interessiert was die Leute so reden. Und wer weiß was diese Hunden in den Videos für eine Vorgeschichte haben und und...


    Mach doch wie vorgeschlagen, schreib ihn einfach an und frag nach. Vllt. erhälst du eine Antwort. Wenn man ihn sachlich fragt antwortet er auch.

  • Also jetzt mal im Ernst ich war noch nie persönlich in einem Schlachthaus aber die Videos reichen mir und auch die Filme über Tiertransporte da muß ich nicht persönlich mal mitgefahren sein um zu sehen das da was nicht in ordnung ist.


    Er hat Gewalt gegen Hunde angewandt punkt


    Und natürlich ist er herzlich zu fremden Hunden, sonst würde doch garkeiner mehr hingehen. ;)


    Vielleicht hat er sich auch weiterentwickelt ?! Aber er arbeitet immer noch mit Meideverhalten wie du geschilderst hast und dies ist bei vielen Hundetrainer sehr umstritten wenn es nicht sogar total abgelehnt wird weil der eben den Hund verängstigen kann.Oder es zu Fehlverknüpfungen kommen kann.

  • Zitat

    Aber ich habe bei Schlegels Videos, die man so immer wieder mal sieht, immer den Eindruck einen völlig gestressten Hund zu sehen. Wie es zB dieses eine Video gibt, wo er mit einem Mali ohne Leine irgendwo rumläuft und sich in einem Café oder sowas niederläßt, wo der Hund sofort ins Platz geht. Dieser Hund hechelt unendwegt. Und zwar nicht das "Och ist das warm heute" Hecheln, sondern das Stressgrins-Hechel-Lefzenleck-Gehechel. Ich weiß nicht, ob das ein entspannter Umgang mit Hund ist.


    In dem Seminar wo ich war, waren ja alles Fälle die "schwerwiegender" waren, massives Jagdverhalten, Artgenossenaggression, wo es wirklich darum ging, das der andere Hund gekillt werden sollte, etc. und ja, natürlich habe diese Hunde unterschiedlich starkes Meideverhalten gezeigt (nicht jede aber viele). Meideverhalten ist für mich persönlich erstmal nix schlimmes, denn es gehört zum Hundeverhalten dazu. Die Frage die sich mir stellt, wie schnell kommt ein Hund runter, läßt man ihn hängen oder fängt man ihn auf, paßt man den Umgang an den Hund an, sprich wird ein unsicherer/ängstlicher Hund feinfühliger/individueller behandelt. Dies habe ich bestätigt gesehen.


    Es gab z.B. einen Hund in der Gruppe der sehr unsicher war. Hier wurde praktisch außerhalb der Gruppe oder am Rand der Gruppe mit gearbeitet und zwar primär mit der Halterin. Bryndis (seine Kollegin) hat sich über das ganze Seminar hin nur diesem Mensch-Hund-Team angenommen.


    Da ich mit einigen Teilnehmern auch nach dem Seminar im Kontakt blieb, weil es mich interessiert hat, ob das lernen von Dauer war oder ob alles beim alten war sobald Hans nicht mehr den Rücken gestärkt hat und weil ich auch wissen wollte, ob die Hunde auch wieder "entspannter" werden, habe ich auch Rückmeldungen bekommen die all das bestätigten. Die Halter konnten ihre Hunde zukünftig auch ohne Hans führen und sehr gut alleine weiterarbeiten und die Hunde sind auch wieder entspannter geworden und haben nicht mehr die geduckte Körperhaltung, den hängenden Schwanz, usw. gezeigt.


    PocoLoco
    Natürlich kannst Du nachfragen und Dir Deine Meinung bilden, nur sind es halt reine Spekulationen. Warum glaubst Du bin ich zu dem Seminar gegangen ... weil soviele negative Meinungen über Hans vorherrschen und weil mich die Realität interessiert hat und ich war sogar bereit dafür Geld zu investieren, weil ich eben nicht mehr nur aufgrund von Videos, wo ich die Hintergründe und Zusammenhänge nicht kenne, zu urteilen.
    D.h. ich bin bis oben hin voll mit Vorurteilen zu dem Seminar gegangen .... und rausgekommen bin ich mit einer differenzierten Meinung die nicht alles gutheißt aber ich habe einfach feststellen müssen, dass Hans ein wahnsinniges Gefühl für Situationen und Hunde hat und was ich einfach gut an ihm finde, er verurteilt niemanden ... keinen Hund und keinen Menschen und er geht sehr offen und ehrlich mit Kritik um.


