Selbstaufgabe versus Hundeknast

  • Ich schwanke zwischen Selbstaufgabe und Hundeknast

    Meine Hunde gehören zu mir, zur Familie und sind meine (fast) ständigen Begleiter. Ich habe meine Hunde gerne um mich herum und genieße einfach ihre Anwesenheit. Selbst wenn sie nur unterm Tisch liegen und schnarchen.
    Ich betreibe auch einen entsprechend großen Aufwand, wenn ich (beruflich) unterwegs bin. Hotel, Anfahrt, Mitnahme möglich/sinnvoll, Beschäftigung während des allein seins, Betreuung usw.

    Zu Freunden/Bekannten die keine Hunde mögen, oder wo man ewig sitzt und die Hunde warten zu Hause.... ja, die sehen mich in der Tat eher selten bis gar nicht. Ich sehe es nicht ein, meine ohnehin wenige Freizeit mit solchen Dingen zu verbringen. Da gehe ich lieber mit den Hunden raus und genieße die Stunden. Das ist für mich Entspannung, macht mir Spaß und nach einem langen Spaziergang bin ich wesentlich erholter, als wenn ich 3 Stunden bei Freundin X sitze.
    Kino, Theater, Konzerte und solche Veranstaltungen besuche ich ohnehin recht selten. Dafür müssen sie öfter abends allein bleiben, weil ich gerne ins Restaurant oder in eine Bar gehe.

    Bin ich beruflich stark eingebunden, dann gibt es einen Gassi-Geher und meine Mutter als Hundesitter. Ich verzichte ungern auf meine Fernreisen und genieße es für einige Tage mich nicht um Vierbeiner kümmern zu müssen, nicht um Futter, Gassi gehen und alles was dazu gehört. Wobei nach 10 Tagen bekomme ich schon mal das erste "Heimweh"
    Ich fahre aber auch regelmäßig mit den Hunden in Urlaub, naja eher Kurzurlaub, den Hunden schadet ein Tapetenwechsel auch nicht und ich bin gerne draußen.
    Ich habe aber kein schlechtes Gewissen, wenn ich zum shoppen gehe, mal nen Tag im Bett verbringe, ne Städtereise mache, oder mich mit anderen Dingen befasse, wo ein Hund einfach stören würde, oder wo die Mitnahme bedenklich wäre.

    Ich habe mir Hunde angeschafft damit sie mich im Leben, im Alltag begleiten. Ich will sie nicht ständig zu Hause lassen und ja es ist mehr Aufwand als wenn man keine Hunde hat. Ich habe mich aber bewußt für Hunde entschieden und lebe mit ihnen entsprechend. Ich versuche die Waage zu halten zwischen "Leben mit Hund und Leben ohne Hund".

    Mir macht das Leben mit Hund aber unheimlich viel Spaß, so das ich nicht viel vermisse, oder mein Leben umkrempeln muß. Meine Hunde sind mein Hobby, von daher sehe ich keine Probleme.

  • Ich bin auch eher der erste Typ. Mein Hund ist auch mein größtes Hobby und ich muss ehrlich sagen, dass sich meine Interessen einfach auch deutlich verschoben haben. Ich will die Zeit mit meinem Hund verbringen, oder ich gehe abends früher heim weil ich am nächsten morgen um 7 mit dem Hund in die Berge will etc.
    Ich genieße die gemeinsame Zeit unglaublich und lerne selber sehr viel dabei.

    Allerdings habe ich auch kein Problem damit meine Dinge zu erledigen. Wenns zum Essen, Sport, Kino was auch immer geht bleibt Hundi halt daheim. Das muss auch mal ein paar Stunden drin sein :-)

    Also ebenfalls irgendwo dazwischen, mit Tendenz zu Typ 1 :-)

  • Ich glaube, bei uns ist es auch der 2. Typ. Klar, dass ich alles für Hundi mache, was er braucht.

    Dennoch lebt er da, wo wir wollen, macht das, was wir wollen. An den allergrundsätzichsten Dingen wie Wohnort z.B. hat er nicht mitzureden (geht ja auch schlecht :D ), und wir machen kaum Einschränkungen wegen ihm. Insofern stimmt das Wort Hundeknast bei uns auch nicht. Praktisch ist, dass er so klein ist, süss und angenehm, dass sich nie jemand über ihn aufregt, und er wirklich fast überall mitkann - notfalls in der Tasche, auf dem Schoss im Flieger, er wird in die Jacke gestopft, wenn nötig :ugly: , im 2-Sitzer-Cabrio hat er keine Platzprobleme. Ach so, alleine bleiben kann er auch problemlos, aber länger als 4 Std. ist er das nie.

    Beim 2. Grossen wird das anders, aber darüber zerbrechen wir uns grade den Kopf, ob wir uns zuuu sehr wie im Knast fühlen würden - wenn ja, gibt es halt keinen 2. Grosshund.

  • Hundeknast!

    Meinen Alltag habe ich sehr auf die Hunde abgestimmt - sie sind meine Babies -, allerdings shoppe ich mittlerweile eh lieber online und abends weggehen war noch nie mein Ding. Allerdings schaue ich schon, dass ich sie mittags nicht mehr groß alleine lasse und wir eben viel nach draußen gehen.

    ABER:
    - Wenn wir irgendwo auf ein Fest/ eine Ausstellung / eine Messe / in ein Restaurant möchten, gehen wir. Wollen die Hunde mit, gehen sie mit. Bleiben sie liegen, gehen wir alleine.

    - Wir fahren zu unseren Familien und auch wenn Paco Autofahren nicht mag, muss er da 2-3h durch.

