Die Zeit nach dem Beißunfall.....

  • Zitat

    Diesen Test kann man auch freiwillig machen.


    Was auch sinnvoll wäre, wenn selbiges nicht so idiotisch wären :) . Unzählige Hunde würden diese Tests nie bestehen... egal ob Dackel, Chi, Border oder Rottweiler. Viele Hunde können diese Tests nur bestehen nach vorherigem Training der Situationen, womit der Sinn ja verfehlt ist.

  • Wir holen unseren Welpen in knapp 2 Wochen. Bisher sind wir Anfänger, ich hatte als Kind einen Hund, der aber schon als erwachsener Hund zu uns kam.


    Meine Tochter ist schon 12, also ich denke mal groß genug. Und trotzdem habe ich mir den Welpen genau ausgesucht, habe ihn oft im Verhalten mit seinen Geschwiestern und anderen Leuten beobachtet, ich kenne die Mutter sehr gut und lange, den Vater nicht, aber man sagt auch der sei sehr angenehm im Wesen.
    Wir haben uns bereits in der Hundeschule angemeldet und ich bilde mich weiter über Bücher und Foren.


    Und doch weiß ich, dass das alles keine Garantie ist.


    Aber ich weiß, dass ich, würde der Hund in irgend einer Weise wirklich gefährlich für unsere Familie und unsere Freunde, ihn auch wieder abgeben könnte. Natürlich würde ich vorher alles versuchen mit Hundetrainer und diverser Vorkehrungsmaßnahmen (z.B. Maulkorb), aber hätte das alles keinen Erfolg müsste er weg.


    Womit ich vorsichtig wäre - kann man so pauschal sagen, wenn man einen Hund weggegeben hat weil man mit ihm nicht klar kam, darf man sich dann tatsächlich keinen anderen Hund holen?
    Sind Hunde nicht unterschiedlich? Kann man nicht mit dem einen klar kommen und mit dem anderen nicht? Gerade Hunde aus dem Tierheim können ja vom Vorbesitzer schon derart verkorkst gewesen sein dass es einfach nicht passen kan? Und hat man nicht vielleicht aus seinen vorherigen Fehlern gelernt und könnte es beim nächsten Hund richtig machen?


    Und ja, ich werfe auch nochmal (mutig wie ich bin) das traurige und heikle Thema Euthanasie in die Runde. Angenommen, ein Hund ist charakterlich nicht mehr zu retten, hat einen Besitzer nach dem anderen, kein Hundetrainer kann helfen, gesund ist er wohl körperlich, aber psychisch einfach bösartig (und ich weíß dass das von Menschen gemacht ist und dass das auch selten vorkommt). Ist es für so einen Hund nicht vielleicht auch eine Erlösung, sterben zu dürfen anstatt von einer Hand zur anderen gereicht und nirgendwo zu Hause sein zu dürfen?

  • Angel21


    Du brauchst Dir absolut keine Vorwürfe zu machen, Du hast Dein Möglichstes getan. Du hast mein tieftes Mitgefühl, ehrlich. ;)


    Ich besaß damals einen Cocker- Setter- Mischling aus dem Tierheim. Er war leinenaggressiv und auch ohne Leine vermöbelte (hätte er gerne) er gerne kleinere Rüden (mit großen ging es einigermaßen).
    Bei Begegnungen mit anderen Rüden ging immer die Post ab. Ich konnte ihn zwar gut bändigen, aber es gab mehrmals die Situation in der er in seinem Wahn um sich schnappte und mich auch ab und an auch erwischte (ich kann mich an drei Male erinnern). Einmal biss er mir so doll in den Daumen, dass ich echt in Panik geriet, heulte wie ein Schlosshund und meine Mutter anrief, sie solle in den Park kommen um mich abzuholen (ich war 17 oder so).
    Er hatte auch mal einer Freundin (die ihn sittete) in die Wade gekniffen und meine Oma (auch beim Gassigehen) hatte er auch mal am Wickel. Alles aber nicht so tragisch, weil keiner dieser Personen ihm das übel zu nehmen schien, vielleicht auch weil kein Blut floss?, außer bei mir. Es kam niemals irgendwann zur Sprache, dass er zurück ins Tierheim kommen sollte. Ich glaube diese Überlegung gab es gar nicht. Es gab einfach die Überlegung sich Hilfe zu holen, in die Hundeschule zu gehen etc.
    Allerdings hatte ich auch trotz alle dem Vertauen zu diesem Tier, auch weil das Beißen nur im Zusammenhang mit Rüdenbegegnungen auftrat und er sonst lammfromm war. Man konnte mit ihm Alles anstellen, er war nie bösartig. Nur bei anderen Hunden kannte er keine Freunde. Ich wusste später dann einfach was bei Hundebegegnungen zu tun war und ich vermied es, andere Hunde zu dicht an uns heran zu lassen und vermied es einfach, Jemand anderen mit dem Hund spazieren gehen zu lassen.
    Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Jemand nach einem Beißvorfall darüber nachdenkt den Hund abzugeben und es dann auch dazu kommt, dass der Hund abgegeben wird. Je nach den Umständen, geht es manchmal eben nicht anders und manchmal ist es so eben besser für alle Beteiligten.