    Spekulationen bringen einen halt nicht weiter .... man stachelt sich nur gegenseitig auf ohne das es Hand und Fuß hätte.

  • Wer Zwang und Meideverhalten kategorisch ablehnt wird sich mit Trainern wie Schlegel nicht anfreunden können.
    Die Frage ist eben, muß im Leben alles glatt und vorallem ohne negative Emotionen ablaufen?
    Ich für mich hab beschloßen, nein muß es nicht.
    Die 2. Frage ist: Ist es für einen Hund wirklich besser über zum Teil extrem langen Zeitraum in einem für ihn ebenfalls stressigen Fehlverhalten/ unerwünschten Verhalten gefangen bleibt, bis man ihn da raus geclickert hat.
    Einen Hals bekomme ich erst wenn Zwang nicht als solcher bezeichnet wird sondern "nett" umschrieben.

  • Was mich wirklich sehr interessieren würde, ist, ob man als Normalsterblicher mit normalem Hund, also beispielsweise ein 6 Monate junger Hund ohne grössere Baustellen zu Schlegel gehen sollte/könnte - ob das Sinn machen würde. Einfach, um zu sehen, wie er arbeitet und um sich selbst zu überprüfen/zu reflektieren.


    Ist er ein Trainer, der sich explizit auf aggressive Hunde spezialisiert hat? Oder arbeitet er auch mit normalen Hunden mit dem Schlauch z.B., oder mit Meideverhalten oder geht er da ganz anders ran, als mit Problemhunden? Und arbeitet er mit kleinen, z.b. nicht aggressiven aber unsicher ängstlichen Hunden? Nimmt er sie für voll? Wie ist da sein Spektrum?


    Mich fasziniert einfach, dass er offensichtlich - wie beschrieben - so ruhig ist und so liebevoll. An der Ruhe bzw. an dem Spiegel, den er gibt, könnte ich mir sicher ne Scheibe abschneiden.

  • Zitat

    Wer Zwang und Meideverhalten kategorisch ablehnt wird sich mit Trainern wie Schlegel nicht anfreunden können.
    Die Frage ist eben, muß im Leben alles glatt und vorallem ohne negative Emotionen ablaufen?
    Ich für mich hab beschloßen, nein muß es nicht.
    Die 2. Frage ist: Ist es für einen Hund wirklich besser über zum Teil extrem langen Zeitraum in einem für ihn ebenfalls stressigen Fehlverhalten/ unerwünschten Verhalten gefangen bleibt, bis man ihn da raus geclickert hat.
    Einen Hals bekomme ich erst wenn Zwang nicht als solcher bezeichnet wird sondern "nett" umschrieben.


    Da bin ich im Prinzip ganz bei dir.


    Aber, muß Zwang gleichbedeutend mit körperlichem Schmerz sein?





    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Ich finde sehr oft psychischen Zwang schlimmer. ;)
    Gegängelte, dauerreglementierte Hunde sind für mich viel schlechter zu ertragen, als einer der mal den Kopf einzieht, weil er sich schonmal welche eingefangen hat.

  • @ krambambuli


    dann ist es aber Gewalt wenn man seinem Hund mal leicht auf den Popo kloppt :D


    Nein im Ernst das ist es ja was ich versuche zu sagen es wird völlig auser acht gelassen das es psychische Gewalt ist und diese ist oft weit aus schlimmer, immer in hab acht stellung zu sein

  • Zitat

    Was mich wirklich sehr interessieren würde, ist, ob man als Normalsterblicher mit normalem Hund, also beispielsweise ein 6 Monate junger Hund ohne grössere Baustellen zu Schlegel gehen sollte/könnte - ob das Sinn machen würde. Einfach, um zu sehen, wie er arbeitet und um sich selbst zu überprüfen/zu reflektieren.


