Obedience Sammelthread

  • Tja, dann muss ich zugeben, ist Lya der erste Hund, den Dinge wie viele fremde Hunde, viele fremde Menschen, die starrend am Zaun stehen, ein angespanntes Frauchen, fremde Prüfungsgeräte und ein langer Tag im Getümmel, nicht von der perfekten Leistung abhalten, obwohl sie das kaum kennt.

    Aber wären meine ersten Prüfungen jeweils Punktlandungen gewese so wie deine, dann würde ich das wohl auch so sehen wie du.

    Für Mulder und mich war‘s ein Zickzackkurs mit mehr Auf als Ab.

    Du hast geschrieben du magst Turniere? Was magst du denn daran, dass du trotzdem keine Klasse zweimal laufen willst?

  • @Gandorf Naja, was heißt perfekte Leistung. Ich geh nicht in eine Prüfung rein und sage, es muss alles so laufen wie im Training. Und wenn ich mir meine Prüfungsvideos anschaue gibt es einige Dinge, die mir aufgefallen sind und an denen ich arbeiten möchte, bedenke dabei aber auch immer, wie jung sie einfach noch ist. Und ich sage auch nicht, dass sie nicht auch mal beeindruckt war, das gehört einfach dazu und finde ich völlig normal. Gerade in der Beginnergruppe waren ihr die fremden Hunde zum Beispiel etwas unheimlich, was man an ihrer Konzentration gemerkt hat, aber trotzdem konnte sie alles in allem eine ziemlich gute Leistung abrufen.
    Viele der Situationen kennt sie aber halt einfach von klein auf. Viele fremde und bekannte Hunde zusammen mit ihr im Training auf dem Platz, starrende Menschen, ein aufgeregtes Frauchen, wenn ich auf Seminaren bin oder vor fremden Leuten trainiere (denn auch da schwingt bei mir immer ein wenig Nervosität mit), fremde Plätze, Turniertage, Trubel usw. Natürlich alles nicht so vergleichbar, wie es dann letztendlich am Prüfungstag ist, aber trotzdem fügt es sich alles zusammen.
    Ich finde, jeder muss seinen Weg finden, mich hat es eben nur ernsthaft interessiert, was deine Beweggründe sind. :smile:
    Zu deiner letzten Frage: Zum einen liebe ich einfach das Training mit meinen Hunden und natürlich trainiere ich, um auch Prüfungen zu laufen. Am Turniertag selber mag ich einfach den Austausch mit vielen Bekannten und neuen Leuten, die verschiedenen Teams zu beobachten, mit ihnen mitzufiebern, selber einfach Spaß mit meinem Hund im Ring haben. Mir ist aber dennoch bewusst, das Lya unfassbar jung ist, das sie auch nur ein begrenztes ''Konto'' hat, um ihre Leistungen so genial auf Turnieren zu zeigen und das eben dieses ''KOnto'' auch immer wieder aufgeladen werden muss. Wir sind innerhalb von 1 1/2 Monaten eben die BH, die Beginner und die 1 mit hohen Punkten gelaufen und in der Klasse.1 habe ich eben gemerkt, dass das Konto nicht mehr so voll ist, wie ich es gerne hätte. Ich hab es als ''prüfungsmüde'' bezeichnet. Ich möchte einfach nicht, dass mein Hund in so eine Prüfungsroutine kommt, ich weiß nicht, ob du verstehst was ich meine. Eigentlich hatten wir die Klasse 2 für den Herbst angepeilt, aber sie ist einfach noch nicht so weit und ein erneuter Start in der Klasse 1 hätte uns einfach nichts gebracht, außer eben nochmal eine Prüfung gelaufen zu sein und uns an dem ''Konto bedient'' zu haben.
    Ich muss dazu sagen, dass sie jetzt auch nochmal einiges draufgelegt hat, gerade da die Klasse 2 auch einfach noch mehr mentale Ausdauer erfordert. Ich merke einfach, wie sie reifer wird und freu mich auf die nächste Saison. Und ich schließe es da auch nicht aus, dass wir mehrmals in der 2 starten, aber eben sehr wohl dosiert.

