Selbstaufgabe versus Hundeknast

  • Mich irritiert die Bezeichnung "Hundeknast" für die zweite Beschreibung irgendwie ebenfalls. Ich halte das eher für einen recht normalen und guten Umgang mit dem Hund. Aber evtl ist meine Haltung schlchter als ich dachte? Ups :lachtot:


    Pragmatisch betrachtet ist es schon so, dass ich schlichtweg einer Vollzeitbeschäftigung nachgehe, die je nach Phase auch gut und gerne mal auf 60 Stunden die Woche kommt (oder auch mehr). Ich habe einen Partner und ich habe den Hund. Ich weiß nicht, wo ich da noch viel Zeit für weitere Hobbies hernehmen sollte... insofern, gehört ein Großteil meiner Freizeit schon dem Hund.

    Trotzdem gehe ich auch mal ins Kino, ins Museum, in die Stadt, wo ich normalerweise keinen Hund mit hinnehme. Allerdings lege ich solche Hundelosen Veranstaltungen schon eher in Phasen, bei denen ich vorher keine 9 Stunden ausser Haus war. Ist das der Fall und wir wollen essen gehen, habe ich allerdings auch kein Problem zum Italiener um die Ecke mit Hund zu gehen.


    Fernreisen gibt es derzeit einfach aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht - sollte ich irgendwann aber z.B. zu meiner Kanadareise kommen, wird das wohl ohne Hund sein. Ansonsten sind die meisten Ziele die ich so habe, sowieso auch hundetauglich. Gerade wenn wir unseren Plan verwirklichen und eine AN2 wieder aufbauen, steht einem ausgedehnten Flugurlaub mit Hund nichts im Weg ;)


    (Grüße aus dem Hundeknast)

  • Ich tendiere zum Knast.

    Ich liebe meinen Hund wirklich, aber sie ist nicht alles in meinem Leben. Zwar ist sie bei fast allem dabei was ich mache, aber in den Urlaub gern ohne Hund.
    Theater, Kino uä natürlich auch ohne Hund.

  • Zitat

    Hast du wirklich derart Vorurteile gegen Andersdenkende, dass du denkst, die würden dich ständig verurteilen?


    Da ist mir die Formulierung ins Heftige abgerutscht -- sorry :headbash: War nicht so arg kritisch gemeint, ich war nur etwas irritiert.

    Liebe Grüße
    Kay

  • Ich bin auch irgendwo in der Mitte angesiedelt.

    Die Hunde sind ein wichtiger Teil der Familie, es dreht sich sehr viel um sie.
    Trotzdem verzichten wir nicht auf Kino, Essen gehen ohne Hunde etc.

    Verreisen ohne Hund kommt allerdings nur in Frage, wenn einer von uns beiden daheimbleibt. Wenn mein Liebster z.B. auf ein LARP fährt, bin ich zuhause.
    Allerdings mussten die Hunde letztes Jahr aufgrund unseres schweren Unfalles, wegen dem wir beide in der Klinik bleiben mussten, eine Woche bei einer Freundin sein und auch das hat wider Erwarten super geklappt!
    Ginge also auch, wenn wir es wirklich wollen würden, wollen wir im Normalfall aber nicht.
    LG von Julie

  • Ich bin dann wohl eher die Übermutti, als Vollzugsbeamtin ;)

    Baghira bekommt soziale Kontakte, Unternehmungen und ich schaue immer, dass sie dabei sein kann, wenn es geht. Ich gehe allerdings arbeiten und habe noch ein Pferd, ergo ist sie nicht der Mittelpunkt der Welt.

    Zum Sport gehe ich alleine, achte aber darauf, dass Frau Hund vorher ne schicke Runde hatte. Ebenso, wenn ich weggehe. 1,5 Tage in der Woche ist sie sogar alleine, 2 bei meiner Mum.

    Für die Tiere was kaufen?! Eigentlich kein Geld da....EGAL! ^^
    Für mich ?! ...öhm....nöööö....die Hose tuts noch..... also panne bin ich schon.

    Ergo, mittig, aber Tendenz zur "Selbstaufgabe" :roll:

    Mag jemand ne Selbsthilfegruppe ?;)

  • Sehe ich auch so. Knast ist anders. ;)

  • Also ich sehe mich auch in der Mitte.
    Mein Momo ist immer dabei, wenn es irgendwie möglich ist. Er kommt mit zu Freunden, zur Arbeit usw. es gibt aber Dinge, die wichtig sind, und bei denen er nicht dabei sein kann.
    Bsp. ich bin chronisch krank und im Interesse meiner Gesundheit, meiner Lebensqualität und (hoffentlich) meiner baldigen Arbeitsfähigkeit war ich gezwungen, ins Krankenhaus und auch in die Reha zu gehen. Er konnte nicht mit, was wäre die Alternative? diese Maßnahmen sausen zu lassen?
    Was hat der Hund davon? Ein Frauchen, daß alles mit ihm tut, immer um ihn ist und sich in absehbarer Zeit gar nicht mehr bewegen kann oder sich mit starken Schmerzmitteln derart abschießt, daß er nicht mehr mit mir vor die Tür kann weil wir dann beide überfahren werden?

