Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Hallo ihr lieben Aussiebesitzer,
    Ich hab mal eine Frage an euch:
    Und zwar entspricht der Aussie ziemlich meinen Erwartungen eines nächsten Hundes.
    Nur der Schutztrieb macht mir etwas Sorgen.
    Wie stark hat euer Aussie den, wie geht ihr damit um und gibt es vllt irgendwas, was man
    direkt von Anfang machen oder vermeiden sollte, damit er eben nicht in die falsche Bahnen läuft?
    Für mich ist klar, dass dieser Trieb dazu gehört beim Aussie, deswegen möchte ich bevor ich mich für einen Aussie entscheiden würde, gut darüber Bescheid wissen. =)


    ...geschrieben von unterwegs!

  • Mein Hudson zeigt Wach und Schutztrieb nur nachts im dunkeln. Als Junghund hat er mal einen Nachbarn in einer dunklen Ecke gestellt, danach habe ich ihn lange im Dunkeln nicht mehr frei laufen lassen. Mittlerweile habe ICH es im griff. Meine Mutter aber z.B. kann Hudson bis heute nicht im dunkeln ohne Leine laufen lassen. Ist auch ok, weil muss ja nicht sein. Hudsons Wach und Schutztrieb ist wirklich nicht sehr ausgepraegt.
    So jetzt zur kleinen June. Die hat deutlich mehr Wach und Schutztrieb. Also Fremde Menschen wurden angebellt, das habe ich aber tagsueber recht schnell in den Griff bekommen. Im Dunkeln bleibt sie im Moment noch meist angeleint. Sie mag Fremde Menschen nicht wirklich bzw. ist ziemlich distanziert. Wenn sie jemanden kennt, dann ist alles super, aber wenn nicht, muss man da aufpassen. Sie schnappt nicht, aber sie bellt stellend. (ich arbeite dran, weg gehen wird es nicht, aber ich will es kontrollierbar machen). Fremde Hunde die distanzlos auf uns zu kommen, kann sie absolut gar nicht haben. Da muss ich sehr viel managen und sie auch einfach abschirmen, denn das mag sie gar nicht. Ansonsten schlaegt June an, wenn sich Leute bzw. Hunde unserem Haus naehern und auch den Garten verteidigt sie.
    Im Dunkeln ist das alles ausgepraegter und wenn sie auf sich alleine gestellt ist, und ich eine Situation einfach mal laufen lasse, dann ist das auch noch ausgepraegter. Im Moment, filtere ich ihr noch die Welt. Die meisten Aussies brauchen das ein Stueck weit, sonst entscheiden sie selber und die meisten wollen eifnach keine fremden Menschen bei sich in der Naehe. June schnappt nicht, sondern bellt und stellt die Leute halt so. Sie ist aber auch erst 6 Monate alt und wie gesagt, ich habe einige Dinge schon kontrollierbar gemacht.
    Aber ist halt Arbeit. Ich liebe ihren Wach und Schutztrieb und finde das man da richtig toll mit arbeiten kann.


    LG
    Gammur

  • Ach ja, habe noch was vergessen. June ist erst 6 1/2 Monate alt, die wird noch einiges draufpacken. Ich freue mich drauf und bin gespannt, was noch so kommt. Diese Verhaltensweisen hat sie mitgebracht, sie gehoeren zu ihrem Wesen, Charakter. Mir ist ganz klar, dass ich die nicht wegerziehen kann, sondern haendelbar machen kann. Sie hat den Rassestandard ganz genau gelesen. ;)
    Tja, ich lasse sie nicht auf fremde Menschen und Hunde zulaufen, leine an, fuettere schoen, gehe auf die Seite, blocke fremde Hunde ab, lasse Kontakt mit fremden Hunden nur kontrolliert zu, bremse June ein, schimpfe auch mal usw. Ich lasse fremde Menschen nicht an sie heran, fremde duerfen sie nicht anfassen, ich nehme sie hinter mich, wenn es ihr zu viel wird usw. usw.