    Bei diesem Seminar "Schlegel live" wo ich war gab es auch solche Hunde, mit diesen wird aber nicht gearbeitet, weil sie kein größeres Problemverhalten zeigen. Der Schwerpunkt in dem Seminar liegt auf 2-3 "Problemfällen". Von daher kannst du gut mit deinem Hund hingehen, er wird auf jeden Fall mit einbezogen, wenn es z.B. darum geht, dass jetzt mal alle Hunde frei laufen sollen (Hans ist z.B. der Meinung, dass ein Hund nur wirklich lernt, wenn er nicht durch die Leine gegängelt wird, sondern wenn er frei läuft, deswegen läuft jeder Hund bei ihm sehr schnell frei, auch die Jagdorientiertesten, was eine Frau zum weinen gebracht hat, weil sie Angst hatte ihr Hund haut ihr nun ab .. wir waren in einem Gebiet wo sowohl Wald als auch Wiese und See war).

    Zitat


    Ist er ein Trainer, der sich explizit auf aggressive Hunde spezialisiert hat? Oder arbeitet er auch mit normalen Hunden mit dem Schlauch z.B.,


    Bei normalen Hunden geht es eher darum, dass der Hund ruhiges sitzen lernt (das wird z.B. so trainiert, dass der Hund erstmal ein normales Sitz beigebracht bekommt und in diesem Sitz bekommt er dann eine Minute lang Zuwendung durch z.B. streicheln). Das soll er in allen möglichen Situationen und Reizlagen 15 Minuten beherrschen. Also bei problemlosen Hunden geht es eher ums Grundgehorsam. Ich war so dekadent und hab mir sein "Buch" gekauft, wo die ganzen Magazine drin sind, daraus ersieht man auch so ungefähr wie er ohne Schläuche arbeitet.


    Zitat

    oder mit Meideverhalten


    Meideverhalten entsteht auch, wenn man den Hund einfach mal zu sich ans Bein zieht. Man muss sich darüber klar sein, dass Hans klare Ansagen macht und auch klar straft aber wenn einem was nicht paßt, dann kann man ihm das sagen. Er rennt auf jeden Fall nicht durch die Gegend und malträtiert die Hunde. Ist man aber vom Typ her so, dass man nur möchte, dass mit dem eigenen Hund immer sanft umgegangen wird, dann ist man bei ihm falsch.


    Zitat

    Und arbeitet er mit kleinen, z.b. nicht aggressiven aber unsicher ängstlichen Hunden? Nimmt er sie für voll? Wie ist da sein Spektrum?


    Kein Unterschied zwischen groß und klein.


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    Mich fasziniert einfach, dass er offensichtlich - wie beschrieben - so ruhig ist und so liebevoll. An der Ruhe bzw. an dem Spiegel, den er gibt, könnte ich mir sicher ne Scheibe abschneiden.


    Ich hab es bereut, dass ich nicht einen meiner Hunde dabei hatte (ich nehme keinen Hund mehr mit zu Seminaren, nachdem ich da ein sehr negatives Erlebnis hatte), denn selbst, wenn mein Hund nicht drangekommen wäre, wären viele Situationen mit Sicherheit interessant gewesen und im nächsten Jahr nehme ich einen der Buben auf jeden Fall mit zum phösen phösen Schlegel. Ich hab da überhaupt keine Angst, dass Unfug mit ihnen getrieben wird, weil man jederzeit sagen kann, wenn einem was nicht paßt und es wird einem nicht krumm genommen und man wird nicht als hysterisch abgestempelt.



    Schlegel live ist ein Programm was bezahlbar ist und einen groben Einblick in seine Arbeit geben soll. Er hat die Schlauchtechnik entwickelt, weil er den Leuten etwas in die Hand geben möchte, womit sie ohne große Rennerei zur Hundeschule effektiv arbeiten können. Das stellt er mehr oder weniger dort vor. Ein unproblematischer Hund, der aber z.b. wegrennen will oder alle Nase lang markiert bekommt dann durchaus auch mal nen Schlauch zwischen die Beine.

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