    Ich geh auch mal ins Kino, zum shoppen nehm ich ihn mit, das ist gutes Training für ihn und schadet ihm nicht.
    Wo ist also das Problem?

    Ich liebe meinen Hund sehr und würde ihn niemals hergeben. Ich tu alles, daß es ihm so gut wie möglich geht aber ich hab auch mich selbst und meine Wünsche und Bedürfnisse.

    Übrigens: Urlaub ohne ihn kommt nicht in Frage. Wir fahren immer campen mit Wohnwagen. Es gibt Plätze, wo Hunde nicht erlaubt sind, die fahren wir halt nicht an. Es gibt immer Alternativen.

    Elke

  • Ich seh das alles etwas weniger extrem.

    Gut, auf unseren Wunsch ist hier jemand eingezogen, der bestimmte Bedürfnisse mitbringt. Seit DF kenn ich die auch etwas genauer.

    Mir ist es egal, ob ich meinen Sohn mit zu seinem Job nehme, wenn ich eh in die Arbeit fahre, meinen anderen Sohn zur Wasserwacht kutschiere und da auf dem Sommerfest nen Kuchen mitnehme oder eben den Hund mit zum Einkaufen weil die Fußgängerzone in einer Linie auf dem Weg zum Park liegt.

    Solche Dinge empfinde ich nicht als Selbstaufgabe, sondern ganz neutral als Organisation.

    Hier wo ich wohne, jammern alle über die horrenden Mietpreise (wir können tatsächlich mit München mithalten) - und irgendwann haben wir für uns beschlossen: damit ist Schluss, wir nehmen so viel Naherholung mit, dass es sich wieder lohnt - andere fahren extra am Wochenende her (Stau B2 bei Oberau) oder machen hier Urlaub.
    Die Landschaft ist ein Traum. Obwohl man hier wohnt, entdecken wir immer wieder mal was Neues....
    und während wir das tun, läuft ein felliges Monster mit.

    Abends weggehen machen wir auch - aber da ist Hundine mit ihrem "Tagesprogramm" schon fertig. Vor 22 Uhr braucht man eh nicht mehr los, eher später. Gut, Hundine schläft mit uns am nächsten Tag aus, aber selbst wenn sie ein extremer Frühaufsteher wäre, dann gäbs eben ne zackige Runde morgens um vier.

    In Biergärten gehen wir im Sommer oft. Entweder liegen sie auf dem Weg einer Wanderung als "Einkehrschwung" oder man verabredet sich dort mit Freunden. Denen ist es egal, ob ich in den Biergarten laufe, während sie hinfahren. Hund fällt unter den Biertisch und pennt.

    Von daher ist meine Meinung: weder das eine, noch das andere - sie wird einfach mit eingeplant. Das ist aber kein Aufwand oder eine Belastung, die ansatzweise einer "Selbstaufgabe" gleichkommen würde.

    Andere Hobbies, na ja, ich lese gerne, fotographiere gerne, bin gerne draußen, schwimme gerne.
    Wäre das nicht so, hätte ich wahrscheinlich keinen Hund.

  • Bei mir ist der Hund das grösste Hobby weshalb ich gerne und freiwillig viel Zeit mit ihr verbringe. Anderseits habe ich auch noch ein Leben ohne Hund und eine kleine Tochter.
    Viele Dinge kann man aber miteinander verbinden.
    Wollen wir am Wochenende was zusammen unternehmen fahren wir gerne in einen Tierpark und nehmen eben die, in denen Hunde auch erlaubt sind. So haben Kind und Hund Spass.
    Meinen Hund nehme ich auch mit wenn ich meine Tochter zum Kindergarten bringe oder abhole. So haben Hund und ich Bewegung und meine Tochter lernt das man nicht für jeden Weg ein Auto braucht.
    Um man komplett abschalten zu können gehe ich gerne abend alleine mit dem Hund spazieren oder auf den Hundeplatz. Dann habe ich mal Zeit für mich, ohne Familie und die geniesse ich. Ohne Hund wüsste ich garnicht was ich alleine machen sollte.
    In den Urlaub fahren wir mit und ohne Hund extrem selten. Wir sind einfach nicht die Menschen dafür und geben unser Geld lieb für Dinge aus von denen wir länger was haben.

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