    LG
    Gammur

  • Ich hatte ja schon per PN gesagt, Grisu reagiert vor allem auf mich, das macht es -eigentlich- einfacher. Grundsätzlich war es bei ihm sehr viel: eigenes Verhalten ändern (nicht nur ja-nein-Prinzip (was bei Lucy super geht), sondern selbst "vorleben", was angebracht ist), auf Melden habe ich immer reagiert: fürs Melden gelobt, dann aber wenn nötig gesichert, Tür zu, hinter mich geschickt... und selbst hin und begutachtet, selbst wenn ich vorher wusste, da ist eh nichts. Dann ihm mitgeteilt, so, alles abgecheckt, alles in Ordnung. Das abgebaut zu: er meldet mir, ich gucke zwar nicht mehr wirklich, teile aber mit, alles gut, und er nimmt das so hin. Er meldet viel, auch heute noch, aber zumindest meldet er mir :smile: . Im Dunkeln ist er deutlich angespannter und wenn wir im Dunkeln spazieren gehen, bleibt er an der Flexi. Ich mag kein Stress, ganz allgemein nicht, und übertragen tut es sich eh auf ihn, sein Radius ist groß, also bleibt er dann angeleint. Sonst würde ich nicht sagen, dass wir dadurch Einschränkungen haben, es schafft ja auch ein Gefühl von Sicherheit, wenn man weiß, der Hund würde im Zweifelsfall auch nach vorne gehen oder zumindest melden und beides würde er.


    Einmal habe ich den Fehler gemacht, wir hatten entfernte Bekannte zu Besuch, ich im Scherz zu Grisu (wir waren im Garten am Kaninchen-Freilauf): pass gut auf die Kaninchen auf! (weiß selbst nicht mehr, warum ich das überhaupt gesagt hab) Im nächsten Moment fletscht er die Menschen an, die er vorher noch neutral bis gut fand :ops: . Und auch sonst: er findet vieles "beobachtenswert" oder meldet halt, aber es hängt immer von mir ab, was dann kommt.

  • Bei Naela sind zwar nur Ihre inneren Werte "Aussie" aber ich finde Sie in Euren Beschreibungen echt sehr oft wieder.
    Lucy_Lou so mach ich das auch. Naela meldet echt alles und jeden, wenn Sie dann knurrend an der Balkontür steht hilft wirklich als aller aller bestes, wenn ich quasie erfreut zu Ihr gehe und überprüfe, dass wirklich alles im grünen Bereich ist, was sich draußen so tut. Dann ist Sie meist "schnell beruhigt" und kann wieder durchatmen!
    Aber ich muß sagen, wenn man gerne einen "everybody darling" Hund haben möchte, .... dann braucht man keinen Wach und Schutztrieb, ..... ich finds manchmal echt ziemlich doof.