  • Ich selbst habe 2 Hunde mit Zähnen und Freund einen.
    Mein einer Hund (Mo) ist für mich ungefährlicher, um es mal einfach auszudrücken, als der andere (Corey).
    Bei beiden hab ich einen langen Weg hinter mir, bzw wir hinter uns. Mo hat mich anfangs auch gezwickt.
    Corey hat mich nur einmal unter Schmerzen gezwickt.


    Stand der Dinge ist heute:
    Ich weiß, dass beide Tiere sind , die beißen können. Genau wie ein Pferd zB (das fällt mir immer wieder ein, sehr viele Kinder dürfen mit Pferden zu tun haben)!
    Mit Fremdkindern passe ich immer seeehr auf. Bei beiden Hunden schaue ich keine Sekunde weg.
    Ist aber auch machbar, da zeitlich begrenzt und kann ich nicht 100% aufpassen, ist Corey in seinem Kennel eingesperrt. Denn Corey hat eine sehr niedrige Reizschwelle und will seine Individualdistanz unbedingt geachtet wissen.
    Er hat auch schon das Kind einer Freundin gebissen. Die Kleine ist 5 und kam von hinten draußen angesprungen, weil sie sich freute uns zu sehen. Corey (an der Leine) hing sofort kurz im Bein und ließ wieder los.
    Das Kind ging damit sehr gut um, ebenso die Mutter, sie haben selbst 2 Hunde.
    Der Kleinen wurde nochmal erklärt, dass sie nicht lautlos von hinten auf Hunde zurennen darf und sie sagte, das wisse sie ja eigentlich, sie habe es nur vergessen und werde besser aufpassen in Zukunft.


    Fakt ist für mich:
    Ich werde, solange Corey lebt, kein Kind bekommen.
    Zumindest nicht gewollt. Mein Kinderwunsch ist nicht groß und ich weiß, ich wäre vielleicht damit überfordert.
    Sollte es doch passieren und Corey lebt noch, würde ich es eine Zeitlang ausprobieren und wenn ich merke, es geht nicht gut, sodass ich damit leben kann, geht Corey zu meinen Eltern.
    Das habe ich bereits abgesprochen.
    Das sind nur Überlegungen. Kann auch sein, dass es wider Erwarten gut klappt.
    Aber ich mache diese Überlegungen, da ich weiß, wie meine Hunde sind.


    Soviel dazu. Bleiben aber noch 2 Hunde. Der Mo und Freunds Denyo. Letzterer ist sowas von gechillt und hat eine total hohe Reizschwelle, dem sind schon Kinder auf den Rücken gefallen :/ und er hat nicht geschnappt.
    Wir sind uns aber darüber klar, dass auch er Zähne hat.
    Mo ist händelbar, auch er dürfte sicherlich bleiben.


    Ich finde, es ist keine schande, einen Hund abzugeben, wenn es nicht (mehr) passt.
    Wichtig ist, sich Gedanken zu machen.
    Jedes noch so liebe Tier kann beißen. Sei es ein Vogel, ein Hamster (von meinem ersten Hamster hatte ich eine Blutvergiftung!), ein Pferd (von diesen wurde ich auch schon gebissen, gequetscht und abgeworfen), ein Hund oder eine Katze.

  • Wie überbrückt man denn die Zeit bis alles abgeklärt ist, während man vielleicht Angst um die eigenen Kinder oder Angst vor dem eigenen Hund hat?
    Es ist sehr merkwürdig, aber wenn man weiß, warum der Hund gebissen hat, weiß man wenigstens, welche Situationen man meiden sollte


    Wenn man sich entschieden hat, sich von dem beißenden Hund zu trennen - was kommt danach: kein Hund mehr, ein neuer Hund?
    Da kann ich nur für mich sprechen: Es gäbe bestimmt wieder einen Hund.


