Selbstaufgabe versus Hundeknast


  • So ist bei uns auch. Ich liebe ja auch meine Kinder ohne Ende, bin aber trotzdem froh wenn ich mal alleine shoppen gehen kann oder einfach mal nur Zeit für mich habe. Manchmal müssen alle , inklusive Hund, mal ein paar Stunden ohne den "familenmanager" auskommen. :p


    LG
    Andrea

  • Also Hundeknast ist wirklich nicht das passende Wort. Der Hund kann ja nunmal nicht überall mit und es ist glaube ich auch oft schöner für den Hund mal Zuhause zu bleiben anstatt mit in die Stadt genommen zu werden oder so :???:


    Ich bin eine ziemliche Überhundemutti, ohne Hund - ohne mich. Aber selbstaufgabe ? Nein, eher selbstverwirklichung. Bevor die Hunde da waren, da war ich dabei mich selber aufzugeben und nahm nicht am Leben teil.
    Seit die Hunde bei mir sind bin ich wieder voll im Leben - und dafür gehört für mich nicht ein Kinobesuch oder so dazu.


    Durch die Hunde habe ich viele neue Hobbys entdeckt, vor einem Jahr zum Beispiel hätte ich niemals ein Foto geschossen - wozu dachte ich immer. Und jetzt habe ich gefühlte Millionen Fotos meiner Köter :lol: Auch habe ich mit den Nähen angefangen, dem stricken - jo alles für die Hunde, obwohl da auch mal ein Schal für mich abfallen soll, und ein Babymützchen für die Kleine einer Freundin.


    Urlaub mache ich ungerne, für mich ist Reisen ziemlich stressig - ich bleib da lieber Zuhause. Obwohl demnächst eine Spanienreise geplant ist (ohne Hund) aber zu einem spanischen Tierheim aus dem Abby ist. Urlaub wird das auch nicht, wohl eher Arbeit :lachtot:


    Ich ordne mein Leben nicht meinen Hunden unter - sondern ich lebe es mit ihnen gemeinsam.

  • Zitat

    Wer sich selbstverwirklichen will, sollte sich keinen Hund zulegen.


    Nichts gegen dich persönlich, aber das ist für mich Käse ...Wieso soll es " Selbstaufgabe " sein, wenn ich mein Leben mit Hund gestalte ?


    Mein Hund bereichert mein Leben , berührt mich und es gibt unzählige Momente, die ich wunderschön fand oder finde, genauso wie das Leben mit meinen Kindern.
    DAS ist für mich pure Selbstverwirklichung.


    Ich geb mich selbst auf, weil ich Hund und Kinder hab ? Quatsch mit Sosse, Butter inne Dose...würd meine Tochter jetzt sagen :D


    Selbstaufgabe heisst, meine Bedürfnisse ignorieren und mich selbst nicht wertschätzen, und davon bin ich weeeeiiiit entfernt :roll:

  • Zitat


    :gut: Jawoll, genauso isses!!! =)


    Und Selbstverwirklichung is das richtige Wort für mein Leben mit Hund. Von mir aus, könnten es auch noch ruhig ein paar mehr sein... :D
    das macht aber mein Mann nicht mit :roll:

  • Meine Hunde haben sich eher ihr Leben nach mir auszurichten. Sprich: Ich bestimmte wann und wo wir spazieren gehen, sie können die von mir vorgeschlagenen Sportangebote akzeptieren oder eben nicht und sie haben sich anzupassen, wenn ich umziehe.

  • Für mich gilt auch: nicht Selbstaufgabe, sondern Selbstverwirklichung bedeutet mein Leben mit Hund (und Pferd, Hof in der Pampa ...), und das seit mehr als 30 Jahren.
    Reisen mag ich nicht gerne, und bei früheren Fernreisen ohne Hund (USA, Island) habe ich den Hund schon sehr vermisst.
    Inzwischen ist es so: ich lebe genau so, wie ich es will, und was ich nicht tun kann, das will ich auch gar nicht.
    LG

  • Ich sehe mich in der Mitte mit Tendenz zur "Selbstaufgabe". Aber es ist so, dass unser Leben sich durch den Hund nicht großartig geändert hat und er einfach perfekt reinpasst. Er kann mit zur Arbeit und Fernreisen waren noch nie unser Ding, wir besuchen lieber Freunde, die weiter weg wohnen und da kann er mit, genauso zu Freunden, die hier wohnen, er ist ein gern gesehener Gast :D . Wenn wir mal ins Kino wollen oder so, bleibt er bei meinen Eltern, die mit im Haus wohnen. Ich hatte vorher auch kein Hobby, das einen Hund ausschließt, aber mein Mann fährt immer noch Motorrad und wenn er auf dem Hof an irgendwas rumschraubt, kann Hund auch dabei sein. Im Gegenteil, durch den Hund hab ich erst "richtige" Hobbies entwickelt. Und wenn ich mal einkaufen gehen will, bleibt er bei meinem Mann, der froh ist, dass er nicht mit muss :lol: .
    Nur weil er 24 Stunden am Tag bei mir ist, heißt das ja nicht, dass er auch die ganze Zeit meine volle Aufmerksamkeit genießt ;) . Es gibt Zeiten, die gehören ganz ihm und Zeiten, die gehören mir/uns, aber er darf daran teilhaben.