  • @Myheidi
    Von 0 auf Klasse 1 in der Zeit ist natürlich enorm schnell. Da habt ihr als Team schon viel geschafft.

    Mulder ist jetzt 3,5 Jahre, wird nächstes Frühjahr 4.

    Er ist mein erster Hund und hat bis er 1,5 Jahre war keinen Hundeplatz gesehen. Ich wollte eigentlich Agility machen und hab erst für die BH einen Hundeverein gesucht.
    (Ist auch für mich der erste Beitritt in einen Verein gewesen.)

    Mit 2 ist er die BH gelaufen. Das hat ihm so Spaß gemacht, dass ich statt zu Agility zu Obedience bin und bin nach der BH erst in die Obe-Gruppe.
    Ein paar Monate später die Beginner, im Herbst mal die Klasse 1, die dann über den Winter reifen konnte.

    Dieses Frühjahr von der Obe-Gruppe in die Ralley-O Gruppe und in der „normalen“ Obe Klasse 1 Erfahrungen gesammelt.

    Mulder war halt kein Welpe, der auf dem Hundeplatzleben aufgewachsen ist und schon als Knirps am Turnierplatz gezergelt hat.

    Aber im Gegensatz zu manchen Gassigängen, wo man Tut-Nixe trifft, die dann doch was tun, sammelt er da viele positive Erfahrungen.

  • Mal als Anmerkung zu den Skandinaviern:

    Ich habe 2005 bei Emilie Prytz ein Obi Seminar gemacht - sie erzählte damals schon, dass sie sich regelmässig für prüfungsähnliches Training treffen. AlsoTrainings, die ablaufen wie Prüfungen - das Ganze als grossen Hallo und viel Spass zusammen. Und so sehen dann bei ihnen auch die Prüfungen aus.
    Mit ein Grossteil der "Probleme" die wir mit unseren Nerven haben dürfte darauf zurückzuführen sein, dass wir fast nur die Übungen als solche trainieren. Das Drumherum von Prüfungen selbst - von der Vorbereitung über den Eingang in den Ring, die Strecken zwischen den Übungen bis hin zum "abwärmen" nach Verlassen des Rings findet bei uns in D so gut wie keine Beachtung.
    Und wenn, dann wird das ein paar Mal so nebenbei eher unwillig da "sinnlos zeitraubend" trainiert. Aber nie so, dass es selbstverständlich ist.

    Ich habe versucht, bei uns in der KG Prüfungstraining einzuführen - das Ergebnis war niederschmetternd. Zwar waren alle begeistert von der Idee - aber so wirklich ging das nicht durch. Es fand sich niemand, der bereit war, mal in seinem Verein so was zu organisieren. Weil ... zu viel Zeit, zu viel Aufwand nur für popeliges Training. Den LEuten wäre am liebsten gewesen, kurz kommen, trainieren, sofort wieder gehen .... nix wie echte Prüfung.

    Auch die Einstellung zur Prüfung selbst - ich habe ja in den letzten Jahren bei diversen skandinavischen Obi-Sportlern Seminare mitgemacht ... und alle erzählten, dass es bei ihnen problemlos möglich ist, aus einer Prüfung einen Trainingslauf zu machen. Klar, nicht mit Futter auf dem Platz streuend, aber eben trainingslike.
    Geht bei uns gar nicht, da müsste dann in die Leistungskarte eingetragen werden von wegen Abbruch durch HF usw.
    Ich denke, das könnte vielen die Nervosität nehmen - und DAS ist der Hauptgrund dafür, dass Hunde sich in Prüfungen anders verhalten als im Training. Nicht die Prüfung an sich ist das Problem, sondern die Nervosität, Unsicherheit und Angespanntheit des HF.