  • Colin ist letzte Woche erst 7 Monate alt geworden, deshalb werden sich seine Triebe sicher noch weiter entwickeln, er zeigt aber Wach- und Schutztrieb.
    Wenn wir unterwegs sind, kann man behaupten, dass er eher zugänglich ist und fremde Menschen neutral bis gut findet, eigne, die das gewisse etwas haben findet er sogar super...
    Wenn wir Besuch zu Hause haben, beobachtet er erstmal und checkt die Situation und unsere Einstellung zu den Besuchern genau ab. Merkt er die Situation ist entspannt, entspannt sich er auch wieder und geht seiner Wege, wenn er sich nicht sicher ist, lässt er den Besuch nicht aus den Augen. Ab und an schafft er es sogar (für mich faszinierend zu beobachten, der Besuch merkt es gar nicht - ich unterbreche es dann aber) mit seinem Blick zu "lenken". Er liegt dann einfach nur da und starrt sein "Zielobjekt" so lange an, bis es sich in gewünschte Position bewegt, was dann meist sogar passiert, wenn ich nicht dazwischen funke. Ist das geschehen, schaut er wieder weg und döst vor sich hin.
    Hat er jemanden mal in sein Herz geschlossen, liebt er diesen in Grund und Boden, ists aber ernst, ist er sofort zur Stelle. Auch wenn mein kleiner großer (190cm) Bruder mich manchmal ärgert und ich dann laut "Aua" oder so sage, ist er sofort zur Stelle und verbellt ihn, was aber durch ein "alles ok" meinerseits reicht um ihn zu versichern, dass das nur Spaß ist.
    Generell reagiert er sehr feinfühlig auf meine Einstellung anderen Leuten gegenüber. Mag ich jemanden, mag er ihn auch, finde ich jemanden unheimlich, kann es (speziell im Dunkeln, wenn wir alleine unterwegs sind) auch schon mal passieren, dass er ne Bürste auffährt und bellt oder leicht knurrt. Auch bei Besuch merkt er sofort ob mir dieser sympathisch ist oder nicht :ops: ...
    Melden tut er bis jetzt eher nicht.
    Ich handhabe das so, dass ich ihm zu verstehen gebe, dass alles in Ordnung ist und er sich nicht einzumischen braucht, das reicht eigentlich bei ihm aus... Ich streichle ihn mal, lächle ihn an und gebe ihn ein sanftes "alles ok" und er weiß, Frauli hat die Sache im Griff :D ... Das haben wir von Anfang an so gemacht und er weiß, solange ich da bin treffe ich die Entscheidungen und nicht er...
    Ist er aber der Meinung, dass ich mich in Gefahr befinde, ist mit ihm nicht gut Kirschen essen (das letzte mal ist ein Läufer mit Reflektorstreifen bei Nacht auf uns zu gelaufen und er war der Meinung, die Welt geht unter), da hat er so bedrohlich gebellt, das habe ich bei ihm noch nie gehört und auch geflescht. Das unterbinde ich aber, lasse ihn sitzen, er muss mich anschauen und wird dafür mit super Leckerlies belohnt. Ich möchte einfach nicht, dass er glaubt selbst die Entscheidung treffen zu können, wer an mich ran darf und wer nicht...
    Generell ist Colin ein sehr sensibler Hund, der den Gemütszustand der Personen in seiner Umgebung sofort abcheckt und auch darauf reagiert. Letztens war meine Freundin zu Besuch und hatte geweint, weil es ihr nicht gut ging und sie total aufgelöst war. Er hat sich auf ihren Schoß gelegt, ihr die Hand und das Gesicht geschleckt und ist nicht mehr von ihrer Seite gewichen, bis es ihr nicht wieder besser ging. Wenn es jemanden, den er gerne mag seelisch schlecht geht, weicht er diesem nicht Seite, da hört er dann auch auf mein "weg" nicht mehr, sondern besteht darauf, der Person beizustehen. Das lasse ich auch zu, denn er ist der beste Tröster der Welt und hat schon so manchen Kummer mit seinem Charme weg gezaubert :lol: ...
    Ich muss sagen, ich liebe diese Eigenschaften an ihm. Wenn man sich im vornherein darauf einstellt und weiß, was auf einem zukommen (kann), finde ich diese Eigenschaften (zumindest bei Colin) sehr gut zu händeln.


    Buh, das ist jetzt lang geworden :D ...

  • dann mal was von Grisus und Junes Verwandtschaft ;)


    Bela hat Wach- und Schutztrieb, aber dazu ist er auch sehr unsicher. Er ist kein selbstbewusster Hund, der sich im Griff hat und weiß, was er tut. Das Gegenteil ist der Fall. Bei ihm muss man schon sehr mitdenken und vorausschauend Gassi gehen. Wobei es draußen mittlerweile wirklich geht! Wir wohnen nicht mehr in der Stadt und er kommt auch nur noch selten dorthin mit. Hier aufm Dorf ist alles schön übersichtlich, das macht es einfach. Im Dunkeln leine ich ihn nicht ab (er geht aber auch sonst sehr viel an der Schleppleine). Wenn uns wer entgegenkommt, wird er rangerufen, auf die abgewandte Seite geschickt und Blickkontakt eingefordert. So kommen wir an den allermeisten Menschen vorbei. Problematisch sind Kindern, aber auch nur dann, wenn sie unkontrolliert sind und nah an ihm vorbeirennen usw. Da muss ich wirklich Deckeln. Oder ich werfe ne Handvoll Leckerlis auf den Boden. Ich klickere auch viel, aber es hilft nicht wirklich gut. Man fängt bei ihm wirklich jeden Tag wieder bei 0 an.


    Wie gesagt, draußen kommen wir gut klar, drinnen sieht es anders aus. Besuch von Fremden ist sehr schwierig mit ihm, meisten sperre ich ihn weg, weil er einfach nur (sorry) nervt ohne Ende. Er bleibt zwar in seinem Körbchen, wenn man das von ihm verlangt, aber er kläfft von dort, und das wirklich ausdauernd. Da haben wir aber auch Fehler gemacht, indem wir das nicht oft genug geübt haben. Zudem ist Bela extrem reserviert, argwöhnisch und misstrauisch gegenüber Fremden.