    - Arbeit geht vor. Im Normalfall sind die max. 6 Stunden alleine, aber wenn ich Konferenzen habe, dann werden es auch mal 10-12 Stunden - da gibts mittags nur einen Spaziergang und das wars. Für mich wäre es auch keine Option, die Hunde mit in die Schule zu nehmen. Da muss ich mich auf mich selbst und die Schüler konzentrieren und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Unruhe, die in einem Zimmer mit 30 Jugendlichen herrscht, irgendwelche positiven Auswirkungen auf einen Hund haben soll.

    - Meinen Urlaub lasse ich mir nicht nehmen. Reisen ist eigentlich unsere einzige wirkliche Leidenschaft und nein, 2 Wochen Nordsee sind für mich kein Urlaub. Wir lieben Kreuzfahrten, bereisen gerne fremde Länder und da müssen die Hunde zu Hause bleiben. Natürlich vermisse ich sie, aber ich weiß, dass es ihnen gut geht.

  • Nach den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten wäre es wohl "Selbstaufgabe" - bzw. Vollzeit-Sklaverei. :lol:

    Aber mir sind die vorgegebenen Definitionen zu einseitig. Wir Zweibeiner schaffen uns auf unserer Ranch noch mehr als genug Raum für "menschliche Dinge" und haben auch andere Interessengebiete, die zwar zur Ranch passen, sich aber auch davon abtrennen lassen.

    Pferde, Hunde, die anderen Vierbeiner und die "Ranch" sind einfach unsere Leidenschaft. Das macht uns zu glücklichen Menschen, die ihre Zufriedenheit daraus ziehen, ihr oft anstrengendes Tagwerk vollbracht zu haben - nach meiner Definition ist das ein erfülltes, sinnvolles Leben und hat wenig mit Selbstaufgabe zu tun.

    Das kommt halt immer auf den Blickwinkel an. Was nützt mir der Pariser Schuhladen, wenn es da keine Arbeitsstiefel gibt?
    Was nützt mir das Essen in einem 12-Sterne-Restaurant mit Schampus, Speisen, deren Namen ich nicht mal aussprechen kann und allem Schnickschnack, wenn ich doch lieber Folienkartoffeln aus dem Lagerfeuer klaube und ein Schwarzbier dazu trinke?

    Jeder findet sein Glück halt woanders - deshalb: Suum suique...jedem sein Schwein...oder so. ;)

    LG, Chris

  • Zitat

    Das kommt halt immer auf den Blickwinkel an. (...)
    Was nützt mir das Essen in einem 12-Sterne-Restaurant mit Schampus, Speisen, deren Namen ich nicht mal aussprechen kann und allem Schnickschnack, wenn ich doch lieber Folienkartoffeln aus dem Lagerfeuer klaube und ein Schwarzbier dazu trinke?

    Genau so! :)

  • Hört sich sehr toll an, Chris, bei Dir! :smile:

    Ja, es kommt auf die Prioritäten an, die der Mensch setzt. Passt dazu nicht der/die Hund(e), wird's ein Krampf bzw. Selbstaufgabe oder eben auch wahrer Knast. Ich für meinen Teil mag Beides: Stadt und Pampa! :D Und mein Hund muss das auch mögen, sonst schaff ich ihn mir gar nicht an. ;)

  • Hi!
    Ich bin der Typ mit der "Selbstaufgabe"! Aber: ich muss arbeiten, Kohle verdienen, damit Futter anrollt, der Tierarzt kann auch nicht von Luft und Liebe leben. Dabei haben's meine beiden gut, mein Gatte ist selbständig, da dürfen sie mit.
    Ein Urlaub ohne Hunde kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen, da dürfen sie natürlich mit, aber hin und wieder möchten wir mal in ein Konzert oder shoppen usw.
    Außerdem ist es für mich wichtig, meine Hunde nicht zu sehr von mir abhängig zu machen. Was, wenn man ins Krankenhaus müsste? Ein Unfall ist schnell passiert!
    Deswegen sind unsere daran gewöhnt, auch mal allein zu bleiben, mal mit Bekannten Gassi zu gehen und ein gutes Hundehotel (mit Freilauf, kein Knast) für Notfälle hab ich mir auch ausgeguckt!
    Viele Grüße Blackpoodle

  • Moin,

    85 % Hundeknast, 15% Selbstaufgabe... so in etwa.

    Unser Hund lebt mit uns und nicht wir für ihn.

    Wir haben auch Hobbys/Interessen, wo Leja nicht unbedingt mit kann, da bleibt sie zuhause oder wird bei meinen Eltern oder bei Freunden "geparkt".

    Fernreisen haben wir schon vor Leja nicht mehr gemacht (Flugangst).

    Würden wir Fernreisen machen, würden wir sicherlich auch mal Urlaube ohne Hund planen. (Wir würden gerne mal eine Kreuzfahrt machen und das geht meist nur ohne Wauwi)

  • Ich bin totaler Hundenarr, deshalb kann es für mich gar keine Selbstaufgabe für den Hund sein, denn ich liebe es ihn zu umsorgen und mit ihm mein Leben zu teilen und daher stecke ich eigentlich auch in Nichts zurück.
    Allerdings bin ich nicht fanatisch, so dass alles Andere in den Hintergrund tritt!
    Es gibt ja auch noch Familie in meinem Leben, deren Mitglieder ja auch noch Bedürfnisse haben. ;) Und der Hund kann am ehesten zurückstecken.
    Es ist ganz wichtig, zu wissen, dass es auch andere Dinge gibt, und dann auch eben die, die einfach sein müssen.

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