  • Wir machen das auch.
    Also gezieltes Prüfungstraining, mit abgestecktem Ring, einem "Richter" und einem Steward.
    Die anderen Hunde werden rund um den Ring vorbereitet und es wird so bestätigt, wie man auch in der Prüfung bestätigen darf, eben diese Wege zwischen den Übungen werden geübt etc.
    Das macht schon enorm viel aus, wenn man sich die Zeit nimmt für Competition Training!
    War auch einmal wirklich gezielt dazu auf nem Seminartag bei Eva Hampe.

    Vor Allem kann man im Prüfungstraining Prüfungen sogar noch schwieriger gestalten, wir bauen manchmal zwei Ringe auf und führen die Hunde parallel, so kanns sein dass der eine grad Heelwork geschickt wird und der Hund im Nebenring hat eine Laufübung (ist bei "uns" ja auch im echten Turnierleben so). So kann man gut Prüfungsablenkungen trainieren - und man glaubt gar nicht wie nervös man anfangs auch im PrüfungsTRAINING ist :ugly:

  • Wir haben im Verein dieses Jahr eine Probeprüfung veranstaltet und die ist richtig, richtig gut angenommen worden.
    Allerdings muss ich auch sagen, dass die Probeprüfung für mich als (neuer) Steward ganz schön anstrengend war. Weil man eben auch auf die Sonderwünsche der Teilnehmer eingehen muss und nicht, wie bei einer normalen Prüfung, einige Male hintereinander den gleichen Stiefel durchziehen kann. Wir werden das Ganze wohl wiederholen. Vielleicht mit mehr Stewards, falls wir noch welche motivieren können, so dass auch wir als Ausrichter besser laufen können.

    Wir hatten eine Aufwärmzone neben dem richtigen Ring (zwei Ringe bekommen wir nicht unter). Viele Zuschauer am Rand und haben den RIngaufbau auch so geplant, dass möglichst viel in der Nähe der Zuschauer stattfindet.
    Die meisten haben die Ganze Prüfung gelaufen, evtl. mit Bestätigung zwischendrin oder eben schneller Bestätigung nach der Prüfung, statt Besprechung. Einige wenige haben sich eine reduzierte Anzahl an Übungen rausgesucht und nur die gezeigt.

    Die Aufregung war bei vielen sehr ähnlich, wie bei einer richtigen Prüfung. Ich wär glücklich, wenn sich solche Veranstaltungen etwas mehr durchsetzen würden und ich sowas auch mal auf einem mir fremden Platz laufen könnte :)

  • Bester Trainingseffekt bei der Probeprüfung für meine Schäferdame: wer quietscht, wenn das Metallapportel ausgeworfen wird und auch auf Aufforderung die Klappe nicht halten kann, der darf halt nicht apportieren :) Apportel eingesammelt, dem Ringhelfer gegeben und zur nächsten Übung gegangen. Mensch hat die doof geguckt - und sich danach echt Mühe gegeben, leise zu sein.

  • Bester Trainingseffekt bei der Probeprüfung für meine Schäferdame: wer quietscht, wenn das Metallapportel ausgeworfen wird und auch auf Aufforderung die Klappe nicht halten kann, der darf halt nicht apportieren :) Apportel eingesammelt, dem Ringhelfer gegeben und zur nächsten Übung gegangen. Mensch hat die doof geguckt - und sich danach echt Mühe gegeben, leise zu sein.

    Das sollte ich wohl auch mal versuchen :hust:

  • Vor Allem kann man im Prüfungstraining Prüfungen sogar noch schwieriger gestalten, wir bauen manchmal zwei Ringe auf und führen die Hunde parallel, so kanns sein dass der eine grad Heelwork geschickt wird und der Hund im Nebenring hat eine Laufübung (ist bei "uns" ja auch im echten Turnierleben so). So kann man gut Prüfungsablenkungen trainieren - und man glaubt gar nicht wie nervös man anfangs auch im PrüfungsTRAINING ist :ugly:

    Das finde ich richtig geil :applaus:
    Im Sommer habe ich einmal eine deutlich längere Anfahrt in Kauf genommen, weil die Prüfung in der Nähe mit zwei Ringen war. Das kann mein Hund einfach nicht.... Für ihn wäre aber genau so ein Training toll :bindafür:

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