  • Ich gehöre wohl auch eher zu der ersten Kategorie :roll:
    Das war bei meinem vorigen Hund schon so, wo er nicht hin durfte oder konnte, da sind wir auch nicht hingegangen, auch Urlaub gab es nur mit Hund. Und ja ...wir haben auf vieles verzichtet, bzw. weniger unternommen, als wir es vermutlich hätten, wenn wir keinen Hund gehabt hätten, aber wir haben es gerne gemacht und haben es auch nie vermisst. Als Lucky dann einzog, haben wir uns trotzdem vorgenommen, dass bei diesem Hund alles anders wird. Der wird nicht überall mit hingeschleppt, der wird nicht verhätschelt und der darf auch nicht ins Bett :klugscheisser: Ja nee, is klar :D Aber schei* doch drauf ...ich liebe es, wenn ich meinen Hund um mich habe, ich liebe es, wenn er was von meinem Essen abhaben will und ich liebe es, wenn er sich in meinem Bett breit macht ...genau dafür hab ich ´nen Hund =)
    Ach so, mit Selbstaufgabe hat das natürlich nichts zu tun, aber haben ja schon viele geschrieben ;)

  • @ geordie, bordy, PocoLoco


    Habe es bewusst so formuliert und auch die anklingende Intoleranz der anderen Einstellung gegenüber ist kein Zufall. Das heißt aber nicht, dass ich mich damit identifiziere. Habe dann ein prägnantes Schlagwort der jeweils anderen Seite herausgegriffen, um erst einmal das Interesse zu wecken.


    @ all


    Ich freue mich über die rege Beteiligung und bin angenehm überrascht über die Entspanntheit, Toleranz und Selbstironie. LessNess und Baghira sind gute Beispiele dafür, dass man die eigene "extreme" Einstellung ironisch reflektieren kann.


    Ich bin das ziemliche Gegenteil von LessNess, um jetzt mal einen User stellvertretend herauszugreifen. Sicherlich mache ich keine 24 Stunden Party mehr, die Zeiten sind vorbei. Auch meine Leidenschaft fürs Kino hat gelitten, was ich allerdings etwas bedauerlich finde. Allerdings hat das wohl weniger mit den Hunden zu tun, als mit einer gewissen Trägheit im Alter, denn ich könnte sie locker mehrere Stunden im Kofferraum „zwischenlagern“.


    Dennoch nutze ich noch viele kulturelle Angebote. Wäre schade, die vielen Möglichkeiten in Berlin überhaupt nicht zu nutzen. Aber durch die Hunde entdecke ich auch viele andere Seiten der Stadt. Ich mache Sport oder treffe mich mit Freunden privat, mal mit mal ohne Hund. Besuche von Clubs wurden durch Besuche von Restaurants abgelöst. Leider merke ich das auch am Body-Mass-Index. :D Das können auch die vielen zusätzlichen Spaziergänge nicht ausgleichen.


    Die Hunde halten es zu Hause alleine aus, worauf ich bei der Erziehung geachtet habe. Problematisch wird es manchmal, wenn ich sie außer der Reihe alleine lasse, es sich also um einen Rhythmus handelt, den sie nicht gewohnt sind. Daher nehme ich sie oft mit und packe sie in den Kofferraum, was im Sommer tagsüber nicht immer geht. Besuche ich Freunde oder Familie, kann ich die Hunde fast immer immer mitnehmen. Nutze ich aber nicht immer; manchmal will ich auch einfach mal meine Ruhe haben, ohne permanent ein Auge auf die Hunde werfen zu müssen. Wenn man Hunde hat, verschiebt sich der Freundeskreis eh ein bisschen. Kontakte zu „Hundefreunden“ kommen dazu oder intensivieren sich, andere Kontakte schlafen ein.


    Aber auch wenn ich ohne Hund unterwegs bin, bin ich super entspannt und kann die Zeit genießen. Das bin ich auch im Urlaub. Wir fliegen gerne nach Asien und das geht mit Hunden natürlich gar nicht. Verzichten würde ich auf meine jährliche Fernreise nie. Die haben wir sogar gemacht, als die Hunde gerade mal 8 Monate Jahr alt waren. Geschadet hat es ihnen nicht. Allerdings waren sie auch in der Familie untergebracht. Zweimal hatten wir sie in einer Pension, wobei wir das 2. Mal unzufrieden waren, weil das mitgebrachte Spielzeug beim Abholen der Hunde immer noch unberührt in der Ecke stand. Und dann mussten wir uns noch anhören, dass die Hunde permanent gekläfft haben. Seitdem kommen sie nur noch in eine vertraute Umgebung mit Hunden, die sie kennen. Und wenn ich Lust hätte, dreimal im Jahr ohne Hund zu verreisen, würde ich das auch tun.


    Erstaunlich finde ich die Meinung einiger Hundehalter mit älteren Hunden. Auf die Frage, ob es denn einen Nachfolger geben wird, haben sie recht bestimmt mit „nein“ geantwortet. Und es handelte sich eher um Hundehalter, die ihre Hunde betütteln. Sie wollen dann lieber mehr Zeit für sich haben und Dinge tun, die sie mit Hund verpasst haben. Komisch, das Gefühl, etwas zu verpassen ich nie. Aber wenn man sich einengen lässt, kommt dieses Gefühl zwangsläufig auf.


    Momentan kann ich mir ein Leben ohne Hund vorstellen, schließe aber nicht aus, dass sich das auch mal ändern kann. Ich habe einen Weg gefunden, auf dem ich mich nicht eingeengt fühle und ich dem dem Hund gerecht werden kann. Zumindest empfinde ich so und das ist entscheidend. Ok, manchmal muss ich etwas mehr planen als früher und ich bin nicht mehr so spontan. Letzteres kann aber auch am Alter liegen. ;)

  • Auch wenn es sich nur um einen Buchstaben handelt, diesen Fehlerteufel muss ich natürlich korrrigieren. Es muss natürlich heißen:


    Momentan kann ich mir kein Leben ohne Hund vorstellen. Hoffentlich war das keine Freud'sche Fehlleistung. ;)

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