    Gibt es ihn eigentlich, den Hund mit der "beißt-nie-und-lässt-alles-mit-sich-machen-Garantie"??
    Das glaube ich nicht Ich gebe allerdings auch jedem Tier das Recht, nicht alles mit sich machen zu lassen. Gleich beißen geht natürlich nicht, er muss auf jeden Fall warnen!


    Oder wäre es so, dass ein "Ersatzhund", wenn er unter den gleichen Bedingungen aufwachsen und leben würde, auch beißen würde - wie wahrscheinlich ist das??
    Dazu kann ich nichts sagen, da Red vor uns schon 3 Besitzer hatte. Bei dem, was ich über diese Zeit weiß, denke ich, dass die meisten Hunde auf jeden Fall einen Knacks bekommen hätten.


    Welchen Stellenwert haben unsere Hunde innerhalb der Familie: bellendes Nutztier, gleichwertiges Mitglied oder gefahrliches Haustier als Hobby??
    Familienmitglied mit eingeschränktem Mitspracherecht und dafür anderen Sonderrechten ;)

  • Ich finde es ausserordentlich traurig, dass immer wieder vergessen wird, dass Hunde große Beutegreifer sind, Raubtiere die je nach Rasse sicher unterschiedlich aber eigentlich dennoch soziale Konflikte durchaus mit den Zähnen austragen.
    Wenn ein Hund beißt ist das für mich nichts was meine Zuneigung zum Tier mindert.
    Ich hab hier immer wieder mit Hunden zu tun, die wirklich beißen, also nicht nur kleine Löcher machen, sondern andere Kaliber.
    Sowohl einer meiner Hunde, als auch ich haben hier schon was abbekommen, geändert an der Zuneigung hat es nichts, am Umgang nur bedingt, da uns meistens ja eh klar war, dass die Hunde nicht ohne sind. Trotzdem war es für mich nach dem ersten und bisher einzigen Mal wo ein Hund mich ersthaft erwischt hatte ( Löchlein, Schrammen, Hämatome vom Maulkorb find ich net wild) unentspannter, wenn ein Hund vorwärts geht.
    Aber das ist mein "Privatvergnügen", hätte ich Kinder würd ich anders handeln.
    Ein Hund ohne Nervenkostüm ist nicht in der Nähe meiner Kinder, wenn ich nicht 200% dabei bin und selbst da, wie schnell verliert so ein Kleinkind das Gleichgewicht und fällt vor den schlafenden Hund...
    Darum würde ich mich ehrlich von einem Hund trennen, der bei Dingen wie erschrecken, oder Berührung beißt, wenn ich Kinder habe, denn 24/7 200% Aufmerksamkeit auf Hund und Kinder, schafft niemand. Wer das behauptet belügt sich selber, sorry!

  • Was wird denn nun aus so einem Hund, dem man nicht mehr vertraut?
    Es müsste wirklich die hinterlistige Absicht des Hundes sein mit der er zugebissen hat,
    um das Vertrauen zu zerstören, und noch habe ich nie etwas über einen machtgierigen Hund gehört,
    geschweige denn von so einen überhaupt erfahren. Jede einzelne Beziehung; sei es Mensch oder Tier
    baut auf Vertrauen auf und Menschen untereinander verfügen weit mehr über die Persönlichkeit des Misstrauens.
    Wenn man also Angst und Skepsis vor der halben Welt hat, so sollte man an sein Vertrauen arbeiten.


    Wenn man ihn z.B. im Tierheim abgibt, was wird dann aus ihm?
    Was aus ihm wird, kann ich zu diesen Zeitpunkt nicht wissen, da niemand um die Ecke sehen kann, sofern
    er nicht selbst im Tierheim tätig ist und dort mitwirkt. Grundsätzlich kommt es darauf an, wie man zu diesem
    Tier steht und welche Geschichte man ihm zuschreibt. Wenn man ernsthaft sagen kann, dass man Angst
    und Unsicher ist wird der Hund wahrscheinlich viel eher eine Chance bekommen als ein Hund, dem man
    einfach als 'bissiges Tier' abstempelt ohne erdenklichen Gründe.


    Wie überbrückt man denn die Zeit bis alles abgeklärt ist, während man vielleicht Angst um die eigenen Kinder
    oder Angst vor dem eigenen Hund hat?

    Ich würde sie nicht überbrücken oder meiden wollen bis 'alles abgeklärt ist'.
    Aber wenn ich würde oder könnte, könnte ich alles. Deshalb sind Verhaltensvorstellungen und Fragen
    à la 'Was wäre wenn?' sinnlos, denn im Nachhinein kommt es immer anders und unverhofft. Dennoch würde ich,
    weil es meinem Charakter zuspricht, warum ich ihm misstraue und wie er entstanden ist, und ob die Situation
    berechtigt war, denn letztendlich kann man Äpfel (Hunde) nicht disrekt mit Birnen (Menschen) vergleichen.