    Im Garten meldet er ungewöhnliches kurz und geht dann sofort rein (ist so antrainiert).


    Bei Bela muss man einfach immer ein Auge drauf haben, und das wird auch so bleiben, das kann man nicht ausschalten. Dieser Aussie (ich wage mal die pauschale Aussage, dass das bei den meisten Aussies so ist) kriegt alles mit, dem entgeht nichts und der hat auch zu allem ne Meinung. Laut ist der auch. Aber er kann sich mittlerweile ganz gut kontrollieren. Er wufft zB nach, das kann man nicht abstellen, oder er brummt in sich rein. Aber das ist ein Fortschritt gegenüber durchgängigem Alarmbellen!


    Zu meiner Lee kann ich noch nicht viel sagen. Ist ja die Schwester von June und bei ihr merkt man den Wach- und Schutztrieb zwar auch schon, aber nicht so extrem wie bei June. Lee ist ja nicht so distanziert, sie geht sehr offen auf Fremde zu. Aber im Dunkeln meldet auch sie! Sie ist aber immer ansprechbar. Ich hole sie dann in die Aufmerksamkeit und belohne diese bzw. belohne, wenn sie selbständig zu mir guckt o.ä. Im Dunkeln Gassigehen ist mit ihr noch easy, auch ohne Leine, aber ich bin schon darauf vorbereitet, dass sie irgendwann den ersten Passanten stellen wollen wird. Da bin ich schon sensibilisiert durch Bela.


    Bei fremden Hunden ist Lee auch erstmal ablehnend eingestellt. Sie pöbelt auch gerne mal an der Leine oder steigt auf das Pöbeln anderer Hunde ein. Hier gibt's dann auch mal Ärger mit mir, denn das mag ich nicht. Sie wird aber auch großzügig belohnt, wenn sie sich auf mich konzentriert und den Hund auf der anderen Straßenseite links liegen lässt.


    Fazit: einfach laufen lassen und nicht weiter drauf achten geht bei meinen Aussies zu keiner Zeit! Man muss immer vorausschauend gehen und auch mal durchgreifen, vor allem die Hunde lesen und frühzeitig von ihren Ideen abbringen.

  • Roonie:
    Draußen: menschen ab 10 m entfernung findet sie nicht sooo cool, ist aber händelbar. Kommen die menschen näher und sind einigermaßen freundlich gestimmt oder neutral, findet sie alle menschen toll (sogar den tierarzt :hust: ).
    Aber es stimmt schon, kommt ihr was spanisch vor, bellt sie. Das ganze wird schwerer zu handhaben, je mehr von "unseren" leuten mitlaufen.


    Zuhause: also sie muss jedem bescheid sagen, dass sie da ist ( bellen beim klingeln). Postbote o.ä. Werden auch kräftig verbellt. Kommen die menschen aber rein, sind sie wieder die besten freunde..sie würde sogar einbrecher freundlich begrüßen :roll:
    Wenn sie undefinierbare geräusche hört bellt sie mal, auf ein einfaches nein lässt sie es sein. Schönes beispiel jetzt im urlaub. Auf dem grundstück waren zwei ferienhäuser, davor kies. Snd die nachbarn da lang gelaufen, hat man das bei uns deutlich gehört. Roonie ein-zweimal gewüfft, ein nein und sie hat es die ganzen zwei wochen gelassen.


    Garten: der wird dann scho mehr "bewacht" und sie muss immer der nahcbarin bescheid sagen, dass sie da ist.


    Butzelchen:
    Draußen: menshcen die sich nicht für uns interessieren, interessiren ihn auch nicht. Ansonsten werden sie aktzeptiert, aber er brauch eine weile his er mit fremden warm wird. Nur im dunkeln bellt er mal vorsorglich :roll:


    Zuhause: lässt er roonie melden :lol: aber eeeeeig ist es ohm ziemlich egal. Fremde in der wohnung werden kurz beschnuppert, aber mehr kontakt will er dann doch nicht...

  • Vielen lieben Dank für eure Erfahrungen!
    Es hört sich ja im großen und ganzen händelbar an.
    Aber ob das zu mir und Fenja passt, weiß ich noch nicht so ganz. Aber ich hab ja noch einige Jährchen Zeit.
    Es wird ja keine überstürzte Anschaffung. ;)

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