Hallo Zusammen,
Ich bin noch neu im Forum und dies ist mein erster Beitrag nach der Vorstellung und gleich recht knackig, würde ich meinen.
Es geht zum Glück nicht um meinen Hund sondern um den meiner Nachbarn aber ich bin trotzdem recht betroffen von der Sache.
Also die Vorgeschichte:
Ich bin vor etwa einem halben Jahr hier eingezogen und habe damals ein nettes, jüngeres Pärchen kennengelernt die auch einen Hund haben. Der damals etwa 5-6 Monate alte Hund hat auf mich einen offenen, lieben und verspielten Eindruck gemacht und hat sich auch gut mit der Hündin meiner Freundin (die zur Zeit bei mir wohnt) verstanden.
Der Hund der Nachbarn ist ein American Bulldog was bedeutet das er hier in Bayern ein Listenhund zweiter Kategorie ist (Hundeverordnung und Merkblatt "Der Münchner Stadthund") der aber nach einem bestandenen Wesenstest als ganz normaler Haushund geführt werden darf.
Nun habe ich gleich zu Anfang von der älteren Nachbarin bei mir im Haus gehört das der kleine Bulldog ein Kind angeknurrt haben soll. Die Nachbarin war auch gar nicht angetan vom "Kampfhund" der Nachbarn und hat mich, bzw meinen Hund, hingegen sehr gelobt weil mein Hund (eigentlich der meiner Freundin) immer leise ist und so brav und lieb und auch nicht bellt wenn ich mal weg bin.
Vor etwa zwei Wochen habe ich mich wieder mit dem jungen Halter des Bulldogs unterhalten und er hat mir erzählt das der Hund, nun etwa ein Jahr alt, den Wesenstest bestanden hat und das er nun nicht mehr das Dreifache an Steuern zahlen muss und das er mit ihm zwei Mal in der Woche zur Hundeschule geht.
Kurz danach habe ich mit der älteren Nachbarin geredet und sie hat mir erzählt das die Bulldogge an einem Nachbarn hochgesprungen ist "bis an die Kehle", nach ihrer Ausführung, und das der Hund ihr selber am Ärmel gezupft hat und das er das Nachbarskind gejagt hat und das er ja so böse Augen hat und das sie sich dafür einsetzen wird das der Hund einen Maulkorb bekommt wenn noch ein mal was passiert.
Ich hab mich dann noch mal mit dem Halter unterhalten und er sagte mir das die Sache mit dem Kind so war das das Kind schreiend weg gelaufen ist und der junge Hund dann natürlich hinterhergeprescht ist.
Die anderen Sachen sind aus meiner persönlichen Sicht nichts schlimmes und sind eher aus Übermut und Freude des jungen Hundes geschehen als aus Aggression heraus und wurden von den Nachbarn falsch interpretiert.
Die haben meiner Meinung nach eh eine Abneigung gegen den schneeweißen, muskulösen Hund aufgrund von Vorurteilen und seinen jungen türkischen Halter und seine Freundin.
Wie gesagt macht der Hund auf mich einen ganz normalen Eindruck, macht sogar Sitz vor mir und lässt sich streicheln. Er ist sehr aktiv und zieht viel an der Leine aber das hätte sich wohl mit dem älter werden gelegt.
Nun kommt es:
Etwa eine Woche später habe ich den jungen Halter mit einem anderen Hund gesehen. einem vier Monate alten Olde English Bulldog. Ich hab ihn gefragt was aus dem anderen Hund geworden ist und er hat mir erzählt das das Ordnungsamt da war und ihn mitgenommen hat. Einer der Nachbarn hat beim Ordnungsamt angerufen und hat ihnen wohl dasselbe erzählt wie mir von der älteren Nachbarin erzählt worden ist und sie haben den Hund abgeholt.
TROTZ bestandenem Wesenstest und trotz das der Hund nie wirklich jemandem was getan hat.
(Man sollte meinen das wenn ein Hund einem schon "bis an die Kehle" springt, das er dann auch in dieselbe reinbeißt wenn er es aus Aggression tut und nicht aus Freude und Übermut)
Die Beamten vom Ordnungsamt haben dem Halter gesagt das sie ihm nicht sagen dürfen wo sie ihn hinbringen und das er vielleicht sogar eingeschläfert wird.
Desweiteren wird der Halter der Steuerhinterziehung beschuldigt und soll 10000 Euro Strafe zahlen. Er hat mir aber gesagt das der Hund angemeldet ist und er die Steuern immer gezahlt hat. Vor dem Wesenstest sogar den Dreifachen Satz weil er da noch als Listenhund galt.
Ich persönlich finde das total unmöglich das einfach jemand anrufen kann und etwas aus subjektiver Sicht behaupten kann und dann wird nicht mal ermittelt und die anderen Nachbarn befragt sondern der Hund wird einfach mitgenommen und vielleicht eingeschläfert!
Ich sehe mich selber zwar nicht in direkter Gefahr aber ein bisschen mulmig ist mir schon dabei, was für eine Macht das einfache Wort der Nachbarn hat!
Gestern bin ich an ein paar älteren Nachbarinnen vorbei gegangen mit meinem Hund und da hieß es dann: "Ach, der ist aber ein braver, oder?" "Jaaa das ist ein ganz lieber, der tut niemandem was!"
Ich hab dann bei mir gedacht: "und wenn er doch mal zu viel bellt oder was tut was den Nachbarinnen nicht passt, wird er dann auch abgeholt...?"
Nun ist meine Frage ob man in so einem Fall denn dagegen noch was tun kann?
Ich gebe zu, in erster Linie wollte ich hier meinen Frust von der Seele reden und mich jemandem mitteilen aber ich mache mir auch Sorgen das mir mal dasselbe passieren könnte.
Mein Hund ist sehr offen und geht auch auf andere zu und manchmal spät abends oder vor der Wohnungstür bellt sie auch schon mal jemanden an weil sie die Wohnung beschützen will. Das ist zwar in meinen Augen ganz normal aber wer weiß was die lieben Nachbarn dazu sagen.
Die wissen jetzt was sie für eine Macht haben mit einem einfachen Anruf und wie sie sich unliebsame Haustiere von ungeliebten Nachbarn vom Hals schaffen können...