    Wenn man sich entschieden hat, sich von dem beißenden Hund zu trennen - was kommt danach:
    kein Hund mehr, ein neuer Hund?

    Auch hier kann man nur Spekulationen abgeben, aber wenn ich mich aus einem sehr guten Grund gegen
    den Hund entschieden habe, sollte meine Antwort für diese Zeit geregelt sein und weiterhin 'Nein' heißen.


    Gibt es ihn eigentlich, den Hund mit der "beißt-nie-und-lässt-alles-mit-sich-machen-Garantie"?
    Gibt es einen Menschen, der sich nie wehrt und alles mit sich machen lässt?
    - Vielleicht für eine ungewisse Zeit aber irgendwann sieht jeder rot.


    Oder wäre es so, dass ein "Ersatzhund", wenn er unter den gleichen Bedingungen aufwachsen und leben würde, auch beißen würde - wie wahrscheinlich ist das?
    Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist liegt an den jeweiligen Verhältnissen plus
    der Charaktereigenschaft des Hundes.


    Welchen Stellenwert haben unsere Hunde innerhalb der Familie: bellendes Nutztier, gleichwertiges Mitglied
    oder gefährliches Haustier als Hobby??

    Das sei jedem frei überlassen aber die letzte Möglichkeit sehe ich als überzogen und wird in keiner
    Möglichkeit zu finden sein, sofern es doch noch Leute gibt, die derart willensschwach sind (...) .

  • Über meine eigene Haut kann ich ja frei entscheiden und wenn ich der Meinung bin, dass ich das emotional aushalte, dann gut. Als mich der Große damals erwischte, wollte mein Mann ihn weggeben. Ich habe mir Bedenkzeit erbeten und beschlossen, er bleibt.
    Wenn ich aber für andere die Verantwortung übernehme, sprich Kinder, dann möchte ich mich Kram anschließen.


    So oft sehe ich hier Bilder von Kindern mit Hund, da krieg ich es mit der Angst zu tun. Wie niedlich die KLeinen da bei Bello im Korb liegen. Für mich undenkbar. Mein Patenkind ist 12 und fast so groß wie ich und unglaublich vernünftig, die darf mit meiner Alten alleine um den Block gehen, ihr Bruder ist 10 und ein Draufgänger, der ist nicht ohne meine Aufsicht mit den Hunden irgendwo.


    Was sind meine Hunde für mich? Sie sind meine heißgeliebten Kumpels, Beschützer, Mitglieder der Familie und sie können gefährlich werden. Sie sind da, weil sie aufpassen sollen und als Gegenleistung bekommen sie Futter und Bespaßung.

  • jede verantwortungsvolle mutter und vater, würde nie zulassen, das ihre kinder gebissen werden, das ist ja wohl klar
    aber man kann nicht alles verhindern, und wenn man noch so aufpasst
    wäre je eines meiner Kinder ernsthaft verletzt worden, und ich rede da von beissen, nicht von schnappen, obwohl auch das zu nicht unerheblichen verletzungen führen kann, z b im Gesicht
    wäre der hund weg gewesen, ich hätte es nie verantworten wollen, das es noch einmal passiert
    wir hatten mal einen größenwahnsinnigen Zwerggockel ( gut der vergleich hinkt etwas) der meinen damals 2jährigen Jüngsten, der hingefallen war, auf den rücken gesprungen ist, und ihm den kopf getackert hat, ich war keinen meter weg, und konnte es trotzdem nicht verhindern
    auf dem arm den blutenden laut weinenden simon, in den fersen den wie wahnsinnigen Gockel, bin ich ins Haus gerannt, meinen kleinen das blut abgewaschen, und sofort zum Notarzt gefahren, es hätte schrecklich enden können, wenn er simon im gesicht erwischt hätte
    als wir wieder heimkamen, hatte mein Mann das Vieh bereits exekutiert, und es gab ihn den nächsten tag als Mittagessen, tja klingt hart, aber was hätten wir anderes tun sollen?
    was ich eigentlich sagen will, du kannst nicht immer und überall dahinter sein, und hätte ich einen hund gehabt, dem ich nicht vertrauen kann, wäre der aus dem haus gewesen, das Wohl meiner Kinder stand immer an oberster Stelle, so sehr ich meine Hunde liebte, und liebe

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